Zielfernrohr auf LG fest schweißen?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.432 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2004 um 23:12) ist von 5-atü.

  • Hi Leute,

    mein erstes LG ist so eine China-Kipplauf-Büchse. Hat damals auch nur Hundert Mark mit allem Zubehör gekostet.
    Wegschmeißen is nich; sie jemandem verkaufen auch nicht (da müsste ich ja was drauflegen).
    Präzise war das Ding noch nie.

    Das Schiebevisier ist dermaßen schief angebracht, dass ich bei 5m Entfernung ca. 40 links daneben treffe!
    Per ZF geht das (den Umständen entsprechend) relativ gut; nur löst sich wegen des Prellschlags und der billigen ZF-Halterung, nach dem dritten Schuss das ZF von der Waffe.

    Da ich an dieser Waffe nichts viel investieren will und sie wenn noch dafür verwenden will, Federbolzen zu verschießen, dachte ich mir: ob es nicht Sinn macht, das ZF oder wenigstens einen Halteblock am Gewehr anzuschweißen. Eben damit das ZF nicht mehr von der Waffe fällt. Das ZF ist auch nur ein einfaches Umarex 4x15, könnte also auf ewig mit der Waffe vereint werden.

    Hat das von Euch schon mal jemand gemacht?

    Vielleicht hat ja schon jemand eine Picatinny-Schiene auf seiner Waffe angebracht, oder dergleichen?

    Ist nicht so dringend, fiel mir nur grad wieder ein.

    Fördermitglied des VDB.

  • Also
    bei deinen Sätzen habe ich mir ein bischen die Haare gerauft.

    Dein China LG kenne ich jetzt nicht aber ich habe doch den Eindruck das der Prellschlag nicht so intensive sein kann wie es sich ließt. Deine Montage scheint nicht nur billig zu sein sondern durchaus ungeeignet.

    Eine Montage bzw. ZF anzuschweißen ist für mich doch sehr ungewöhnlich. Abgesehen davon das ich vermute, das das Material darunter leiden könnte. Ohne Dir jetzt zu Nahe treten zu wollen halte ich das nicht für eine Gute Idee.

    Bis 10 meter (mehr traue ich dem China LG an Entfernung / Präzision nicht zu) ist Kimme und Korn ausreichend.
    Falls du also kein Geld in eine andere Montage oder Zf investieren willst würde ich an deiner Stelle Kimme und Korn benutzen.

  • @ PIGEON HUNTER:
    Wieso hast Du Dir die Haare gerauft? Was die Treffgenauigkeit angeht: das ist die Wahrheit!

    Ich hab die Knarre (bei K&Z als "Sportluftgewehr 'Top Set 62' "; bei Frankonia als 'Norconia B2' angeboten) schon seit ein paar Jahren nicht mehr in die Hand genommen; aber Fakt ist:
    - die Visierung ist tatsächlich schief angebracht,
    - die 11mm-Schiene ist nicht allzu sauber und tief gefräst, das ist eher eine Gravur;
    - das ZF wird unten durch zwei Blechteile gegen die 11mm-Linie gerückt.

    Mein zweites Luftgewehr ist eine HW 77 (+ Tasco 4x32 mit Parallaxe) und da sind die Aussparungen der 11mm-Nut klarer und tiefer. Auch die "Krallen" des ZFs sind klar ausgeprägt, die rutschen nicht einfach so aus der Nut.


    - - - -

    Ich könnte auf China-LG und das ZF also verzichten. Insofern macht es nichts, da zu schweißen oder mit Pop-Nieten; Spax-Schrauben oder dergleichen rum zu sauen.

    Fördermitglied des VDB.

  • denk daran, das innen noch ein kolben läuft.
    wenn einem das äußere nicht so wichtig ist, spricht doch nichts gegen ein paar schweißpunkte. denk aber an die hitzeentwicklung. nach dem schweißen sofort einen nassen lappen drauflegen, oder direkt einen nassen lappen oder ähnliches um das gewehr legen und nur die schweißstelle freilassen. das beugt hitzeschäden vor.
    das chinagewehr wird übrigens von umarex vertrieben, ist ein billiges aber doch funktionierendes gewehr. für n bischen spaßschießen reicht das.

  • Zitat

    Original von steffirn
    das chinagewehr wird übrigens von umarex vertrieben, ist ein billiges aber doch funktionierendes gewehr. für n bischen spaßschießen reicht das.

    Meines Wissens nach wird es von NORINCO hergestellt und
    a) von Umarex als Mod. 62 und
    b) in Co-Produktion von Frankonia unter der Marke NORINCO, Modell "B 2" angeboten.


    Wäre die Standard-Visierung nicht so grottenschlecht, würde ich ja nichts sagen.

    Wie sieht es denn mit Bohren aus? Macht es Sinn, in das Gehäuse ein paar Gewinde zu schneiden?

    Fördermitglied des VDB.

  • das gehäuse ist ja ein rohr.
    innen läuft der kolben und die feder.
    man kann also nur 2mm gewinde nutzen. ich hab das für eine diana 23 überlegt, die ich mit einer 11 mm schiene versehen wollte.
    ich werde eine 11 mm schiene auf das rohr der diana 23 befestigen.
    ich werde es hartlöten.
    beim hartlöten benötige ich nicht die hitze, die ich beim nochmalen schweißen habe.
    weichlöten ist zu weich, es sei denn man bekommt es flächig unter der schiene verteilt.
    es gibt im sanitärhandel eine paste, die beinhaltet zinn und ein flußmittel.
    das ganze werde ich aber nochmal testen.
    möglicherweise muß ich aus der 11 mm schiene an der unterseite eine nut in vorm des systemgehäuse des gewehrs fräsen.
    das kann ich auf meiner drehbank machen.
    auf jeden fall muß eine starke erhitzung des systems verhindert werden.
    das vorher alles zur vermeidung von hitzeschäden zerlegt werden muß ist ja klar.
    ich habs eigentlich noch aufgeschoben weil mir einige teile fehlten.
    die sind aber vor zwei wochen gekommen.
    dann könnte ich eigentlich mal damit anfangen :ngrins:

  • Wie wäre es mit kleben? In der Autoindustrie werden doch auch ganze Kerosserieteile geklebt. Jedenfalls wurde mir das erzählt.

    Obba Gerrit

  • Hallo 5-atü,

    ich glaube auch, daß steffirn's Tips hier die besten sind. Deine Schweißkünste kann ich nicht beurteilen, aber bei der Materialstärke der Systemhülse ist damit zu rechnen, daß das Schweißbad bis zur Innenseite durchläuft. Dann kannste alles wegschmeißen. Aber immerhin: Ich hörte heute, daß für Schrott derzeit Höchstpreise gezahlt werden. *lol*

    Die richtige Wahl dürfte löten sein. Beim Hartlöten wäre Silber vorzuziehen, da es sehr gut in den letzten Winkel kriecht und gegenüber Messing wesentlich weniger Hitze braucht. Trotzdem wird das Material verändert - zumindest die Brünierung (auch in der Umgebung) geht weg.

    Das beschriebene Weichlotverfahren würde ich in Deiner Stelle anwenden. Mit der Paste habe ich etwas Erfahrung (Heizungsbau). Das Lot fließt wirklich gut und Du brauchst "nur" etwas über 300°. Soweit ich weiß, verwenden BüMas auch Weichlot, um zB eine Laufschiene an einen Flintenlauf zu löten. Ach ja: Die Weichlotpaste enthält ein aggressives Flußmittel. Spritzer von dem Zeugs dürften auch die Brünierung beschädigen. Ein Test an einer unsichtbaren Stelle wäre anzuraten.

    In jedem Fall muß die Waffe vor der Maßnahme vollständig zerlegt und entfettet werden.

  • Das China 62 kostet bei Teute neu 48€. Bilde mir aber ein es irgendwo schonmal für ~35€ gesehen zu haben.

    Ich würd es entweder wegschmeißen oder an die Wand hängen. (im Keller ;) )

    Aber wenn du es unbedingt verwenden willst kannste es ja mal mit 2-Komponentenkleber versuchen. Damit haste zumindest nicht die thermische beeinflussung.
    Oder du schlägst mit nem Hammer ne Macke in jede Schiene, dann kann die Halterung auch nicht weiter nach hinten *gr*

  • Die Montagen die ich bis jetzt in der Hand hatte (es waren noch nicht so viele) waren aus Alu-Guss, welches sich bekanntlich nicht mit einem Stahlrohr verschweißen lässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Theoderich (23. August 2004 um 20:23)

  • Vielen Dank schon einmal für die Tips!
    Vielleicht ist kleben oder löten doch die bessere Alternative. Mal sehen.

    Kennt jemand von Euch die Seitenmontagen für Karabiner? Die werden (den Bildern zu folgern), seitlich am Schaft montiert und halten im Ausleger dann das ZF, so dass es Parallel zum System/ Lauf sitzt.
    Das Problem ist nur, dass die meisten der angebotenen Montagen weit über 250 Euro kosten. Dafür bekäme ich dann auch gleich 5 dieser China-Büchsen. Oder 2 Crosman 1077. Oder. Oder.
    Interessant wäre eine vereinfachte Montage sicherlich für einige Luftgewehr ohne 11mm-Schiene. Ein Freund von mir hat beispielsweise ein altes Walther-Kipplaufgewehr, wo es keine Schiene gibt. Wie will man da sonst ein ZF anbringen?

    Fördermitglied des VDB.

  • Hahah *lol*, tschuldige aber am LG schweißen und Schrauben reindrehen - das hab ich noch nie gehört. Aber warum nicht. Ich denke, viel verlieren kannste ja nicht.
    Es gibt da aber übrigens so Kunststahlt (oder s. ä. heißt das); das ist auch so eine Harzverbindung, die verdammt hart werden soll und sich wie Eisen verarbeiten lassen soll (kann man auch im Motor verwenden).

    Ist es normal, wenn ein Mann mit seiner Waffe spricht :confused2:

    Gruß Kühlschrank

  • @ Leuchtturm:
    Wat kost denn de Spijök?

    Eine gute Tube Patex oder gar Sekundenkleber ist schon nicht preiswert, aber so Epoxi-Kleber....?

    Fördermitglied des VDB.

  • @ 5-atü

    Zitat

    Wat kost denn de Spijök?


    Puuh...du kannst Fragen stellen :crazy2: Habe ich mal für (vieleicht) 12,- DM bei meinen Modellbau-Dialer gekauft.
    Aber mal eine Gegenfrage:
    Hast du ein Schweißgerät?Kannst du Hartlöten?Hast du Silberlot und Flußmittel?
    Willst du Fun mit dieser Gun?....also,und mit dem Kleben ist das Risiko das Gewehr in die ewigen Jagdgründe zu schicken äusserst gering ;)

    Für ein gerechtes Waffengesetz,und freie Bürger.

  • Zitat

    Original von Kühlschrank
    Es gibt da aber übrigens so Kunststahlt (oder s. ä. heißt das); das ist auch so eine Harzverbindung, die verdammt hart werden soll und sich wie Eisen verarbeiten lassen soll (kann man auch im Motor verwenden).

    Ja, das Zeugs ist hochfest, aber leider spröde. Und ausserdem schwindet es beim aushärten.
    Epoxy-Kleber (Uhu Endfest z.B.) gibts mit unterschiedlichen Topfzeiten (Verarbeitungzeit bis Aushärte-beginn) in jedem halbwegs gut sortiertem Baumarkt. Gar net teuer. Man muss nur die zu verklebenden Teile gut entfetten.
    Ich denke, dass ist eine gute Alternative zum Löten. Und mit 'nem Heissluftfön auch wieder lösbar...

    Gruß
    Lars

    ---
    Wir leben alle unter dem selben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont.
    (Konrad Adenauer, dt. Bundeskanzler 1876-1967)
    ---

  • Vielen Dank für die Ideen und Tipps!

    Ich denke, der Kleber ist die wohl beste Lösung. Schweißen selber kann ich nicht , meine letzten Löt-Übungen liegen Jaaaaahre zurück. Es könnte also alles viel schlimmer werden, wenn ich mich daran versuchen würde.

    Fördermitglied des VDB.