Jeder von uns hat bei den Systemen zum Läufe reinigen seine Favoriten.
Meine waren lange Zeit die Filz-Pellets von VFG. "Schießen Sie Ihren Lauf sauber!" heißt es da. Dann wurde mir gesagt, die Dinger seien nur zur Zwischendurch-Reinigung geeignet; mit Putzstock, Seidenwerg und geeignetem Laufreiniger wäre der Lauf noch am besten sauberzukriegen. Das habe ich dann auch längere Zeit so gemacht. Wobei ich mich über die verbogenen Putzstöcke schon mehrmals geärgert habe. Nach einem Gewindebruch suchte ich nach einer anderen Lösung.
Vor wenigen Wochen habe ich auf http://www.vfg.de zum ersten mal von deren Reinigungs- und Pflegemitteln für LG und LPi gelesen und konnte meinen Händler dazu bringen, sie in sein Programm aufzunehmen. Besonders die teflonhaltigen Schmiermittel fand ich interessant.
Dann kam die Field-Target-WM in Ebern, auf der ein VFG-Händler seinen Stand hatte und uns zeigte wie man mit einem biegsamen Putzstock, Schraub-Filzen und einer Reinigungspaste Läufe richtig saubermacht.
Ich habe mir dann diese Sachen hier gekauft:
- den Putzstock (sehr biegsam und somit unzerbrechlich, aber auch recht teuer. Es gibt Adapter für die üblichen festen Putzstöcke).
- Reinigungsfilze
- Intensiv-Reinigungsfilze (sie sind mit haarfeinen Messingfäden durchsetzt)
-Laufreiniger-Paste (sie wird später mit einem in Laufreiniger getränkten Schraub-Filz herausgewischt, ein durchgeschossener Filz macht den Rest).
und einen Kunststoff-Adapter, der das Einführen in den Lauf einfacher macht - was sich dann aber als unproblematisch erwies.
Zuallererst ermittelt man - mit ganz nach hinten geschobenen Putzstock-Griff - wie weit man in den Lauf hinein kann. Davon zieht man 5 mm für einen kleinen Filz ab.
Das verlangt etwas Fingerspitzengefühl, denn der kleine Filz soll im Lauf bleiben und verhindern, daß man mit der Reinigungspaste in den Ladeport oder die gar in die Kompressionskammer kommt, außerdem schiebt er später den Dreck heraus.
Bei Knickern kippt man besser vorher den Lauf in die Ladeposition ab, bei Gewehren mit Ladewalze dreht man die Walze auf "offen".
Dann schraubt man den Griff auf dieser Länge fest.
Ein Filz wird auf den Putzstock geschraubt und anschließend mittels Daumen und Zeigefinger mit Laufreiniger-Paste eingerieben.
Anschließend kommt ein leicht eingeölter ("Durchschieß-")Filz in den Lauf und wird vom Putzstock mit dem Reinigungsfilz bis zum Laufanfang hineingeschoben.
Nun schiebt man den Putzstock etappenweise mehrmals im Lauf vor und zurück. Dabei sollte man den Putzstock soweit drehen, daß der Filz auf dem Gewinde etwas auseinander gedrückt wird und mit leichtem Widerstand durch den Lauf geht.
Die Schraubfilze sahen bei meinem (ca. 35 Jahre alten) Hämmerli und meinem (gerade mal ein Jahr alten) WLA danach meistens so aus:
Und bei meinem ca. 20 Jahre alten Haenel 310-9 so:
Nach der Grundreinigung folgte ein Auswischen mit in "Lupus"-Laufreiniger getränkten Filzen. Der von Anfang an im Lauf sitzende Filz wurde herausgeschossen und zwei leicht eingeölte kamen zum Schluß.
Meine Filze sahen schließlich so aus:
Die Helleren sind eingeölt.
P.S. NEIN, ich werde für dieses Posting NICHT von VFG oder anderen bezahlt!