Reichweite einer Gaspistole

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 43.591 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2004 um 20:44) ist von ivtu.

  • Stimmt schon.
    Aber das darf man hier auch nicht in der Öffentlichkeit zwecks Selbstverteidigung führen.

    Mit der Pulvertätowierung kann man ein Leben lang gezeichnet sein, bei entsprechender Nähe sogar auf beiden Augen blind bleiben.

    Ein 7,5J-Geschoss muss äusserst ungünstig treffen, um bleibende Schäden zu verursachen, selbst im schlimmsten Falle ist das Opfer nur auf einem Auge blind.

    Auch keine schöne Vorstellung, sicher, aber was ich sagen will, ist wohl klar.

    Stefan

  • Zitat

    Original von Bambusbieger
    Mein Böblinger Händler hat mir vor einiger Zeit erzählt, dass er in seiner Sammlung einen uralten Revolver mit drei Teilbohrungen hat,
    der speziell für Selbstverteidigungszwecke ausgelegt ist. Das Gas soll bis zu 10m weit kommen. Weiß jemand, welches Modell er meint?
    .
    ...zumal er nur 9mmR verschießen soll. Glaubwürdig ist es nicht, aber möglicherweise gibt es ein Modell,
    dass zumindest von der Beschreibung her passt (Lauflänge zwischen vier und sechs Zoll, drei Bohrungen und kein Gewinde für Abschussbecher).

    Für den EM-GE Modell G 38 gab es mal Reizstoffgeschosse, die in den integrierten Abschussbecher geschraubt wurden. Die waren aus Plastik
    und mit Chloracetophenon sowie scheinbar Talkumpulver gefüllt, verschlossen waren die mit einer Pappscheibe oder Ähnlichem und Lack.
    Für den G 38 gab es auch noch einen Einsatz für 9 mm Leuchtsterne zum Einschrauben.
    Ähnliche Reizstoffgeschosse gab es für die Revolver ME 80 GT/S und ME 70 GS.
    Die Melcher gab es ab 1974 und den G 38 ab 1976.

    Gruß
    Incubulus

    Arcana publicata vilescunt; et gratiam prophana amittunt.
    Ergo: ne Margaritas obijce porcis, seu Asino substerne rosas.

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Ein 7,5J-Geschoss muss äusserst ungünstig treffen, um bleibende Schäden zu verursachen, selbst im schlimmsten Falle ist das Opfer nur auf einem Auge blind.

    Stefan


    Du hast übersehen, das direkt nach dem Auge das Hirn kommt. Oder irre ich mich? :nuts:

  • Ein Treffer ins Auge muss nicht notwendigerweise tödlich sein, sonst hätte ich das nicht so geschrieben.
    Worauf ich hinauswollte:
    Ich halte einen Nahschuss aus einer Gaswaffe, die ja durchaus zur Verteidigung geführt und im Ernstfall auch gezielt genutzt wird, daher für gefährlicher und eher langzeitschädlich als den, wohl mehr versehentlichen, Schuss aus einer Luftdruckwaffe, bei der das Führen ja verboten ist.

    Also:
    Luftdruckwaffe - wird selten gezielt geschossen, weil nicht als Verteidigungswaffe geführt
    Gaswaffe - darf geführt werden und wird daher auch häufiger eingesetzt, bei absolutem Nahschuss ist auch ungezielt eine grosse Gefahr gegeben.


    Stefan

  • OK, danke für die informativen Antworten!!!!

    Immer zwei, drei offene Ohren für die Mitarbeiter haben.

    Zuhören und Verständnis zeigen kann oft simples Handeln adäquat ersetzen und spart auch noch Zeit.

    -Bernd Stromberg-

  • Zitat

    Original von Astanase
    Du hast übersehen, das direkt nach dem Auge das Hirn kommt. Oder irre ich mich? :nuts:

    wenn ich mich auf der Straße mal so umsehe .... anscheinend nicht zwingend ... ;):laugh:

  • Zur selbstverteidigung sind ja cs,cn, oder Pfeffer da najut Pfeffer nur für Tiere. Aber was für eine strafe erwartet einen wenn man eine Platzpatrone nimmt?>??? oder zählen Platzer auch noch zu selbstverteidigung?


    Mfg

    DarkForce

  • Für einen Warnschuss in die Luft eignet sich eine Platzpatrone besser, da sie häufig etwas lauter ist und mehr Mündungsfeuer entwickelt.

    Das alleine berechtigt schon das Vorhandensein in Magazin/Trommel.

    Wenn der erste Schuss eine Platzp. ist, besteht im Falle des Falles also eine plausible Erklärung.
    Ob es natürlich gleich eine Schwarzpulverpatrone mit, wie beschrieben, recht grosser Feuerreichweite sein muss?
    Besser nicht, eine normale Platzp. reicht.

    Es geht schliesslich um Verteidigung, nicht um bewusste Schädigung eines möglichen Angreifers.

    Stefan

  • Herzlichen Dank für die Info, an diese Dinger kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. :crazy2:

    Gemeint war allerdings etwas anderes. Ich werde den Herrn bei nächster Gelegenheit
    nochmal daraufhin ansprechen, mal sehen, was dabei herauskommt.


    Besten Grüße
    H.-K.

  • 1. Ein Warnschuß dürfte eher der Belustigung des Räubers dienen.
    2. Eine Gaspistole mag ja noch so gefährlich sein auf kurze Distanz, aber ein Räuber/Schläger/Vergewaltiger ist noch x-mal gefählicher, wenn man zögert, nur um sein Gegenüber nicht zu verletzen... ;) Das hat dann nichtsmehr mit Moral und Anstand, sondern nurnoch mit Dummheit und Leichtsinnigkeit zutun. Das Recht muss doch dem Unrecht nicht weichen!
    Bin froh, dass unser Notwehrrecht so ist, wie es ist. Und es ist eines der besten der Welt. :huldige:

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • "Distanz, aber ein Räuber/Schläger/Vergewaltiger ist noch x-mal gefählicher, wenn man zögert, nur um sein Gegenüber nicht zu verletzen... Das hat dann nichtsmehr mit Moral und Anstand, "

    Yes, yes and yes!!!

    It is even IMMORAL to think about the health of an criminal outlaw attacker.

    (It is only _practical_, because with a non-lethal device it is easier to bypass the legal consequences.)

  • steffirn

    Zitat

    1. versuch mit einer nitropatrone: nichts! der karton hat sich lediglich ca 30 cm bewegt.
    2. versuch mit einer schwarzpulverpatrone allerdings schon über 15 jahre alt. vorne ein loch hinten ist der karton komplett durchgebrochen, der karton ist etwa 1 m weit geflogen.


    Gabor VASS hat in diesem Thread Ähnliches zu den Beschusstests eines ungarischen Polizeiballistikers berichtet:

    Zitat

    some years ago a Hungarian Law Enforcement firearms expert officially conducted series of test with blank (platz) patrons with different gas-alarm guns.

    The current gas-alarm guns with nitro-loaded patrons ... were dangerous from UNDER 10 cm.

    The blackpowder 9 mm K platzpatrons caused such thing from 30-40 centimeters.


    Demnach wäre also die Reichweite des Gasstrahls bei Schwarzpulver-Patronen im Kaliber 9mm R. um einiges höher (ca. 4 x so weit) als bei NC-Patronen im Kaliber 9 mm R.?!? ???

    Da heutzutage meistens NC-Kartuschen verwendet werden, und wohl nur noch sehr selten Schwarzpulver-Kartuschen, könnte das zu einer bösen Unterschätzung des Gefahrenpotenzials im Nahbereich der Mündung führen, wenn ausnahmsweise mal Schwarzpulver verwendet wird?

    Ciao

    Mulder

  • "Demnach wäre also die Reichweite des Gasstrahls bei Schwarzpulver-Patronen im Kaliber 9mm R. um einiges höher (ca. 4 x so weit) als bei NC-Patronen im Kaliber 9 mm R.?!? "

    It is different thing to shoot to cardboard paper or to rare pork meat.

    But the blackpowder is another matter. The peak gas pressure is lower, but the burning rate is much lower, too. Most of the NC is burning in the gun, or near the muzzle. Most of the BP is burning far away from the muzzle, and the burn is far from perfect. This is why a little more dangerous (more likely to ignite the hair or clothes) the blackpowder blank.

  • Zitat

    Original von Mulder
    Da heutzutage meistens NC-Kartuschen verwendet werden, und wohl nur noch sehr selten Schwarzpulver-Kartuschen, könnte das zu einer bösen Unterschätzung des Gefahrenpotenzials im Nahbereich der Mündung führen, wenn ausnahmsweise mal Schwarzpulver verwendet wird?

    "Unterschätzung" kommt in unserem Wortschatz nicht vor. Man sollte generell jede Schreckschusswaffe mit dem gebührenden Respekt handhaben, völlig unabhängig davon, was sich gerade im Magazin oder in der Trommel befindet. Solange Du dich an die Regeln hältst, wird nichts passieren. Wer es aber proviziert, der braucht sich über "Unfälle" nicht zu wundern.

    Zudem wird kaum jemand eine Schreckschusswaffe mit sich führen, die Schwarzpulvermunition geladen hat, sei es nun bewusst oder unbewusst. Sie ist um einiges teurer als gängigen NC-Sorten und wird auch nur auf direkter Anfrage hin vergeben, sprich kein Händler wird dir grundlos Schwarzpulverpatronen mit der Waffe verkaufen. In meinen Augen ist SP für Selbstverteidigungszwecke grunsätzlich ungeeignet.


    Gruß
    H.-K. Lee

  • Zitat

    Original von Mulder
    Da heutzutage meistens NC-Kartuschen verwendet werden, und wohl nur noch sehr selten Schwarzpulver-Kartuschen, könnte das zu einer bösen Unterschätzung des Gefahrenpotenzials im Nahbereich der Mündung führen, wenn ausnahmsweise mal Schwarzpulver verwendet wird?

    Nur so aus Interesse: Woher rührt dieses Engagement für Täterschutz?
    Ich meine, wenn ich jemandem ins Gesicht schießen sollte, dann wird das schon seine Gründe haben. Hier wird ja niemand aus Spaß beschossen. Entweder eine Waffe ist gefährlich und wirkt dadurch mehr oder weniger effektiv, oder sie bringt nicht viel - was sie eher zu Spielzeug macht. Eine Waffe ist eine Waffe, und die soll auch gefährlich sein, sonst hätte sie ausser Spielerei keine Funktion.


    Rein präventiv: Ich schreibe hier nur meine Meinung, durch die sich niemand angegriffen oder beleidigt fühlen soll, schon garnicht persönlich.

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Hallo Doc,

    es geht hier um Schreckschusswaffen und diese sind nicht dafür gedacht, zu verletzen. Ich persönlich sehe hier
    keinen Zusammenhang zwischen deiner "Gefährlichkeit" und der Wirksamkeit einer Gaspistole, zumal der Reizstoff
    seine Wirkung entfaltet auch ohne dass der (die) Betroffene zwingenderweise daran Schaden nimmt.

    Übrigens, Mulders Frage stellt sich in meinen Augen nicht nur unter diesem Gesichtspunkt, sondern macht auch Sinn,
    wenn es bspw. um die persönliche Sicherheit bei der Handhabung geht. Denn die Unterschätzung der Verletzungsgefahr
    birgt nicht nur für das Gegenüber, sondern auch für Dich ein Risiko.


    Zitat

    Eine Waffe ist eine Waffe, und die soll auch gefährlich sein, sonst hätte sie ausser Spielerei keine Funktion.


    Ich behaupte, dass der Verwendungszweck einer (Schuss)waffe weniger von ihrem möglichen "Verletzungspotential"
    als von der Zielsetzung des Anwenders abhängt. Eine Waffe kann tatsächlich auch andere Funktionen als die bloße
    Spielerei erfüllen, Beispiel sportliches schießen...dürfte dir als Waffenkenner aber einleuchten.


    Gruß
    Bambusbieger

    Einmal editiert, zuletzt von Bambusbieger (30. April 2004 um 21:40)

  • @ Bambussieger

    Mitte der 90er Jahre hat mir ein Händler die Schwarzpulvermuni in .380 K
    "grundlos"mit einem Revolver verkauft.Damals war Schwarzpulver viel billiger als NC.

    Das Ergebnis war,das ich den Revolver nach 100 Schuß Schrott war und nicht mehr zuverlässig funzte.

    Egal war nur so eine Anmerkung.


    Aber allgemein sollte man ganz gleich, ob NC oder Schwarzpulver geladen ist diesen Waffen immer den gebührenden Respekt zollen.

  • Das finde ich etwas unverantwortlich vom Händler, denn man sollte seine Kunden schon darauf hinweisen, dass SP eine langsamere Abbrandgeschwindigkeit hat und somit leichter zu Verbrennungen führen kann (vor allem, wenn der Revolver einen gewaltigen Trommelspalt hat).

    Zitat

    Original von snoop
    Aber allgemein sollte man ganz gleich, ob NC oder Schwarzpulver geladen ist diesen Waffen immer den gebührenden Respekt zollen.


    So sehe ich es auch. :nod:

    Bambusbieger

  • Zitat

    Original von Bambusbieger
    Hallo Doc,

    es geht hier um Schreckschusswaffen und diese sind nicht dafür gedacht, zu verletzen. Ich persönlich sehe hier
    keinen Zusammenhang zwischen deiner "Gefährlichkeit" und der Wirksamkeit einer Gaspistole, zumal der Reizstoff
    seine Wirkung entfaltet auch ohne dass der (die) Betroffene zwingenderweise daran Schaden nimmt.

    Ich meine nur, dass man keine Rücksicht auf das Wohl eines Angreifers achten muss. Klar sind Gaswaffen für weitere Distanzen als 1m gedacht, doch im Falle eines Falles sollte man nicht zögern, nur weil man angst bekommt selber bestraft zu werden.
    Wie gesagt, niemand feuert dem anderen aus Spaß ins Gesicht und der sichere Umgang mit einem gefährlichen Gegenstand sollte selbstverständlich sein.
    Der Versuch eine Gaspistole so umzubauen, dass sie auf naher Distanz ungefährlich wird, wird immer mit der Effektivität des Gesamtkonzepts bezahlen müssen. Im Klartext: Fuchtelt niemandem mit einer Gaspistole im Gesicht rum, lasst sie nicht im Laufstall eines Kindes liegen - doch wenn ihr sie in Notwehr einsetzt (und damit meine ich jetzt einen exemplarischen, 100%ig klaren Notwehrfall), dann vergesst um eurer selbst willen diese "Nahdistanz-5Akkupressurpunkt-Melonen-Explosionstechnik"-Warnungen, denn das eine (Effektivität) lässt sich nicht ohne das andere (Mündungsfeuer für den nötigen Druck und den nötigen Knall) haben.
    Oder sucht euch ein anderes Mittel der Wahl.

    FWR 27745

    Gun control is the theory that a woman found dead in an alley, beaten, raped and strangled to death with her own pantyhose is somehow morally superior and preferable to that same woman, alive in that alley, explaining to a police officer how her dead assailant got a bullet in the chest.

  • Is zwar OT, aaaber,
    wer eine Waffe (zur Verteitigung im Notfall zieht), muß sie sofort und effectiv einsetzen.
    Da gibts nichts mehr hinzuzufügen.

    Wer in dem Punkt an sich zweifelt, laß das Zeug zu Hause.
    Waffen jeder Art sind kein Spielzeug, oder zum drohen und "rumfuchteln."

    Zum Thema, wie weit ist denn nun die effektive Reichweite (im Schnitt, jede Waffe hat andere Laufsperren, ja) von CS,CN, Pepper, aus eine Schußwaffe ???

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod: