ZF für HW35

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.836 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2004 um 23:47) ist von C_O_2.

  • Hallo Leute,

    tolles Forum hier. :huldige: Hab mich auch durch die Beiträge hier für die HW35 entschieden. Suche nun eine passende Zieleinrichtung dafür. Die gute Weihrauch ist in :F: und ich möchte somit von 10m bis max. 20m präzise schießen (Scheibe). Nach vielem Lesen der Beiträge hier stellen sich für mich noch folgende Fragen.

    1. Reicht eine Vergrößerung von 4x aus? Oder das neue Walther 1,5-4,5x32 nehmen? Oder doch besser einen Bereich von 3-9x abdecken?

    2. Leuchtabsehen - sinnvoll für meinen Einsatzbereich?

    3. Wie ermittlere ich die kürzeste noch scharf zu stellende Entfernung bei einem ZF? Meist steht da ja nichts zu.

    4. Brauche ich auch einen Paralaxausgleich? Wer definiert das mal konkret? Ich habe da nur immer was von "wenndunichtmittiginsglasschaustbrauchstdudas" gelesen.

    Das wären erst einmal die brennensten Fragen.
    Danke für eure Mühe.

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo bayala,

    und zuerst einmal willkommen im Forum!

    zu 1. - wenn du auf vorher bekannte Entfernungen bis 20m schießen möchtest reicht ein 4x32 völlig aus.
    zu 2. - Leuchtabsehen (IR) machen bei ZF für Luftgewehre nur dann wirklich Sinn wenn du beabsichtigst auf relativ dunkle Ziele vor dunklem Hintergrund (schwarzes Ziel mitten im Tannendickicht) zu schießen.
    zu 3. - der kürzeste Abstand zum Ziel wo beides, Ziel und Absehen noch klar und deutlich zu erkennen sind - ist aber von der eingestellten Vergrößerung abhängig - bei 4-6fach sind in der Regel 7-9m (=8-10 yard) die Untergrenze.
    zu 4. - solange du auf feste Entfernungen schießt oder zuverlässig selbige schätzen kannst ist ein Parallaxenausgleich nicht zwingend von Nöten, im Endeffekt wird dabei nur die Kompensationsschwäche des Auges genutzt um die Entfernung zum Ziel, und damit den Treffpunkt des Diabolos auf seiner leider recht gekrümmten Flugbahn näher bestimmen zu können, du also bessere Chancen erhälst einen, der Entfernung entsprechenden Haltepunkt zu wählen.

    point

  • Moin,
    ich habe auf meinem HW 80 das 4x32 "von" Weihrauch. Es hält jetzt seit einem halben Jahr wacker durch, hat ein feines Absehen (Fadenkreuz) und läßt sich ab ca. 9m scharf stellen. Lediglich die Schlitzschrauben der Montage habe ich durch Inbus-Schrauben ersetzt. Mir reicht die Vergrößerung und den Parallaxeausgleich habe ich bisher auch nicht vermißt.
    Gruß

  • Ich hab auf meiner Hw35(B) ein RWS 4°32 compakt. Das verkraftet dem Prellschlag sehr gut.Wenn du nicht zusätzlich für teures Geld einen Stoppblock oder eine bessere Montage kaufen willst, dann lass dir in den hinteren Montagesockel einen Bolzen einkleben, der genau in die Aussparung im System passt. Dann kann man das Zf auf-und abmontieren, ohne dass man es neu einschießen muss.

  • Hallo und danke für eure Antworten.

    Das RWS hab ich bei Teute gesehen, schön kompakt und die Montage scheint stabil. Das mit dem Bolzen ist keine schlechte Idee. Nur gefällt mir das Walther 1,5-4,5x wegen den Zoom auch sehr gut. Ich kann mir vorstellen, das es auch mal Spaß macht, mit der 1,5er Vergrößerung zu schießen. Ist ja in etwa wie eine offene Visierung dann.

    @ point
    zu2. Wird durch das Leuchtabsehen der Kontrast verbessert? Oder sehe ich nur das jetzt helle Fadenkreuz besser vor dem dunklen Ziel?

    zu3. Es gibt keine Formel, mit der ich das für jedes ZF ausrechnen kann? Hat der Linsendurchmesser (also 32, 40, 44... darauf einen Einfluss?

    zu4. Verstehe ich das richtig, durch den Parallaxenausgleich zielt das damit ausgerüstete ZF automatisch höher/tiefer als eines ohne? Oder "sagt" es mir nur wie weit es genau bis zum Ziel ist und ich muss dann den Haltepunkt selber entsprechend wählen? Oder doch ganz anders?

    Bilder sagen ja mehr als Worte. Kennt jemand eine veranschaulichende Zeichnung den Problems Parallaxenausgleich?

    Danke dass ich euch weiter löchern darf...

    Viele Grüße
    Bernd

  • Hi!

    Naja, so wie ich das bisher verstanden habe (korrigiert mich bitte, falls es Unfug ist) dient der Parallaxenausgleich in erster Linie dem Entfernungsmessen bei unbekannter Zielentfernung im FT Bereich. Eigentlich ist es eine Vorrichtung am ZF, um das Bild scharfzustellen. Das wird mit zunehmender Vergrößerung nämlich schnell unscharf, bekannt vom Fotoapparat Zoom. (Ich versuche das mal anschaulich zu erklären). Mit Hilfe des Parallaxenausgleichs dreht man dann vorne am Objektiv (oder bei teureren ZF's auch an der Seite, dort wo die anderen Türme sitzen) das Bild scharf, so daß man das Absehen und das optische Ziel-Bild gleichzeitig deutlich scharf sehen kann. Dadurch kann man die Entfernung auch ermitteln, wenn am Objektiv (was meist der Fall ist) Entfernungen in yards angebracht sind. Diese dienen eigentlich der genauen ZF Justierung bei bekannten Zielentfernungen, beim FT nutzt man das also andersherum. Man schließt quasi mittels des scharfgestellten Bildes auf die Distanz zurück, die das Ziel im Fadenkreuz tatsächlich entfernt ist. Die Genauigkeit dazu erhöht sich mit zunehmender Zoom-Fähigkeit des ZF's (und zunehmendem Preis). Ab 16 x oder 18 x (so wird hier im Forum oft gepostet) kann man damit was anfangen, sonst ist's zu ungenau. Habe ich selber aber noch nicht probiert, muß ich gestehen. Daß die Gläser oft einen verstellbaren Zoom haben, hast Du selbst ja schon bemerkt. Ich hoffe, ich konnte helfen, ohne zu sehr zu verwirren, bin ich ja selber schon genug *lol*

    P.S: Wenn denn dann die Entfernung bekannt ist, muß der Schüzte natürlich entsprechend "drunter- / drüberhalten" wie Du schon richtig erkannt hast. Das wird oft mittels Mil-Dot Absehen erleichtert, die extra dafür kleine Punkte auf den Fadenkreuzlinien angebracht haben. Oder man stellt das Absehen entsprechend der Entfernung an den Türmen genau ein.

  • Hi Robotnick,

    also doch wie ich mir dachte "nur" zum Entfernungsmessen und Scharfstellen natürlich. Nur wie macht man es bei einem ZF mit Zoom und ohne Parallaxe? Das Scharfstellen meinte ich. Die haben ja keinen Drehring vorne am Objektiv sondern nur den Zoomring. Oder bei ZF's mit fester Brennweite. Fixfocus?

    Mil-Dot scheint eine feine Sache zu sein. Erspart einem viel Dreherei am Rohr.
    Zu viel Auswahl erleichtert einem die Sache nicht gerade.
    Muss die Sache wohl noch mal überschlafen...

    Bis denne...

  • Moin bayala,

    zu 2.: Am Kontrast ändert sich nix, du siehst nur das Absehen deutlich, auch vor dem dunklem Hintergrund.
    zu 3.: Formel kenn ich keine, kannst du nur ausprobieren. Der Objektivdurchmesser hat keinen Einfluß.
    zu 4.: hier gibt es eine Beschreibung mit Grafik, auch die restlichen "Demos" sind recht informativ und anschaulich. Nochmal: handelsübliche ZF mit Parallaxenausgleich geben dir nur die Entfernung zum Ziel an, den Haltepunkt mußt du nach dieser Info selbst wählen (Faustregel: je höher die Vergrößerung, desto präziser die Messung). Einzig die Leatherwood ART-ZF vermögen beides.

    point

  • Hallo bayala,

    zum Parallaxe-Ausgleich: Zu den Ausführungen RobotNick's möchte ich noch was hinzu fügen: IMHO ist der PA bei einem ZF für LG kein "nettes Ausstattungsmerkmal", sondern ein absolutes "Muß". ZF werden sonst ja nur für "Long Range" benutzt. Dafür wird das ZF im Werk einmal auf die übliche Schußdistanz eingestellt und gut. Von der Spiegelreflex-Kamera wissen wir ja, daß sich zwischen 10m und unendlich (Normal-Objektiv) nicht mehr viel tut. In der Nähe kommt es aber auf jeden Meter an (oder cm).

    So ähnlich sind die Verhältnisse beim LG-Schießen. Wir schießen auf max 50m, aber oft auch auf 10...20 m. Das Objektiv bildet das Ziel genau im Brennpunkt ab, wenn dieses unendlich weit weg ist. Ist es aber näher dran, entsteht das Bild weiter entfernt vom Objektiv. Und das müssen wir ausgleichen, denn es kommt darauf an, das Bild genau in der Absehen-Ebene zu projizieren. Wenn es etwas davon abweicht, merken wir das nicht gleich wegen nachlassender Bildschärfe, denn unser Auge kann einiges ausgleichen. Aber wenn wir nicht genau durch die optische Achse (Mitte) des ZF schauen, entsteht ein Versatz zwischen Bild und Absehen. Und der ergibt einen Zielfehler.

  • Tag zusammen,

    danke für den Link, point. Ist genau das was ich gesucht habe. Jetzt habe ich es auch begriffen. Und die anderen Sachen auf der Seite sind, wie Du schon gesagt hast, auch sehr informativ.

    Nun weiss ich ungefähr, wie mein ZF aussehen sollte.

    ~1-9x40, Parallaxa ab 3m, Mil.-Dot, obtimaler Weise beleuchtet, 300cm lang, 500g und das alles zu einem Preis um die 100-130€. Utopie?

    Im Frankonia hab ich ein Tasco Varmint gesehen, 2,5-10x42 mit Mil.-Dot und Parallaxe für 129€. Kennt das jemand? Taugt das?

    Schönen Tag noch...

  • und wenn man mit dem selben LG auf sich leicht bewegende ziele schiessen will und auf so 30m schiessen will, welches ZF dann?
    ich denke 3-9X40 von Walther müssten es schon sein. und man bräuchte noch die weihrauch zf stopper von teute. ich habe übrigens vor, alles bei teute zu bestellen.

    :F::F::F:

    wer reschtschreip veler vinted, darv si behalde :n30: :n12:

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Auf eins musst du natürlich auch achten:

    Auch in :F: hat die HW35 einen heftigen Prellschlag.
    Das ZF muss dafür ausgelegt sein, sonst zerlegt es sich.
    Auch die Montage muss das abkönnen, sonst wandert das Glas langsam nach hinten.

    Stefan


    Ist der Prellschlag echt so heftig, das das ZF auseinander fliegt?