1851 Navy Revolver als CO2 Luftdruckwaffe

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 2.263 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2024 um 06:36) ist von Bockaufblock.

  • Man darf auch nicht den Maschinenpark incl. Werkzeuge ausser Acht lassen. Sodass kann man höchstens noch für gute Freunde mitmachen da es ja quasi ind den Pausenzeiten gemacht wird.

    Ich habe in einem anderen Bereich auch mal ne Kleinserie gefertigt das kann dir im Prinzip keiner wirklich zahlen. Das geht dann mal kostendeckend auf so das dein Objekt kostenneutral ist

  • ...ist mir klar, dass das Anfertigen sämtlicher freien Teile vom Griffrahmen, Abzugsbügel, Griffschalen und der Schlossteile den Kostenrahmen klar sprengen. Da diese Teile ohne weiteres hin und wieder relativ günstig am Markt auftauchen, entschied ich mich mit der Konstruktion zu beginnen.

    Achso, Du hast tatsächlich nur irgendwelche freie Teile gekauft, satt einen Uberti oder Pietta SSW Navy auseinanderzunehmen?

    Irgendwie kamen mir Hahn und Griff gleich etwas grob vor, sieht mir eher nach Euroarms aus.

    Das macht es natürlich kompliziert bis unmöglich, eine Kleinserie zu fertigen, wenn die Zurüstteile jedesmal anders sind. Und teuer, wenn man jede komplizierte Form wie den komplexen Rahmen mit allen Radien und schiefen Winkeln und den leicht konischen Lauf selbst fertigen muß. Warum dieser Aufwand? Ich glaube, selbst die Teile vom Hersteller zu beziehen ist wesentlich günstiger, zumal, wenn Du schon einen Büchsenmacher beteiligt hast.


    Mir ist immer noch unklar, wie Du den Gaskanal am Hahn vorbei geradewegs hinten in die Trommelachse bringen willst, ich bin gespannt... :/

  • Ja, alle wesentlichen Teile werden konstruktiv für die CO2 Mechanik geändert und leicht, damit nicht mit EWB-Teilen kompatibel und nicht umbastelbar neu gefertigt. Deshalb meine Bedenken zum LEP Thema. Habe keinen Bock das Zeug in die Tonne zu kloppen weil sich am Ende herausstellt, dass meine Navy Luftdruckwaffe EWB-pflichtig ist. Deshalb steht es nicht zur Debatte die wesentlichen Teile aus Originalteilen zu bauen. Und weil ich den Rahmen neu konstruierte, wurde selbstverständlich die CO2 Führung an Hahn, Abzug, Transporteur usw. vorbei bedacht. Zeige ich aber noch nicht, deshalb auch nur das Foto des halbfertigen 3D Modells. Übrigens sind die Teile der unterschiedlichen Hersteller zwar qualitativ verschieden, aber maßlich gleich genug, dass es nutzbar ist. Noch ist ja nicht klar wie die Knarre am Ende funktioniert, sollte sich weiteres investieren lohnen, kann ich immernoch zusehen, ob ich mir die freien Teile direkt vom Hersteller zuliefern lasse. Bis dahin habe ich aber noch ganz schön zu basteln... Momentan habe ich für 200 Euro Rohmaterial, für 100 Euro Dichtungen, Kleinteile, für 150 Euro Werkzeuge und für 400 Euro 5 freie Teilesätze gekauft. Die Programmier- und Zerspanungskosten lasse ich erstmal außen vor. Ich schätze, würde ich bei Pietta sämtliche freie Teile beziehen, würden die pro Satz mindestens 400 Euro kosten, wenn sie überhaupt für das Geschäft bereit sind. Ist also alles nicht so einfach...

  • Nun, ich habe noch genügend freie Teilesätze und könnte noch etliche generieren, wenn es sich dafür lohnt.

    Trotzdem müßte dann jedes Neuteil an die gerade verwendeten alten angepaßt werden, die sehen zwar alle nach Navy aus, aber da paßt selbst bei einem Hersteller nichts einfach so zusammen, weil die außenrum individuell komplett eingeschliffen werden.

    Zudem variieren bei den verschiedenen Herstellern Schrauben(loch)größen, -Position, Breite, Anschlußhöhe usw. da wäre es gut, auf einen Hersteller zurückgreifen zu können, sobald es mehrere werden sollen.

    Ich glaube, mit genug Bosheit bekommt man auch aus einem UX-SAA eine (wenn auch vielleicht kurzlebige) KK-Waffe hin, so schlimm kann man das gar nicht bauen, um es in jedem Fall zu verhindern. Aber so kinderleicht wie bei einem LEP wäre es nicht, zugegeben. Wenn man die wesentlichen Originalteile soweit schwächt/ändert (z.B. die Achsbefestigung ohne Gewinde, damit kein Originateil mehr paßt) sollte das doch reichen. Genausogut kann man auch das Keilfenster vom Lauf von hinten anbohren und soweit schwächen, daß es nur noch für den geringen N-Gasdruck reicht.

    Die Kostenrechnung sieht doch gut aus. Bevor es Dir zuviel wird und das Projekt stirbt, würde ich mich auch beteiligen.

  • Da ja alle wesentlichen Teile neu gefertigt werden, müssen die eh händisch nachgearbeitet werden, es sollen ja am Ende keine Bearbeitungsspuren zu sehen sein. In diesem Arbeitsgang werden die gebrauchten Griffrahmen, Abzugsbügel und Ladepresse angepasst. Die Bohrbilder der Schraublöcher sind bei den Sätzen die ich hier liegen habe weitgehend identisch, nur 3x M3,5 und 2x M4. Ich mache einheitlich M4 und bohre die 3,5er halt etwas auf. Das sieht dann schon Takko aus. Handwerklich kommt da noch ne Menge auf mich zu.

  • Heute gibt es leider keine Fotos, berichten möchte ich Euch trotzdem: ich habe eine Behelfskapselaufnahme gebastelt über welche ich das Ventil mittels eines 2x1 Messingrohrs anschließen kann.

    Die Dichtungssitze wurden vorher berechnet, dass die verwendeten O-Ringe die nötige Verpressung haben und entsprechend mit langer Lebenszeit dichten. Es kommt aber nicht nur auf den Querschnitt an, sondern die Dichtflächen müssen auch sauber poliert sein. Das gleiche gilt für den Ventilstößel.

    Da war es mir heute also nicht gerade langweilig. Das ganze steht nun mit eingesetzter CO2 Kapel unter Druck und ich konnte sogar schon durch leichte Hammerschläge das Schlagventil betätigen. Den Port habe ich erstmal behelfsmäßig mit 3,5mm gebohrt, er wird aber noch auf 5mm aufgefräst.

    Knallen tut es jetzt schon eindrucksvoll. ich bin gespannt, wie lange das ganze nun dicht bleibt. Wenn alles passt, gibt's morgen Bilder.

    Gruß, Micha.

  • Prima, es atmet schon...

    Was meinst Du, schafft es das Ventil, den Hahn selbst wieder zurückzudrücken, oder mußt Du noch ein Rückspringschloß konstruieren, oder einen Anschlag für die Feder einbauen?

  • Guten Morgen! Durch den relativ großen Ventilstößeldurchmesser ist die Schließkraft durch den Innenduck so groß, dass der Hahn duch den Ventilstößel zurück gedrückt wird. Ob es der Ventilstößel auch gegen die Hahnfeder schafft, weiß ich noch nicht, sieht aber so aus. Konstruktiv habe ich für den Hahn etwas Freiflug durch einen Anschlag an der Hahnfeder eingeplant, kann aber gut sein dass der entbehrlich ist.

    Jetzt nach 10 Stunden ist noch voller Druck drauf.

    Gruß, Micha.

  • Im LEP Navy Thread war im Fotohintergrund die Zeichnung der Trommel zu sehen. flupp : sei jetzt tapfer! =O mit Stufe, nun als 3D Modell fertig:

    Es entwickelt sich....

    Bald kann gefräst werden.

  • 24 Stunden und immernoch dicht:

    Sieht zwar nicht sehr vertrauenseinflößend aus, aber zum Testen reicht's. Zu sehen ist auch das Messingröhrchen, welches später durch den Rahmen läuft.

    Die Rändelmutter zum Kapselanstechen läuft auf einem eingelöten Messinggewindestift. Überpoliert und kaum zu erahnen. Dafür müssen später allerdings beide Griffschalenhälften zum Kapseltausch und bequemen bedienen der Rändelmutter entnommen werden.

    Gruß, Micha.

  • Das ist übrigens der Kapselanstechdorn, gefräst aus einem Auswerferstift, ca. 60 HRC hart, und einem erodierten 0,5mm Gaskanal. Selbst dieses kleine Teil hat's also in sich.

    Unten ist die Bohrung für das Messingröhrchen zu sehen. Dieses Teil ist bei dem Foto oben in den Griffrahmen eingelötet. Als Kapseldichtung wird eine DIN Kunststoffscheibe M3 aus Nylon eingepresst. Gruß, Micha.

  • Meine Güte, Du arbeitest gern mit edlem Material, was sonst kein normaler Mensch klein kriegt, was?

    Ich versuche immer noch, Deinem Gaskanal vorbei am Hahn durch den Rahmen zu folgen... :/

    Theoretisch wäre unter der Hammerachse nach vorn und dann senkrecht nach oben in den Zapfen der Trommelachse Platz im Rahmen, aber das erlaubt keinen so geraden Gaskanal hinten in die Achse rein, wo zudem der Hammer draufschlägt.

    Das Ventil mit dem radialen Auslaß hinten, wo Stößel und Gaskanal reingehen, gibt mir vom Prinzip her auch Rätsel auf, es sei denn, es ist nicht konzentrisch und hat einen Auslaßkanal nach hinten zu der radialen Bohrung... ???

    Okay, ich geb zu, ich bin zu blöd für solche akrobatischen Spielereien :(

    Apropos erodieren... kanst Du mir vielleicht helfen, diese blöde abgerissene Keilschraube aus dem Gewindeloch meines 1:2 Miniatur-Patersons zu bekommen? Die Moskoviter haben das Ding gehärtet, die spinnen, die Russen!

  • Mit Deiner Theorie hast Du den Nagel auf dem Kopf getroffen:

    Der Rahmen hat so viele Details, dass ich fast je Bearbeitungsschritt eine Zeichnung angefertigt habe. Diese ist für die Bohungen der CO2 Leitung und der Trommelachsenhalteschraube. Wenn die Trommelachse eingesetzt wird, stehen die Bohrungen für CO2 Leitung und Schlagventil ca. 45 Grad diagonal. Unten rechts wird sich die CO2 Leitung einschlängeln und oben links das Schlagventil sitzen. Die Einsenkungen von hinten im Abstand von 17mm dienen der späteren Positionierung der Griffschalen.

    flupp... klar kann ich helfen: PN.

  • Und so sieht's in der Trommelachse aus:

    Schussrichtung links. Der Port wird bei 30mm eingefräst, ist nur unten einskizziert...