ERMA / IWC Chief Revolver

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 1.481 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Februar 2024 um 16:29) ist von Chris86k.

  • Hallo

    Heute möchte ich euch meine neueste Errungenschaft vorstellen! Einen nagelneuen IWC Chief in der seltenen brünierten Ausführung inkl. nummerngleicher OVP und allem Zubehör.
    Es ist quasi ein EGR 66, von Erma aber für IWC produziert. Es sind einige Verbesserungen verbaut worden, nochmals mehr Stahl, im Gegensatz zu den vorherigen Versionen der EGR66. Mir ist keine EGR66 bekannt, wo ein Stahlteil eingegossen wurde, wie auf dem Bauteil (siehe Bilder) mit Magnet zu sehen ist. Auch der Trommelschieber ist auf allen meinen EGR66 aus Zink. Ein wirklich seltenes und in dem Zustand sehr schwer zu bekommendes Teil. Ich bin wirklich glücklich über den Kauf und freue mich, das gute Stück nun in meiner Sammlung zu haben! Was denkt ihr darüber? Gefällt er euch?

  • Bei nur insgesamt ca. 260 gebauten IWC, die meisten in Nickel, hast den Wal im Rhein ergattert. :thumbup:

    Für die Sache mit dem Magneten sollten aber Teile hinter dem ZDG verantwortlich sein, da die IWC aus der laufenden Serie stammen und nur umgelabelt wurden.

    Als Beleg kann ich meinen eigenen Nickel-IWC-Chief anführen. Nur falls jemand fragt.... :whistling:

    Drei Dinge braucht man im Forum : Respekt, Demut, Geduld, Toleranz, einen Klappspaten und die Blockierfunktion


  • Ich denke bei den letzten Ausführungen haben sie nochmals versucht zu verbessern um die Firma zu retten. Erma ist ja wegen der guten Qualität zu Grunde gegangen. Zu gut, zu teuer. Das muss man sich echt mal überlegen.

  • Der Trommelanschlag sieht nach ambitionierten Eigenbau aus, der war eigentlich mit im Guss. Hab schon Schlimmeres gesehen.

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  • Ich hoffe du machst Spaß 😜✌️ Ich war nie ein Fan von Revolvern, bis ich den ersten EGR besessen hab, und nun sind es 3 🙈

  • Ich mache gleich ein Detail Foto

    Mach es dir doch einfacher, kurze Mail an Holger Schlemeier und du weißt mehr. :whistling:

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  • Trommelanschlag Stahl, eingegossen!

    Na, wenn du meinst. Den originalen S&W Schieber bekommt man gut angepasst, ist aber bekannt.

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  • Trommelanschlag Stahl, eingegossen!

    Na, wenn du meinst. Den originalen S&W Schieber bekommt man gut angepasst, ist aber bekannt.

    Der Schieber könnte natürlich ausgewechselt sein, aber den Anschlag? Man sieht doch die Bearbeitungsspuren aussenrum. Die Glanzbrünierung Original und nicht nachgebessert. Ich komme aus der Metallbearbeitung, und ich könnte das nicht so einpassen, dass es so gut aussieht. Der Schieber ist auswechselbar. Da die Waffe aber ungeschossen in allen Teilen original und nummerngleich ist, glaube ich nicht, dass irgendjemand rum gebastelt hat. Es sind auch keine Schraubenzieher Spuren an der Schraube erkennbar. Ich würde aber gerne Flens dazu befragen. Werde danach definitiv berichten. Interessiert mich sehr, du hast mich leicht verunsichert 😅

  • ...aber den Anschlag?

    Warum sollte ERMA ein ungestresstes Element aufwändig gegen ein Stahlteil ersetzen, dazu noch so unförmig? Und das auch noch in einer Laufenden Serie?

    Warum ist eigentlich die Stossbodenfläche so blank? Fragen über Fragen.

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  • ...aber den Anschlag?

    Warum sollte ERMA ein ungestresstes Element aufwändig gegen ein Stahlteil ersetzen, dazu noch so unförmig? Und das auch noch in einer Laufenden Serie?

    Warum ist eigentlich die Stossbodenfläche so blank? Fragen über Fragen.

    Also der Stoßboden sieht genauso aus, wie bei meinen anderen. Ungeschossen eben, blanker Stahl.

    Und warum der Anschlag ein Stahlteil ist, ungewöhnlich, definitiv! Aber ich bin mir zu 99% sicher, dass dies so von Erma hergestellt wurde, warum auch immer! Solche Teile werden einfach eingegossen, wie auch der Stoßboden, aufwändig ist da nichts. Da IWC ja eh leichte Abänderungen hatte, siehe Lauf, kann ich mir gut vorstellen, dass auch hier das Stahlteil entweder eingegossen oder danach eingesetzt wurde, verschliffen und dann brüniert. Dies sind Vermutungen! Ich hoffe es kann jemand aufklären

  • siehe Lauf

    Der Laufrohling war der gleiche, er wurde für den IWC nur rechts und links abgeschliffen. Die Trommelachse hat einen etwas anderen Riffel, alles nichts dolles. Beim großen 77er haben sie sogar auf Stahl verzichtet und Brückenbrüche in Kauf genommen. Ich will dir auch nichts vermiesen, aber ich habe einfach schon zuviel (auch gute) Eigenbauten gesehen.

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  • siehe Lauf

    Der Laufrohling war der gleiche, er wurde für den IWC nur rechts und links abgeschliffen. Die Trommelachse hat einen etwas anderen Riffel, alles nichts dolles. Beim großen 77er haben sie sogar auf Stahl verzichtet und Brückenbrüche in Kauf genommen. Ich will dir auch nichts vermiesen, aber ich habe einfach schon zuviel (auch gute) Eigenbauten gesehen.

    Du scheinst dich ja auch echt auszukennen! Und ich stimme in großen Teilen zu. Trotzdem halte ich das Stück für 100% Original. Ich bleibe definitiv am Ball und erhoffe mir, eventuell von einem anderen Besitzer Bestätigung

  • Ich habe gerade die Antwort eines bekannten Autors erhalten. Ich denke, diese Antwort ist eindeutig und bestätigt meine Annahme.

    „Hallo Herr …,


    In der Tat ist das Teil normalerweise aus Zinkdruckguß, wurde aber meist separat eingesetzt und nicht direkt beim Griffstück mitgegossen. Bei den Edelstahlrevolvern ist es immer separat und aus Stahlfeinguß. Die Bilder legen eine Fertigung bei Erma nahe, da es später kaum noch möglich ist, älteren Zinkspritzguß nach einer Reparatur makellos schwarz zu beizen. Was mich wundert, sind die deutlichen Frässpuren an der Stelle. Dies ist unüblich für Erma zu der Zeit.


    Bei Erma war aber grundsätzlich alles möglich. So gab es Mitarbeiter, die sich nach Feierabend ihre persönliche Waffe fantasievoll herstellten oder andere, die ihre eigenen Ermas im Werk etwas pimpten. Da die Seriennummer im Rahmen eines größeren Nummernblocks normal an IWC ausgeliefert wurde, scheidet eine Mitarbeiterwaffe aus. Interessant an den IWCs ist, dass Erma dafür weißfertige Teile aus der Erma-Produktion nahm. Das ist auch der Grund der Abfräsungen bei den IWCs. Erma musste da die Erma-Beschriftung quasi wegfräsen und an der Stelle die IWC-Beschriftung aufbringen.


    Mit den vorliegenden Bildern und Daten läßt sich der Fall nicht eindeutig klären. Für mich am ehesten denkbar ist, daß im Produktionsprozess der Trommelstop beschädigt wurde (z.B. beim Abfräsen der Beschriftung vom Lauf) und die Stelle dann plangefräst und ein neuer Trommelstop eingesetzt wurde, der aus der EGR66X-Kiste stammte. Das die Waffe mit diesen Frässpuren das Werk in Richtung Kunden verließ ist ungewöhnlich, aber nicht einmalig. Naheliegend wäre ein zeitkritischer Auftrag und dann wurde der halt einfach trotz der Spuren komplettiert und mit verschickt.


    Leider kann ich nicht mehr dazu beitragen, Licht ins Dunkel zu bekommen.


    Mit freundlichen Grüßen,

    H.Sch…“

  • Toll, und gleich so ausführlich. Damit wäre das Rätselraten beendet und der IWC ist noch ein bisschen seltener als er es eh schon war. :thumbup:

    Jetzt 1000 Schuss Munition kaufen und dann aber Feuer frei....:whistling::saint:

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