ERMA EGR 66X - PTB 162/2

There are 75 replies in this Thread which has previously been viewed 18,951 times. The latest Post (February 19, 2023 at 3:55 AM) was by r31mblut.

  • Zu dem im Betreff genannten Sammlerstück kommen bei mir ein paar Fragen auf.

    Zuerst mal habe ich mir nun auch einen angeschafft. Warum? Er stand immer auf meiner Wunschliste.

    Ich wollte einen Neuwertigen, ich wollte einen, der quasi als Fullset mit nummerngleicher Verpackung kommt.

    Die Preise haben sich die letzten 5 Jahre leider keineswegs entspannt. Dazu Inflation, Null Zinsen, usw…

    Es ist mit Sicherheit einer der letzten Anschaffungen auf dem Gebiet SSW. Ich habe einen sehr eng gefassten

    Sammelbereich.

    (Mir ist mal ein 5 1/2“ Hege SAA Oldframe durch die Lappen gegangen. So einen könnte ich mir noch vorstellen.

    Dann ist Schluß.)

    Aber was sage ich, ihr wisst ja wie es ist. ;)

    Zu meinen Fragen:

    Generell: Schießt den EGR 66x jemand? Oder nur Vitrine/Tresor?

    Die Oberfläche bei meinem ist die sog. matte ("seidenmatte Oberfläche - perlgestrahlt") Version. Kann man die auch einfach mal einölen, oder sollte man das lassen?

    Wie pflegt man die Mechanik? Beim Weihrauch HW88 gibt es da z.B. auf der rechten Seite ein Loch. Da kann man, so habe ich gelesen,

    ein wenig Waffenöl einlassen um die Mechanik geschmeidig zu halten. Der EGR hat da kein Loch. Also eher dann am Hahn und am Abzug was einbringen? Öffnen will ich ihn eigentlich zum Reinigen/Pflegen nicht unbedingt. Da sind ja genug Winzig-Teile und Federn verbaut, nicht dass da einem was auf Nimmerwiedersehen entgegen springt… oder ist die Befürchtung unbegründet?

    Schießen würde ich ihn gerne trotzdem mal….

    Zu Erma konkret gibt es ja einige Info’s hier. Leider sind da „einschlägige“ Autoren (Flens69) nicht mehr aktiv.

    ERMA Schreckschußwaffen

    Er hat ja auch ein Buch über Erma geschrieben. Hat das jemand von Euch (gelesen)? Gibt es da ggf. noch weitere Infos zum EGR mit der PTB 162/2 als die, die hier schon bekannt sind?

    Mich würde interessieren:

    Wieviele 162/2 wurden gebaut? Ich habe hier mal eine Zahl von 800-900 gelesen:

    Saalach
    February 21, 2013 at 10:33 PM

    Da die Seriennummern wohl keinen konkreten Aufschluss über die Anzahl liefern, da immer mehrere Modelle in Zahlenblöcken

    zusammengefasst waren, kann man daraus leider gar nichts ableiten.

    Fakten scheinen zu sein:

    Er wurde am 18.09.1980 zur PTB zugelassen und bis 1994 produziert. Beschußamt war hier stets München.

    In 2000 sollen aus Restteilen nochmal Nachbauten auf den Markt gebracht worden sein. Beschußamt war dann Suhl.

    Er kam als Original stets in der roten/rot-braunen Schachtel („dunkelbraune Kartons mit unbeflockter Styroporeinlage, welche von 1977 bis 1993 genutzt wurden“). Allerdings kurz vor Produktionsende in 1993 wechselte die Schachtel auf eine hellgraue Version. Der Revolver kam meist mit den aus Holz gefertigten J-Frame Round Butt Grips mit dem Erma Emblem. Nur die allerletzte Marche aus 1994 hatte hier dann kein Emblem auf dem Griff.

    So einen habe ich nun, mit nummerngleicher Schachtel. War so bislang die einzige Version, die ich je gesehen habe. (Flens69 hat da gem . eines anderen Forums wohl „vier nagelneue, original verpackte Erma EGR66X, davon ein Seriennummern-Pärchen der letzten Tagesproduktion“, Zitat - weitsichtige Wertanlage?).

    Was meinem fehlt ist das Garantiezertifikat. Hier stellt sich für mich die Frage, ob die Firma in 1994 noch ein ein-jähriges Garantiezertifikat mitgegeben hatte… wäre ja nicht mehr zu erfüllen gewesen… Das „Ende“ war ja da schon absehbar.

    Was im Übrigen rein gar nichts über die Qualität aussagt. Der EGR ist technisch und von der Ausführung her absolut top.

    Ich lese immer von der seltenen polierten Version. Ja, die Früheren waren wohl i.d.R. poliert. Das aber auch komplett durch die 80er, wahrscheinlich sogar bis in die 90er.

    Aus der Liste von Flens69, wenn auch schon einige Jahre alt, lesen wir von insgesamt hier erfassten 153 Stück der PTB 162/2 (Stand 2011).

    Ich habe die letzten 5 Jahre einigermaßen alle beobachtet, die über die diversen Auktionsplattformen gegangen sind. Es waren um die 100 Stück und es waren weit überwiegend die polierten Versionen. Mit nummerngleichen Schachteln, da gab es etwa 20. Hier auch wieder überwiegend in der polierten Version und immer in der rot/braunen Schachtel.

    Also, wurden nun die matte Versionen oft nachpoliert, oder ist diese polierte Version doch nicht so selten, wie immer behauptet?

    Vielleicht haben die Experten hier noch ein paar Antworten für mich.

    Zur Zeit sind tatsächlich 4 EGRs PTB 162/2 (ohne Schachtel) in Auktionen…. ein kurzfristiger Boom?

    Danke schon mal und Grüße :winke:

  • Buch ist vorhanden, ab Seite 627 geht es um den 66X.

    Belegt sind ca. 4300 Exemplare, wahrscheinlich sind es aber 5-6000.

    Als Sammlerstück ist er damit eigentlich verbrannt. Vom IWC Chief gibts z.B. nur 250 ! 8)

  • Super. Das ist doch schon mal eine neue Erkenntnis.

    Gut, bei 6000 wären das 400 pro Jahr. Der IWC war, wenn ich mich nicht täusche, gerade mal ein Jahr in Produktion. Daher muss er klar knack-selten sein. Ist aber bautechnisch "nur" dem EGR 66 gleichgestellt. Also Zinkrahmen. Was jetzt nicht abwertend gemeint ist.

    Die marktüblichen Zinkklumpen heutzutage, ohne hier Namen zu nennen, kommen in einem Output von 5-6000 Minimum in einem halben Jahr.

    "Verbrannt" ist der 66x als Sammlerstück sicher nicht. Es gibt z.B. einige mehr SAA's von Hege und die sind qualitativ ganz oben und extrem begehrt. Aus dem gleichen Grund, wie der 66x.... näher kommst Du einer originalen Haptik bei den jeweiligen Revolver Gattungen nicht.

  • Output von 5-6000 Minimum

    Hast du Belege für diese Zahlen? Etwas hoch gegriffen . . .

    Beispiel ISSC, in über 4 Jahren gerade 2500 Stück.

    Erma 66, in 18 Jahren um die 66000 und der 77er in 15 Jahren 23000.

    MWM brauchte 5 Jahre um 500 Stück zu verkaufen.

    Warum bleiben die Modelle wohl Jahrzehnte in der Produktion? ;)

  • sicher nicht

    Sammlerstücke zeichnen sich i.d.R. durch geringe Verfügbarkeit aus.

    Der 66x ist nicht selten, er ist nur teuer und lebt von der Legende.

    Persönlich ziehe ich den Steel Cop vor. 8)

  • Bitte meine Beiträge nicht falsch verstehen. Ich mag Ermas Revolver.

    Allerdings kann ich die Preisentwicklung etlicher Modelle nicht mehr nachvollziehen, auch nicht mit freiem Markt.

    Seit Monaten ist alles irgendwie losgelöst voneinander . . . 8)

  • sicher nicht

    Sammlerstücke zeichnen sich i.d.R. durch geringe Verfügbarkeit aus.

    Der 66x ist nicht selten, er ist nur teuer und lebt von der Legende.

    Ja und nein. Ich bin sehr gut in der Vinyl Szene aufgestellt (also Musik), also auch ein noch viel weitläufigeres Sammlergebiet.. jede Beatles oder Stones LP aus den 60ern widerspricht und bestätigt Deine These.

    Letztendlich ist es Legende oder Qualität... je nachdem wie man darauf guckt.

    Das betrifft auch die Sicht auf die Steelcops. Ich liebe Metal, aber ich mag kein Death Metal, sinnbildlich... ;)

  • Mehr aus Buch:

    Glanzversion in den ersten Jahren häufiger. Nachpolierte sind bekannt, allerdings ohne Zahlen.

    Hochglanz wurde von Erma nie angeboten! Preis 1980 : 510 DM - Preis 1995 : 1099 DM

    Verwendete Werkstoffe: X22CrNi17 und G-X35CrMo17 - Für besondere Kunden sind Rosenholzgriffe belegt.

    Angaben aus H.Schlemeier, Die Erzeugnisse der Erfurter Ma.Fabrik

  • ISSC sind Pistolen, kenn' ich mich nicht mit aus, nicht mein Gebiet. Die Ermas sind Geschichte, da gibt es heute kein Output mehr. Ich meine die üblichen großen Verdächtigen. Glaubst Du vielleicht, dass z.B. Uma für weniger die Maschinen anschmeißt? MWM.... ja, warum braucht der wohl 5 Jahre um 500 Stück zu verkaufen? M.E. hängt das von vielen Faktoren ab: Kampf mit Vorgaben, Kampf mit Herstellung, laues Marketing? Und vielleicht auch Gefallen? Die werden vielleicht in 20 Jahren Legende. Geschichte wiederholt sich vielleicht.....heute jedenfalls gefallen sie mir nicht - nicht böse sein, ist nur meine Meinung - in 20 Jahren denkt man sich vielleicht: Hättest du damals 20 gekauft, könntest Du heute abkassieren.... wer weiß...ist jetzt aber weg vom eigentlichen Thema.

  • widerspricht und bestätigt Deine These

    In dem Moment wo das Sammelobjekt nur zur Gewinnmaximierung missbraucht wird passt nichts mehr.

    Und genau da ist der 66X angekommen. Das sind keine klassischen Sammler mehr.

    Es geht nur noch um das "mit Gewinn verkaufen."

    Da lobe ich mir meine 78er Beatles Scheiben . . . 8)

  • Bitte meine Beiträge nicht falsch verstehen. Ich mag Ermas Revolver.

    Allerdings kann ich die Preisentwicklung etlicher Modelle nicht mehr nachvollziehen, auch nicht mit freiem Markt.

    Seit Monaten ist alles irgendwie losgelöst voneinander . . . 8)

    Verstehe ich nicht falsch, keine Sorge ;)

    Gerade das Thema Modell ist stabil oben, schon vor 5 Jahren schon mal für 1500 Steine weggegangen, dann weiterhin konsequent vierstellig.... die von mir erwähnten Fullsets (Box und Revolver nummerngleich) sind grundsätzlich weit oben.... also: immer schön die Schachteln aufheben! So als Tipp für die Zukunft :)

    Vielleicht wäre bei einem höherem Output von MWM über die Jahre der Preis eingenorded worden, da dann mehr Vielfalt vorhanden..? Wer weiß... Hypothese...

  • Glaubst Du vielleicht

    Ich glaube, dass der SSW Markt überschätzt wird und kaum jemand weiß wie eine SSW produziert wird.

    Hatte ich mal in anderem Zusammenhang erläutert, auf Anfrage gerne mehr. ;)

  • widerspricht und bestätigt Deine These

    In dem Moment wo das Sammelobjekt nur zur Gewinnmaximierung missbraucht wird passt nichts mehr.

    Und genau da ist der 66X angekommen. Das sind keine klassischen Sammler mehr.

    Es geht nur noch um das "mit Gewinn verkaufen."

    Da lobe ich mir meine 78er Beatles Scheiben . . . 8)

    Das ist fast ein romatischer Blick auf den (gesamtwirtschaftlichen) Markt. Ja, ich finde es auch Mist, dass ich zu jung, zu desinteressiert oder zu arm war, um mir Dinge von damals zu der Zeit nicht leisten zu können. Andere konnten das und ziehen heute einen gewissen Vorteil aus dieser Situation.

    Mich hält heute nichts davon ab, das ggf. auch zu tun, wenn ich das wollte... im Vinyl Bereich nennt man solche Leute "Flipper". Kaufen von 'ner 250'er Auflage 30 Stück und hoffen auf kurzfristigen Run. Such is life.

    Ob das funktioniert, hängt doch letztendlich von der Nachfrage ab.

    Aber ich sehe heute beim Thema 66x hauptsächlich nicht solche Hamsterer, die Reibach machen, sondern eher solche, die Ihr damaliges Must have jetzt gewinnbringend an den Mann/die Frau bringen wollen/können.

    Ich habe mir meinen jetzt nicht zugelegt, um ihn in 2 Jahren teuerer zu verscherbeln... was in 10 Jahren ist? Kann ich Dir auch nicht sagen...

    Ich hoffe, Du meinst Beatles Pressungen aus 1978 und nicht Schellack... (würde mich jetzt erschrecken... habe genug originale Erstpressungen, aber nichts auf Schellack... :/ )

    Edited once, last by leaf hound (March 23, 2022 at 7:03 AM).

  • Ich meine Schellack. :thumbup:

    Aber weiter beim 66xer.

    An was für Infos bist du noch interessiert ?

    Andere können ja auch noch schreiben . . . ;)

  • Ich meine Schellack. :thumbup:

    Ja, grass ...

    https://www.rocknroll-schallplatten-forum.de/topic.php?t=17237

    .. aber mein Grammophon ist schon 100 Jahre alt und ich wäre bislang nicht darauf zu kommen, nach Beatles Schellack zu suchen....werde ich aber wahrscheinlich auch nicht machen. Aber cooles Thema :)

    Ja, steht ja im Eingangs Post: Schießen, Reinigen, Pflegen (matte Oberfläche... einfach mit Waffenöl mal drüber, wie bei den mir bekannten Hege SAA?) Mechanik ölen? Wenn ja, wie?

  • cooles Thema

    Besorg dir einen DUAL mit der Endziffer 9 --- 1019, 1219, 1229 und geniesse. 8|

    Bei Öl bin ich eher der Pragmatiker.

    Silikon und Gunex sind immer im Haus vorhanden. Mehr gibt es nicht. :saint::whistling: