Colt Special Combat Classic - kurzer Review

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.307 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Januar 2024 um 16:47) ist von Coyote_Karl.

  • Jo .... ich möchte hier die Erkenntnisse zum o.g. Colt auffrischen.

    In diesem Fall hatte ich vor dem Kauf die Gelegenheit, die Waffe ein bißchen zu testen und sie hat mir zugesagt. Das ausschlaggebende Kauf-Kriterium war die sehr gelungene Optik (klar, ist Geschmacksache. Einige nicht-autentische technische Details lasse ich außer Betracht).

    Die Waffe ist optisch und haptisch sehr gefällig und durch Ganzmetall-Bauweise auch heavy. Das Gewicht macht sich schon bemerkbar, wenn man 100 Schuß am Stück macht. Blowback ist hier nicht vorhanden; der Schlitten läßt sich von Hand repetieren und ist ansonsten unfunktional (den Fanghebel muß man dann per Daumen einrasten). Auch die Handballensicherung hat keinerlei Funktion; sie ist direkt am Griff angeformt. Die Griffschalen sind Plaste; stört mich aber überhaupt nicht. Das Kimme ist in beide Richtungen verstellbar; mit der Kimmenbreite ca. 3,5mm komme ich gut zurecht. Die Flügelsicherung (nur links) ist z.Zt. noch ziemlich schwergängig, aber sie funktioniert und ist geometrisch gut zu bedienen. Insgesamt würde ich die Verarbeitung als gut bezeichnen wollen. Und noch eine wichtige Erkenntnis : kein Blowback = keine Funktionsstörung/Ladehemmung.

    Durch den fehlenden Blowback hat der Colt eine sehr hohe Kapsel-Ausbeutung von über 100 Schuß, davon sind die letzten 10 bis 15 unbrauchbar. Auch hier ist die Durchschlagsleistung eher schlaff (bei frischer Kartusche) : die Referenz-Erdnußdose wird nicht durchschlagen. Nach einiger Gewöhnung des Auges an die Visierung habe ich immerhin einen Streukreis von ca. 4 cm (auf 5m Entfernung) geschafft. Das muß aber noch genauer verifiziert werden. Ich vergaß zu erwähnen : mit der Waffe können auch Blei-Rundkugeln verschossen werden (wer es mag)

    Wo Licht ist, da ist auch Schatten : was mir am CSCC nicht gefällt ... das sind überwiegend Features, die ich vorher in der Schuß-Euphorie nicht getestet hatte :

    - vor jedem Schuß Hahn spannen ist klar, im Single Action klappt das auch gut mit dem Druckpunkt. Was gar nicht geht (nicht einmal mit viel gutem Willen), das ist Double Action. Der Kraftaufwand ist enorm und macht somit einen genauen Schuß unmöglich. Nach 10 Schuß DA habe ich mir tatsächlich einen Hämatom am Abzugsfinger zugezogen :cursing: :cursing: . Das hat bisher noch keine Waffe geschafft ... das bedeutet weiterhin daß City Cobra Schießen damit ausgeschlossen werden kann; aber die Waffe war sowieso eher für Plink-Training vorgesehen.

    - Magazinschieber ... das leidige Thema. Die Magazinfeder ist sehr straff und der Schieber läßt sich ganz unten in einer Aussparung einrasten. Dazu habe ich folgenden Workaround : Schieber mit linkem Fingernagel ein bißchen runterziehen, dann rechten Fingernagel in der Schlitz des Magazins stecken und mit dem Schieber mitführen und damit das hochschnelzen blockieren. Das hilft auch, um den Schieber unten dann besser einrasten zu können; ausreichend lange Fingernägel setze ich mal voraus. Aber eine angepaßte Ladehilfe zur entspannten Befüllung ist schon in Planung.

    - Knebel der Anstechschraube : der Hebelarm am Knebel ist ziemlich gering, so daß die Drehung für einen Arthrose-Daumen nur grenzwertig machbar ist. Blöd ist auch, daß der Knebel federbelastet wieder einklappt, wenn man umgreifen will (den muß man dann erst wieder rauspuhlen und dadurch geht Gas verloren). Auch hier habe ich ein 3D-gedrucktes Tool in Planung, was die Krafteinbringung geringfügig steigert und den Knebel in ausgeklappter Position fixiert.

    Zusammenfassung : ich würde sagen 8 auf der Coyote-Skala. Der Colt wirkt wie eine scharfe Waffe und das Schießen macht Spaß.

    BTW: ich weiß, daß es ein krasser Stilbruch wäre ... hat schon mal jemand einen RedDot auf dieser Waffe montiert (unter Verwendung der untenliegenden Weaver-Schiene) ?

    co2air.de/wcf/attachment/402765/

    servusla

    the Karl

    8)

    Einmal editiert, zuletzt von Coyote_Karl (10. Januar 2024 um 19:57)

  • Spielt keine Rolle mehr, das ganze Ding ist ein einziger Stilbruch mit diesem Abzug.

    Jo, es ist mir bewußt, daß der Combat Classic einige Autentizitäts-Defizite hat ... meine Stilbruch-Anmerkung hatte sich eigentlich auf die edle und rustikale Gesamt-Optik bezogen.

    Ich habe im Wörterbuch nachgeschlagen, da steht City Cobra Schießen gar nicht drin

    Das steht nicht im Wörterbuch ? :cursing: ??? Guggst Du hier : Action-Shooting

    Oder straff zusammengefaßt : das ist Cowboy Action Shooting ohne Cowboy und dafür mit modernen Waffen. Der Begriff "City Cobra Schießen" ist möglicherweise eine Coyote-Wortschöpfung und leitet sich von der bekannten Film-Figur City Cobra ab. :thumbsup: :thumbsup:

    servusla

    the Karl

    8)

    2 Mal editiert, zuletzt von Coyote_Karl (11. Januar 2024 um 11:38)

  • Spielt keine Rolle mehr, das ganze Ding ist ein einziger Stilbruch mit diesem Abzug.

    Deswegen habe ich statt Colt die ASG STI Duty One (auch ohne BlowBack) gewählt. Mit dem "Schiebeabzug" der Colt bin ich nie warm geworden.

    Ansonsten würde ich es nicht so eng sehen, bei den Tausenden von Variationen der 1911 Pistole.

    Grüße - Bernhard

  • Soderla, der RedDot-Update ist auch im Kasten.

    Ich habe mir einen billigen RedDot vom 4kommaX rausgelassen; für schlaffe 30 Eu. Aber das Teil begeistert mich restlos. :thumbsup: Einfach zu montieren und einzustellen, je 5 Beleuchtungsstufen jeweils in rot oder grün und 4 verschiedene Absehen über Drehknopf wählbar (einziger Minuspunkt: dem Produkt war ein falscher Schlüssel für die Montage und Einstellung beigelegt : Torx anstatt dem benötigten Inbus). Weil hier eine Heavy Metal Waffe ohne Blowback vorliegt, kann die Montagebrücke dauerhaft haltbar verschraubt werden (Kimme muß nicht abgebaut werden). :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    Mit dieser Kombi kann ich auf 5m immerhin schon alle Schüsse in einem 3cm-Kreis positionieren (und mehr gibt die Waffe sowieso nicht her).

    Single Action und Hahn spannen war zunächst nervig, aber man gewöhnt sich dran

    servusla

    the Karl

    8)

  • Ich habe mir einen billigen RedDot vom 4kommaX rausgelassen; für schlaffe 30 Eu. Aber das Teil begeistert mich restlos. :thumbsup:

    Des unterstreicht wunderschön meine Behauptung, daß sehr viele Optiken einfach nur umgelabelte Chinaware sind.

    Soll keine Kritik sein, hab selber eins (oder zwei? es geht langsam los... ich muss echt nachgucken gehen) von den Dingern, und bin vollends zufrieden.

    Exakt das gleiche Modell ohne Beschriftung hatte ich letztes Jahr aus China bekommen, und mittlerweile gibts die auch massenhaft auf Ebay mit dt. Lagerplatz. Will 4,5 nicht das Geschäft versauen, wenn man sowieso noch anderen Krempel ordert, lohnt es sich dort sicher ebenso.

    Einzig das Verhalten der Dots sollte man berücksichtigen, habe irgendwo gelesen das sich zwischen den verschiedenen Arten die Trefferlage deutlich ändern kann. Ich bleibe deshalb beim klassischen Punkt in Farbe Rot (das Grün franst doch etwas aus).

  • Naja ... jetzt wo Du es sagst ... ich hatte auch die Wahrnehmung, daß die Trefferlage zwischen den verschiedenen Absehen unterschiedlich ist. Aber das hatte ich zunächst meinem schießtechnischen Unvermögen zugeschrieben. Das Visier ist jetzt auf den klassischen roten Punkt einjustiert und dabei bleibe ich dann auch, weil ich dieses Absehen auch am Gewehr habe.

    Ich als solcher bin ja kein Freund der chinesischen Direkt-Bestellung. Klar, beim komma gibt es (fast) immer was zu bestellen und dann läßt man sich so ein Teil als "Mitläufer" mit raus.

    servusla

    the Karl

    8)