Steyr LPS - Schaft

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 3.026 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. März 2023 um 15:14) ist von FrankDie.

  • Hallo

    Die Steyr wollte ich schon immer mal machen, hab vor ca 2 Jahren eine gut erhaltene gebraucht kaufen können und erstmal zurückgelegt, hergestellt wird sie wohl nicht mehr.

    Im laufe der Zeit kam dann ein bisschen Zubehör dazu, ein ZFR, ein Red Dot und ein passgenauer Schalldämpferadapter ( im Bild oben )in schwarz.

    Für das Red Dot ist auch ein Adapter von Weafer - auf 11 mm - Schiene nötig, ist unten mit abgebildet.

    Eine Suhler Schnellmontage konnte ich bereits von 12 auf 11 mm anpassen :

    Und die neue Schaftrückenverstellung hab ich hier ja schon gezeigt, sie soll von der Schaftkappe aus arretiert werden:

  • Das Red Dot soll ohne Höhenverstellung der Schaftwange mit dem ZFR ausgetauscht werden können.

    Leider ist die Ziellinie 8 mm höher als die des Zielfernrohres.

    Also die Montage auf eine Leiste aufschrauben, etwas Klebeband um Kratzer zu vermeiden auftragen und dann mit dem Alublatt in der Kreissäge oberhalb der Mitte aufschneiden:

    Anschließend ein Schnitt mit einer Abfallleiste:

    Dann den Anschlag auf der Kreissäge so weit verschieben, das ein Abfall von 8 mm entsteht:

    Und einen 2. Schnitt machen:

    Sikaflex schwarz ist fürs Zusammenleimen der beiden Teile gut geeignet, hält bombenfest und einen Rückschlag gibt es ja nicht.

    Fall die Flucht dann doch nicht ganz genau stimmt hoffe ich das die Seitenverstellung das ausgleicht, ansonsten arbeite ich an der Montage oben etwas nach.

    Mfg FrankDie

  • Mit der Zeichnung hab ich mich diesmal etwas schwer getan.

    Es soll ein moderner Schaft mit klaren Linien sein, gerundet werden nur die für die Handhabung auch notwendigen Stellen.

    Wie immer wird eine 1:1 Zeichnung gemacht die dann mindestes 2 Wochen liegen bleibt und immer wieder kritisch angesehen wird.

    Diesmal waren es fast 2 Monate.

    Manchmal sind es nur einige Millimeter oder eine geringe Änderung eines Winkels die ich korrigiere weil da vorher meiner Meinung nach etwas nicht gestimmt hat.

    Ursprünglich sollte es diese Variante werden:

    Da hat mir dann aber nachdem ich die Schablone schon fertig hatte die Rundung oben nicht gefallen.

    Das ist jetzt der Plan:

  • So, es geht zur Holzauswahl.

    Die neue Schablone hab ich gestern nicht mehr ausgeschnitten, für die Auswahl reicht die Alte.

    Die 2 Nussbaumstücke und die schöne Rüster ( Ulme ) hab ich verworfen, Materialverschwendung und und die Rüster gibt mit ihrer herrlichen Maserung später noch mal einen schönen Stutzenschaft:

    Dieses Stück ist schön wild im hinteren Bereich:

    Rüster:

    Ein zweites Rüsterstück wird es jetzt aber.

    Der Nachteil ist die Stärke - fast 8 cm - ich hatte es für eine andere Arbeit vorgesehen.

    Dafür ist die Maserung ganz gut und es entsteht wenig Abfall:

    Mal sehen wie weit ich morgen an dem Stück komme.

  • Herrlich!

    Ich freu mich schon drauf, den Fortschritt deines neuen Projekts zu verfolgen!

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Das Wetter passt prima zur Werkstatt, heute waren es aber auch nur einfache Arbeiten:

    Die Schablone ist aufgeklebt, mit den verschiedenen Bohrern werden die Löcher markiert ( den jeweiligen Bohrer aufsetzen und mit einem Hammerschlag ankörnen ) und dann gebohrt.

    Dann bis auf unten alles überschüssige abschneiden und an den Frästisch spannen.

    Ich benötige nur eine Nut, bisher mein leichtester Schaft.

    Dann noch ein bisschen stemmen:

    passt:

    Jetzt unten abschneiden und das Loch für die Befestigung bohren:

    ( im Foto fehlt noch der Bohrer )

    Und das dann auch gleich noch versenken:

  • Der Schaft ist jetzt probehalber mal angeschraubt um zu prüfen ob Lauf und Schaftwange parallel laufen.

    Das ist nicht ganz der Fall, also muss da vorn noch ein bisschen weg.

    Jetzt stimmt es:

    Nachdem die Schaftwange vom Schaft getrennt ist wird nun der Beschlag für die Höhen und Seitenverstellung eingelassen:

  • Als nächstes war etwas Metallarbeit drann, ich benötige die Schaftkappe:

    Das Loch für die Höhenverstellung der Schaftkappe muss genau stimmen und vor allem parallel zur eingelassenen Verstellung laufen - also einen Keil unterlegen beim Bohren:

    Dann ein bisschen flexen, schleifen und vorher noch 2 Befestigungsbohrungen setzen.

    Die genaue Anpassung erfolgt dann bei der Ausformung des Schaftes.

  • Ein bisschen Metallarbeit ist auch noch geworden:

    Für das Red Dot benötige ich eine " Schnellmontage ".

    Also ein kleines Rädchen gedreht, etwas Profil drauf gerändelt, ein M 4 Gewinde eingeschnitten, einen 4 er Gewindestift eingedreht und das Ganze brünniert.

    Das Gegenstück auf der anderen Seite hatte M 3,5 - also da dann auch auf M 4 vergrößert.

    Der Adapter von 22 auf 11 mm hat 2 kleine Federn die ihn beim Lösen der Schraube nach aussen drücken.

    Beim Folierer war ich auch noch, so passt die Kartusche doch viel besser zum Gewehr.

    Natürlich sind die Aufschriften nun nicht mehr erkennbar - da ich aber sowieso damit zu keinem Wettkampf fahre spielt das keine Rolle.

    Morgen gehts wieder ans Holz.

  • Eigentlich verziehe ich einen Schaft immer 5 - 8 mm nach rechts und stelle dann die Kappe auch noch zusätzlich unten schräg nach rechts.

    Da ich aber für meine Schaftrückenverstellung oben in der Mitte bleiben muss kann ich nur das 2. tun - verziehen ist nicht.

    Deshalb hab ich auf der rechten Seite noch einiges abgehobelt.

    Die Rückenverstellung ist eingebaut - damit bearbeite ich den Rücken gleich mit.

    Da der Schaft sich nach hinten beidseitig verjüngt schneide ich mit der Kreissäge vor, da kann ich gut und gleichmäßig stemmen und brauche dann nicht so viel schleifen:

    Dann bekommt der Pistolengriff eine ganz grobe Struktur:

    Ich will jetzt das Pistolenkäppchen aus Alu anpassen:

    Damit das Teil bei der Arbeit und auch später nicht verrutscht müssen noch 2 Messingstifte eingebaut werden.

    Ich habe mich entschlossen das Alu mit der Halteschraube des Systems zu befestigen - damit hab ich unten nur eine Schraube.

    Das Versenken im Holz war damit umsonst - stören tut es ja aber auch nicht.

    Jetzt wird weiter mit der Fräse gerundet und immer wieder angefasst.

    Ziel ist eine Passung die gleichmäßig aber noch ein bisschen zu hoch ist - mit dem Feinschliff kommen ja nochmal so ca 2 mm weg.

    Die Alukappe bleibt dran - sie soll später richtig passen.

    Da ich mit einem Fräser für Aluminium arbeite kann ich sie gleich mit ausarbeiten, etwas Feinschliff macht dann der Fingerschleifer.

    Bei der Arbeit mit dem Fräser ist absolute Konzentration gefragt.

    Da er keine Spandickenbegrenzung hat geht die Arbeit sehr schnell voran, er frisst sich bei der geringsten Unaufmerksamkeit aber auch mal schnell an Stellen ins Holz wo ich das nicht will.

  • Wieder Mal ein toller Job. Ich schau ganz gespannt zu. Mit "verziehen" meinst Du sicher die Schränkung des Schaftes, also die seitliche Wegbewegung von der Laufseelenachse. Ja, das hättest Du beim einlassen des Teils für die Schaftrückenverstellung beachten können. Anderseits ist die Schränkung eher bei Flinten wichtig wegen des schnellen intuitiven Anschlags. Bei Büchsen fast venachlässigbar, deshalb gibt's ja da auch Universalschäfte ohne Schränkung. Also führt das nicht zum Punktabzug. Gutes Gelingen weiterhin! :thumbup:

    Gruß, Micha.

  • Es ist immer mega spannend wenn du loslegst. Respekt!

    Hätte bald mal eine Walther LGV von dir gekauft die auf einer österreichischen Plattform zum Verkauf stand.

    Ist leider nichts geworden.

    Danke für das Lob.

    Der Walther trauere ich tatsächlich heute noch nach, bei den 10 Probeschüssen die ich vor einem Verkauf immer mache fand ich sie ganz anders als normale Knicker.

    Alles kann ich aber auch nicht aufheben.

  • Wieder Mal ein toller Job. Ich schau ganz gespannt zu. Mit "verziehen" meinst Du sicher die Schränkung des Schaftes, also die seitliche Wegbewegung von der Laufseelenachse. Ja, das hättest Du beim einlassen des Teils für die Schaftrückenverstellung beachten können. Anderseits ist die Schränkung eher bei Flinten wichtig wegen des schnellen intuitiven Anschlags. Bei Büchsen fast venachlässigbar, deshalb gibt's ja da auch Universalschäfte ohne Schränkung. Also führt das nicht zum Punktabzug. Gutes Gelingen weiterhin! :thumbup:

    Gruß, Micha.

    Danke Micha.

    Das die Schränkung ( das Wort ist mir gestern nicht eingefallen ) nur bei Flinten üblich ist wusste ich nicht.

    Ich hätte es aber hier auch nicht hinbekommen, die Schaftkappe ist nur 30 mm breit - hätte komisch ausgesehen wenn die Bohrung nicht in der Mitte ist?

    Heute ist der Handschliff für den Pistolengriff fällig - eine Arbeit die so ein bisschen wie Meditation ist .

    Mfg Frank

  • Die Sache nimmt Formen an.

    Noch kann ich den Schaft spannen, vorn habe ich mit Absicht noch nichts weggestemmt.

    Mit dem Fingerschleifer werden die gröbsten Absätze der Fräsarbeiten egalisiert, dann folgt das Schleifen.

    Zuerst 80 er Sandpapier mit diversen runden und halbrunden Schleifhilfen aus Holz, Faserrichtung egal und dann 80 er in Faserrichtung.

    Mit 120 er ebenfalls in Faserrichchtung nachschleifen.

    Dauer fast 3 Stunden, da jetzt aber das Ergebnis deutlich wird eine Arbeit die viel Freude macht.

    Der Schaft liegt in der Hand wie hineingegossen - das funktioniert nicht immer.

    Morgen schleife ich dann den hinteren Bereich, das wird nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen.

  • So, holzmäßig ist erstmal das Meiste getan.

    Gestern den Rest gerundet, nach dem 120 er gewässert und dann heute morgen mit 180 er Papier nachgeschliffen

    Allerdings hab ich bei der ersten Firnissbehandlung vor 2 Stunden einen Riss entdeckt, der beim provisorischen Befestigen des Aluminiumpistolenkäppchens entstanden sein muss.

    Da muss ich nochmal ran, ich hoffe ich bekomme das hin, sehr ärgerlich.

    Ausserdem müssen die Aluteile bis 1000 er Papier geschliffen werden und es fehlt noch der Mattlack.

    Da kann ich mir Zeit nehmen - eine Woche lang jeden Tag ölen ist das Mindeste.

  • Die Metallteile sind soweit auch fertig:

    Aluteile aufsteigend bis 1000 geschliffen, dann alles mit Einbrennfarbe gespritzt und 45 Minuten im Backofen bei 200 Grad eingebrannt.

    Auf die 8 mm Bolzen zur Höhenverstellung der Wange müssen noch Abstandshalter.

    Dazu werden von einer Gummirolle je zwei 4 mm und 8 mm Scheiben abgeschnitten.

    Da die innen 10 mm sind kommen noch Messingrohrstücken 10 x 1 mm hinein.

    Diesmal habe ich die Höhe so berechnet das ich für mich die Wange schon 4 mm höher stellen muss - damit besteht für künftige andere Schützen sowohl nach unten als auch nach oben Spielraum zur Einstellung.

    Um den Gummi etwas schöner zu machen nutze ich Reifenschaum.

    Der Schaft wird jeden Tag geölt, es wird wohl noch bis zum Wochenende dauern.

    Den Riss hab ich kleben können, ein bisschen sieht man ihn noch aber damit muss ich jetzt leben.

    Ich fotografiere den dann mal.

  • Hab ihn vor einigen Tagen geklebt und den Schaft jeden Tag geölt.

    Mann sieht ihn nun leider noch ein bisschen, im Laufe der Zeit wird er aber durch das Abdunkeln des Holzes weniger sichtbar sein.

    Ich sollte halt mehr Schäfte bauen - bei nur Einem pro Jahr überlege ich immer wieder wie ich das denn letztens gemacht habe und mache Fehler, die sonst nicht passieren würden.

    Morgen oder am Sonntag werde ich alles zusammenbauen.