Feld und Zugmaß von modernen Luftdruckwaffen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.913 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. September 2022 um 15:07) ist von A3 8PA.

  • Bisher dachte ich, dass moderne Luftdruckwaffen ein Feldmaß von 4,5mm haben, und eine Zugtiefe von 0,1 mm. Das passt zusammen mit der Messung, dass der Kelch von Diabolos normalerweise einen Durchmesser von 4,7 mm hat. Der Kopf eines Diabolos "gleitet" also auf den Feldern, der Kelch füllt die Züge aus.

    Aber ist dem so, gibt es einen Standard? Ich konnte dazu überhaupt nichts finden. Bei Lothar Walter ist bei den normalen Läufen angegeben:

    Feld-Ø:4.46 mm
    Zug-Ø:4.62 mm

    Das Feldmaß also etwas kleiner, dafür deutlich flachere Züge. Gibt es überhaupt so etwas wie eine Spezifikation für Luftdruckwaffen? Wenn ich z.B, einen modernen Luftdrucklauf mit Rundkugeln schießen will, ist mir gar nicht klar, Kugeln ich verwenden müsste. Nr. 15 (=4,7mm) wäre bisher meine Wahl gewesen, aber die würden hier ja gar nicht passen.

  • Obwohl bei den Weihrauch Modellen immer steht, das nur Diabolos (Flach-oder Spitzkopf) verwendet werden soll. Der Sinn erschließt sich mir jedoch auch nicht.

    Vielleicht geht es dabei auch nur um die Präzision.

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Diabolos sind aus gezogenen Läufen nun Mal etwas präziser, Rundkugeln sind halt aus Zeiten wo noch Glattläufe Standart waren.

    Und das "Flach-oder Spitzkopf" ist halt son Standardspruch der Hersteller, demnach dürfte man auch keine Rundkopf oder sonst was für Diabolos schießen, geht da wohl eher um eine rechtliche Absicherung bei evtl. Schäden.

  • Danke schon einmal, ja moderne "Präzisionswaffen" werden nicht mehr für Rundkugeln konstruiert. Aber denkt z.B. mal an Zimmerstutzen, die sind schon recht präzise. Natürlich erfordern sie einiges an Experimentieren bis man optimal Ergebnisse hat; mit Diabolos wird man immer ziemlich gute Streukreise haben und kann das dann noch optimieren. Firmen wie Holme in Erding haben dazu extra einen Schießstand, auf dem man die Sorten eingespannt durchprobieren kann. Das ist aber eher für Wettkampfschützen.

    Ingo.M Danke für den Tipp. Ich könnte mir vorstellen, dass die GAMO Kugeln tatsächlich etwas größer sind, z.B. 4,55mm. Es wird ja ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie ausschließlich für "Diabolo-Waffen" gedacht sind .

  • Hab jetzt Mal 3 Stück nachgemessen, 4,47-4,48mm (evtl. noch 1-2 Hundertstel größer, da das Blei ja weich ist und meine Messschraube auch minimal drückt).

    Dass die nur für Diabolo Waffen sind steht da drauf weil viele Blei Rundkugelwaffen 4,4mm Kugeln brauchen.

  • Hmm,

    ihr wisst natürlich, dass das Kopfmaß entscheidend ist, nicht der Kelchdurchmesser. Auch wenn er je nach Material des Diabolos durchaus Einfluß nehmen kann.

    Der Kelch ist bei guten Diabolos eine Art Dichtung, die durch die Druckluft "aufgebläht" wird, voll in die Züge hinein, um die vorhandene Energie möglichst verlustfrei an den Diabolo weiterzugeben.

    Ist der Diabolo hinsichtlich seines Kopfmaßes perfekt gewählt, weist dieser nach dem Schuß winzige Markierungen durch Felder und Züge des gezogenen Laufs auf. Der Diabolo erhält seinen Drall in einem gezogenen Lauf primär über den Kopf (Geometrie, Durchmesser, Material).

    Die Markierungen von Feldern und Zügen sieht man natürlich auch am Kelch eines verschossenen und sorgfältig aufgefangenen Diabolos. Allerdings ist die Außenwandstärke des Kelches (Kontakt zum Lauf) sehr gering und wenig geeignet, zuverlässig den gewünschten Drall des Geschosses zu erzeugen.

    Ohne Geschossdrall kein Treffer auf eine 1 Cent Münze jenseits der 20m mit einem Luftgewehr - traue ich mich mal so zu sagen.

    Gruß

    Musashi

  • ihr wisst natürlich, dass das Kopfmaß entscheidend ist, nicht der Kelchdurchmesser. Auch wenn er je nach Material des Diabolos durchaus Einfluß nehmen kann.

    Der Kelch ist bei guten Diabolos eine Art Dichtung, die durch die Druckluft "aufgebläht" wird, voll in die Züge hinein, um die vorhandene Energie möglichst verlustfrei an den Diabolo weiterzugeben.

    Ohne Geschossdrall kein Treffer auf eine 1 Cent Münze jenseits der 20m mit einem Luftgewehr - traue ich mich mal so zu sagen.

    Gruß

    Musashi

    Die Einschätzung der Präzision dürfte hinkommen, wobei es ja um Rundkugeln geht die nicht ins Trudeln wie Diabolos kommen.

    Und bei einer Rundkugel gibt es nun mal keinen Kelch.

    Dafür ist die Kontaktfläche einer Rundkugel zum Lauf deutlich kleiner als die eines Diabolos, dadurch gibt es weniger Reibung, das kompensiert evtl. Druckverlust durch an der Kugel vorbeiziehender Luft nach meiner Erfahrung recht gut, so eine Rundkugel hat erstaunlich viel Energie bzw. Durchschlagkraft.

    Auf 10m ist auch die Treffgenauigkeit mit Rundkugel noch gut, für größere Distanzen sind Diabolos sicherlich besser.

  • Danke fürs Messen, das wundert mich wie die GAMO-Kugeln dann stabilisiert werden.

    Da fällt mir ein, BB-Waffen brauchen Kugeln, die nochmal etwas kleiner sind. Vielleicht steht der Hinweis zu Diablo-Waffen auch deshalb drauf.,

  • Ich vermute dass die Bleikugeln dem gezogenen Lauf nicht wirklich folgen und relativ gradlinig durch den Lauf gedrückt werden.

    In eine BB Waffe wie auch in die älteren 4,4mm Waffen dürfen die Gamo Bleikugeln nicht rein, das passt nicht und sorgt für Bastelarbeiten.

  • Für mein Gamo 1200 nehme ich immer die Rundkugeln vom selben Hersteller. Diese nehmen aufgrund ihres Durchmesser natürlich die Züge/Felder an und erzeugen erstaunlich kleine Streukreise auf 10m. Zum Dosen lochen sehr gut geeignet.

    Damit funktioniert ausserdem die Ladeklappe einwandfrei.

    Die Kugeln aus den alten 500er Dosen waren viel gleichmässiger von der Form her. In den neuen Minidosen sind relativ viele Mutanten.