Welches Waffenschmier und Pflegemittel solls denn sein

Es gibt 239 Antworten in diesem Thema, welches 25.897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. März 2024 um 09:06) ist von lupischreck.

  • lupischreck

    Einen Thread auch mal vernünftig durchziehen und es sich den nicht von Proleten (allgemein) abwürgen lassen, dann funzt das schon. Weil sich aber selten Leute festbeißen und genauso selten andere Lust haben, ist so einiges ein ewiges Thema...

    Meine 5cent zu deinem Post:

    Sachen die Abbrand machen eher ölen als schmieren (eine Ausnahme nachher). All dieser Dreck haftet dran. Am öligen weniger als am schmierigen. Das dann wieder loszuwerden ist bei Fetten auch schwieriger.

    Irgendwas mit PTFE ist nicht = irgendwas mit PTFE. Es gab in meinem Leben schon einiges mit PTFE wo ich anschließend bereut habe es überhaupt angesehen zu haben. "Ceramic" dagegen ist schlicht hexagonales Bornitrid und das schmiert wie Sau, wogegen kubisches Bornitrid schleift.

    Themabezogen gibts dafür direkt Gegenbeispiele (wegen Skepsis). Einmal das Fett von Lupus (wird in Platin aufgewogen). Es gilt aber wieviel man verbraucht und wie lange es hält. Hierbei, Minimalmengen und es hält ewig. Man trägt eine Menge (z.B. Schlitten) die man so schlecht und kaum sehen kann, lässt es mal ne Stunde, dann putzt man es schlecht ab :P Weniger als wenig ist hier Mehr.

    Am nächsten Tag dann glaubt man die Metallteile schweben übereinander. Egal ob sie lackiert, brüniert oder blank sind. Wie Trockenschmierung.

    Aber, fett gehört oft auch zu Konstruktionsmitteln. Dafür wo es eine schmierende, aber trotzdem auch eine hemmende/dämpfende Wirkung für die Bewegung haben soll, da macht man kein Lupus drauf (und auch kein Öl). Das hemmt garnichts. Die Teile scheinen sich schon beim Anpusten zu bewegen.

    Und, mit gleicher Wirkung, das Ostermayer Waffenschmieröl Gold (wird in Osmium aufgewogen). Es gilt genau das gleiche wie oben. Diesmal eben als Öl und nicht mit PTFE, sondern Bornitrid. Auch so ein Höllenzeug und davon braucht man auch nur nen Vierteltropfen pro Stelle.

    Deren Waffenfett ist eine Alternative zu Lupus.

    Wenn man durch irgendeine Drecksbrühe mit PTFE ein leichtes Trauma erlitten hat kann man schon ins Grübeln kommen. Verständlich. Vor hexagonalem Bornitrid braucht man aber keine Angst haben. Das tut immer wie es soll.

    Wenn man bei Elastomeren wie Polymeren Silikon verwenden darf wie auch kann, würde ich immer beim Silikon bleiben. Da hab ich noch nie irgendwelche Experimente gemacht.

  • Das hex Bornitrid nutze ich auch, z.B. an den Chokeeinsätzen bei der BDF.

    Der Vorteil von dem Zeug, es fließt kein Strom , man bastelt sich also keine Batterie.

    PTFE , wenn es zu heiß wird , wird es giftig . Daher nehme ich dafür kein Lupus mehr.

    Kunststoff pflege ich schon immer mit Ballistol Universalöl. Habe damit beste Ergebnisse erzielt.

    Für O- Ringe nehme ich ausschließlich Unisilikon L 200 von Klüber ( ist aber teuer)

    Für Federkolben hatten wir mal was eigenes zusammen gemixt, Walther Kolbenfett .

    Ich habe ein Jungroland , seit ich 6 Jahre alt war, heute bin ich 60 , und das Jungroland hat nie gerostet 8)

    ( Ballistol Universalöl Fan) :thumbsup:

    VG

    Dampf

  • So. Nach der nötigen kurzen Pause :P und der Klärung der wirklich wichtigen Aspekt, jetzt noch kurz das weniger wichtige.

    Ergo, die Mechanik des "Kipplaufs" wie auch den Schieber.

  • ich würde mit ptfe (aerosol!) auch nicht sorglos umgehen, wenn man damit in Kontakt kommt ist es zumindest nicht optimal. soll doch ziemlich krebserregend sein, siehe die arte doku über pfas. muss man wissen ob einem die gesundheit lieber ist oder x% bessere schmierung. aber das ist nur meine ansicht und ich will niemand belehren, nur als gutgemeinten tipp zu verstehen.

  • Sorgloser Umgang mit Silikonspray ist übrigens auch nicht gerade gesundheitsfördernt, das Zeug kann sich in der Lunge absetzen...

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Wow. Kent DrtyLube für 40 Öcken die 400ml Dose. Das ist mal eine Hausnummer.

    Was man vielleicht ruhig überlegen darf: Sprüht man an einem Arbeitstag 30 Stellen mit sowas ein (Zeug mit PTFE) - davon 8 "über Kopf" - oder lässt man es (das Jahr zusammengerechnet) 2x im Monat ganz kurz auf etwas zischen?

    Denke aber im ersten Fall hätte man eh Atemschutz an ;)

    Ich sehe das Problem bei der Anwendung überhaupt nicht. Für Nichtbenagelte jedenfalls, welche das auch nicht mit der Nase an der Stelle dran tun.

    Was ich aber ggf. anerkennen könnte, ist, wenn es anschliessend Probleme geben sollte. Also wenn das Zeug sich nach und nach über die Zeit wieder löst (nachlässt) oder es sublimiert. Und dann auch in der Umwelt als ein Teil des berüchtigten "Mikroplastiks" landet.

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbengel (22. Dezember 2023 um 18:34)

  • Wow. Kent DrtyLube für 40 Öcken die 400ml Dose. Das ist mal eine Hausnummer.

    Etwas günstiger wird man das mit ein wenig suchen schon bekommen, vor ein paar Jahren gab es die Dose aber noch für 14,99€. Und damit kann man sehr sparsam arbeiten, da hält das Zeug schon wirklich lange.

    Im Ausland ist der Preis noch OK: https://www.mdm.si/en/product/dry…dry-lube-spray/

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo.M (22. Dezember 2023 um 17:51)

  • Wobei das eher allgemeininteressant für mich ist. Da könnte ich auch das HHS 5000 von Würth ins Spiel bringen. Das liefert auch sehr lange und gleichbleibend sehr gut ab. Sehr wertige Grundstoffe.

    Was den Topic angeht, bleib ich dann eher ich ^^ Heißt was sich langsam und wenig dreht, aber hohen Kräften ausgesetzt ist, wird eher geschmiert als geölt. Ggf. über Tricks, wenn ich schlecht drankomme (s.g. Fließfette). Beim Knicker also die "Scharniere" vorne und die "Sicherung" samt Hebel.

    Also schon eher sowas wie der erwähnte Cartechnic oder in der Würth-Welt der HHS 200

    https://eshop.wuerth.de/Haftschmiersto….sku/de/DE/EUR/

    Gibts so ähnlich auch mit Ceramic

    https://www.classic-oil.com/ceramic-haftsc…toff-spray/235/

    Würth hat sowas aber auch. Ist halt das HHS 200 Plus

    https://eshop.wuerth.de/Produktkategor…cgid/de/DE/EUR/

    Ist eh alles nur für Stellen die man sieht und ggf. mit Röhrchen drankommt, aber nicht vernünftig mit Fett.

    PS:

    Nur will Würth das "Plus" wohl nicht zu stark unter die Leute bringen. Kann grad keinen finden der es verkauft außer Würth selbst im eShop :thumbdown: Da ich aber hier die Niederlassung mehr oder weniger vor der Tür habe, hole ich das eben direkt da.

    Damit sind die Würfel auch gefallen ;) Muss nur Schwagers Gewerbeschein mitnehmen X/

    2 Mal editiert, zuletzt von Bierbengel (22. Dezember 2023 um 19:20)

  • So in etwa ;)

    1. Zum Ende hin noch das Programm von Normfest (PDF, mit Ratgeber am Ende).

    Auf die Idee, daß man so ein Zeug ggf. auch mit Duftstoffen versetzen könnte gehe ich mal nicht ein :whistling: Trotzdem ist da schon einiges interessantes bei. Auch allgemein.

    Mit dem "TT-Power" z.B. ist man bei DryLube, nur halt für <16€ samt Versand dabei.

    Für das "Luftgewehr" selbst scheint man mit "Bio-Top" (wo man noch ein Spalt sieht) und "Teflux" (Gelenke wo man auch den Fingernagel kaum noch drunter bekommt) komplett ausgesorgt zu haben. Grad die Luftgewehre haben an der kompletten Knickmechanik einige solche Stellen zu bieten.

    Normfest Schmiermittel, Katalog

    2. Luftdruck/CO2 war für mich/uns so halbwegs neu, aber Scharf und SSW sehe ich das Thema Temperatur bei Pistolen und Revolvern ehrlich gesagt anders als es bei vollautomatischen Gewehren mit Dämpfer der Fall wäre...

    Ok für "Scharniere" sind bei uns Mikromengen von Ostermayer Öl gesetzt (wird als kleine Tropfen mit einer langen dünnen Nadel appliziert) und für alles was gleitet wie schon beschrieben Lupus Fett, aber die Flächen wo Teile einfach direkt aufeinanderschlagen (Verschlusstück), da wird schon einige Jahre in ebenfalls Mikromengen Motorex Bike Grease 2000 genommen.

    Das ist extrem druckbeständig und auch sonst allgemein extrem leistungsfähig. Außer bei erwähnten Schlagstellen nutzen wir das, ausgenommen Ketten, auch für jegliches im Leben wo man zum Fetten vernünftig drankommt und eine reale thermische Belastung unter 120°C hat.

    Motorex Grease 2000

    Na dann. Für mich wäre das Thema so langsam ausentwickelt.

  • Apropos Kadenz der Zündungen, Entwicklung von Energien und Belastung der Reibpaarungen: Man stelle sich vor, alle möglichen Schmierstellen in einem Verbrennungsmotor erhielten jeweils eine solche Vielzahl von verschiedenen Schmierstoffen. Klingt absurd? :)

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Mann kann halt alles auf die Spitze treiben, ob das dann wirklich mehr bringt bzw. besser ist, das sei dahingestellt.

    Wer aus der einfachen Pflege eines Luftgewehrs eine Wissenschaft machen möchte, der soll es tun.

    Nur gibt es noch genug Luftgewehre die bereits über 50 Jahre alt sind, noch fast wie neu aussehen und bis jetzt nur ein paar Tropfen Öl gesehen haben.

    Wichtig ist bei Metall, dass es möglichst nicht feucht wird, der Rest ist halt für's gute Gewissen.

  • Apropos Kadenz der Zündungen, Entwicklung von Energien und Belastung der Reibpaarungen: Man stelle sich vor, alle möglichen Schmierstellen in einem Verbrennungsmotor erhielten jeweils eine solche Vielzahl von verschiedenen Schmierstoffen. Klingt absurd? :)

    Motoren und deren Schmierung sind auch auf die Gegebenheiten hin konstruiert. Und das funktioniert auch heutzutage gar nicht mal so selten eher suboptimal. Aber das ist offtopic und würde hier ausarten...

    Ich für meinen Teil habe für Luft und SRS meine paar Mittelchen und das reicht. :saint: