Adder / Cobra R9/10/X zerlegen

Es gibt 69 Antworten in diesem Thema, welches 11.785 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. August 2022 um 13:47) ist von GaussCannon.

  • Ich habe ein paar Ideen, wie ich die Cobra RX modifizieren könnte, traue mich aber noch nicht ganz, die Schrauben zu öffnen.

    Mir ist nicht klar, ob die verschiedenen Verbindungen so konstruiert sind, dass man sie mehrfach öffnen und schließen kann, oder ob dadurch die Gewinde oder ein Kleber kaputt gehen wird.

    Zuerst geht es mir um diese Versteifungsstange, die an zwei Stellen befestigt ist (im Photo grün und orange):

    Am grünen Pfeil bin ich mir ziemlich sicher, dass die Schraube direkt in das Kunststoff geht, bei sowas bin ich mir immer unklar, ob ich das Gewinde zerstöre, wenn ich zu fest anziehe. Und wird die Schraube zusätzlich verklebt sein, oder muss ich mich darauf einstellen, an dieser Stelle selbst einen speziellen Klebstoff/Schraubensicherung zu benötigen, wenn ich es wieder anschrauben möchte?

    Dann unten beim orangenen Pfeil ist eine Art messingfarbene Hülse zu sehen. Ich sehe keine Möglichkeit, wie man das entfernen könnte, sehe ich das richtig?

    Am blauen Pfeil interessiert mich wieder, ob diese Schrauben ebenfalls in ein Kunststoff-Gewinde gehen, oder ob es sich jeweils um eine Schraube und ein Teil mit Innengewinde handelt, die von beiden Seiten ineinander greifen.

    Und falls schonmal jemand die komplette Armbrust zerlegt hat, würde mich auch noch andere Erfahrungen interessieren, an welchen Stellen gab es besondere Probleme oder geht das völlig unproblematisch?

  • Ja/Nein, das ist zwar in mancher Hinsicht interessant, aber besonders viel hilft es nicht.

    Was die Schrauben angeht, ob die ins Kunststoff gehen, oder ob es spezielle Schraubensicherung für Kunststoff-Gewinde gibt, dazu sagt er nichts. Nur dass die vier hinteren Schrauben länger sind, diese werden aber nichteinmal gezeigt. Da nicht erwähnt sind, dass sie sich an den gegenüberliegenden Seiten unterscheiden, werden sie wohl identisch sein und ins Plastik-Gewinde eingedreht werden, was vermutlich auch die billigste Methode ist.

    Die messingfarbene Hülse wird auch nicht geöffnet, nur weggeklappt nachdem die Schrauben oben gelöst wurden. Ich gehe also davon aus, dass das nicht zerstörungsfrei abnehmbar sein wird.


    Interessant finde ich aber auf jeden Fall die Sicherung. Ich denke, dass ich auch entweder eine manuelle Sicherung verbauen möchte, oder diese komplett rausnehme. Ich hoffe, dass das Schloss auch funktioniert, wenn man den Sicherungsschieber einfach rausnimmt. Es ist nicht so, dass mich die Sicherung stören würde, aber vielleicht könnte man das entstehende "Loch" dann zur Befestigung von anderen Dingen verwenden ;)

  • Ich erinnere mich leider nicht mehr genau dran wie das war als ich die Adder zerlegt habe. Die Schrauben waren (glaube ich) nur in den Kunststoff geschraubt. Für die Sicherung gibt es 3D gedruckten Ersatz der nicht automatisch sichert, sondern nur noch manuell. Alternativ kannst du den vorderen Teil der Sicherung wegmachen, siehe Jörgs Video.

  • Leerschuss  Delphin

    Das mit der Sicherung ist erstmal kein größeres Problem, ich würde das einfach wie im Sprave-Video absägen wenn es soweit ist.


    Hier zeige ich meine erste Modifikation, eine Möglichkeit die Armbrust in einen "Bogen" nach deutschem Recht umzuwandeln. Der Jörg hatte mal in einem Video (das ich nicht mehr spontan finde) gezeigt, dass er den Einrastmechanismus entfernt hat. Dabei hat er dann den Spann-Griff aber dauerhaft mit der zweiten Hand festhalten müssen, wenn ich mich richtig erinnere, was ich nicht optimal finde.

    Ich habe also jetzt einen Finger-Griff an die Spann-Stange angebracht, mit der man diese in gespannter Position halten kann. Als schöner hätte ich es empfunden, wenn man wie zuvor geschrieben das Versteifungs-Gestänge hätte abnehmen können, und durch eins ersetzen, dass in der Mitte einen Spalt hätte, so dass der neue Griff dann zentral dadurch geschoben werden könnte. Dadurch wäre sichergestellt, dass die Spann-Stange nicht schräg belastet würde, und man auch keine seitliche Kraft auf die Versteifungsstange ausüben würde.

    Meine ersten Tests zeigen aber, dass sich da anscheinend nichts verdreht, und dass man die Kraft durchaus bequem mit Mittel- und Ringfinger halten kann (mit Ring- und kleinem Finger ist es aber bei mir nicht mehr angenehm). Auf den Bildern im gespannten Zustand ist der Spannhebel natürlich noch nicht komplett durchgezogen, weil ich die Einraststange nicht entfernt habe - wenn die weg ist, dürfte der Griff in einer noch komfortableren Position sein. Ich habe auch erkannt, dass es vom Platz wohl kein Problem sein dürfte, einen Griff auch für 3 Finger zu konstruieren, so dass der kleine Finger zusätzlich unterstützen kann.

    Mit der Waage habe ich gemessen, dass ungefähr 13 kg am Griff anliegen (130 lbs Bogen; wobei der Griff bei der Messung aus Versehen noch ein Loch weiter vorne am Spannhebel befestigt war, als er eigentlich sein sollte). Die Messung ist aber natürlich ziemlich ungenau, da ich die Cobra dabei nicht fixiert hatte.

    Das U-Profil habe ich übrigens noch mit einem gedruckten Einschub verstärkt, damit die Schrauben es nicht zusammendrücken können und es sich weniger leicht verdrehen lässt.


    Im Endeffekt bin ich jetzt zu der Ansicht gekommen, dass es überhaupt nicht nötig ist, den Griff mittig anzubringen, so wie es ist scheint es mir ergonomisch gut zu passen (auch wenn man sich dann auf eine Schusshand festlegt), und die Befürchtung den Hebel zu sehr zu belasten habe ich nicht mehr.

    Da diese Modifikation mir ziemlich offensichtlich erscheint frage ich mich, ob das schon vorher umgesetzt worden ist... weiß da jemand etwas zu?


    PS: Um schonmal die nächste logische Evolutionsstufe vorwegzunehmen: Man müsste natürlich statt dem Endstück an der Spannstange und am Pistolengriff starke Magnete anbringen, so dass ein Teil der nötigen Kraft dadurch reduziert würde, ohne dass es sich um eine Sperrvorrichtung handeln würde.

  • Ich denke dass ich es jetzt einfach aufschrauben werde. Wollte ich eigentlich gestern schon, habe aber dann doch erst weiter über die Pfeile nachgedacht...

  • Ja, haha, die habe ich sogar auf dem Schreibtisch liegen (nicht zusammengebaut) und trotzdem nicht daran gedacht :pinch:

    Aber dennoch meine ich, dass es das für die Cobra R noch nicht gegeben hat bisher...

  • Ein paar Teile habe ich schon abgeschraubt, gab keine größeren Schwierigkeiten. Die vier Schrauben, die den hinteren Griff mit dem beige-farbenen Teil verbinden werden in Metallgewinde eingeschraubt und haben entsprechende Schraubensicherung aufgepinselt.

    Weiterhin gehen noch zwei Schrauben an der Griff-Stützstruktur und vier an den Picatinny-Schienen in das beige Kunststoff. Dabei finde ich ungewöhnlich, dass die am Griffteil dasselbe Gewinde haben, wie die Schrauben, die in das Metallgewinde gedreht werden, obwohl diese direkt in den Kunststoff gehen. Im Gegensatz dazu haben die Schrauben an den Picatinny-Schienen ein spezielles Gewinde um in Kunststoff geschraubt zu werden ("Gewindeschneidende Schraube"?). Alle diese Schrauben lassen sich mit dem Boardwerkzeug drehen.

    Außerdem habe ich den Griff mit dem Einhak-Mechanismus vom Spannhebel entfernt. Dazu mussten nur zwei durchgesteckte Bolzen rausgedrückt werden, was sehr einfach ging (mit deutlich weniger Widerstand als z.B. bei meiner Zoraki... hoffentlich fallen die nicht mal aus Versehen raus). Der metallene Haken selbst war mit einem Spannstift angebracht, der mit einem passenden Werkzeug herausgedrückt werden konnte.

    Um das Schloss zu öffnen fehlt mir noch das richtige (zöllige) Werkzeug...

  • Ich habe vorhin noch ein "Gedankenexperiment" gemacht. Der Trend geht ja zur Elektrifizierung... ich würde gerne mal irgendwas mit Licht machen, beispielsweise vielleicht die Pfeile beleuchten.

    Dabei fallen einem natürlich drei Möglichkeiten ein:

    1. Die bekannten Leuchtnocken, mit denen ich keine Erfahrungen habe. Die sollen häufig schnell kaputt gehen, sind Wegwerfartikel (wegen nicht ladbarer Batterie?) und für einen Bastler eher langweilig.

    2. Pfeile mit fluoreszierendem Material (z.B. aus Leuchtfilament gedruckt oder mit Leuchtfolie beklebte Originalpfeile), die in der Armbrust/im Magazin mit Licht "betankt" werden. Vermutlich die einfachste Lösung, aber sehr geringe Leuchtstärke, und die Armbrust selbst würde dabei nervig leuchten, wodurch die Pfeile für den Schützen noch schlechter sichtbar wären.

    3. Einbau von LED und Kondensator in einen transparenten (gedruckten) Pfeil. Die Pfeile werden in der Armbrust mit Strom versorgt und leuchten dementsprechend schon vorher, man sieht optimal, wieviele Pfeile noch im Magazin sind. Nach der Schussabgabe leuchten die Pfeile noch etwa eine Sekunde recht stark, und glimmen vielleicht 10 Sekunden lang weiter.

    Die letzte Möglichkeit fände ich am witzigsten, und so habe ich schonmal verschiedene Kondensator-Größen an eine LED gehalten, um zu ermitteln, wie sich die Leuchtstärke nach Unterbrechen der Stromversorgung entwickelt. Im Bild sind 5 verschiedene Kapazitäten (jeweils zwei Versuche mit derselben Kapazität) und die Zeit T ist in hundertstel-Sekunden.

    Als Kondensator-Typ kämen nach meiner Recherche nur Tantalkondensatoren in Frage, die von der Größe gut passen (z.B. Querschnitte von 4,3 x 3,8mm), aber da ich nicht wirklich Ahnung von Elektronik habe, bin ich mir nicht sicher, ob das funktionieren könnte und wie man das noch optimieren könnte. Getestet habe ich es mit gewöhnlichen Elkos, die hier so rumlagen...

  • Eine andere Möglichkeit:

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  • GaussCannon

    zu 1.)

    Probier die Leichtnocken dennoch einfach mal aus. Bisher habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht, selbst mit den eher günstigen Exemplaren von Ali-Express.

    Auch was die Leuchtdauer und Zeit anbelangt.

    Zum selber basteln / bauen natürlich nicht sehr anspruchsvoll, da gebe ich Dir völlig recht !

    zu 2.)

    Habe ich tatsächlich schon mal irgendwo gesehen, ich glaube bei Thingiverse ?!

    Es gibt so etwas auch als Sprüh- / Streich- Farbe, die mittlerweile nicht mehr krebserregend ist 😮

    zu 3.)

    Bei der Cobra R9/RX könnte das tatsächlich (noch) gut klappen, bei den größeren / stärkeren AB‘s könnte ich mir ev. vorstellen, dass es Dir durch den Impuls / „Schlag“ der Sehne auf den Pfeil / Nocke, die innere Elektronik / Transistor zerschlägt … müsste man einfach mal ausprobieren.

    Ansonsten eine gute Idee 👍🏻


    Aber wo willst Du den / einen transparenten Pfeil herbekommen ???

    Selber drucken - 100% ABS oder PETG ?

    Hm …

    2 Mal editiert, zuletzt von Delphin (11. Mai 2022 um 14:01)

  • Gibt es die Fieberglaspfeile in transparent? Ich habe nur schwarze/graue gefunden.

    Ich denke aber eher an gedruckte Pfeile, z.B. aus PLA oder PETG. Die würde ich dann ein bisschen breiter machen als die gewöhnlichen, damit sie stabiler werden, aber grundsätzlich denke ich, dass kurze Pfeile ohnehin weniger belastet werden.

    Durch das Drucken ist es auch einfacher, die Elektronik überhaupt einzubauen, und die Lichtverteilung sieht durch die Druck-Strukturen vermutlich deutlich interessanter aus.


    zu 3.)

    Bei der Cobra R9/RX könnte das tatsächlich (noch) gut klappen, bei den größeren / stärkeren AB‘s könnte ich mir ev. vorstellen, dass es Dir durch den Impuls / „Schlag“ der Sehne auf den Pfeil / Nocke, die innere Elektronik / Transistor zerschlägt … müsste man einfach mal ausprobieren.

    Das wäre interessant herauszufinden. Vom Gefühl her sehe ich aber kein Problem dabei. Ist es bei der Adder eigentlich so, dass die Pfeile direkt an der Sehne anliegen und somit kein harter Aufprall stattfindet, oder gibt es da einen Abstand (wie bei der Redback XR)?

  • Ich glaube (habe selbst keine Adder), dass die Pfeile fast an der Sehne anliegen …. zwar nicht unbedingt so 100%ig, wie bei einer „normalen“ Armbrust, aber keinesfalls so weit entfernt, wie bei der RedBack XR (die dadurch eben auch problematisch ist).

  • Hier mal „mehr oder minder“ passend zum Thema noch folgendes:

    Auch in den USA ist bei Schusswaffen in privater Hand „Auto-Fire“ nicht erlaubt bzw. verboten.


    Dort haben „findige Leute“ einen AutoGlove Handschuh (auch Magic Glove oder Trigger Happy Glove genannt) entwickelt, der „Auto-Fire“ quasi elektronisch simuliert, aber sich eben NICHT an der Waffe selbst befindet (oder an dieser selbst montiert ist) und daher wohl auch nicht verboten ist (IMO bislang zumindest [noch] nicht).


    https://www.google.com/search?q=autof…le-gws-wiz-serp