Zunächst nochmal eine kurze Beschreibung der HawSan Flinte.
Der Schaft ist aus Holz, die anderen Teile aus Zinkdruckguss.
Das geht so weit in Ordnung.
Der Lauf ist aus 2 Teilen zusammengesetzt. Das reduziert den
Durchlass an der Fügestelle deutlich (ca.15mm). Für die APS-
Shells braucht man 17,5mm lichte Weite – das Innen-Rohr hat
knapp 18mm; so klappt das nicht. Man müsste den äusseren
Lauf komplett aufbohren. Ein Umbau auf APS-Shells würde
dadurch deutlich aufwändiger als bei der kurzen Version und
setzt einiges an speziellem Werkzeug voraus.
Der Abzug hat keine Federunterstützung, man drückt nur über
einen Hebel das Ventil der Patrone auf. Es gibt zwar auch eine
Version für Fire-Caps die mit einem internen Hahn ausgerüstet
ist, aber die ist praktisch nicht zu bekommen.
Was mich wirklich gewundert hat: das funktioniert mit den Shells
von HawSan sogar. Die APS-Shells brauchen aber mehr Kraft
um zu öffnen, da lässt der Spass deutlich nach.
Die Verarbeitung ist ausreichend. Wenn man einige Schrauben
nachzieht klappert jedenfalls nichts mehr. Der Verschluß ist auch
nicht durch eine Feder unterstützt und muss manuell geschlossen
werden. Der Innenlauf ist vorne und hinten in Gummi gelagert.
Leider steht das Gummi vorne über und macht die Optik kaputt.
Man kann das aber leicht nach innen verschieben, dann wird
das deutlich besser.
Mit dem vorgesehenen Gas betrieben kommt man nicht weit.
Wenn es gut geht hat man etwas mehr als 1 Joule auf 7 leichte
BB's verteilt. Da die Shells ja recht stabil gebaut sind kann man
auch Pressluft verwenden. Nach überschlägiger Berechnung
sollten die ca.140 Bar aushalten. Mit 110 Bar habe ich getestet,
kein Problem.
Tatsächlich kommt man mit den knapp 60 Bar die ein üblicher
Paint-Ball-Regler liefert auf etwas mehr als 7 Joule wenn man
schwere BBs (0,4g) nimmt. Die Schrot-Garbe bleibt ganz gut
zusammen, man trifft was man anvisiert.
Für die einfache Lösung braucht man also eine Paint-Ball-Flasche
und einen üblichen Regler. Eine 200-Bar-Version reicht völlig, damit
sind weit über 50 Füllungen drin. So etwas bekommt man schon
recht preiswert. Auf den Regler kommt ein Mamba-Schlauch. Der
besteht aus 3 Teilen: Adapter am Regler, Schlauch und Gewinde-
Adapter am losen Ende. Auf dieses Ende kommt ein Fülladapter der
eigentlich für das Befüllen von CO²-Kapseln angeboten wird. Das
Kunststoff-Teil auf dem Ladeventil passt auf das HawSan-Füllventil.
Man drückt das Teil jetzt möglichst gerade auf die Patrone und hat
knapp 60 Bar drin.
Die Füllventile der Patronen sind sehr filigran und gehen sehr leicht
kaputt wenn man zu viel Kraft ausübt – genau das muss man aber
um das Ventil im Fülladapter gegen die 60 Bar zu öffnen. Deshalb
sollte der dünne Teil der Kunststoff-Kappe soweit gekürzt werden
daß er nur noch sehr wenig bis gar nicht auf das Ventil der Patrone
drückt; das öffnet durch den Druck auch von alleine. Das Ventil wird
dann am Rand gegen den Kunststoff abgedichtet. Es zischelt ein
wenig aber funktioniert.
Die Komfort-Version ist natürlich eine Ladepresse. Dazu habe ich ein
Ventil des Brocock RAM-Chargers so weit gekürzt daß die Patrone in
die Ladepresse passt. Mit Schnellwechsel-Haltern von LEE kann die
Presse jetzt leicht umgerüstet werden. Dazu kommt eine verlängerter
Druckbolzen aus Kunststoff der auf dem Ventil der Patrone abdichtet
und ein Patronenhalter in passender Größe. Der Anschluß erfolgt der
Einfachheit halber wieder über die Paint-Ball-Flasche. Damit geht
das Befüllen wie das Mäusemachen
Es ist sicher nicht die Wunsch-Lösung für das CAS aber damit kann
man starten. Bereits heute sollten 3 oder 4 Flinten verfügbar sein;
das ist für einen ersten Versuch eines entsprechenden Wettbewerbs
wohl ausreichend.
Die Shells sind leider aberwitzig teuer. Den Schmerz konnten wir
schon deutlich lindern und Ersatzdichtungen gibtes für wenige Cent.
Die Mündungen: rechts mit Gummi, links ohne.
Die Trennstelle der Läufe
Der CO2-Ladeadapter
Die Ladepresse mit Shell
Im geschlossenen Zustand
Das angepasste Füllventil