Der HAENEL 310 – Report. Demontage, Montage, Überholung und Behandlung der üblichen Fragen.

Es gibt 118 Antworten in diesem Thema, welches 71.589 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. April 2024 um 12:27) ist von verodog.

  • Wow, das ging ja schnell mit der Antwort, danke! Das Spezialwerkzeug hab' ich mir gestern schon gebastelt. Nicht sehr formschön, aber es hat funktioniert. Ist das ganze Teil auf dem Bild dann richtig herum?

  • ...und da fällt mir gleich noch eine Frage ein: wie muss ich den Sicherungsschieber drehen, wenn ich ihn am Schluss wieder einbauen will? Und bei meinem war übrigens auch keine Kugel und kein Gummiteil drin. Kann das sein?

  • Hi Patrick,

    ich wollte nur die frohe Nachricht loswerden, dass ich es endlich hinbekommen habe, das alte Mädchen wieder zusammenzubauen. Funktioniert bestens!

    Vielen Dank nochmal für die Hilfe und schöne Grüße,

    Pascal.

  • Servus meine lieben,

    Ich habe im Keller meines Opas ein altes 310 gefunden, von welchem er meinte der Lauf sei verstopft. Ich habe hier die Anleitung befolgt, hab aber ein kleines Problem. Ich hab das Kolben/Feder-Paket wie beschrieben versucht langsam heraus zu holen, jedoch bewegt sich das ganze Ding kein Stück, obwohl ich den Stift heraus gezogen hab. Hat jemand eine Ahnung wie das zu beheben ist ?

    Vielen Dank im Vorraus, LG

  • Hallo,

    da hängt mit Sicherheit die Federanlage (das silberne Teil, wo der Stift drin steckt)

    oben an der Systemhülse. Dort bildet sich mit der Nutzung ein Grat. Drücke die

    Federanlage etwas nach vorne und fühle mal dort.

    Den Grat mit dem Dremel, oder einer Feile wegnehmen und die Anlage nebst Kolben,

    Feder und Co. sollte herauskommen.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Hallo Verodog und alle anderen Haenel-Freunde!
    Erstmal vielen Dank für diese geniale Dokumentation!

    Nun aber meine Frage:

    Passt mein Haenel 310-4 System (Sportschaft und kurzes System mit zwei Montageschrauben) auch in einen normalen 310er Schaft mit drei statt nur zwei Montagelöchern? Sieht auf den Bildern ja ziemlich gleich aus abgesehen von der mittleren dritten Schraube.


    Mir gefällt die Optik des klassischen Schafts und ich würde je nach Laune gern wechseln, ohne ein weiteres 310 kaufen zu müssen.

  • Hallo,

    ja, der normale Schaft passt. Wenn Du Dir die dritte

    Schaftschraube entsprechend kürzt und eine flache

    Mutter einsetzest, bleibt das optisch sogar verborgen.

    Es gibt allerdings die Standardschäfte auch nur mit

    zwei Schrauben, da es die kurzen Systeme ebenfalls

    im Standardschaft gab.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Hallo,

    danke für die Antwort!

    Der alte rustikale Schaft kam gestern an und passt ganz gut. Hier aber als Hinweis an Kollegen mit der gleichen Idee:

    "310-4 System (2 Montageschrauben; breiter Standardabzug)" in Standard 310-2/3 Schaft (3 Montageschrauben; nicht kompatibler Abzugsbügel Feinabzugbügel aus Kunststoff)

    Mein 310-4 System hat einen deutlich breiteren Abzug (8 mm) als die Aussparung im originalen Abzugsbügel zulässt. Und auch das Montagegewinde ist hier weiter hinten und nicht passgleich mit der Aussparung in Holz und im Abzugsbügel. Es bringt also nichts die Abzugsaussparung im Bügel zu verbreitern, da das Loch für die Schraube nicht richtig sitzt (Wenn man so etwas dem Originalteil überhaupt antun will...). Der Abzugsbügel vom Sportschaft passt natürlich auch nicht. Ich musste mir dementsprechend ein eigenes längliches Stahlblech mit abgerundeten Ecken, zwei Bohrlöchern und Aussparung für den breiteren Abzug selbst sägen, flexen, bohren, feilen...

    Jetzt sitzt es wunderbar fest drin und hat sich gut ins Holz geschmiegt; kein Klappern, kein Knarksen, kein Knacken.

    Absolut nichts für Sammler aber für den Hobby-Plinker und- Bastler einwandfrei. Der eigentliche Bügel ließe sich zudem noch leicht durch ein ordentlich geformtes Stahlblech ergänzen.

    Vielleicht hilft es ja jemandem :)

    MfG
    Alex

  • Das ist ganz einfach erklärt.

    Dein 310-4 hat einen Standard-Abzug.

    Der andere Schaft nebst Abzugsbügel gehört an ein 310-2/3, mit fein

    einstellbarem, matchähnlichen Abzug. Ist nicht der Standardschaft.

    Ganz und gar andere Baustelle.

    Der Standardschaft hat auch keinen Plastebügel, sonderen einen

    einfachen Metall-Abzugsbügel.

  • Ah ja, wunderbar, danke! Hab ich mir fast schon gedacht, stand bei der Auktion aber leider nicht in der Beschreibung und ich dachte es gäbe vielleicht sonne und solche Varianten. Nun ja, jetzt sitzt und passt ja alles und mir gefällts :)! Und da der Schaft ja Gebrauchsspuren hat und überarbeitet wurde und so wenig mit einem gut erhaltenen zu tun hat, hoffe ich, dass ich hier keine Sammlerherzen breche :n3:

  • Herzlichen Dank an Alle die hier ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen. Besonders an Herrn verodog der hier echt glänzt. Ich bastel gerade an meinem 8. Haenel (nur 49er und 310er) und muss sagen dass ich hier gerade sehr schmarotze. Es ist schon sehr befriedigend wenn man eine Leiche in die Finger bekommt und danach funktioniert wieder alles.

    Mein aktuelle 310 hat echt alle Probleme die man sich denken kann. Na, zumindest fast alle. Dass es wieder tut was es tun soll ist zu einem guten Teil diesem Forum geschuldet.

    8)

  • verodog:

    Meinen sie die fertig restaurierten Ergebnisse? Beim Restaurieren selbst ist wohl nix neues dabei. Die üblichen Probleme mit verstopfen Läufen, abgebrochen Stoßröhrchen, Teilen von denen man erst nach und nach mitbekommt dass sie fehlen und dem kaum zu überwindenden Widerstand 3,5€ für eine Schraube als Ersatzteil zu zahlen die im Baumarkt 5Cent kostet. Aber wenn´s erwünscht ist stell ich gern Fotos ein.

    Als einzige Input fällt mir nur ein dass man eventuell erwähnen könnte, dass bei Einführen des Druckkolbens das Stoßröhren eventuell mit einem geeigneten Putzstock in die Bohrung einzuführen ist falls es da Probleme gibt. Aber ich vermute das wurde erwähnt.

    ….. und den Vorschlag ist dem Finger vor dem Laufmündung zur Druckkontrolle… na, ja…… würd ich lassen. Klopapier geht auch…… Mein Finger kommt jedenfalls vor keinen Lauf einer Waffe die ausgelöst wird. :/

    Aber eine Frage stellt sich für mich schon, warum haben meine 310 allesamt keine Schiebebleche die am Repetierhebellager ansetzen. Ich vermute das ist für die „automatische“ Betätigung der Sicherung. Ich glaub da hab ich kein Einziges.

    Fotos folgen wenn die Brünierung von den Teilen „ausgehärtet“ ist und ich so weit mit dem Verleimen der Sprünge zurcht komme dass ich mich nimmer schämen muss...... ;)


  • So, wie versprochen:
    Zunächst mal die Haenel-Sammlung. Ich bin mir gar nicht mehr sicher was ich an welchem Gewehr gemacht habe. Ein 310 hab ich an einen Freund verborgt. Stresstest für das Ding. Das Dritte von oben hat die Visierung die ich an anderer Stelle bereits mal vor Jahren erwähnt hab, da hab ich das System auf einen gewöhnlichen Schaft getauscht, der Schaft war einfach zu angenehm um es an der seltsamen Visierung zu lassen. Das ist der dunkelbraune Schaft, Viertes von oben.


    Das Unterste ist der letzte Patient an dem ich herum gewerkelt habe. Der Schaft war gerissen. Oder besser, er ist es immer noch. Leider bin ich mit dem Ergebnis absolut nicht zufrieden, die Farbe der Verleimung spricht für sich Bände. Ich will aber zunächst mal schauen ob sie überhaupt hält. Das Teil ist aber auch ein Kandidat zum veräußern.



    Die Abzugseinheit war nicht mehr komplett. Dieser Stahldrahtbügel der beim Sichern in den Abzugsheben eingreift war futsch und der Gewindestift für die Vorbelastung des Abzugs war auch weg. Ich hab das mal Provisorisch nachgebastelt, schauma wie lange es hält. Ich brauch immer einen größeren Posten bei den Ersatzteilen vom WSG oder vom Schneider, sonst macht das mit dem Versand null Sinn. Wird also vermutlich bis zur nächsten Leiche brauchen.


    Grad hab ich noch bei einem von dem 49ern die Sicherung wieder hergestellt. (Hoffentlich). Da rutscht ein Stift immer aus der Abzugseinheit und hat mir das Holz schon aufgearbeitet. War aber schon so, da hab ich bisher nix dran gemacht.

    Nächstes Projekt ist kein Haenel aber sehr, sehr Anspruchsvoll. Das VZ 47 funktioniert nicht, sollte es aber. Ich fürchte da ist ein Problem mit dem Kolben der hier in der Systemhülse nach vorne laufen sollte nach dem Spannen. Die ganzen Gestänge und Verbindungen bei dem Teil sind derb zusammengenietet. Gefühlt mit Reisnägeln. Das lässt sich nicht einmal mit einem 49 vergleichen.

    Grüsse aus Wien!

    Einmal editiert, zuletzt von Tschem (6. Dezember 2021 um 20:25)

  • Die Riss-Stelle ist bekannt und kommt oft vor, wenn jemand einen Schaft ohne die Gummi-

    Einlagen verwendet. Dann liegt das System tiefer im Schaft und bei jeder Schussabgabe

    schlägt das Dreiecksblech gegen den Schaft, bis er reisst.

    Ich verleime das immer mit Knochenleim und zwei Lagen (Maserung gegenläufig) von

    Furnierholz.

    Sehen doch gaz ordentlich aus, Deine Haenelchen.

    Muss nicht immer perfekt sein, Hauptsache sie bleiben erhalten!

    liebe Grüsse ... Patrick