professionelle Messerschärfsysteme

Es gibt 205 Antworten in diesem Thema, welches 23.560 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. November 2020 um 20:12) ist von Schultz.

  • Ich will hier niemanden belehren oder bekehren. Ich gebe hier ausschließlich meine selbst gemachten Erfahrungen mit den einzelnen Systemen weiter. Die entsprechenden Schlüsse für euch, müsst ihr dann selbst daraus ziehen.

    LG aus Ostfriesland von der Küste.
    Das Leben an sich ist sehr gefährlich und endet tödlich. Immer.

  • Geräte nach ähnlichem/gleichem Prinzip. Man zieht halt beim Ersten ein Messer durch die Spalte und es wird beidseitig Material in Form einer Fase abgeschliffen. Das hat mehrere Nachteile:
    A.) Die Fase ist nicht änderbar sondern durch den Spalt vorgegeben.
    B.) Der Schliff wirkt nur an einem Punkt / Bereich der Schneide. Daher muß man möglichst vorsichtig und sehr gleichmässig durchziehen, um einen ungleichmässigen Grat zu verhindern.
    C.) Das Korn ist nicht änderbar.
    D.) Trockenschliff

    Ich kann generell nicht je nach Messer entscheiden. Daher 0815 Fase.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das zeigt, dass du das Gerät nicht kennst.

    Zu A: Es wird nur einseitig Material abgetragen, da jeweils für die linke und rechte Seite ein Spalt zum Durchziehen vorhanden ist. Ich kann also entscheiden, welche Seite eine stärkere Fase haben soll. Außerdem kann ich wählen, ob ich mit 15° oder 20° Schleifen will. Ich könnte auch eine einseitige Schneide anschleifen.

    Zu B: Egal mit welchem System ich schleife, Stein, Scheibe, Band, es wirkt immer nur punktuell. Allein schon dadurch, dass die meisten Messer eine gebogene Schneide haben. Ich muss bei allen Systemen auf eine gleichmäßigen Abtrag achten.

    Zu B: Bei dem 1520 schleife ich mit 2 unterschiedlichen Körnungen. Vorschliff mit einer Diamatscheibe und der Polierschliff mit einer feinen Keramikscheibe. Ich nutze danach noch einen Abziehriemen.

    Zu D: Solange das Messer nicht heiß wird, spielt das keine Rolle.

    Mit den damit geschärften Messern kann ich locker die Haare vom Arm rasieren. Ein superteures Sammlermesser oder Damastmesser würde ich eh nicht selbst schärfen, sondern einem Fachmann überlassen.

    LG aus Ostfriesland von der Küste.
    Das Leben an sich ist sehr gefährlich und endet tödlich. Immer.

    Einmal editiert, zuletzt von rawing (26. Oktober 2018 um 14:49)

  • A.:) Völlig Banane ob zuerst die eine und dann die andere oder beide gleichzeitig.
    B.) Wenn ich eine Klinge flächig über einen Stein ziehe, wird eine große Fläche gleichzeitig geschliffen und nicht eine punktuell (kleine Fläche). Das erleichtert eine gleichmässige Schneide ungemein.
    D.) Nicht ganz. Z.B. Abtransport des Schleifmaterials, ....

    Wo solche Systeme völlig versagen ist ein Messer ohne Fase. Die müßte komplett, flächig abgeschliffen werden.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das kann ich auch mal schnell auf dem Esstisch machen. Als Nächstes wünsch ich mir den Schärfer von Ken Onion, Edition II, http://amazon.de/Work-Sharp-Kni…5/dp/B00J0MJXPW der ähnlich arbeitet wie der Graef, aber anstatt mit Scheiben, mit Schleifbändern arbeitet.

    Das ist das gleiche Gerät, was Böker auch anbietet. Der Preis ist aber heiß, denn Böker verlangt fast 219 € dafür.
    Allerdings teure Schleifbänder und das Arbeiten damit überzeugt mich nicht so ganz, zumal man grundsätzlich zwei Bänder benutzen und umspannen muss.
    Bei dem kleineren Gerät halte ich das Schleifband mit nur 10 mm für viel zu klein und die Messerspitze muss nach Verlassen der Auflage quasi Freihand geschliffen werden. Dieser Nachteil ist beim größeren Gerät durch die ausklappbare Rolle gemildert, ist aber auch nicht überzeugend gelöst, finde ich.

  • Hallo Play,
    ok, du schleifst deine Messer weiter auf einem Stein und ich weiter auf der Maschine. So sind wir beide glücklich.

    LG aus Ostfriesland von der Küste.
    Das Leben an sich ist sehr gefährlich und endet tödlich. Immer.

    Einmal editiert, zuletzt von rawing (26. Oktober 2018 um 15:22)

  • Das ist das gleiche Gerät, was Böker auch anbietet. Der Preis ist aber heiß, denn Böker verlangt fast 219 € dafür.Allerdings teure Schleifbänder und das Arbeiten damit überzeugt mich nicht so ganz, zumal man grundsätzlich zwei Bänder benutzen und umspannen muss.
    Bei dem kleineren Gerät halte ich das Schleifband mit nur 10 mm für viel zu klein und die Messerspitze muss nach Verlassen der Auflage quasi Freihand geschliffen werden. Dieser Nachteil ist beim größeren Gerät durch die ausklappbare Rolle gemildert, ist aber auch nicht überzeugend gelöst, finde ich.

    Bleib beim Tormek.

    Das ist was vernünftiges.

  • Bin halt Fetischist, da ich z.B. ein paar originale Katana besitze, die eine exorbitant geile Politur besitzen.
    Wenn man sich da unsere heutigen, europäischen Barbarenmesser anschaut ...

    Für Besteckmesser und einfache Gebrauchsmesser geht sowas. Aber schon die Tormek mit dem großen, langsamen Wasserstein ist wesentlich besser.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Nassschleifmaschinen sind ja schön und gut und funktionieren sicher auch super. Ich bin bei sowas aber lieber traditionell und schleife mit meinen Wassersteinen. Da hat das schleifen selbst, einen sehr meditativen Charakter. Und Messer hab ich damit bislang noch jedes problemlos Rasiermesserscharf bekommen, sodass ich mir die Haare vom Arm rasieren kann. ^^
    Schleifbewegung mach ich immer in Bogenform. Hab am Anfang die Schneide immer gerade über den Stein gezogen. Dadurch wurden die Messer zwar auch scharf. Aber ich bilde mir ein, dass die Schnitthaltigkeit besser ist, wenn man in einer Bogenbewegung schleift. (Kann aber auch sein, dass sich mein Gefühl täuscht. Bzw. Vielleicht bin ich mit der Zeit ja einfach besser geworden...)
    Der Winkel hängt immer vom Messer und deren Schneidegeometrie ab. Ich würde fast sagen, dass man hier keine Patentlösung nennen kann. Hat man aber einige Messer geschliffen, dann bekommt man automatisch ein Gefühl dafür, in welchem Winkel man das jeweilige Messer halten muss. Grob kann man aber sagen, dass jap. Messer in einem kleineren Winkel geschliffen werden, als europäische. (Jap. um die 15 Grad. Europäische um die 18 - 20.) Gilt aber nicht immer. Gibt auch europ. Hersteller (z.B. Böker), die in einem 15 Grad Winkel geschliffen werden sollten. Außerdem muss man es auch manchmal ausprobieren. Schleift man beispielsweise das Messer in einem 15 Grad Winkel und merkt dann, dass das Messer übermäßig schnell stumpf wird, dann macht es unter Umständen auch Sinn, dass man das Messer in einem höheren Winkel schleift.

    2 Mal editiert, zuletzt von ben1287 (30. Oktober 2018 um 13:00)

  • Da hat das schleifen selbst, einen sehr meditativen Charakter.

    Das ist ganz wunderbar für private Nutzung.
    Floppy hat aber ausdrücklich nach gewerblicher
    Nutzung gefragt. Und da ist das untauglich.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Bin halt Fetischist, da ich z.B. ein paar originale Katana besitze, die eine exorbitant geile Politur besitzen.
    Wenn man sich da unsere heutigen, europäischen Barbarenmesser anschaut ...

    Für Besteckmesser und einfache Gebrauchsmesser geht sowas. Aber schon die Tormek mit dem großen, langsamen Wasserstein ist wesentlich besser.

    Gruß Play


    Hallo,

    wie oder womit schleifst du denn deine Säbel oder sind diese nur verpackt und werden nicht stumpf?

    Gruß Viper1497

  • Nassschleifmaschinen sind ja schön und gut und funktionieren sicher auch super. Ich bin bei sowas aber lieber traditionell und schleife mit meinen Wassersteinen. Da hat das schleifen selbst, einen sehr meditativen Charakter. Und Messer hab ich damit bislang noch jedes problemlos Rasiermesserscharf bekommen, sodass ich mir die Haare vom Arm rasieren kann. ^^
    Schleifbewegung mach ich immer in Bogenform. Hab am Anfang die Schneide immer gerade über den Stein gezogen. Dadurch wurden die Messer zwar auch scharf. Aber ich bilde mir ein, dass die Schnitthaltigkeit besser ist, wenn man in einer Bogenbewegung schleift. (Kann aber auch sein, dass sich mein Gefühl täuscht. Bzw. Vielleicht bin ich mit der Zeit ja einfach besser geworden...)
    Der Winkel hängt immer vom Messer und deren Schneidegeometrie ab. Ich würde fast sagen, dass man hier keine Patentlösung nennen kann. Hat man aber einige Messer geschliffen, dann bekommt man automatisch ein Gefühl dafür, in welchem Winkel man das jeweilige Messer halten muss. Grob kann man aber sagen, dass jap. Messer in einem kleineren Winkel geschliffen werden, als europäische. (Jap. um die 15 Grad. Europäische um die 18 - 20.) Gilt aber nicht immer. Gibt auch europ. Hersteller (z.B. Böker), die in einem 15 Grad Winkel geschliffen werden sollten. Außerdem muss man es auch manchmal ausprobieren. Schleift man beispielsweise das Messer in einem 15 Grad Winkel und merkt dann, dass das Messer übermäßig schnell stumpf wird, dann macht es unter Umständen auch Sinn, dass man das Messer in einem höheren Winkel schleift.


    Hallo,

    wenn du mit der Hand und einem Schleifstein deine Messer schleifst traust du dich nicht ein Messer in die Hand zu nehmen und damit zu schneiden, weil du immer an die Zeit denken musst, die du wieder benötigst um die Schneide wieder scharf zu machen.

    Gebrauchsmesser sind zum Gebrauchen da und dabei werden die auch stumpf. Wenn sie wieder geschärft werden müssen, dann muss das schnell gehen und darf keine Veranstaltung sein.

    Gruß Viper1497

  • Schnittübungen z.B. an Tatamimatten.

    So sieht es aus. 3-5er Tatamimatten mit Bambus innen drin. Die meisten Cuttests mache ich mit günstigen Katana a la Paul Chen Praktikal oder aus Siliziumfederstahl oder meinen Spatha. Die Spatha sind ja quasi unzerstörbar. Ergo auch kaum schärfen. Kratzer oder Scharten, ... bekommen Sie nicht.

    Die Spatha (eine 15 Grad Mikrofase) mit Diamantplatten. Die Katana mit gewässerten Steinen. Die Guten nur extrem selten, da die Hamon leidet und nur sehr aufwendig poliert werden muß. Mit Fingersteinen, ... Muß nicht sein.

    Habe mir mal eine Scheppach Tiger 3000vs bestellt. Just for Fun.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo,

    wenn du mit der Hand und einem Schleifstein deine Messer schleifst traust du dich nicht ein Messer in die Hand zu nehmen und damit zu schneiden, weil du immer an die Zeit denken musst, die du wieder benötigst um die Schneide wieder scharf zu machen.

    Gebrauchsmesser sind zum Gebrauchen da und dabei werden die auch stumpf. Wenn sie wieder geschärft werden müssen, dann muss das schnell gehen und darf keine Veranstaltung sein.

    Gruß Viper1497

    Du tust so als ob das eine Lebensaufgabe ist, ein Messer mit Stein zu schleifen... Selbst Messer die ich regelmäßig in Gebrauch habe, schleife ich alle 2 - 3 Monate. Der Zeitaufwand liegt bei 20 - 30 Minuten wenn man es ordentlich macht...

  • Wichtig ist hal was man wie schleifen will.
    Mit oder ohne Fase?
    Ballig, flach, hohl?
    Glatt oder Wellenschliff?
    Wenn Fase mit welchem Winkel? 10,15,20,25 Grad?
    Welcher Stahl?
    Abschluß zum Griff hin? Ende der Schneide?

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play