Lochfraß in dem Kupferrohr für das Manometer einer 300 bar Walther Luftdruckkartusche

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 5.838 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2018 um 10:58) ist von NC9210.

  • Lot selbst ist eine Legierung. Aber der massive Untergrund ist daran nicht beteiligt. Wenn mir Jemand erklärt, wie das (z.B. ) Kupfer in die Legierung des Lotes aufgenommen wird, dann würde das mein Verständnis verbessern. Das Lötzinn müßte dann aus dem darunter liegende Kupfer Atome herauslösen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (2. April 2018 um 15:23)

  • @NC9210
    Ich weiß ja dass du Recht hast aber als Metaller hab ich das Wissen. Und weil ich nicht nur löte sondern auch zinngieße, unter Zugabe von Wismut, weiß ich auch von Legierungen.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • weichlot wär mir eh zu heikel da wäre ich mit gasflamme und messingstab rangegangen und hartgelötet. damit das was hält.


    warscheinlich würde ich aber als sicherheitsmensch lieber solche teile ersetzten. bei druck sind basteleien evtl verkehrt.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • irgendwo hat Walther oder FWB oder Konsorten die Manometer ja eingekauft. Also muss es sie ja zu kaufen geben

    Walther/Umarex kauft bei WIKA ein.
    Auf deren Homepage wirst Du aber kein einziges passendes Manometer finden, da die Manometer für Walther / Umarex keine null-acht-15 Manometer von der Stange sind, sondern extra für deren Kartuschen gefertigt werden.

    https://de-de.wika.de/

  • Lot selbst ist eine Legierung. Aber der massive Untergrund ist daran nicht beteiligt. Wenn mir Jemand erklärt, wie das (z.B. ) Kupfer in die Legierung des Lotes aufgenommen wird, dann würde das mein Verständnis verbessern. Das Lötzinn müßte dann aus dem darunter liegende Kupfer Atome herauslösen

    Es ist umgekehrt. Das Lot diffundiert in das Kupfer.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ja natürlich. Du merkst es auch wenn du eine Kupferplatte
    verzinnst. Das geht nicht wieder ab. Nur schleifen hilft,
    dann wird aber die Materialstärke reduziert. Das ist genau
    der Teil der in Legierung gegangen ist.

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  • Hallo,


    beim Löten wird das Basismaterial vorbereitet. Es wird aufgeraut. Ferner wird Flussmittel ggf. benutzt. Das Basismaterial z.B. Cu hat sog. Rauhtiefen, es ist nicht ideal glatt an der Oberfläche.

    Beim Löten läuft das Lötmittel in diese Rauhtiefen hinein. Man spricht hier von Mikrolegierungen, weil die Tiefe des Eindringens sehr gering ist. Die Gitterstruktur des Lotes sitzt quasi verhakt neben der Gitterstruktur des Basismaterials.

    Der Nachweis durch ein bildgebendes Verfahren ist möglich.

    Gruß Viper1497

  • Hallo,


    beim Löten wird das Basismaterial vorbereitet. Es wird aufgeraut. Ferner wird Flussmittel ggf. benutzt. Das Basismaterial z.B. Cu hat sog. Rauhtiefen, es ist nicht ideal glatt an der Oberfläche.

    Beim Löten läuft das Lötmittel in diese Rauhtiefen hinein. Man spricht hier von Mikrolegierungen, weil die Tiefe des Eindringens sehr gering ist.

    Flussmittel dient dazu eine Oxydschicht an der Oberfläche zu
    entfernen. Die Rauhtiefe der Oberfläche ist für das Löten eher
    kontraproduktiv weil die Lücken mit Lot gefüllt werden und das
    ist weit weniger belastbar als das zu lötende Material.
    Die festesten Lötungen erhält man mit polierten Oberflächen
    und einer möglichst dünnen Lotschicht. Die wird durch einige
    wenige Kupferatome verfestigt. Das spielt sich aber nur in einer
    sehr dünnen Schicht an der Oberfläche ab.

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  • Hallo,


    es gibt in der Technik keinen Werkstoff mit einer Rauhtiefe von 0.

    Die Rücknahme der Rauhtiefe durch Bearbeiten ist teuer.

    Ich habe bis jetzt noch nie gehört, dass Teile bevor diese gelötet werden vorher gehont werden.

    Woher kommen denn deine einzelnen Cu – Atome her?

    Gruß Viper1497

  • Ich bin von Kupfer als zu lötendes Material ausgegangen weil
    es ein sehr häufger Fall ist. Hohnen ist selten, das stimmt.
    Es ergibt aber die höhere Festigkeit. Eine gute Lötstelle hält
    mehr als das Material des Lots. Das klappt nur weil es zu einer
    echten Legierung kommt (dazu muss die Lötstelle aber sehr
    eng sein).

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  • Beim löten von Kupfer mittels Zinnlot, wird lediglich eine Oberflächenlegierung geschaffen, eine stoffschlüssige Verbindung wie beim kleben auch. Eine vollständige Legierung wird an der Lötstelle nicht erreicht, weil das Kupfer hier nicht ebenfalls geschmolzen wird. Wenn man also davon ausgeht, dass sich beim (weich)löten beide Metalle verschmelzend miteinander legieren, dann ist das schlicht nicht richtig. Wäre dem so, bestünde die Lötstelle aus Messing und eben das ist NICHT der Fall. Viper hat das anschaulich beschrieben. Stoffschlüssige Verbindungen kann man an der Verbindungsstelle gewaltsam trennen, indem man die den molekularen/atomaren Zusammenhalt bricht. Bei einer Legierung ist das nicht möglich.

    Daher mag ich den Begriff "Oberflächenlegierung", denn er ist irreführend. Das löten, auch das schweißen, ist dem kleben näher verwandt als das legieren! Merke: Beim legieren entsteht stets ein neuer Werkstoff, der die Eigenschaften beider/aller Stoffe annimmt, weswegen man überhaupt legiert! Beim löten/schweißen/kleben ist das weder der Fall noch grundsätzlich erwünscht.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Kleben basiert auf Adhäsion, das ist etwas völlig anderes.

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  • @NC9210 Beim Weichlöten entsteht nur eine formschlüssige Verbindung,deshalb ist es auch kein Problem diese Verbindungen wieder zu entlöten.Und selbst beim Hartlöten wird nur eine andere festere Textur(Messing) verwendet um den Formschluß fester zu ermöglichen,nur beim Schweißen wird eine Molekulare Verbindung hergestelt durch verflüssigen beider Oberflächen.
    Was passieren kann ist das es Oberflächenreaktionen zwischen den sich berührenden Materialien gibt,das passiert aber immer wenn man edlere und unedlere Materialien miteinander verbindet,auch beim verschrauben oder falzen.

  • Ich zitiere mal Wikipedia, steht im Brockhaus ähnlich:


    Zitat

    Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen von Werkstoffen, wobei eine flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den Grenzflächen (Diffusionslöten) entsteht. Dabei wird eine Oberflächenlegierung erzeugt, das Werkstück in der Tiefe aber nicht aufgeschmolzen: Die Liquidustemperatur der Grundwerkstoffe wird nicht erreicht. Nach dem Erstarren des Lotes ist wie beim Schweißen eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt.
    Der Unterschied zum Schweißen liegt darin, dass beim Schweißen die Liquidustemperatur der zu verbindenden Komponenten erheblich überschritten wird und dass beim Löten die chemische Bindung zwar gleich sein kann, aber die Liquidustemperatur kaum oder nicht überschritten wird. Die Art der chemischen Zusammensetzung der Verbindung unterscheidet sich je nach verwendeten Hilfsmitteln (Schweißdraht beim Schweißen, Lotpaste oder Lotdraht beim Löten).


    Eine formschlüssinge Verbindung wäre z.B. Nieten.

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  • Was ist denn eine Legierung? Erklär mal.

    Die Definition ist: Eine intermetallische Verbindung die entsteht
    wenn min. ein Element im Anderen gelöst wird.

    Dazu zählen nicht nur gänzlich neue Werkstoffe wie z.B. Messing
    deren Eigenschaften völlig anders sein können als die der Ausgangs-
    Materialien sondern auch z.B. Oberflächenbeschichtungen oder
    auch Lötungen.

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