Fragen zum "Choke" bei Luftgewehr- und Luftpistolenläufen im Kal. 4,5mm (.177")

Es gibt 246 Antworten in diesem Thema, welches 36.181 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2017 um 15:28) ist von Technixx.

  • Yup. Die Massenverteilung am Laufende oder ein z.B. längerer Laufmantel beeinflussen das, wie auch eine zusätzliche Befestigung. Bei einem freien Lauf a la Stange sieht das anders aus.

    Daher ist es nicht unbedingt schlau, Laufgewichte zu entfernen, Laufmäntel abzusägen, ...

    Andererseits kann alleine schon die Montage eines SDs als Laufgewicht gewertet werden.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • the_playstation hat da schon recht, ich habe das vorhin falsch geschreiben. Ein einseitig aufgehängter Lauf ohne Laufgewichte bedeutet erstmal, dass auf der Mündungsseite ein offenes Ende ist, das bei den Resonanzfrequenz der transversalen Schwingungen immer am Schwingungsbauch sitzt. Dadurch ist die Resonanzfrequenz definiert. Bei einem homogenen einseitig aufgehängten Lauf kann man am Ende nie einen Schwingungsknoten haben.

    Wenn man jetzt Laufgewichte aufbringt, ändert man dieses Verhalten. Ein hinreichend schweres Laufgewicht bedeutet, dass die Stelle, an der es hängt, sich wegen der Trägheit nicht mehr so schnell bewegen kann, und das kann man dann so abstimmen, dass man die Schwingung an der Mündung minimiert.

  • Schöner interessanter Thread. Aber noch mehr würde mich interessieren welche Hersteller sich über derlei komplizierte Dinge wirklich Gedanken machen und wer einfach ein paar Brocken zusammen tackert. Ein China LG trifft für einen Garten Plinker auch ganz passabel und ich denke da macht sich keiner auch nur annähernd so viele Gedanken drüber. Da kommt ein gezogener Lauf dran, passt schon. Trifft ausreichend.
    Bei Match LGs sieht das sicher anders aus. Aber es gibt ja unzählige Hersteller, und auch präzise Jagdwaffen die nicht für 10m konzipiert wurden. Ob wirklich überall bis ins kleinste Detail gedacht wird? Oder wird eher an bestimmten Punkten nicht weiter geforscht weils im Luftdruck Bereich zu geringe Auswirkungen hat?

    Life is good

  • Ein einseitig aufgehängter Lauf ohne Laufgewichte bedeutet erstmal, dass auf der Mündungsseite ein offenes Ende ist, das bei den Resonanzfrequenz der transversalen Schwingungen immer am Schwingungsbauch sitzt.

    Das ist nicht so. Der Lauf ist steif genug um selbst als festes Ende
    funktionieren zu können. Es hängt von der Länge, dem Gewicht und
    der Schallgeschwindigkeit im Material ab - diese Faktoren bestimmen
    die Resonanzfrequenz.
    Bei weichem Material kann es immer nur eine Reflexion am offenen
    Ende geben, bei steifem Material geht auch das feste Ende.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Das ist nicht so. Der Lauf ist steif genug um selbst als festes Ende
    funktionieren zu können.
    ....
    Bei weichem Material kann es immer nur eine Reflexion am offenen
    Ende geben, bei steifem Material geht auch das feste Ende.

    Ein freies Ende kann nicht als festes Ende funktionieren, das ist Quatsch. Die Resonanzfrequenz zeichnet sich dadurch aus, dass die Schwingung an zwei Stellen reflektiert wird und sich genau für diese Frequenz eine stehende Welle ausbildet. Wenn du ein homogenes Material hast, also nicht z.B. irgendwo eine schweres Laufgewicht, dann können diese beiden Reflexionen nur an den Enden stattfinden. Entweder ist das Ende fest, dann kann sich das Material nicht in Querrichtung bewegen und der Querimpuls wird reflektiert (=>Knoten), oder das Ende ist frei, dann kann sich das Material zwar bewegen, aber die Rückstellkraft kann sich nicht fortpflanzen und wird reflektiert (=> Bauch).

    Es hängt von der Länge, dem Gewicht und
    der Schallgeschwindigkeit im Material ab - diese Faktoren bestimmen
    die Resonanzfrequenz.

    Die Geschwindigkeit der Ausbreitung einer transversalen Welle auf einem bestimmten Lauf ist nicht die allgemeine Schallgeschwindigkeit des Materials, sondern hängt von der Form, Dicke, Dichte etc. des Laufs ab. Wenn du erstere meinst, ja. Die Länge als Abstand zwischen den Reflexionspunkten bestimmt die Wellenlänge, und daraus kriegt man mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit die Resonanzfrequenz.

  • Ein freies Ende ist nur dann frei wenn es auch frei beweglich ist.
    Das ist speziell bei dickwandigen Rohren nicht der Fall.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Genau -- wenn du das Rohr von vornherein als so dick annimmst, dass du die Mündung als unbeweglich auffasst, dann macht die ganzen Diskussion über eventuelle Schwingungen überhaupt keinen Sinn.

    Das ist mal ein Satz der mir gefällt. :rolleyes:

    Aber wir sollten das mal ganz raus lassen mit der Stabilität und der Dicke.

    Ich habe mir ein paar Rohre bestellt, Metallrohre für Bastelarbeiten. Sechs Meter lang.
    Wenn ich die auf Schaumstoff lege und einseitig mit dem Hammer anschlage habe ich tolle Schwingungen.
    Wenn ich die aber einseitig in einen Schraubstock einspanne und hinten wo der Schraubstock ist, anschlage,
    sieht die Welt schon mal ganz anders aus.

    Eigentlich interessant. Wenn ich dünnes Rohr nehme habe ich kleinere Schwingungen.
    Oder denke ich falsch?

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (10. September 2017 um 17:18)

  • Wenn ich dünnes Rohr nehme habe ich kleinere Schwingungen

    Wenn ich nach dem ganzen Kuddelmuddel jetzt nicht völlig durcheinander bin
    erzeugst du mit dünnen Röhren (Tubular Bells) nur kürzere Perioden und mit dicken R. entsprechend längere.
    Die Amplitude richtet sich nach der einwirkenden Kraft (Lautstärke) . . . 8)

  • Sagst du nur so oder kennst du da die Entwicklungsabteilung?
    Wie gesagt, Match LG Hersteller betreiben mit Sicherheit einen höheren Aufwand .... aber wie weit geht der?

    Sieht man an der FWB 60x und FWB 10x.
    Einmal Lauf mit dickem Laufende / verdicktem Laufende und Lauf mit längerem Laufmantel plus Laufgewicht.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das sagt nichts aus. Ausserdem war man zur Zeit der 600 noch nicht in der Lage
    Laufschwingungen nachzuweisen. Man hat also bestenfalls den Abgangsfehler
    experimentell vermindert.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Da die Herstellung des Mündungsknubbel-Laufes der 100ter ziemlich aufwendig ist, der Lauf muß Außen komplett gedreht werden, hat man das sicher nicht zum Spaß gemacht.

    Ob nun gemessen oder nicht. Man hat sich Gedanken gemacht.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Die Amplitude richtet sich nach der einwirkenden Kraft

    und Dauer. Also fangen wir mit dem Diabololager an (was in unserem System das Festlager wäre).
    Wir können als Beispiel die 7,5J her nehmen.
    Ich kann meinen Impuls mit etwa 60 Bar und der Öffnugszeit X des Reglers erzeugen, oder ich gehe auf z.B 90 Bar hoch mit einer viel kürzeren Öffnugszeit Y des Reglers. Vorrausgesetzt Luftvolumen in beiden Fälle ist gleich, habe ich eine Ausgangsleistung von genau 7,5J.
    Aber für die Zeit X erzeuge wir eine tiefere Frequenz, für den Fall Y eine Hohe.
    Eine hohe Frequenz aber kann den Lauf nicht so weit auslenken, wie eine Tiefe.
    Das ist aus meiner Sicht eine mögliche Erklärung.
    Schöne Grüße Radu

    Technik ohne Toleranz

  • Schöne Grüße Radu

    Na klar, aber ich war bei angeschlagenen Röhren, hatte extra Tubular Bells zugefügt.
    Bei den Waffen bin ich raus - ist mir zuviel Durcheinander und Küchenphysik ohne erkennbaren Nutzen. :thumbup:

  • Schon der Aufschlag auf das Ventil (bzw. Zündhütchen) regt die
    erste Schwingung an.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Bei den Waffen bin ich raus - ist mir zuviel Durcheinander und Küchenphysik ohne erkennbaren Nutzen

    ....ich bin mir ganz sicher,daß hier auch jeder nur das schreibt,wovon er etwas versteht........ :whistling:

    Intelligenz ist ja auch etwas,wovon alle meinen genug zu haben.......da kann man natürlich nicht "klein beigeben" und eingestehen,daß man ab einem gewissen Punkt "überfordert" ist

    Einmal editiert, zuletzt von Dorgo (10. September 2017 um 20:53)