178,50 Euro Strafe für Einhandmesser

Es gibt 219 Antworten in diesem Thema, welches 39.970 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Mai 2017 um 23:20) ist von Magnum Opus.

  • NIX BANANENREPUBLIK!
    Dafür, ganz im Gegenteil, Nachweis des korrekten Funktionierens unserer Demokratie.

    War der Grund für das Gesetz noch der Wunsch, gegen bestimmte Täter- und Deliktgruppen vorgehen zu können, ist die Umsetzung desselben durch so edle Prinzipien wie Diskriminierungsverbot und "Vor dem Gesetz sind alle gleich" geprägt.

    Aus nichtigem Ansatz Kriminalisierte und Kollateralschäden? Statistisch irrelevant, politisch unbedeutend! (Demokratie - Macht der Mehrheit über die Minderheit).

    Im besten Fall bleibt es also wie es ist, im schlimmsten wird der Bürger mit weiteren Einschränkungen "beglückt".

  • Ach, das mit dem Mehrheitsbegriff passt schon. Frage ist, Mehrheit wo oder wovon.

    Ein "schönes" Beispiel für einen Mehrheitsbegriff sind die Bolschewiken, übersetzt also die Mehrheitler. Allerdings hatten diese die namensgebende Mehrheit nur ein einziges Mal und das dazu noch nur auf einer Parteiversammlung.

    In unserem Fall: wenn ein Gesetz angenommen wurde, gabs dafür ne Mehrheit, nicht zwingend wird damit jedoch der mehrheitliche Bevölkerungswille abgebildet, was ja in unserem Parteiensystem eh die Ausnahme ist.

    Das Einhandmesserverbot ist sicher nicht der Wille der Mehrheit der Bevölkerung, interessiert diese wohl auch gar nicht.

  • Ich kann wirklich nicht ganz nachvollziehen, warum hier seitenlang diskutiert wird.
    Der betroffene Arzt hat das Messer freiwillig vorgelegt, er ist nicht duchsucht worden.
    Ist einfach Dummheit gewesen: wenn ich weiß, daß die Dinger verboten sind, käme ich nicht auf die Idee, sie auch noch unaufgefordert vorzulegen.
    Die Dinger sind verboten, er hat gegen ein Verbot gehandelt und sich eine Strafe eingefangen.
    So what?
    Und daß das Verbot unsinnig sei, ist auch an der Realität vorbei.
    Es gab Zeiten, da hatte jeder Teenie ein Butterfly in der Tasche.
    Und es gab genug Messerstechereien unter Jugendlichen und jungen Leuten; dahingehend ist das Verbot durchaus nachvollziehbar.
    Ein Messer mit feststehender Klinge läßt sich nunmal nicht so leicht verstauen und verstecken, dahingehend ist es durchaus verständlich, wenn es noch Messer gibt, die geführt werden dürfen. Ansonsten müßte man generell alle Messer verbieten.
    Pandur hat es doch sehr gut dargelegt.
    Ich selbst trage oft genug ein Springmesser bei mir. Seit über 25 Jahren mindestens. Kontrolliert worden bin ich noch nie.
    Es kommt eben durchaus darauf an, wie man sich verhält. Wer aggressiv auftritt oder sich im Outfit sozial bedenklicher Schichten bewegt, darf sich nicht wundern.

  • Schaukampfschwerter sind nicht für Fechtvorführungen geeignet. MA Schaukämpfe haben auch nichts mit Schwertfechten zu tun. Das ist eine Bühnen-Choreografie wie in Filmen oder auf der Bühne. Das hat absolut gar nichts mit Schwertfechten zu tun. Das ist eine Show,.

    Die "Dinger" sind schwer, träge und langsam.

    Ich habe den Begriff auch nur als für "Mittelalter-Laien" gängigen Begriff genutzt. Und die Unterschiede Schaukampf/Freikampf/Fechtvorführung tun hier auch nichts zur Sache ;)

    Mein langes Schwert wiegt 1,8 kg und ist weit von schwer, träge und langsam entfernt, ist keine halt keine Vollkontakt-Bahnschiene, aber durchaus hart im Nehmen.

    malum pro malo

  • @Mattie
    Ganz unrecht hast du nicht. Ich sehe es zumindest ähnlich. Nur muss mam sich doch auch fragen warum ein OTF verboten ist ein Springmesser aber nicht. Oder warum ein einhändig zu öffnendes Messer ohne Arretierung mit 9cm Klingenlänge okay ist, mit Arretierung jedoch nicht mehr...
    Als ob sich der Bösewicht denkt: Mit meinem Schweizer Taschenmesser steche ich lieber nicht zu, sonst verletze ich mich noch...

    Einmal editiert, zuletzt von Heinzzz (13. Januar 2017 um 13:04)

  • Ja, interessant wäre hier mal Daten über die Deliktrelevanz der einzelnen verbotenen Gerätschaften. Dass ein Butterfly-Messer evtl. bedrohlicher wirkt als ein Einhandmesser kann ich ja so gerade noch nachvollziehen, aber wieviele Personen sind tatsächlich durch z. B. Wurfsterne zu Schaden gekommen? Was ist besonders böse an Fallmessern?

    Leider werden die Regelungen des Waffengesetzes nicht auf Sinnhaftigkeit geprüft. Vermutlich werden auch keine Statistiken über Deliktrelevanz, Verletzungen oder sogar Todesfälle aufgeschlüsselt auf einzelne Waffentypen geführt. Mit einem Nunchaku sind vermutlich Trainingsunfälle die häufigste Verletzungsursache gewesen :D

    malum pro malo

  • Ein Problem an sich ist wohl, daß die Hersteller etwas Neues kreieren, sobald etwas verboten worden ist.
    Nehmen wir als Beispiel doch einmal den Einwegpfand.
    Nach der Forderung auf Pfand für Weißblechdosen sind diese mittlerweile größtenteils verschwunden.
    Dafür sind die Hersteller immer mehr auf Wegwerfflaschen und solche mit Einwegpfand umgestiegen.
    Der Anteil an Mehrwegpfandflaschen dürfte dadurch kaum wieder angestiegen sein, obwohl das der Hintergrund war.
    Irgendwo muß der Gesetzgeber schließlich einen Trennstrich ziehen.

  • Hallo, ich hätte da auch mal ne Frage: Einhandmesser, welche sebsttätig verriegeln, unterliegen ja dem Führverbot. So weit, so gut (oder auch nicht). Wie ist es denn mit unseren blauen Freunden, äh ich meine natürlich unsre Freunde in blau (Polizei), ich sah im TV nen Polizisten, welcher einer mit Klebeband gefesselten Dame das Klebeband mit einem Einhandmesser durchschnitt. Unterliegen die Herren nicht dem Führverbot? Gut das war im TV, eh Volksverdummung.
    LG Womel

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Hallo, ich hätte da auch mal ne Frage: Einhandmesser, welche sebsttätig verriegeln, unterliegen ja dem Führverbot. So weit, so gut (oder auch nicht). Wie ist es denn mit unseren blauen Freunden, äh ich meine natürlich unsre Freunde in blau (Polizei), ich sah im TV nen Polizisten, welcher einer mit Klebeband gefesselten Dame das Klebeband mit einem Einhandmesser durchschnitt. Unterliegen die Herren nicht dem Führverbot? Gut das war im TV, eh Volksverdummung.
    LG Womel

    Das Führungsverbot gilt nicht,
    "1. für die Verwendung bei Foto-, Film oder Fernsehaufnahmen oder Theateraufführungen,
    2. für den Transport in einem verschlossenen Behältnis,
    3. für das Führen der Gegenstände nach Abs. 1 Nr. 2 und 3, sofern ein berechtigtes Interesse vorliegt."

    Berechtigte Interesse kann z.b. zum Zwecke der Berufsausübung sein.
    Du könntest genausogut fragen warum die eine Schusswaffe führen dürfen.

  • Ach, das mit dem Mehrheitsbegriff passt schon. Frage ist, Mehrheit wo oder wovon.
    Das Einhandmesserverbot ist sicher nicht der Wille der Mehrheit der Bevölkerung, interessiert diese wohl auch gar nicht.

    Ich nehme sogar mal schwer an, daß den meisten Bundesbürgern der Begriff `Einhandmesser´ völlig unbekannt ist.

    Alles in der Richtung ist ein Klappmesser - und feddich, aus.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Unterliegen die Herren nicht dem Führverbot?

    Nein. Für die gilt das ganze AffG nicht.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich habe den Begriff auch nur als für "Mittelalter-Laien" gängigen Begriff genutzt. Und die Unterschiede Schaukampf/Freikampf/Fechtvorführung tun hier auch nichts zur Sache ;)
    Mein langes Schwert wiegt 1,8 kg und ist weit von schwer, träge und langsam entfernt, ist keine halt keine Vollkontakt-Bahnschiene, aber durchaus hart im Nehmen.

    Dir ist aber schon klar, daß 1,8kg völlig unrealistisch und viel zu schwer sind.
    Echte, originale Schwerter wiegen in der Regel 600-1,2kg. In Ausnahmefällen 1,4kg (absolute Schmerzgrenze).
    Es gibt in etwa eine Fausformel 1kg pro Meter. Danach wäre dein Schwert 1,8 Meter lang.

    Meine wiegen in der Regel um die 800 Gramm. Also ein gutes Kilo leichter.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Dir ist aber schon klar, daß 1,8kg völlig unrealistisch und viel zu schwer sind.
    Echte, originale Schwerter wiegen in der Regel 600-1,2kg. In Ausnahmefällen 1,4kg (absolute Schmerzgrenze).
    Es gibt in etwa eine Fausformel 1kg pro Meter. Danach wäre dein Schwert 1,8 Meter lang.

    Meine wiegen in der Regel um die 800 Gramm. Also ein gutes Kilo leichter.

    Das Schwert hat "leider" nur knapp 1,3 Meter. Die dhm.de hat da durchaus andere Gewichte zu vermelden (Beispiel Fundstück), aber toll, dass es so etwas gibt.
    Woher beziehst du diese speziellen Fechtschwerter? Oder reden wir über Fechtfedern? Speziell für dich gefertigt, nehme ich an? Du bist vermutlich Langschwert-Fechter? Da wir uns hier off-topic bewegen auch gerne per PN.

    Viele Grüsse,

    dagger

    malum pro malo

  • Scharfe schmiede ich mir selbst. Peter Johnson macht auch modern aber korrekt abgenommene scharfe.
    Aufgrund der z.T. schlechten Fundlage gibt es halt wenig echte Vorbilder.

    Die leichtesten gab es im 4-5 Jahrhundert. Die wogen bei ca. 1 Meter Länge etwa 400 bis 450 Gramm. Also noch einmal die Hälfte von denen im/ab dem 8-9 Jahrhuindert.

    Übungsschwerter beziehe ich von einem Schmied aus England. Der bietet halbwegs richtig balancierte und gewichtete in guter Qualität an.

    Ein richtiges, korrekt repliziertes Schwert ist ein Lasercutter und sehr viel leistungsfähiger und schneller.
    Wer einmal ein echtes, originales "Laserschwert" in der Hand hatte, der versteht sofort, was ich meine.
    Da liegen Welten zwischen.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Interessant wird der Sachverhalt dann, wenn der Notarzt einen lebensrettenden Luftröhrenschnitt nicht machen kann, weil er das dazu nötige Messer nicht bei sich führen darf und die/der Verletzte stirbt. Wer ist da wegen unterlassener Hilfeleistung schuld?

  • Der Notarzt führt einen Luftröhrenschnitt mit einem Einhandmesser durch?
    Komm mal auf den Teppich zurück.
    Wenn die Dinger verboten sind, hat die nun mal keiner bei sich zu haben.
    Du siehst zu viel schlechte Filme