Spannhebel "versiegeln"

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.205 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2016 um 18:56) ist von Oldcrow.

  • hallo!
    ich hab mir vor ner weile eine Walther LGU zugelegt und möchte diese gern so lange wie möglich behalten.

    Obwohl ich nach jeder benutzung (und es waren dank prüfungszeit etc nicht viele) die gute mit ballistol versorgt hatte, hat sich an einer stelle bereits (minimal) die brünierung gelöst - nach 4 monaten ;(  ;(  ;(
    Daher bin ich am überlegen, den Spannhebel, den ich ja dauernd in die griffel nehme, zu reinigen (bremsenreiniger?), anschließend mit carbon-folie zu bekleben und diese mit ballistol einzureiben.
    carbonfolien haben luftkanäle, daher die idee mit dem einreiben... evtl weiß jemand mehr?

    hat jemand bereits erfahrungen mit ähnlichen dingen gemacht? ?(
    oder mache ich mir ganz grundlos sorgen und ich kann den spannhebel lassen wie er ist? ?(

    vielen dank im voraus :thumbsup:

    gruß faddl  :D

  • Hi!
    Nicht das dieses Thema hier nicht bereits 23 tausend Beiträge hätte. Aber bei manchen funktioniert die Suchfunktion eben schlecht.
    Nimm statt Balistol vollsynthetisches Motoröl 5W40. Das schützt vor Rost, haftet extrem gut an Metall und schmiert. Nach dem Benutzen mit einem öligen Lappen satt einreiben, vor der Benutzung dann mit einem Tuch so weit abreiben das es nicht mehr stört. So bitter wie es für die Verkäufer von teuren, angeblichen "Spezialprodukten" auch ist. etwas besseres kannst Du einem Luftgewehr nicht an tun. Der Liter ab 8 Euro im Autozubehör. In hochwertigem Motoröl (nicht in jedem mineralischen Billigöl!) ist jedes Additiv drin das Dein Schätzchen braucht. 5W40 hat eine gut zu Waffen passende Viskosität. Kannst natürlich auch 0W30 oder 5W50 verwenden, aber 5W40 ist gängig.
    Balistol ist mehr als eine Art rückfettender Reiniger zu verstehen. Kannst du aber auch durch das viel preiswertere WD40 ersetzen.
    Die unglaublichen Eigenschaften, die machen Produkten über die Jahre von der Werbeabteilung angedichtet wurden, solltest du nicht ernst nehmen.

    Was das Bekleben angeht: Balistol löst auch Aufkleber ab. Was denkst Du macht es mit aufgeklebter Folie?
    Was muss man machen damit Klebefolie hält? Entfetten. Was macht man damit Metall, speziell eine Brünierung konserviert wird? Einölen.
    Brünierung ist ein mit Öl stabilisierter Edelrost. Wenn Du da schön entfettest und dann eine luftdurchlässige Folie drauf klebst, hast Du nach kurzer Zeit eine perfekte Rostschicht. Zumal die Kleber oft auch ungeschütztes Metall angreifen. Fazit: Carbonfolie ist ein ganz, ganz dumme Idee. Aber wenn Optik mehr zählt als Funktion, mach doch.
    Als Alternative würde man die Brünierung reinigen, mit Zaponlack behandeln und könnte dann Folie kleben. Dann besteht eine Chance das es nicht rostet.
    Ist aber technisch gesehen Quatsch.

  • Danke für deine Antwort. Ja - ich finde eher Beiträge wenn ich Google benutze als mit der internen Suchmaschine. Fehlt mir wohl die Fähigkeit.
    Dann werde ich mir wohl Mahl 5W40 besorgen - wie verträgt sich das mit dem holzschaft? Kommt ja doch mal n tropfen an.

    Was das Bekleben angeht :
    Wie oben beschrieben habe ich nicht aus optischen sondern rein schützenden Gründen vor den Hebel zu ummanteln. Ich habe gehofft, das ballistol fließt in die feinen Kanäle der Folie. Dass ballistol Kleber löst wusste ich nicht, danke dafür.
    Ein wenig Freundlichkeit hat übrigens noch niemandem geschadet, auch nicht in einem Forum.

    Danke für die fachlichen Hinweise.

  • Ich bin bei Motoröl immer etwas skeptisch hinsichtlich der Gesundheit.
    Bin zwar selber leidenschaftlicher Hobby-KFZ Schrauber, fummle aber (im Gegensatz zu früher) nurnoch mit Gummihandschühe an den Karren herum.

    Balistol ist zwar nicht das Nonplusultra, schadet aber deiner Haut nicht. Ganz im Gegenteil.

    Wenn du besonders schweißige Haut hast, kannst du ja auch über einen simplen Baumwoll- oder Schiesshandschuh nachdenken.
    Grundsätzlich sind jedoch Freizeitwaffen für mich persönlich Gebrauchsgegenstände, diese werden durch Spuren der Benutzung erst richtig "charakterstark".

    Im übrigen ist abgerieben Brünierung auch nicht mehr mit alternativem Öl zu retten.
    Wenn es dich stört, kannst du auch mit Streichbrünierung nachbessern.

  • da hast du wohl recht - gesund ist das zeug nicht... für mein altes erbstück, dass ich restauriert habe, jedoch vermutlich ne gute idee (da sehr selten in benutzung).

    über die handschuhe werde ich mal nachdenken! wobei ich mir baumwolle relativ "rutschig" vorstelle... und das gefummel mit dem diabolo einlegen wird auch nicht grade besser  :pinch:
    vermutlich besser, maximal den einen schießhandschuh zu tragen - sonst macht das alles doch bald keinen spaß mehr  :thumbsup:

  • Hi,
    schau, es werden immer so viele, wahre, halb wahre (was ist das eigentlich= ein wenig schwanger?) und falsche Sachen erzählt, oft aus völlig zusammenhanglosen Bereichen laienhaft zusammen gemischt.

    Altöl kann gesundheitsschädlich sein, muss aber nicht.

    Frisches Motoröl ist kein Hautpflegemittel, aber es ist nicht giftig, auch nicht "ein wenig", wenn es mit der Haut in Kontakt kommt.

    Das ist also genauso ein Unfug, wie die Öko Oma, die glaubt Krebs von ihrer Teflonpfanne zu bekommen, weil sie gelesen hat, das Teflon bei über 800 Grad C zerfällt und giftige Verbrennungsprodukte entwickelt.

    Falls Du aber wirklich denkst, Motoröl ist Gift, lies doch die Sicherheitsdatenblätter oder schau mal bei der Genossenschaft für Metallberufe nach. Da gibt es keine durch Motoröl erzeugten Krankheiten.

    Was im Vergleich dazu Deine Wundermittel zur Waffenpflege angeht, was denkst Du wird besser überwacht und geprüft: Etwas was zu tausenden Litern jeden Tag benutzt wird oder etwas, wovon im Jahr keine 500 Liter verkauft werden?

    Also, keine Angst. Wir machen Dich nicht krank!

  • Frisches Motoröl ist kein Hautpflegemittel, aber es ist nicht giftig, auch nicht "ein wenig", wenn es mit der Haut in Kontakt kommt.


    Wenn dem so ist, erkläre mir dann mal die ganzen Lehrlinge die ihre Mechaniker/Mechatroniker Lehre abrechen mussten wegen Alergischer reaktion auf Motorenöl?
    Wir hatten einen der musste im Dritten deswegen abrechen. Also irgendwas ist wohl dran.

  • Hi,
    eine allergische Reaktion ist keine Krankheit, sondern eine übertriebene Reaktion des Körpers auf spezielle Substanzen die bei der Mehrzahl der Individuen keinerlei Wirkung zeigen.

    So lösen Getreide und Baumpollen schwerste Allergien aus wie Asthma, werden aber auf der anderen Seite von Menschen problemlos verzehrt oder z.B. in Honig, als gesundheitsfördernd betrachtet.

    Das ist sicherlich traurig, wenn Menschen solche Allergien haben, aber nur, weil ich auf Bananen und rohe Nüsse mit Erbrechen reagiere, erkläre ich sie nicht öffentlich für giftig.

    Natürlich sollte man übertriebenen Hautkontakt vermeiden, aber das gilt auch für Seife, Spüli, Haarschampoo und Deo. Substanzen die unter gewissen Umständen giftig sind und negative Folgen für die Haut haben, obwohl sie zur Anwendung auf der Haut als geeignet gelten.

    Eben immer eine Frage der Vernunft, was dabei raus kommt. Wenn man also sein Gewehr mit einem fetten Lappen einölt und sich hinterher die Hände wäscht, wird garantiert nichts passieren.
    Übrigens enthält auch das gelliebte Ballistol Öle die bei ständigem Gebrauch zu trockener und damit zu Entzündungen neigender Haut führen. Obwohl die Werbung es als Hautpflegemittel anpreist und den Einsatz in offenen Wunden empfiehlt. So wie Uhu Alleskleber auch zum Verschleißen von kleinen Schnittwunden empfohlen wurde.

    Alles eine Sache des Maßes und der Vernunft.

    Gruß!

  • Hallo,

    also Öl und Folie verträgt sich nicht, hat ja auch Trifftnienix schon geschrieben.
    Aber der Ansatz mit Folie ist meiner Meinung und Erfahrung nach nicht der verkehrteste. :^)

    Ich habe das vor ungefähr einem Jahr mit dem System meiner Feinwerkbau 600 gemacht,
    um das System zu schützen, vor allem den Lauf den ich zum Abstellen und Aufnehmen des
    Gewehres häufig anfasse. Ich vermeide damit, die Waffe nicht nach jeder Benutzung mit einem
    öligen Lappen abreiben zu müssen und um das System generell zu schützen. Wenn es gut
    gemacht ist, sieht es darüber hinaus natürlich auch noch super aus.

    Hier mein Beitrag dazu: Folieren - Feinwerkbau FWB 600, System mit Schutzfolie überziehen

    Vor ein paar Wochen habe ich mal die Folie partiell erwärmt und ein Stück abgezogen.
    Darunter sieht die Brünierung noch immer aus, wie am ersten Tag!!!! :roll:

    Nach Ablauf von 2 Jahren werde ich die Folie mal ganz entfernen und das Ergebnis präsentieren, sofern ich daran denke.


    Ach ja, ich habe mir dieses Jahr einen neuen Weihrauch-Knicker zugelegt und das System,
    ausschließlich zur Erhaltung und zum Schutz des Systems/Brünierung, foliert.
    Die Folie auf dem Holz dagegen, dient nur der Optik und der Griffigkeit.


    Gruß
    WilderSüden

  • Muss ja nicht jeder auf Carbonfolie stehen, da gibt es unzählige andere Folien, je nach Geschmack.

    Aber wenn ich vom Auto folieren noch Carbonfolie über habe, verwende ich natürlich diese.
    Die tut es zum Schutz genauso gut und über Geschmäcker kann man bekanntlich streiten. :thumbsup:

  • Ich find, das sieht immer ein bisschen aus wie gewollt und nicht gekonnt. Entweder es ist aus Kohle, und dann sieht man Kohle, oder es ist aus Stahl und man sieht Stahl. Anders erinnert mich das so ein bisschen an die Autos mit 4 Endrohren wo es im Winter nur aus einem rausdampft :^)

    Aber vielleicht hab ich auf der Arbeit auch zu viel mit CfK zu tun um sowas auch noch in der Freizeit sehen zu wollen, und wie du schon treffend angemerkt hast: Geschmäcker sind (zum Glück) verschieden...

    Friendly fire - isn't

  • Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
    Aber ein Luftgewehr mit Folie gegen Abnutzung und Verschleiß zu schützen, ist mir etwas zu viel des guten.
    Das erinnert mich an Plastikschonbezüge auf der Couch, Filzlatschen für die Gäste und Tischstaubsauger
    zum sofortigen entfernen von Krümeln auf dem Esszimmertisch.

    Alles was in meinem Keller steht ist auch schon mindestens 15 Jahre alt, sieht aber immer noch gut aus.
    Und das alles trotz Gebrauch und mit herkömmlicher Pflege. Und ich bin weiß Gott kein Putzteufel... ;^)

    Einmal editiert, zuletzt von JvB (19. August 2016 um 23:31)

  • In den 60ern gab es einen durchsichtigen Lack den man auf die verchromten Stoßstangen von Autos aufbringen konnte.
    Das war ein echter Renner.
    Nach dem ersten Winter war der Chrom der geschützt werden sollte ganz weg. Weggerostet.
    Beklebt man Chrom oder Brünierung oder bringt man da einen Schutzlack auf kann es drunter rosten.

    Ich würde folgendes machen umd den Hebel zu schützen.
    Brünierung ablaugen. Dann anschleifen und metallisch rein machen.
    Dann zu einem Betrieb bringen der eine Kunststoffbeschichtung aufbringt.
    Die sind sogar recht stoßfest und wenn man ein Kratzer drauf kommt kann man den auspolieren.
    Alles andere ist Quatsch.
    Durch die Kunststoffbeschichtung ist der Hebel untern drunter optimal geschützt.

  • Büroklammer: Sehr, sehr guter Tipp. Das ist die einzig sichere Methode, die zuverlässig funktioniert und obendrein gut aussieht.

    Gruß, Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Wie wäre es den den Hebel zu Vernickeln?


    Technisch gute Lösung, aber vorher Alergietest durchführen lassen... ;^)

    Zitat von »Trifftnienix«
    Frisches Motoröl ist kein Hautpflegemittel, aber es ist nicht giftig, auch nicht "ein wenig", wenn es mit der Haut in Kontakt kommt.

    Wenn dem so ist, erkläre mir dann mal die ganzen Lehrlinge die ihre Mechaniker/Mechatroniker Lehre abrechen mussten wegen Alergischer reaktion auf Motorenöl?
    Wir hatten einen der musste im Dritten deswegen abrechen. Also irgendwas ist wohl dran.

    Wenn ich jetzt nicht ganz daneben liege, war Frischöl kein Gefahrgut, Altöl jedoch schon...o.k. könnte heute auch wieder anders sein.
    Bei den Hochlegierten Vollsynthesen sind die Additive wahrscheinlich Seitenfüllend, da bin ich auch mal vorsichtig.
    Aber Altöl, mit all seinen saueren Verbrennungsrückständen, wohl möglich noch vom "Ad-Blue" (Pisse) Diesel...Ölwechsel NIE ohne Gummihandschuhe! NEVER! :!:

    Den Spanhebel meiner AM 850 gab's mal bei egon in V²A...alles gut! :thumbsup:

    Ach ja...und wie Trifftnienix schon ausgeführt hat, eine Brünierung ist eine Brünierung und will wie eine Brünierung behandelt werden!

    P.S.
    Ballistol ist toll...wenn man keinen Lebertran mehr hat...nix für ungut.