CO2 durch Preßluft ersetzen - niedrigere v0 ?

Es gibt 101 Antworten in diesem Thema, welches 14.127 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Juli 2016 um 21:30) ist von Okri.

  • Ich habe für meine Daisy/Winchester M14 ud MP4 einen kleinen Adapter gebastelt, der den Anschluß einer Mamba und eines HPA-Systems mit Regulator auf 60bar, wie man es aus dem Paintballbereich kennt, ermöglicht. Also, kurz gesagt, Umbau auf Preßluftbetrieb mit 60bar.
    Allerdings sinkt dadurch die v0 erheblich ab. Das MP4 hat danach nur noch ca. 85 m/s v0. Das gleiche Ergebnis tritt auch auf, wenn ich eine wiederbfüllbare 12g-Kartusche mit 70bar (beim "Anstechen" geht ja leider etwas Preßluft/Druck verloren, der im Gegensatz zu CO2-gefüllten Patronen wirklich verloren ist) befüllt einlege und verwende, dies natürlich nur bezogen auf den ersten Schuß, denn jeder Schuß sorgt ja für weiteren Druckverlust/-abfall. Es kann also nicht daran liegen, daß der Adapter etwa zu wenig Volumen habe (im konkreten Fall ca. 1300 cmm = 1,3ccm).
    Das hat mich doch überrascht. Ob CO2 oder Preßluft mit 60bar sollte doch egal sein - Druck ist Druck. Oder etwa doch nichtt? Dies auch im Hinblick auf ältere CO2-Präzisionsgeräte, die "offiziell" auf Preßluft umgebaut werden können. Oder arbeiten die mit einem höheren Preßluft-Druck (schwer vorstellbar, ist doch auch deren Pneumatik auf die 60-70bar von CO2 ausgelegt) ?

  • Der Druck von CO²-Patronen liegt bei ca. 55 Bar.
    Wenn mit höherem Druck gearbeitet wird schließt
    das Schlagventil früher, es wird meistens auch nicht
    ausreichend weit geöffnet.
    Ich würde den Druck mal auf 55 Bar reduzieren und
    damit versuchen. Das geht bei den Paintball-Reglern
    je relativ leicht.

    PS: es gibt auch Regler die nicht auf 60 Bar eingestellt
    sind. Haben Sie mal nachgemessen?
    PPS: Bei den Umrüstungen von CO² auf Pressluft für
    Match-Pistolen wird auch die Schlagfeder gewechselt.

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  • Soweit ich mich an mein Schulwissen (lange ist es her) erinnern kann, hat CO2 eine andere Dichte als Luft, ich meine Luft irgendwas um 1,2Kg/m³ und ca. CO2 2Kg/m³, evtl. hat das was damit zu tun.

    Rein rechnerisch müßten demnach 60 Bar CO2 von der Masse dann 100 Bar Luft entsprechen, meine ich zumindest, ohne Gewähr.

  • Dr.König: ich habe erst kürzlich meine Crosman 1077 auf Pressluft umgebaut und das funktioniert einwandfrei.

    Als HP-Flasche habe ich die 0,8 L von New Legion (NL) mit 850psi Regulator.

    Die konstante Trefferlage ist seit der Umrüstung gegenüber CO2 ein Traum.

    Welche Flasche bzw. welchen Regulator verwendest Du denn genau?

    ingo M: CO2 und die HPA systeme können wahlweise an vielen Paintball Markierern verwendet werden.

    Da die Regeln/Vorgaben auf den Paintballplätzen sehr streng sind und beide Systeme vor Spielbeginn gechront werden, vermute ich, das die Werte da eher sehr eng zusammen liegen.

    Gruß,

    Olaf

  • Ich hatte mal eine co2 Waffe da wurde bei noch recht vollen Kapseln beim Schuss flüssiges co2 mit durchs Ventil hinter das Geschoss gelassen. Dieses co2 ist dann im Lauf expandiert und hat des Geschoss weiter beschleunigt.
    Die Schüsse mit flüssigen co2 waren da deutlich stärker als wenn nur noch gasförmiges co2 vorlag.
    Bei co2 Waffen die eine Vorkammer zum vergasen des co2 haben dürfte der Pressluftumbau problemlos möglich sein, meine Crossman Waffe hatte da keinen, die hätte wohl mit Pressluft auch nicht gut geklappt.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Weder Flasche - 0,82l - noch Regler (Reg 3000 HP) tragen eine für mich erkennbare Herstellerbezeichnung.
    Aber das dürfte auch keine Rolle spielen.
    Die Eieruhr des Reglers zeigt derzeit noch 2.500 psi an, was ausgehend von der Anzeige 3.000 psi im voll gefüllten Zustand in etwa zutreffend ist. Die eieruhr der Mamba zeigt um die 800 psi, vielleicht etwas mehr - ganz genau läßt sich das nicht ablesen, die Eieruhr der Mamba geht nämlich blödsinnigerweise bis optimistische 5.000 psi (oder so).
    Einen zu hohen Druck halte ich für ausgeschlossen. Warum? Ich habe Tests mit wiederbefüllbaren 12g-Kartuschen gemacht, angefangen mit 50bar nominal und dann jeweils 10 bar mehr bis 110 bar (mit einer Pumpe aufgefüllt), wobei wie gesagt beim "Anstechen" etwas Preßluft/Durck verlorengeht. Bei 50 bar nominal (also vermutlich 40 bar verblieben) hat es teils nicht zum Auto-Spannen über blowback gereicht, bei mehr Druck ging es. Die v0 des jeweils ersten Schusses stieg kontinuierlich entsprechend des Drucks an und lag bei nominal 110 bar, also vielleicht nach dem "Anstecken" wirklichen 100 bar, bei etwa 120 m/s, was nun auch nicht wirklich beeindruckend ist.

    CO2 hat übrigens nicht immer den geichen Druck; der ist abhängig von der Umgebungstemperatur und kann auch im regulären Betrieb bis etwa 70bar reichen. Icn zitiere mich mal selbst:
    "Abhängig von der Temperatur ist CO2 unter einem bestimmten Druck flüssig. Diesen nennt man den Sättigungsdampfdruck. Bei 21° beträgt dieser Druck 58,65 bar. Nach Eingabe des Temperaturbereich läßt sich hier (http://webbook.nist.gov/cgi/fluid.cgi?…DEF&Action=Page) eine Sättigungstabelle und -graphen mit allen relevanten Angaben anzeigen. Bei 31° und etwa 74 bar erreicht CO2 den sog. "überkritischem Zustand", in dem es gleichzeitig Eigenschaften des gasförmigen als auch des flüssigen Aggregatzustandes aufweist. Bis zu dieser Temperatur befinden sich im CO2-Behälter sowohl flüssiges als auch gasförmiges CO2 und es gelten die Angaben aus der Sättigungstabelle."
    (http://www.drkoenig.de/co2/)
    Man kann daher davon ausgehen, daß die CO2-Geräte bis zu einem Druck von 75 bis 80 bar ausgelegt sind.

    Die 1077 hat mit den 850 psi die gleiche v0 wie mit CO2-Kartusche? Tja ... mysteriös.Eine Erklärung für das beobachtete Phänomen sehe ich leider noch nicht.

  • ...ob die V0 "exakt" gleich ist, kann ich Dir leider nicht sagen, da ich keinen Chrony habe.

    Ich hatte aber heute Nachmittag mal das airsource kit abgeschraubt und eine 12g CO2 Kartusche eingelegt.

    Wenn die Leistung mit CO2 signifikant höher gewesen wäre, hätte ich mit dem Zielfernrohr anders anhalten müssen, musste ich aber nicht.

    Groß kann der V0 Unterschied also nicht sein.

    Gruß,

    Olaf

  • Ist es evtl. ein Problem mit der Luftmenge?

    Ich kann das am WE mal mit meiner MP4 probieren...

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    Einmal editiert, zuletzt von NC9210 (24. Juni 2016 um 01:43)

  • Das war auch mein erster Gedanke. Aber die geschilderten Experimente mit der wiederbefüllbaren 12g-Kapsel scheinen dies zu widerlegen. Es sei denn, daß beim "Anstechen" der Kapsel nicht nur ca. 10bar "verlorengehen" würden sondern viel, viel mehr. Aber das kann ich mir bei dem sehr kurzen und schwachen Zischen nicht recht vorstellen.
    Auch wenn mir Ingos Hinweis auf die Dichte zumindest interessant erscheint, ist andererseits eine Tatsache, daß allgemein der Umbau auf Preßluft als problemlos und unbedenklich bezeichnet wird. Es sei denn, daß bei den "kommerziellen" Umbauten wirklich die Feder und damit die Öffnungszeit für das Ventil verändert wird,

  • als ich damals meine Steyr LP1 von Co² auf Pressluft umgerüstet habe, war bei dem Kit auch eine andere Ventilfeder enthalten.

    Lieben Gruß aus Essen,
    Jan :^)

  • Bei den Match-Pistolen wird die Schlagfeder fast immer
    ausgetauscht. Ausnahme ist Röhm - die Twinmaster kann
    nach Belieben mit Pressluft oder CO² betrieben werden.

    Da ich fast alle CO²-Waffen mit Pressluft betreibe (mit der
    Spezialkapsel von Brocock) kann ich sagen das dies sehr
    gut funktioniert. Wenige Ausnahmen wie z.B. Crosmann
    2240/2260 (da wird die Kapsel mit dem Schlagbolzen
    angestochen, die Pressluftkapsel bleibt natürlich nicht
    offen) oder der Drulov DU10 (da wird ein größerer Raum
    mit CO² geflutet - bei Pressluft bleibt zu wenig Druck).

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  • Der original Tipman TiPX Remote Air Adapter (T220106) ist z.B. in der aktuellen Version ein rein passives Teil (eigentlich nur ein Röhrchen mit Gewinde und HPA Anschlußnippel), welches es ermöglicht, den TipX CO2 Paintball Markierer mit Pressluft zu betreiben.

    Weitere Teile, werden für die Umrüstung nicht benötigt.

    Gruß,

    Olaf

  • Bei den Match-Pistolen wird die Schlagfeder fast immer
    ausgetauscht. Ausnahme ist Röhm - die Twinmaster kann
    nach Belieben mit Pressluft oder CO² betrieben werden.

    Wie läßt sich sich der Unterschied erklären? Wenn generell die Feder ausgetauscht wird, dann deutet dies doch darauf hin, daß 60bar CO2 und 60bar Preßluft nicht die gleiche Wirkung besitzen.

    Zitat

    Da ich fast alle CO²-Waffen mit Pressluft betreibe (mit der
    Spezialkapsel von Brocock) kann ich sagen das dies sehr
    gut funktioniert.

    Danke für den Link - sehr interessante Beiträge. So eine Kapsel hätte ich auch gerne, aber 150 Euro sind doch etwas heftig (allerdings ist das Aufpumpen einer 12g-Kapsel auf 200 bar nicht soooo schwer, das habe ich mit den wiederbefüllbaren Kapseln zu Testzwecken schon gemacht - bis 100 bar ist es easy, danach wird es zwar schwerer, aber das Volumen ist klein, daher ist der Arbeitseinsatz überschaubar; ich habe mal eine LG-Kartusche auf 200 bar gebracht - DAS werde ich nicht wiederholen), unabhängig davon, daß sie nicht angeboten werden. Ich nehme an, daß man den Regulator nicht einzeln kaufen kann.Auf seine Homepage bietet RL zwar ein CO2-regulator-kit an, aber auch wenn mir der Verwendungszweck nicht wirklich klar wird - für eine CO2-Kapsel scheint das kit nicht bestimmt zu sein.
    Und es ist wirklich so, daß alle CO2-Geräte, die mit der Brocock-Kapsel überhaupt funktionieren, damit die gleiche v0 bringen wie mit CO2?

  • Wie läßt sich sich der Unterschied erklären? Wenn generell die Feder ausgetauscht wird, dann deutet dies doch darauf hin, daß 60bar CO2 und 60bar Preßluft nicht die gleiche Wirkung besitzen


    CO² hat bei normalen Temperaturen etwas weniger als 60 Bar
    und die Presslüfter arbeiten überwiegend mit 70 Bar.

    Und es ist wirklich so, daß alle CO2-Geräte, die mit der Brocock-Kapsel überhaupt funktionieren, damit die gleiche v0 bringen wie mit CO2?


    Alle die ich bisher ausprobiert habe: Ja.
    Wie gesagt, die MP4 probiere ich am WE.

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    Einmal editiert, zuletzt von NC9210 (24. Juni 2016 um 01:43)


  • CO² hat bei normalen Temperaturen etwas weniger als 60 Bar
    und die Presslüfter arbeiten überwiegend mit 70 Bar.

    Ich kenne die Umrüstmöglichkeiten nur von der Beschreibung her, wußte nicht, daß die Regulatoren 70bar am Ausgang haben. Aber warum hat man die nicht auf die 55-60bar eingestellt, die CO2 bei normalen Umgebungstemperaturen hat? Kein weiterer Umbau erforderlich und aus der Kartusche würde etwas "mehr" herauskommen. Hat doch sicherlich einen Grund/Vorteil.

  • Die Presslüfter sind ja praktisch neu konzipiert und mit
    anderen Bezeichnungen als Neuheit eingeführt worden.
    Umbaukits kamen erst einige Zeit später auf.
    Die 70 Bar ergeben sich halt wenn man handelsübliche
    Tellerfedern aufeinanderlegt. Ich glaube nicht daß da
    groß nachgedacht wurde - jedenfalls nicht am Anfang.

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  • (mit der Spezialkapsel von Brocock)

    Danke für den Link mit den Kapseln. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man damit heute kein Geld verdienen kann. Auch hinsichtlich der 88g Kartuschen in Verbindung mit den auf dem Markt vorhandenen Halbautomaten (z.B. CX4) sehe ich da sehr viel Potential.

  • Ja, absolut denkbar. Vor allem weil dann der Cool-Down wegfällt.
    Allerdings muss ich keinem erklären was ein Regulator und eine
    Pressluftkartusche kostet. Das ist deutlich teurer als eine CX4 :(

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