Qualität- Preis

Es gibt 101 Antworten in diesem Thema, welches 10.721 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Mai 2015 um 13:15) ist von tetrahydrofuran.

  • möchte mich mal ein bisschen über das Preis- Leistungsverhältnis von Messern austauschen.

    Wie wichtig ist Qualität? Gibt es wirklich Schäden durch schlechte Qualität? Ist ein Preis von über 100€ überhaupt gerechtfertigt für Messer?

    Fangen wir mal mit dem Preis an. Ich habe mal einen Fachmann sagen hören, das ein hervorragendes feststehendes Messer mit allem was technisch möglich ist ,für 40€ zu produzieren sei. Alles was man mehr bezahlt geht für Optik und Image drauf ?( ?( ?( . Naja. Bei Schälmessern würde ich sogar sagen, das ein Windmühlemesser für 10€ alle meine Anforderungen erfüllt, viel besser kann man ein Schälmesser nicht produzieren.

    Gibt es Schäden? Also ich hatte bereits einige Schäden an Messern. Nur in einem Fall allerdings durch mangelnde Qualität zu verantworten(ganz billiger Schweizer Chinaschrott). Die anderen Schäden(Ausbrüche beim Opinel, Ausglühen von Klingen) sind durch falsche Handhabungen meinerseits passiert. selbst mit dem schlecht befestigten Fiskars F40 komme ich eigentlich seit Jahren super zurecht, wenn ich es denn weiter richtig behandle.

    Wenn ich ehrlich bin ist auch das ganze Schärfen-Abziehen nicht notwendig. mit einem normalen Schweizer alle 5 Jahre über ein Stein gezogen kommt man eigentlich super zurecht.

    Was ist Leute? Sind wir alle Opfer von Image und Optik?

    Hört mich, meine Häuptlinge! Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig. Vom jetzigen Stand der Sonne an will ich nie mehr kämpfen – für immer.(Chief Joseph )

  • Also zum Thema Preisleistung ich habe das Glockfeldmesser Preis lag bei 35 € glaube ich.

    Der Kauf ist jetzt Zwei Jahre her hat für alles hergehalten Versper bissel Outdoor Pakete aufmachen Sachen um Haushalt und das Teil ist mir
    immer noch treu und steht gut dran.

    War kein Fehlkauf und ich denke 2 Jahre bekommt es auch noch hin.

    Also waren die 35€ gut angelegt :^)

    Mehr als 40€ für ein Gebrauchsmesser würde ich selber nie ausgeben.

  • Tja, Qualität hat seinen Preis, und das gilt für alles, nicht nur für Messer.

    Die gigantische Verwendungsvielfalt und dadurch die Modellvielfalt bei dem "ältesten Werkzeug der Menschheit" ist so groß, dass entsprechend große Preisunterschiede absolut gerechtfertigt sind. Da einfach über die Preise zu pauschalisieren ist weder sinnvoll noch angebracht.

    Wer sich mit Messern mal intersiver beschäftigt, wird sofort merken, welch qualitative Unterschiede bestehen zwischen einem chinesischen 420-er Linerlock mit 1-mm-Platinen für 20 Euro und einem Damast-Vollintegral oder einem Framelock mit 4-mm-Framestärke aus 154-CM oder ATS-34 für 200-300 Euro. Wohlgemerkt wir sprechen hier immer noch über die unterste Preiskategorie der Serienmesser. Handgefertigte Customs können da leicht eine Zehnerpotenz höher liegen - die sind natürlich eher etwas für wahre Freaks, Sammler und Liebhaber, um die geht es hier aber eigentlich gar nicht.

    Grüße - Bernhard

  • Tja, Aritha...im Prinzip kann ich mich von 5€ am Tag gesund ernähren, kann 10€-Hosen tragen und mit 25ct-Kugelschreibern schreiben. Aber ich kaufe mein Essen in Bioladen, trage gerne gute Kleidung und habe vor mir einen Füllfederhalter für 40€ liegen. Bin ich verarscht worden? Ja, ich habe viel mehr Geld für diese DInge gezahlt, als nötig. Aber dafür habe ich genau das, was ich haben will.

    Und das ist der Knackpunkt. Wenn die Menschheit mit 5 Arten feststehender Messer zufrieden wäre, würden diese 5 Messer irgendwo in riesiger Stückzahl für sehr wenig Geld produziert werden. Aber weil jeder von uns eigene Vorstellungen vom idealen Messer hat, gibt es eine riesige Vielfalt an Messern, die z.T. mit großem Aufwand in Handarbeit gefertigt werden und entsprechen Geld kosten. Manche Firmen verkaufen teure Messer, geben damit aber gleichzeitig die Garantie, dass man auch Qualität erhält. Manche Firmen versuchen, uns zu veräppeln, und Billig-Kram für viel Geld zu verkaufen. So ist das im Kapitalismus :^) der Preis viele Dinge hat weniger mit der Herstellung, als mit Logistik, Werbung etc etc. zu tun.

  • "Sind wir alle Opfer von Image und Optik?"

    JA, weil wir vom Affen abstammen :D

    Ernsthaft: wir können uns nicht von unseren individuell angelegten Verhaltensmustern frei machen. Ich zähle mich auch dazu. Das Älterwerden schütz einen (zeitweise) vor den (Werbe-)Fallen, aber nicht immer.

    Ich habe festgestellt, dass es schöne Dinge gibt (z.B. zum Sammeln oder als Wertanlage) oder Gebrauchsdinge. Die letzteren müssen funktionieren und nicht immer ewig halten. Und dafür entwickelt man zunehmend ein Gespür für den individuellen Geldwert (Preis).

    Ich hatte z.B. nie einen leatherman, weil ich vor Jahren ein vollkommen ausreichendes Teil von LUX gekauft habe (LUX 512200 Multi-Tool Größe 122 mm PROFI )

  • Ja, jeden Tag steht einer auf, der sich für teures Geld billigen Schrott andrehen läßt... aber dafür gibt es ja das Forum, damit es keinem hier passiert - von den Design- und Label-Junkies mal abgesehen...
    Sogesehen ist Information und Wissen bares Geld wert. 8)

    Grüße - Bernhard

  • Zitat

    Wer sich mit Messern mal intersiver beschäftigt, wird sofort merken, welch qualitative Unterschiede bestehen zwischen einem chinesischen 420-er Linerlock mit 1-mm-Platinen für 20 Euro und einem Damast-Vollintegral oder einem Framelock mit 4-mm-Framestärke aus 154-CM oder ATS-34 für 200-300 Euro. Wohlgemerkt wir sprechen hier immer noch über die unterste Preiskategorie der Serienmesser. Handgefertigte Customs können da leicht eine Zehnerpotenz höher liegen - die sind natürlich eher etwas für wahre Freaks, Sammler und Liebhaber, um die geht es hier aber eigentlich gar nicht.

    mal nix gegen den 420er ja, auf den lass ich nix kommen. Aber ich glaube du hast mich nicht ganz verstanden. Natürlich gibt es gewaltige Unterschiede in der Qualität, keine Frage, aber du musst mir auch recht geben, das man wirklich gute Qualität auch für deutlich weniger Geld bekommt. Mora, Opinel, das schon genannte Glock- Feldmesser, Vicktorinx, Sanremo.... Ich habe Laginole für 300-400€ gesehen, die konnten da nicht mitthalten, Meine Mama würde mir was erzählen, wenn ich ihr Herder 10€ Schälmesser gegen dein Damast-Vollinegral eintauschen würde, und da dürfte ich ihr auch nix vom ATS-34 erzählen
    Handgefertigt ist kein Qualitätsmerkmal. Damast auch nicht. Der richtige Stahl und Schliff für die richtige Aufgabe, das überzeugt mich(und das darf durchaus auch 420er sein)

    Hört mich, meine Häuptlinge! Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig. Vom jetzigen Stand der Sonne an will ich nie mehr kämpfen – für immer.(Chief Joseph )

  • Jetzt wirfst du aber Äpfel und Birnen zusammen. Ein 300€-Laguiole ist natürlich kein Gebrauchsmesser, sondern soll dem Benutzer Freude durch Ästhetik schenken.

    Ein Beispiel: Ich besitze zur Jagd ein Mora-Messer, das ca. 5€ gekostet hat. Weiterhin ein Marttinii, welches heute um die 50€ kosten würde. Beide Messer sind scharf, mit beiden kann ich ein Stück Wild ausnehmen. Aber das Marttinii hat einen Dreilagenstahl, der leichter zu schärfen ist und die Schärfe trotzdem länger hält. Außerdem hat das Mora auf seiner Oberkante rohe Werkzeugspuren, in denen sich gerne Dreck verfängt. Schließlich hat das Mora eine sehr einfache gerade Form, während das Marttinii eine schön geschwungene Klinge mit guter Spitze hat.

    Mit beiden Messern bekomme ich mein Reh zerlegt -aber rate, welches der Beiden ich dafür lieber verwende 8)
    Du hast schon Rechtr: Ein 350€-Messer wäre dem 50€-Marttinii technisch nicht überlegen - es sei denn, ich würde mir z.B. ein extrem leichtes Expeditionsmesser kaufen. Aber das 350€-Teil wäre dafür vielleicht mit edlen Hölzern, schönem Damast, Gravuren etc. ausgestattet. Das macht technisch keinen Sinn, ist aber schön & leistet damit seinen Beitrag zum Wohlbefinden des Besitzers.

    Übrigens: Das Windmühlenmesser ist kein gutes Schälmesser. Dafür ist die Klinge zu dünn und es rostet bei Kontakt mir Säuren. Ich verwende die Windmühlen gerne zum Zwiebelschneiden, benutze zum Schälen aber lieber ein stabileres Edelstahlmesser.

  • gute, feststehende messer kriegt man für 40eur und drunter problemlos hin würde ich behaupten.
    bei klappmessern hatte ich schon viele chinesische klappschnippler und die waren alle ziemlicher müll.
    die ganzen HK und walther klapper sind nix.

    hier mal meine statistik:

    fest:
    böker gnome olive drab: 37eur - grandioses messerchen, habe ich täglich als edc dabei
    kershaw diskin hunter: 90eur - pefektes großes messer, massiv und us made, sauscharf
    mora messer: 25eur - schneiden und funktionieren super, design is für die tonne :)

    klappbar:
    walther black tac: 20eur - dem preis entsprechend nix besonderes, aber dann doch so müllig, dass ich es weggeworfen hab
    hk p2000 tanto: 90eur - müll, beschichtung löst sich, klinge wackelt, komplett plastik
    kershaw junkyard dog2 cb: 135eur - bestes klappmesser was ich jemals in der hand hatte, d apasste alles. leider ists in nen bach gefallen und war weg :(
    opinel no. 10: 15eur? - bestes kochmesser für unterwegs, immer scharf
    victorinox: 30eur? - meins ist ähnlich wie das spartan, aber 20 jahre alt. da wackelt immer noch nichts...

    prinzipiell kann man wohl nicht viel zum verhältnis preis/qualität sagen
    meistens bezahlt man für den namen oder für ein bestimmtes design, was man unbedingt haben muss

    Gruß,
    Martin

    2 Mal editiert, zuletzt von angelone (7. Mai 2015 um 13:34)

  • victorinox: 30eur? - meins ist ähnlich wie das spartan, aber 20 jahre alt. da wackelt immer noch nichts...


    ...und wenn was wackelt, wird es kostenlos repariert :thumbsup:

    Ich persönlich kaufe mir meist Messer im unteren (nicht untersten!) Preissegment von ca. 20€ bis 60€. Immer EDCs, die legal führbar sind. Hierzu zählen u.a. Böker+ Gnome, Sanrenmu 9054, Böker+ XS, Vic Solo. Alles super Messer zu einem super Preis wie ich finde!

    Wenn man mal ne Gurke erwischt, wie z.B. das Byrd Tern (klapperige Passungen,fiel nach einem Wochenende auseinander!) gehts wieder Retour.

    Mein absoluter Preis-Leistungskracher ist aber das Mora aus dem Bauhaus-Markt für 5€. Mehr "gutes" Messer gibt es nicht fürs Geld! Weiß jemand, ob das da immernoch so günstig angeboten wird? Meins hatte mir mal ein Arbeitskollege mitgebracht, da ich keinen Bauhaus um die Ecke habe...

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Ab einem gewissen Preis sind Messer nach meiner Meinung nur noch für Sammler interessant. Edle Griffhölzer und Stähle tragen zu diesem Preisanstieg bei. Von Einzelanfertigungen möchte ich erst gar nicht reden.

    Vor vielen Jahren habe ich für mich Messer gefunden, die für meine Bedürfnisse vollkommen ausreichen und deren Qualität und Preis stimmen - Opinel und Vicotorinox. Beide teilweise für unter 10 Euro zu bekommen, sehr scharf und leicht zu schärfen. (besonders Opinel Carbone)

  • Jaaaa genau, die Opinels! :thumbsup: Besitze ich auch, habe ich aber nicht ständig dabei, da keine Einhandbedienung. Daher vorhin wohl vergessen :D

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Es ist wie alles,einfach nur eine Frage was man haben will. :D

    Persönlich benutze ich nur Messer im max 40 Euro Bereich für Outdoor und zum Arbeiten,kaputt ging mir noch nie eines dabei.
    Mein Victorinox Taschenmesser muss ich bald in Rente schicken weil die Klinge nur noch halb da ist vom schleifen

    Im Schrank habe ich dutzende liegen die deutlich teurer waren,einfach weil ich es mag die zu begrabbeln. :P :P

    Ob ich die teuren besser für Arbeiten finde.......nein die meisten sind mir zu schwer um sie dauernd rum zu schleppen aber irgendwie sind sie einfach schön.

    Es ist wie mit allem,ab und an sieht man was und findet das gut,andere finden dasselbe teil blöde und würden nie Geld dafür ausgeben.
    Es sollte jeder nur das kaufen was ER mag und sich daran freuen.

    Gruss

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • Mein Victorinox Taschenmesser muss ich bald in Rente schicken weil die Klinge nur noch halb da ist vom schleifen


    Wie oben bereits geschrieben: Einschicken und kostenlos reparieren lassen. Wahrscheinlich erkennst Du das Teil nicht wieder wenns zurückkommt :D

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Die dünnen Mühle-Karbonklingen sind für manche Aufgaben ganz gut. Lassen sich vor allem schneller und einfacher nachschärfen als die Edelstahl-Klingen. Dass sie nach einiger Zeit eine Oxidationspatina bekommen, stört mich nicht. Aber 440A ist bei mir eigentlich nur noch in Restbeständen in der Küche oder im Werkzeugkasten da.

    Mit Opinel kann ich eigentlich nichts anfangen. Ein absolutes Billigprodukt an dem ich keinen Spaß haben könnte. Zwar auch weich und gut schärfbar, aber nicht arretierbar, unstabil, sehr kurzlebig durch den relativ weichen Holzgriff. Auch mit vielen anderen Messern, an denen lackiertes Billigholz verbaut wurde war ich nie glücklich, denn meine Messer sind zu oft in nasser oder feuchter Umgebung unterwegs (Angeln, Pilzesammeln, Trekkingtouren). Dann lieber Kunststoff oder mindestens gut imprägnierte und gebeizte Hölzer oder Horn. Genauso praxisfremd sind mir fast alle schweizer Offiziersmesser. Ich besitze nur ein einziges und verwende eigentlich nur noch den Dosenöffner drann. Das Letherman-Werkzeug benutze ich dagegen viel öfter.

    Als Mono-Stahl bevorzuge ich den 440C - hält ziemlich lange die Schärfe, ist aber dennoch nicht zu hart zum präzisen Nachschärfen und ist vor allem sehr widerstandsfähig gegen Schnittgut- und Umwelteinflüße. Es gibt bereits sehr viele gute preiswerte Messer aus 440C auf dem Markt. Einige Klingen aus AUS-8 die ich habe, sind da ein wenig kritischer, da nicht ganz rostbeständig - ist aber auch guter, preiswerter und schnitthaltiger Stahl.

    Ansonsten verwende ich viel Mehrlagen-Klingen und pulvermetalurgischen Damast in Form von skandinavischen Messern und Klappmessern. Wer einmal so einen rostfreien Damast liebgewonnen hat, der weiß, wieso man vieles andere in die Tonne kloppen kann. Auch Damast mit Kernlagen aus 8CR13MoV oder eben 440C finde ich sehr gut.

    Die Preisspanne für Gebrauchsmesser bewegt sich bei mir zwischen etwa 40 und 300 Euro. Daher sind die anfangs erwähnten 40 Euro bei mir eigentlich die unterste Klasse.

    Übrigens, das bajonettartige Glock-Messer ist für meine Zwecke kein gutes Messer und eher für's Blechdosen-Öffnen geeignet aber nicht für Schneidarbeiten an Tieren, Pflanzen, Lebensmitteln und in der Natur.

    Soviel zum Thema Gebrauchsmesser von meiner Seite aus.

    Grüße - Bernhard

    ---

    Kleines Update:
    Ich habe gerade festgestellt, dass das von mir seit fast 20 Jahren in der Natur bevorzugt verwendete Karesuando Messer aus rostfreiem Damast zur Zeit bereits knapp 400,- Euro kostet. ich habe damals unter 300 DM (damaliges, richtiges Geld) bezahlt.

    https://www.dictum.com/de/messer/jagd…ernumber=709103

    Einmal editiert, zuletzt von BernhardJ (7. Mai 2015 um 16:14)

  • Hi

    Zitat

    Als Mono-Stahl bevorzuge ich den 440C - hält ziemlich lange die Schärfe, ist aber dennoch nicht zu hart zum präzisen Nachschärfen und ist vor allem sehr widerstandsfähig gegen Schnittgut- und Umwelteinflüße. Es gibt bereits sehr viele gute preiswerte Messer aus 440C auf dem Markt. Einige Klingen aus AUS-8 die ich habe, sind da ein wenig kritischer, da nicht ganz rostbeständig - ist aber auch guter, preiswerter und schnitthaltiger Stahl.

    Ansonsten verwende ich viel Mehrlagen-Klingen und pulvermetalurgischen Damast in Form von skandinavischen Messern und Klappmessern. Wer einmal so einen rostfreien Damast liebgewonnen hat, der weiß, wieso man vieles andere in die Tonne kloppen kann. Auch Damast mit Kernlagen aus 8CR13MoV oder eben 440C finde ich sehr gut.


    Ich lese so was ja auch immer wieder aber irgendwie entspricht das nicht meinen Erfahrungen. Wie viele Pilze muss man schneiden bis ein Victorinox stumpf wird? Wie viele Opinels gehen tatsächlich kaputt, und wie lange muss ein 12c27 im Wasser liegen bis er rostet. Ehrlich gesagt erkenne ich im praktischen Gebrauch keinen Unterschied zwischen einem AUS 8, 440c, 12c27. Ein Opinle hält bei mir( o.k. Leinölfirnis) 20 Jahre und ist immer noch (alle paar Jahre nachschleifen) sauscharf. Ich habe keine Idee, wie ich meine AUS 8 Böker an ihre Grenzen bringen könnte.

    Vielleicht sollten wir so ehrlich sein, und zugeben, das uns die schönen, teuren Dinge gefallen, das es aber von der Qualität her völlig egal ist.

    Ach noch was anderes.

    Vor ein paar Jahren habe ich mir für ca 10€ son China- Einhandmesser zugelegt. Ich war von der Verarbeitung echt begeistert, alles passt( o.k. 420er, aber das haben 3X teurer Pumatech auch)
    Jedenfalls war ich so begeistert vom Preis-Leistungsverhältnis das ich das selbe Messer noch mal gekauft habe, Zu meiner Enttäuschung passte hier nix. Schwergängig, Klingensitz, Verriegelung, alles miserabel.

    Vielleicht ist das auch ein Punkt, das man jedes Messer erst in die Hand nehmen sollte..

    Gruß

    Hört mich, meine Häuptlinge! Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig. Vom jetzigen Stand der Sonne an will ich nie mehr kämpfen – für immer.(Chief Joseph )

  • Nein, es ist nicht völlig egal von der Qualität.

    Vielleicht benutzt Du ein Messer als Werkzeug einfach zu selten bzw. zu standardmäßig, um es beurteilen zu können?.

    Wenn ich in der Pampa im Fjell und Wald eine Woche mit dem Rücksack unterwegs bin oder länger auf dem Wasser (auch Salzwasser!) mit dem Boot, abends mehrere Fische ausnehme, Pilze putze und mir Äste als Grillgabel schnitze, habe ich weder Lust mein Messer zwischendurch nachzuschärfen, noch habe ich Bock auf angerostete oder mindestens angegriffene, angelaufene, fleckte und dann "unglatt" gewordene Klingen.

    Mach doch mal einfach ein Experiment: Schneide einige Male die salzigen Pizzas und sauren Äpfel mit einem 420 oder von mir aus sogar mit AUS-8 und reinige sie zwischendurch (am besten auch nicht sofort nach Gebrauch) nur mit klarem Wasser ohne Spüli oder andere Wasserweichmacher und lege sie ungetrocknet weg oder in die Scheide. Mal schauen, wie lange sie Dir so gefallen und wann fangen sie an durch den Apfel nicht mehr richtig zu "gleiten".

    Ich kann verstehen, dass nicht jeder so viel Wert auf's richtige und gute Werkzeug wie ich legt, aber ich verstehe auch jeden Menschen, der nur das beste sucht, auch wenn es anderen gemessen an ihren Ansprüchen viel zu teuer oder überteuert erscheint.

    Grüße - Bernhard

  • Mit Opinel kann ich eigentlich nichts anfangen. Ein absolutes Billigprodukt an dem ich keinen Spaß haben könnte. Zwar auch weich und gut schärfbar, aber nicht arretierbar, unstabil, sehr kurzlebig durch den relativ weichen Holzgriff.

    Opinel lassen sich verriegeln! Sie werden durch die Verriegelung etwas stabiler.
    Floristen benutzen sie gerne. Wäre anders wenn Wasser ihnen schaden würde.
    Dann würde auch die Verriegelung nicht mehr gehen.

    Aber ich mag sie auch nicht.

  • Mit Opinel kann ich eigentlich nichts anfangen. Ein absolutes Billigprodukt an dem ich keinen Spaß haben könnte. Zwar auch weich und gut schärfbar, aber nicht arretierbar, unstabil, sehr kurzlebig durch den relativ weichen Holzgriff. Auch mit vielen anderen Messern, an denen lackiertes Billigholz verbaut wurde war ich nie glücklich, denn meine Messer sind zu oft in nasser oder feuchter Umgebung unterwegs (Angeln, Pilzesammeln, Trekkingtouren).

    Als Billigprodukt würde ich es nicht bezeichnen. Und das Hölzer wie Buche, Eiche, Walnuss und Bubinga weich sein sollen wusste ich bis dato auch noch nicht. Ab Opinel No 6 sind alle Messer Dank Virobloc arretierbar.

    Allerdings hat das Messer so seine Macken, da stimme ich dir zu. Liebhaber des Franzosen nennen es Charme, wenig begeisterte Nutzer nennen es ein Messer für Bastler.

  • Eigentlich bin ich auch ein Französien-Fan, aber die französischen Messer haben es mir insgesamt nicht so angetan...

    Ich besitze ein einziges in die Richtung, und das ist nicht mal richtig französisch: ein Cran d'arrêt mit Horngriff aus Korsika. Ist mindestens wie die Bezeichnung schon sagt verriegelbar und der Griff ist ganz brauchbar stabil, auch wenn leider wie üblich völlig ohne Platinen. Zum Butterbrote schmieren und Tomaten schneiden beim Vesper reicht es 8)

    Grüße - Bernhard