Munition mit Eisenkern

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 7.318 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. April 2015 um 14:25) ist von jailbird25.

  • Bei egon bin ich über Dekomuni mit Eisenkern gestoßen.

    Welche verwendung haben Solche Geschosse mit Eisenkern oder in welchem Bereich wurden diese eingesetzt.

    Hat Jemand Paar infos.

  • Das gab es schon zu Wehrmachtszeiten für den K98. SmK ( Spitz mit Kern ) Munition. Die M43 AK Patrone 7,62x39 hat ebenfalls nen Weicheisenkern mit drin. Ist dazu da um auch härtere Ziele wie Stahlträger und Platten durchschiessen zu können.

  • Im Bericht der Visier über die AK-Familie wurde auch Stahlkernmunition für die AK 74 erwähnt (Kaliber 5,45 mm), die eine 10-mm-Stahlpanzerung durchschlagen können soll. Ist also panzerbrechende Munition.

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Lies mal hier.
    Wenn Du mit einem normalen Vollmantelgeschoss auf was hartes schießt, sieht das Geschoß etwa so aus oder es wird komplett zerlegt:

    Dabei geht praktisch die gesamte Energie in die Verformung des Materials. Ein harter Kern überträgt die gesamte Energie ins Ziel.

    Harte Munition ist z.B. DU Munition, depleted uranium. Wolfram Pfeile mit Treibspiegel stecken in der Leopard Munition.

  • Hartkern Muni verboten ok und als Deko dann Erlaubt? Wie geschrieben taucht ja immer auf egun auf

  • Munition mit Wolframkern sind fürs Sportschiessen nicht erlaubt. Weicheisenkern dagegen ist zugelassen. Der Wolframkern ist damals dafür gedacht gewesen, extrem gepanzerte Ziele zu durchschlagen. Wurde auch bei der Wehrmacht vereinzelt verwendet. Das Wolframprojektiel ist um einiges schwerer als das gleiche was einen Weicheisenkern enthält. Man kann dies mit einem Magneten testen. Wolfram ist nur schwach magnetisch, hat aber fast die gleiche Dichte wie Gold. Wiegt man beide Sorten, sieht man den Unterschied ebenfalls.

    Der Wolframkern ist sehr spitz, man könnte ihn ohne weiteres als Reissnadel verwenden und er würde dennoch nicht stumpf werden. Bei dem Weicheisenkern hingegen würde die Spitze sehr schnell abgenutzt werden.

  • Hartkern Muni verboten ok und als Deko dann Erlaubt?

    Munition mit Wolframkern sind fürs Sportschiessen nicht erlaubt.


    Munition mit Hartkernmunition sind verbotene Gegenstände!. Die ist auch zu anderen Zwecken normalen Personen verboten.
    Nun muss man allerdings drei Dinge beachten:
    1. (Patronen-)Munition sind nach der Definition des WaffG Hülsen, die eine Treibladung und ein Geschoss enthalten. Bei Dekopatronen fehlt die Treibladung und somit ist es keine Munition im Sinne des WaffG.
    2. Das Verbot betrifft nur Patronenmunition und nicht lose Geschosse.
    3. Der Begriff "Hartkern" ist auch definiert. Somit hat der Kern eine Härte von, Zitat: "mindestens 400 HB 25 - Brinellhärte - bzw. 421 HV - Vickershärte" Ohne Frage betrifft das Wolfram. Ich las mal, dass ein Stahlkern diese Härte nicht besitzt. Sollte das stimmen, wäre das nicht vom Verbot erfasst.
    Mir ist auf dem freien Markt für Privatpersonen keine Munition mit irgendwelchen Stahlkernen bekannt, was allerdings nicht die Existenz ausschließt. Lediglich die bei der BW eingesetzte Standardmunition mit grüner Geschossspitze, die viele unter uns kennen dürften, ist eine Doppelkernmunition mit Stahlkern. Sie ist aber Behördenmunition und nicht auf dem freien Markt verfügbar. Sie besitzt auch keine CIP, so dass man diese mit normaler Munitionserlaubnis auch nicht besitzen dürfte.

    Nachtrag: Die DU-Munition mit einem Kern aus abgereichertem Uran hat mehrere Gründe. Uran ist im spezifischen Gewicht schwerer als Blei. Somit lässt sich bei gleichem Kaliber auch mehr Energie ins Ziel bringen. Der Hauptgrund liegt in der Eigenschaft des Urans. Fein verstäubt entzündet sich Uran. Wird ein Panzer damit durchschlagen reagiert Uran im Inneren explosiv. Das hat allerdings nichts mit einer Kernspaltung zu tun, sondern mit seiner pyrophoren Wirkung, die mehrere Metalle zu eigen sind. Man denke einfach an Magnesium als Funken- od. Zündgeber eingesetzt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (11. April 2015 um 11:56)

  • Richtig. Die Surplus Munition 7,62x39 besitzt eben einen Weicheisenkern der ne Rockwellhärte von ca. 5 oder weniger hat. Kann man gut prüfen wenn man mal nen Magneten an das Projektil hält.

  • Hier wurde ja doch schon einiges dazu geschrieben.
    Dazu habe ich hier mal noch die "Potsdamer Tafel":


    Einige Gründe wieso man einen Hartkern bzw. Eisenkern ( muss ja nicht immer "hart" sein) verwendete nannte man ja schon.
    Ein weiterer, der hier noch nicht gefallen ist , wenn ich es recht gelesen habe, ist der Grund der Materialknappheit im 2 WK.
    Deswegen wurde auch in 9x19 Patronen Eisenkerne verwendet. Der Eisenkern war aber im Normalfall kein Hartkern. Die Definition Hartkern ist auch nur eine Frage der Brinellhärte.
    Im Zuge der Materialknappheit wurden ja auch statt der Messinghülsen Stahlhülsen verwendet.
    Hier so ein Beispiel:


    Hinter der Kodierung oxo steht Teuto Metallwerke G.m.b.H. aus Osnabrück.
    Das m.E. bedeutet "mit Eisenkern".

  • @ Floppy - die "Silvertips", also tschechische S+B Surplus in 7,62x54R mit lackierter Stahlhülse haben auch einen Eisenkern und dürfen und werden sportlich geschossen. Die Durchschlagskraft ist durch den leichteren Kern nicht wesentlich höher als mit Bleikern, man kommt mit beiden Geschossen so durch etwa 10 mm St 52-3 auf 100 Meter durch. Der Eisenkern wurde, wie oben schon erwähnt, aus Spargründen verbaut.

  • Die sind nicht nur von S&B.
    Habe mal hier am Beispiel der 7,62x54R Patrone die verschiedenen Geschossgewichte nebeneinander gelegt.
    Von links nach rechts:

    • Ohne Kennzeichnung ist das "Ball" Geschoss zu Deutsch "Normalgeschoss". Es kann ja nachdem einen Eisen oder Bleikern enthalten
    • Silberne Spitze ist das leichte Geschoss. Es hat einen Eisenkern und wiegt 147gr.
    • Gelb steht für das 182gr schwere Geschoss. Es hat einen Bleikern
    • Silber über gelb ist das schwere Eisenkerngeschoss mit ebenfalls 182gr.

    "Böse" Farben die nix auf dem Schießstand zu suchen haben und unter das KWKG fallen sind bei den Ostblockpatronen: schwarz: Hartkern (AP), grün: Leuchtstpur, schwarz über rot: API ( Armor Piercing/Incendiary = Panzerbrechendes Brandgeschoss), rot= Brandgeschoss (Incendiary)


    Dies ist ein Kurzbahngeschoss:

  • Das Kurzbahngeschoss - ist das eine M43 mit einem Tokarew - Geschoss oben drauf ? Welches Land ? Ich kenne nur die DDR Kurzbahnpatronen mit dem Plastkern. Hast Du eventuell auch eine Kurzbahnpatrine in 7,62x54 R ? Die soll es auch gegeben haben, aber noch nicht gesehen (ausser den selbstlaborierten ... )

  • So liebe Freunde :D

    Habe jetzt mal Chinesische, DDR und Ungarische Dekopatronen (7,62x39) mit Eisenkern gekauft.

    Sie müssten diese Woche eintreffen mach dann mal Paar Bilder.

    Ob der Kern hart oder weich ist konnte der Verkäufer der Dekopatronen mir nicht beantworten.

  • Das kann ich auch sofort feststellen. Ich hab Ungarn, Tschechei ( bxn ), Tula russisch und chinesisch Stahlhülse verkupfert da. Aber keine Dekopatronen. :D
    Ich müsste sie nur wenn Zeit ist delaborieren und die Geschosse mal vom Bleimantel befreien! Dann sieht man genau was Sache ist.

  • Bei Dekos ist das schwierig weil die Geschosse da fest sind. Zumindest bei denen wo ich jetzt gekauft habe.

  • Das ist richtig. Was ich sagen kann, die chinesischen Patronen sind relativ schwa auf der Brust. Der Grund wird sein, sie sind für die chinesische Typ 56 wohl gebaut, und die hat anscheinend ne schwächere Verschlußfeder verbaut. Die Dinger sind nicht wirklich top. Auch die Trefferleistung ist damit nicht zufrieden stellend.