Wechselmontagen für Zielfernrohre

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.457 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. April 2015 um 22:44) ist von Kante.

  • Wie wiederholgenau sind die Schwenk- oder Einhakmontagen renomierter Hersteller für Zielfernrohre. Kann man darauf vertrauen, daß sich das Schußbild nach Wiedermontage unverändert zeigt, oder muß doch durch Testschüsse nachgeprüft werden?
    Hintergrund meiner Frage ist, ob es nicht vielleicht mit einfacheren (kostengünstigeren) Mitteln möglich ist, wiederholgenaue "Wechselmontagen" zu bauen. Mir ist schon klar, daß die Montagen Präzisionswerkstücke sind, aber fragen kostet erstens nichts und zweitens regt es ggf den ein oder anderen zum Nachdenken an.

    Österliche Grüße
    pbwerfer

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Ich habe auf meiner Sako TRG 21 eine Sako Aufschubmontage für ein Leupold 6,5 - 20 fach. Das kann ich ohne Nachjustierung ab und wieder aufstecken.
    Auf meinen Jagdbpüchsen sind Schwenkmontagen, eine von Recknagel, die andere ist EAW. Auch dort wird nur die Verriegelung gelöst, das gesamte ZF um 90 ° quer zum Lauf gedreht und abgenommen. Auch dort wiederholgenaues Aufsetzen.
    Bei einem KK-Halbautomaten habe ich ein 4-fach mit Weaverschiene drauf. Das muss nach Montage wieder neu eingeschossen werden.

    Allerdings ist auch erwähnt, dass Schwenkmontagen - d.h. der Sockelfuß - i.d.R. vom Büma auf das Systemgehäuse aufgelötet werden. Diese Arbeit mitsamt Montage sind selten unter 300 € zu haben. Das wird man auf einem LG kaum machen.

  • Da liegt die Lammkeule im Rotwein begraben: Gute Montagen kosten nachvollziehbar gutes Geld. Ich möchte daher gar nicht die gehobenen Preise für die Montagen namhafter Hersteller verteufeln. Mir stellt sich nur die Frage, ob nicht eine weitaus preisgünstigere und wiederholgenaue Wechselbefestigung für Zielfernrohre zu bewerkstelligen sein könnte. Vielleicht ist es auch nur ein Hirnfurz und Wunschdenken meinerseits, doch zum Nachdenken darüber erscheint es mir wert.

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.

  • Jede halbwegs brauchbare Pica oder Weaver Montage ist genauso Wiederholgenau wie eine Schwenk- oder Einhakmontage. Die Schwenk- und Einhakmontagen haben einige Vorteile gegenüber Picatinny, die Wiederholgenauigkeit gehört nicht dazu.

  • Jede halbwegs brauchbare Pica oder Weaver Montage ist genauso Wiederholgenau wie eine Schwenk- oder Einhakmontage


    Naja, bei 10 - 20 m auf einem LG mögen geringe Ungenauigkeiten nicht auffallen. Auf einer Jagdbüchse sieht das anderes aus, die auf 100 - 200 m treffen muss.

  • Bei Luftgewehren reichen Weaverschienen. Wenn die Möglichkeit besteht eine einteilige 11mm Klemm-Montage aufzuschieben geht auch dies. Also nicht die wo man einen Teil der Klemmung abnehmen kann.

  • Ich war mal bei einem dieser Field-Target-Turniere, da gab es eine sogenannte Einschießrange und da hat vor Turnierbeginn praktisch jeder Schütze sein Schussbild durch Testschüsse nachgeprüft. Ich bin mir sicher, da hatte keiner vorher sein Zielfernrohr ab- und wieder anmontiert. Die blieben an Ort und Stelle und dennoch haben diese Verrückten da stundenlang ihr Schussbild überprüft.

    Wenn die diesen Aufwand schon ohne Wechselmontagen betreiben, dann würde mir das doch zu denken geben.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Naja, bei 10 - 20 m auf einem LG mögen geringe Ungenauigkeiten nicht auffallen. Auf einer Jagdbüchse sieht das anderes aus, die auf 100 - 200 m treffen muss.


    Meine Einschätzung bezog sich nicht auf LGs sondern auf Jagd bzw. Großkaliberbüchsen. Zumindest bei meinen Systemen sind die Schwenk- und Einhakmontagen nicht wiederholgenauer als die Pica.
    Auf meinen LGs habe ich keine Schwenk- und Einhakmontagen zum Vergleich.

  • Picatinny wurde ausdrücklich als Wiederholgenau konstruiert. Wenn die Norm maßlich eingehalten wird spielt das Material, sowohl der Schiene als auch der Montage, noch eine große Rolle.

    Bei den meisten militärisch genutzten Plattformen sind deshalb die Nuten der Picatinny-Schiene auch nummeriert, so das man immer wieder an der selben Stelle aufsetzen kann. Ich persönlich sehe mechanisch keinen Grund warum meine Blaser-Sattelmontagen absolut wiederholgenau sein sollten, meine Picatinny-Montagen aber nicht.

    Der Klemmhebel-Geschichte bei den Picatinny-Montagen stehe ich aber kritisch gegenüber. Nicht selten muss man zum Öffnen den Hebel mehrmals umsetzen, weil er irgendwo nicht vorbei geht. Da sind mir die Halbzoll-Muttern deutlich lieber. Die macht man am besten mit einem kleinen Drehmoment-Schlüssel (gibt auch kleine rein mechanische Geschichten, zb. von Borka) zu und kann sich sehr sicher sein das alles passt.

  • Bei einer EAW Schwenkmontage hatte ich nach dem ab und aufsetzen seitliche Abweichungen. Wieso sollen ungenauigkeiten bei einem LG nicht auffallen ? :rolleyes:

  • Ich war mal bei einem dieser Field-Target-Turniere, da gab es eine sogenannte Einschießrange und da hat vor Turnierbeginn praktisch jeder Schütze sein Schussbild durch Testschüsse nachgeprüft. Ich bin mir sicher, da hatte keiner vorher sein Zielfernrohr ab- und wieder anmontiert. Die blieben an Ort und Stelle und dennoch haben diese Verrückten da stundenlang ihr Schussbild überprüft

    Also, ich mag deinen Sarkasmus. :D

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Bei einer EAW Schwenkmontage hatte ich nach dem ab und aufsetzen seitliche Abweichungen. Wieso sollen ungenauigkeiten bei einem LG nicht auffallen ? :rolleyes:


    War das Schlösschen richtig eingestellt. Verriegelt heisst bei EAW nicht passt. Der Verriegelungshebel muss in einer definierten Stellung nach der Verriegelung stehen. Sonst hast du eine Seitenabweichung.

  • Sagen wir es einmal so: Unter Wettkampf- und Scharfschützen wird man auf der ganzen Welt keine Einhak- oder Schwenmontagen finden. Um exakt zu sein, sind diese Montageformen Besonderheuten europäischer und insb. deutscher Jäger. Sie stammen aus einer Zeit, in der man viel mehr Niederwild jagte, weshalb die Bockbücksflinten und Drillinge die meiste Zeit über ohne Zielfernrohr geführt wurden. Der Jäger hatte das Zielfernrohr in einem Futteral bei sich und setzte es bei Bedarf auf. Einhak. und Schwenkomtagen sind außerdem asthetisch ansprechender als eine Picatinnyschiene, und die Jäger waren früher meist wohlhabend & legten viel Wert auf edle Büchsen. Die pragmatischen Amerikaner haben schon seit Urzeiten Festmontagen verwendet. Heute ist ein altes Jagdgewehr mit einem 4x - Glas auf einer Schwenkmontage häufig ein wirtschaftlicher Totalschaden, da das Befestigen eines modernen Zielfernrohres teurer ist als eine Neuwaffe.


  • War das Schlösschen richtig eingestellt. Verriegelt heisst bei EAW nicht passt. Der Verriegelungshebel muss in einer definierten Stellung nach der Verriegelung stehen. Sonst hast du eine Seitenabweichung.

    Jo,war nach Anleitung von EAW richtig eingestellt.

    Jagdlich wäre die Abweichung sicher ok. Aber für FT eben nicht mehr.;-)

    Einmal editiert, zuletzt von Kante (8. April 2015 um 22:53)