Frage zur Schaftrestaurierung FWB 300S - Leinenölfirnis und Beize

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 4.799 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Januar 2013 um 05:58) ist von emgee.

  • Hallo liebe Bastefreunde,

    (ALLE FRAGEN SIND FETT GEDRUCKT)

    ich habe mich gestern an mein Feinwerkabu 300S gewagt und den Schaft in mühevoller Handarbeit zuerst entbeizt und dann über 7 Stunden geschliffen. (Ich hab jetzt Muskelkater vom feinsten :D ).
    Nachdem ich dem Holz mit 600er Schleifpapier geglättet hatte wurde pures Leinölfirnis mit einem Pinsel aufgetragen. Alle paar Minuten wurden trockene Stellen wieder eingepinselt.
    Dabei ergaben sich ungefähr 2-3 Komplettanstriche.

    Über Nacht ist der Schaft nun getrocknet und gerade eben habe ich das restliche Öl mit einem Tuch abgerieben.
    Das Ergebnis finde ich fabrlich sehr ansprechend, weshalb ich eigentlich davon absehen möchte weitere Schichten aufzutragen.

    Ist das sinnvoll oder sollte der Schaft weiterhin mit Leinölfirnis eingepinselt werden?

    Wie gehe ich nun weiter vor? Muss das Holz versiegelt werden und wird das ganze nur noch mit 1000er Schleifpapier gelättet?


    Ich möchte zudem den punzierten Griff wieder schwarz färben, doch leider bekomme ich den Entbeizer nicht komplett runter.

    Wie entferne ich am besten diese Rückstände?

    Reicht es normale schwarze Beize zu nehmen um den Griff in den "Werkszustand" zu bringen?
    Falls ja, muss die Beize danach noch versiegelt werden?


    Ich danke euch für eure Hilfe im Voraus.

    So sieht der Schaft Aktuell aus (Er war echt übel mitgenommen und hatte einige tiefen Kratzer und Dellen):

    LG Chris

  • Hi, wegen das Schwarz haben wir hier ein Mitglied der das mal sehr gut gemacht hat. Seine Schritt für Schritt Reportage war gut gemacht. Etwa 6 Monate her. Es lohnt sich nach zu Gucken. Ich könnte es, aber ich müsste Platz schaffen in meine PN Eimer. Alles alt ist fort.

    Apropos leinölfirnis. Es gibt Leut' hier bei denen geht was ab wenn Sie das Wort hören. Also mein Lieber, fest anschnallen, gell?

    :D

  • Schau mal nach den Schaftbauberichten von Kurt.
    Wenn ich es noch irgendwie richtig in Erinnerung habe,
    wurde schwarz gezeizt und dann mit Hartöl behandelt
    und damit auch gegen Handschweiß abgesperrt.
    Ich würde es mit einem Testholz ausprobieren. Ich selbst
    hab sowas noch nicht gemacht.
    Bei den Beizresten würde ich es wohl mit harter Bürste und
    Seifenwasser probieren. Wenns sich nichts tut, dann Spiritus
    oder Aceton.


    Gruß Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von Pellet (3. Januar 2013 um 20:22)

  • Wenn Du schon geölt hast, ist Beizen blöd (da die Beize ins geölte Holz nicht einziehen kann). Du bekommst die punzierten Oberflächen recht gut mit Farbabbeizer aus dem Baumarkt (dem Gel) und einer kleinen Drahtbürste herunter (hat bei meiner gut gewirkt). Danach kann man die Punzierung mit einem simplen selbst gebauten Punzierhammer noch etwas auffrischen.

    Zum Leinöl - eine Woche jeden Tag, einen Monat jede Woche, ein Jahr jeden Monat. Das Nußbaumholz dunkelt übrigens noch nach, also an sich muß man nicht beizen ...

  • Der Griff wurde nicht eingeölt, es ist lediglich ein Fingerabdruck aus Öl auf dem Griff zustande gekommen. Der Rest des Schafts ist allerdings schon geölt.

    Uli Wie kann man den einen Punzierhammer selbst bauen?

    LG Chris

  • muß die punzierung denn neu eingefärbt werden? bei meinem ging die ursprüngliche farbe nicht ab mit abbeizer. ich habe nur geölt und narürlich vorher gereinigt.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Danke , Klaus !

    Einfachster Punzierhammer für Holz aus einem Stück Kupferrohr, mit Zinn oder Blei gefüllt und ein Bündel Nägel drin (im geschmolzenen Blei - die Spitzen müssen natürlich rausschauen) - oder einem Kleinen 100 - Gramm hammer mit ner Schlüsselfeile Zähne in die Finne feilen ..

  • Danke für eure Antworten.

    Eine Frage hab ich allerdings noch:

    Wie wurde denn der Griff der FWB 300 vom Werk aus gefärbt?
    Wurde er gebeizt, lackiert oder gar was anderes gemacht?

    LG Chris

  • ich glaube das die punzierungen gebeizt sind.kann mich da aber irren.
    dachte anfangs auch das sie evt.lackiert sind.

    ich werde mich aller warscheinlichkeit nach,den schaft meiner 700er auch nochmal annehmen.

    http://wasana-airgun-tuning.de/

    Wenn Dir jemand sagt: "Die Zeit heilt alle Wunden..." - dann hau ihm kräftig auf die Fresse und antworte: "Ist gleich wieder gut..."

    Einmal editiert, zuletzt von Thilolinger (4. Januar 2013 um 16:47)

  • Da die Punzierung nichtmehr an allen Stellen idel war, wollte ich sie nachbessern und packte den Dremel aus. Nach ein paar Punzierungen viel mir auf, dass es mit diesem Aufsatz total hässlich wird.
    Ich montierte also Schleifpapier und fing an den Griff von seiner Punzierung zu befreiern. Den Griff habe ich an meine Handform angepasst (etwas schmaler gemacht, fällt kaum auf) und das ganze mit 100er,240,320,und letztendlich 600er Schleifpapier bearbeitet.
    Zum Schluss kam Leinöl drauf und der Scharf wurde mit einem Öligen Tuch erneut eingerieben.
    Ich finde das Ergebnis so ganz gut, eventuell füge ich später noch eine Punzierung dazu, vorerst bleibt es mal so.
    Hier das ganze in Bildern:
    (Die dunkle Stelle am Griff ist schweißbedingte Holzfärbung, nehme ich mal an).



    LG Chris

    PS: Ich versuche dem Griff etwas mehr Öl zukommen zu lassen, sodass er sich dunkler als der Rest färbt. Könnte das Funktionieren?

  • mir kommt dein schaft erstaunlich hell vor, in der regel werden die fwb nussbaumschäfte sehr schön dunkel mit leinölfirnis sodas zurückbleibe beize gar nicht auffällt.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Ja, die Nussbäume im Schwarzwald wachsen nicht so schnell, die mussten umstellen... :P

    Ich hätte den Schaft ja gebeizt. Je nachdem wieviel und wie tief das Öl schon im Holz ist, wäre das vielleicht noch gegangen. Aber ich bin kein Holzprofi!

  • Moin,

    ich bin auch kein Holz- oder Schaftprofi, aber ich habe einen Buchenschaft für eine HW 35 geölt (mit Schaftol) und einen Nussbaumschaft mit ebendiesem. Buche würde ich nicht noch einmal Ölen, sondern Beizen und Wachsen oder Lackieren, Nussbaum auf jeden Fall wieder Ölen!
    Der Buchenschaft fühlt sich super an, sieht aber nicht besonders gut aus, Nussbaum ist hingegen perfekt geworden, optisch wie haptisch.

    Mein Rat (von mir der bislang nur diese beiden Schäfte geölt hat)- entweder neu anfangen und keinen Ölschaft daraus machen, oder einen Nussbaumschaft besorgen und den dann Ölen, was ich auch getan habe- und dann genau das haben was Du eigentlich wolltest.
    Schaftol (extra dunkel in meinem Fall) kann ich für Nussbaum unbedingt empfehlen!

    Gruß, Plin`King :^)

    Gesendet vom Computer mit Internet.

    Natural born Plinker
    :schiess1: