Richtig zielen mit Schrotflinte

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 14.002 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. März 2012 um 16:41) ist von Jochen..

  • So Leute, gestern war ich zum ersten Mal auf einem Stand, der einen sog. "laufenden Hasen" hatte.

    Quasi ein Klappziel aus Stahl, auf das mit Schrot geschosen wird.

    Das hab ich auch versucht. Die Betonung liegt auf versucht :)

    Ich hab eine Querflinte benutzt, die zwar relativ kurze Läufe hatte ((50cm), aber ich glaub nicht daß meine Fehlschüsse allein auf die Lauflänge zurückzuführen sind.

    Kurz gesagt, ich hab das Mistvieh einfach nicht getroffen :)
    Ich hab den Hasen sogar einmal angehalten und dann im Stillstand drauf geschossen, auch nix!

    Was mach ich falsch?

    Bisher hab ich nur mit Bockflinten gschossen, da ist das Zielen irgendwie angenehmer.
    Was also ist der Unterschied zur Querflinte und warum zum Geier fällt dieser dämliche Hase nicht um?


    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Hast Du es denn vor dem Hasen im Boden oder dahinter im Sandhaufen einschlagen sehen? Oder konnte ein evtl. Zuschauer sehen, wo Dein Schuß hingegangen ist?

    Forum Waffenrecht Lifetime Member Nr. 500

    "Gun control" means using both hands!

  • Schieße selber zwar nur mit meiner Bockflinte auf den laufenden Hasen(Bei uns sind es Tonscheiben \o/) aber eigentlich dürfte da kein großer Unterschied bestehen.
    Laufschiene verschwinden lassen, mitm Korn drauf und Hase überholen, das sollte es eig. tun.

    Co2: Beretta M 92 FS Nickel, Crosman 1077W
    LG: Diana Mod. 25, Diana Mod. 52 + ZF 4x32 + Zweibein, Haenel 310
    SSW: Röhm RG96, ERMA KGP 690, Berloque, Xythos
    http://tewamu.blogspot.com

  • Kurz gesagt - ich glaube, Du machst den Fehler und zielst ;)

    Mit der Flinte muß der Anschlag perfekt stimmen, und die Schäftung. Diesen Anschlag veränderst Du NIE - Du bewegst den gesamten Oberkörper, auf keinen Fall veränderst Du den Winkel der Waffe zu Deinem Oberkörper. Die "Visierung" der Flinte dient nur dazu, um zu prüfen, ob der Anschlag ok ist. Und dann schaust Du einfach dahin, wo das Ziel ist - und Du änderst die Blickrichtung nur durch Bewegung des gesamten Oberkörpers (und damit bewegst Du auch die Waffe). Und wenn Du genau auf das Ziel schaust, drückst Du ab. Du brauchst bei beweglichen Zielen nicht bewusst vorzuhalten - dadurch, dass Du dem Ziel hinterherschwenkst und somit schneller als das Ziel bist, bewegt sich die Waffe in der Reaktionszeit bis zum Auslösen des Schusses weit genug, um genau das richtige Vorhaltemaß zu haben. Wichtig auch - nicht hinterherschwenken, Bewegung stoppen wenn man das Ziel im Blick hat ! Ruhige gleichmäßige Bewegung, und man hat Zeit - also muss man nicht rückartig die Waffe herumreissen ;)

  • Welche Schrotgröße hast du verwendet, Kipphase benötigt (genau wie ein Echter) 3-3,5 mm ...:thumbup: ....
    zudem könnte deine kurzläufige Flinte einen unpassenden Choke haben und so nicht genug "Masse"
    sprich Schrote in das Ziel bringen.

    Gruß Wolf

  • Kurz gesagt - ich glaube, Du machst den Fehler und zielst ;)


    Genau das ist der Punkt. Mit einer Flinte zielt man nicht. Es sind Flüchtigschüsse, die rein intuitiv kommen müssen. Daher ist die Schäftung mit dem richtigen Anschlag so wichtig. Eine Flinte besitzt deswegen auch keine Zieleinrichtung. Das vordere Korn ist ein sog. Hilfskorn, das nur ganu grob die Richting vorgibt. Jeder Flinte fehlt die Kimme zur vollständigen Visierung.
    Flintenschützen müssen halt gut schätzen können. Das ist halt das Besondere beim Flintenschießen.

  • Welche Schrotgröße hast du verwendet, Kipphase benötigt (genau wie ein Echter) 3-3,5 mm ...:thumbup: ....
    zudem könnte deine kurzläufige Flinte einen unpassenden Choke haben und so nicht genug "Masse"
    sprich Schrote in das Ziel bringen.

    Gruß Wolf

    Ich denke das trifft es auf den Punkt. Er hat den Hasen ja auch angehalten und daruf geschossen, und dabei kann er ja "zielen "solange er will.

    Grüße
    Dampf

  • ... daß es sich hier evtl. um eine sogenannte "Kutscherflinte" handelt? Also eine HDF mit offenem Zylinder und einem 50er Lauf?

    Das Ding streut wie eine Gießkanne, sollte es ja auch, bei Verwendung von Sauposten. (9 mm Bleirundkugeln aka 00 Bucks),

    Ob Bock, oder Querflinte ist ziemlich egal!

    Trefferchance ist dieselbe, das ist nur eine persönliche Vorliebe des Einzelnen.
    Also bei Verwendung von Posten (Buckshots) 4,5 - 9 mm wirst Du wohl treffen.
    Schiene weg und dann etwas vorhalten, daß er in die Garbe kommt, ruhig und fließend mitziehen. - ODER:
    Andere Flinte mit einem 70/71/72er Lauf mit einem 1/2 und einem Vollchoke, Körnung 3 - 3 1/2 mm und der *Hase* fällt 100 pro!
    Vielleicht zu Anfang nicht mit jedem Schuss, aber es wird mehr.

    Viel Erfolg und *Gut Schuss*! :^)

  • Welche Schrotgröße hast du verwendet, Kipphase benötigt (genau wie ein Echter) 3-3,5 mm ...:thumbup: ....


    Sorry, aber das stimmt so nicht. Viele oder sogar die meisten Schießstände haben ohnehin nur eine Zulassung für Schrote bis 2,4/2,8 mm. Während unserer Jägerausbildung haben wir auch diese Schrote auf Kipphase verwendet.


    zudem könnte deine kurzläufige Flinte einen unpassenden Choke haben und so nicht genug "Masse"
    sprich Schrote in das Ziel bringen.
    Gruß Wolf


    Die richtige Chokeauswahl ist bei Schrot immer wichtig und alle geeigneten Schrotflinten für Jagd haben entweder feste Chokes oder die besseren Flinten haben Wechselchoke.
    Doppelflinten findet man allerdings bei Wurfscheiben selten, da sie mehr Nach- als Vorteile haben. Die Doppelflinte hat ohnehin nur den Vorteil des geringeren Öffnungswinkels. Ihr großer Nachteil ist die breitere Verdeckung des Zieles. Das wiegt schwer, weil alle Ziele bei Trap, Skeet, Kipphase und auch bei der Jagd fast immer seitlich bewegen bzw. fliegen. Da ist halt eine Bock(doppel)flinte günstiger, weil sie schmaler ist.
    Zudem habe ich eine Kutscherflinte noch nicht mit Wechselchokes gesehen.

    PS. Kipphase ist keine sportliche Disziplin sondern eine jagdliche Schießart. Mit Kipphase übt nur der Jäger bzw. der, der es werden will. Die Schießpüfung bei der Jägerprüfung kann wahlweise mit Kipphase oder Wurfscheibe gemacht werden. Das gibt die Prüfungsordnung zusammen mit den örtlichen Schießmöglichkeiten vor.

  • Sorry, aber das stimmt so nicht. Viele oder sogar die meisten Schießstände haben ohnehin nur eine Zulassung für Schrote bis 2,4/2,8 mm. Während unserer Jägerausbildung haben wir auch diese Schrote auf Kipphase verwendet.

    Ich glaube das das jetzt nicht so stimmt? ich war schon auf sehr vielen Schießständen , im In-und Ausland. Die Beschränkungen auf 2,4-2,8 mm Schrot habe ich auch oft gesehen, aber die galten immer für die Tontaubenstände. Alle Kipphasenstände (auf denen ich war) hatten einen eigenen Kugelfang/Barriere und eine Begrenzung auf 3,5mm Schrote.

    Grüße
    Dampf

  • Nun gut. Ich muss das so stehen lassen, weil ich nur wenige Stände kenne. Die allerdings hatten eine Beschränkung auf 2,8 mm/28 g Vorlage. Aber die Kipphasen fielen damit auch zuverlässig.

  • Ich denke, die Einschränkungen bei den Wurfscheiben-Ständen hängt mit der Sicherheit des Hinterlandes zusammen,
    wenn ich mich recht erinnere gilt für Schrot die "Faustformel" ....je mm Durchmesser = 100m... :S

    Gruß Wolf

  • Nachdem Kentucky auch schon mit anderen Flinten geschossen hat, denke ich nicht, dass es am Zielen liegt. Wie einige Kollegen vorher, tippe ich auf fehlende Masse. Ist mir auch schon passiert. Ich hab auch so eine Kutscherflinte, mit der ich den verdammten Hasen nicht zum umfallen gebracht habe. Mit der langen Baikal hab ich das aber spielend geschafft, deshalb: vermutlich kein Schützenfehler....

  • Ich denke, die Einschränkungen bei den Wurfscheiben-Ständen hängt mit der Sicherheit des Hinterlandes zusammen,
    wenn ich mich recht erinnere gilt für Schrot die "Faustformel" ....je mm Durchmesser = 100m... :S

    Gruß Wolf


    Absolut richtig. Aber alle (zivilen) Schießstände haben Beschränkungen. Schließlich will der Betreiber auch eine gewisse Haltbarkeit seiner Anlagen, die bei gröberen Schroten oder kräftigen Kugelkalibern mehr leiden.
    Daher haben die Begrenzungen immer einen Sicherheitsaspekt und dienen der Haltbarkeit der Anlage.

  • Ein Blatt Papier am Ziel befestigen und nach dem Schuß kontrollieren. Dann ist Klarheit.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)


  • ............................Die allerdings hatten eine Beschränkung auf 2,8 mm/28 g Vorlage. Aber die Kipphasen fielen damit auch zuverlässig.

    Das sehe ich auch so, mit einer normal langen Flinte mit entsprechenden Choke fallen die Kipphasen auch mit Schrote < 3,5mm.
    Schrot Ø 2,4 mit 28g legen ihn dann um.

    Der Mechanismus eines solchen Kipphasen, ist einfach, wenn dieser aber zu stramm eingestellt ist, helfen nur schnelle Salven :^)

    Grüße
    Dampf

    Einmal editiert, zuletzt von Dampf (21. März 2012 um 15:58)

  • helfen nur schnelle Salven

    Empfehlen könnte man da die gute alte "Striker", auch bekannt als "Strassenfeger"!
    12-schüssige Trommel wird geladen wie ein SAA, also kein SL, die Hülse schmeisst die aus über den Gasdruck des nächsten Schusses.
    Durch abgeleitete Gase. System allerdings DA, damit das leicht geht wirkt eine Feder in der Trommel auf den Abzug.
    Schön handlich mit etwa 80 cm. Mit Jagdschaft, ohne Vordergriff auf JJS erwerbbar.
    Mit Klappschaft in D verboten.

    Garantiere für ein schnelles Ende des *Kipphasen*!

    Auch als "Vollernter" auf der Jagd verwendbar, legal, da kein SL, sondern rein mechanisch.

    Allerdings besteht die vage Möglichkeit, von diesem Jagdherren keine 2. Jagdgelegenheit mehr zu erhalten,
    sondern einen gepflegten Tritt in den Südpol. *lol*

    Gruß!

    P.S.:
    Wird auch gerne von Polizei zum Verschießen von Gummikugeln benutzt.

  • Danke für die vielen Tips bisher.

    Also da mehrere Leute mit der selben Flinte geschossen haben und eigentlich keiner so recht traf, geht meine Vermutung auch eher in die Richtung, daß die Streuung einfach zu groß ist und daher keine kompakte Masse im Ziel ankommt.

    Dafür spricht auch, daß Teile des Hasen (er ist dreiteilig) ab und zu leicht gewackelt haben.

    Was die Flinte für Chokes hatte, kann ich leider nicht sagen.
    Wie sind denn die Angaben bzw. die Bezeichnungen der verschiedenen Chokes? Und was nimmt man wofür?

    Dann kann ich nächstes Mal nachschauen :)

    Wir haben für unseren Verein ja auch so eine kurzläufige Flinte angeschafft, mit der hatte ich aber noch nicht das Vergnügen :)

    Den Tip mit dem Papier vor dem hasen werd ich nächstes Mal auf jeden Fall umsetzen, dann haben wir auch gewissheit was die Streuung angeht.

    Ich freu mich richtig drauf, jetzt hat mich er Ehrgeiz gepackt mit dem Ding doch was zu treffen ^^

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Auf welche Entfernung wird denn der Hase geschossen?

    Geh mal auf den Schießstand und schieß aus selber Entfernung auf einen Karton mit 1m x 1m der nen Fleck in der Mitte hat, den du anvisieren kannst. So kannst du schauen, wohin deine Garbe geht und wie weit sie öffnet.