Zugefaltete Patronen "versiegeln"?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. September 2018 um 10:37) ist von Viper1497.

  • Ich habe schon mehrfach gelesen und gehört, dass Patronen, welche keine Plastikabdeckung haben, sonder zugefaltet sind, mit der Zeit "schlecht werden", weil die angeblich nicht richtig "dicht" sind. Besonders sollen davon Gaspatronen sein. Wenn das stimmt - kann man was dagegen tun? Vielleicht z.Bsp. die Teile oben mit Lack überziehen oder etwas in der Art?

    Gruß

  • Ein kleiner Tropfen Wachs sollte das Problem lösen.

    gruß master

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Alle zugefalteten Gaspatronen haben eine Wachsversiegelung auf der Spitze. Fehlt diese, waren dies Patronen zu großer Wärme ausgesetzt und sind recht häufig nur teilweise bis ganz unwirksam, außerdem verklumpt der Wirkstoff mit der Zeit und verliert dadurch auch noch an Wirksamkeit, da er hydroskopisch ist.
    Die Treibladung unter dem Wirkstoff ist durch eine Trennschicht aus Kork oder Pappe besser geschützt ( Gleiches gilt für die zugekrimpten Platzpatronen ), kann aber im Laufe der Zeit bei fehlender Wachsversiegelung und hoher Luftfeuchte ebenfalls zum Versager werden.

  • pak9: genau an sowas hatte ich halt auch gedacht. Hast Du das selbst schon getestet? Kann da auch nichts irgendwie von dem Lack ins Patroneninere kommen? Sollte ja eigentlich nicht, zumindest wenn die Mun neu ist, oder?

    Gruß

  • Betrifft jetzta aber nur Gaspatronen und Pfeffer oder?
    Normale Knallmunition ist davon nicht betroffen?
    Mfg

    So, wie es Vogelspinne beschrieben hat, dürfte es wohl für alles zutreffen, nur dass halt das Pfefferzeugs wohl noch empfindlicher ist als die Pulverladung...?
    Na, ich werde wohl neu gekaufte Gas-Mun künftig oben drauf lackieren :) und sämtliche Mun nur noch in verschlossenen Behältern lagern, in die ich gleichzeitig auch Trockenmittel packe.

  • naja pfefferpatronen habe ich von wadie, die sind ja nicht geflaltet sondern haben platik vorne drauf, nur bei den normalen patronen die ich fürn revolver nutze is nirgens so ein wachstrofen drauf?????
    Bei meinen viehbetäubungspatronen fürn schussapperat jedoch schon, aber bei den normalen knallpatronen nirgens....

  • @ Eastwood:

    habe meinen gesamten (geringen) Munitionsbestand so behandelt. Farbige Nagellacke in den gleichen Farben wie die Kunststoffabdeckungen verwendet. So kann ich bei gefalteten Kartuschen auch von vorne erkennen, ob und welcher Wirkstoff drin ist. Praktisch, wenn sich die Kartuschen z. B. in Bianchi-Ladestrips oder Speedloadern befinden. Dann sieht man die Kennzeichnung auf dem Patronenboden nicht mehr.
    Knallpatronen haben, auch wenn sie mehr als 10 Jahre mit dieser Behandlung lagerten, einwandfrei funktioniert. Keinerlei Nachteile feststellbar.
    Es ist kein Nagellack in das Innere eingetreten, das Zeug trocknet ja schnell, wenn man nur duenn auftraegt.

    Die Methode ist, wie der Schwabe sagt "gschickt und doch praktisch".

    Gruss
    pak9

  • Alle zugefalteten Gaspatronen haben eine Wachsversiegelung auf der Spitze. Fehlt diese, waren dies Patronen zu großer Wärme ausgesetzt und sind recht häufig nur teilweise bis ganz unwirksam, außerdem verklumpt der Wirkstoff mit der Zeit und verliert dadurch auch noch an Wirksamkeit, da er hydroskopisch ist.
    Die Treibladung unter dem Wirkstoff ist durch eine Trennschicht aus Kork oder Pappe besser geschützt ( Gleiches gilt für die zugekrimpten Platzpatronen ), kann aber im Laufe der Zeit bei fehlender Wachsversiegelung und hoher Luftfeuchte ebenfalls zum Versager werden.

    Hygroskopisch

    PTB: RG 96 / Umarex, Zoraki 914, Weihrauch HW 37 :thumbup:

  • Normalerweise wird Munition mit Zaponlack gedichtet. Sprich Militärpatronen bekommen das Geschoss eben mit Lack eingesetzt und um die Ringfuge vom Zündhütchen ist der Lack auch. Sollte daher auch bei den Platzern funktionieren.

  • Bei Militärmunition hat das in erster Linie für eine gewisse Dichtigkeit zu sorgen, aber das Geschoss wird damit auch festgeklebt, damit es nicht so leicht beim Repetiervorgang in die Hülse gedrückt wird. Ob das wirklich mit Zaponlack gemacht wird, weiß ich nicht.
    Gegenüber der gefalteten Kartuschenmunition gibt es aber einen Unterschied. Die Faltung hat immer ein Loch an der Spitze. Ein Lack würde vermutlich rein laufen.
    Knallkartuschen, die für Wühlmausfallen verwendet werden, bleiben eine Weile im feuchten Erdreich und meist ist die Falle auch der Witterung ausgesetzt, so dass dort die Abdichtung wichtig ist. Deswegen wird die Spitze von diesen Knallkartuschen mit einer Art Wachs versiegelt.
    Bei den gefalteten Revolverkartuschen habe ich das noch nicht gesehen. M.M reicht es aus, wenn die Dosen dicht verschlossen trocken gelagert werden. Man kann ein paar Beutelchen Sillicagel einlegen. Hat die Dose, bzw. Deckel einen Riss, sollte man die Kartuschen umfüllen.

  • Zaponlack ist schon richtig, wird aus Kollodiumwolle hergestellt, ist stark brennbar und verbrennt wie Nitropulver rückstandsfrei.

    Für Patronen wirds meist rot oder grün eingefärbt.

    Man könnte in die Kartusche einen Krümel Wachs drücken und drüberlackieren, aber wozu?

  • Hallo,

    Zaponlack kann schon passen, weil es diese Lacksorte seit sehr vielen Jahren gibt.
    Diese Lacksorte ist ein Nitrozelluselack, der sehr dünnflüssig ist und sehr schnell trocknet.
    Er trägt also sehr wenig auf dem Metall auf und klebt nicht zusammen, weil er ganz schnell trocknet.
    Wird auch angewandt bei Kupferblechen, wenn man die Korrosion verhindern möchte.

    Gruß Viper1497