HW 30 zerlegen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.259 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Juni 2008 um 13:56) ist von pupsnase.

  • Hallo alle zusammen!
    Ich bin ganz neu hier im Forum und habe ein paar Fragen zur meiner HW 30S.
    Wie lange kann ich mit einer neuen Kolbendichtung schießen, ohne dass Leistungsnachlass entsteht. Wann ist ein wechsel fällig?

  • Hallo Weihrauch,

    ich hab zwar selbst keine HW 30 denke aber das verhält sich wie bei jedem anderen Preller auch.
    Solange die Waffe Duuck hat und man keine Leistungseinbuße feststellt braucht man da eigentlich nichts zu machen. Feder und Dichtung sind bei Weihrauch und anderen guten Marken allemal für 30 - 35 Jahre gut sofern die Waffe pfleglich behandelt wird.

    Nur wie stellt man das als Newbie fest, grade wenn man die Waffe vielleicht gebraucht gekauft, und diese schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat? Das beste ist da sicher das messen der Mündungsgeschwindigkeit. Nur hat man das geeignete Gerät als Einsteiger natürlich selten vor Ort.

    Wenn Du den Eindruck hast die Leistung ist konstant und gut, die Trefferlage gleichmäßig, so würde ich mir nicht allzuviel Gedanken machen.

    Gruß, Michael

  • Die Kolbendichtung wirst du am HW 30S schwer gewechselt kriegen! Man kann zwar den Abzugsblock und das ganze Gedöns im inneren rausnehmen aber da der Spannarm am Lauf fest mit demgleichen vernietet ist ist und der Spannarm eine Demontage des Kolbens verhindert wird es ohne das HW 30S zu beschädigen nix draus die Dichtung zu wechseln.

    Besser wäre eine schöne Verschraubung von Weihrauch an der Stelle um den Spannarm entnehmen zu können, das stimmt. Weil das Weihrauchfett selbst für normale Schützen nervig werden kann, es dieselt stark.

  • Das stimmt! So habe ich es auch gemacht! Ich habe alle Teile gründlich gereinigt und möchte den Kolben einfetten. Aber mit welchem Fett?
    Muss das Fett nicht Hochhitzebeständig sein?
    Welches Fett nehme ich da am besstem?

  • Hallo,

    ich hatte nicht geahnt das Du das Teil schon zerlegt hast, ich denk da ist eine Messung nicht notwendig. Das wird nach dem Zusammenbau schon passen.
    Ich würde in dem Falle die Feder gleich mit wechseln, die wird bei Weihrauch auch nicht die Welt kosten. Achte nur darauf das Du die Original :F: Feder bekommst. Bestelle Dir das Fett gleich mit und Du hast wieder viele Jahre Freude an dem guten Stück.
    ich würde Dir empfehlen bei Weihrauch anzurufen, Emails haben eine recht lange Laufzeit.

    Zur Geschwindigkeitsmessung: Combro cb-625 vs. CED Millennium Chronograph
    Ich selbst habe den Combro vor Ort, der hat nur den Nachteil das er bei CO² Waffen mitunter falsche Messwerte liefert. Bei Pressluft und Federdruckwaffen ist er ausreichend genau.
    Bestellen kann man den z.B: bei Sportwaffen Schneider oder direkt beim Hersteller in England.
    Der Vorteil wenn man in England bestellt ist das man sämtliches Zubehör mitbestellten kann, welches in DE nicht ganz einfach zu erwerben ist. Dazu noch zu einem konkurrenzlos günstigem Preis und schneller Lieferung. ;)

    Zum Fett, da habe ich selbst keine Erfahrung. Bei meinen Haenel Kork - Kolbendichtungen bin ich immer mit Ballistrol gut gefahren, meiner Ansicht nach braucht das Haenel kein Fett.

    Ich könnte mir vorstellen das Graphitfett (Automobielzubehör) gute Eigenschaften für diesen Zweck hat. Hat da jemand Erfahrungen?

    Gruß, Michael

  • Zitat

    Original von Weihrauch87
    Das stimmt! So habe ich es auch gemacht! Ich habe alle Teile gründlich gereinigt und möchte den Kolben einfetten. Aber mit welchem Fett?


    Du kannst praktisch nahezu jedes Universalfett benutzen. Schau mal im Baumarkt (obi) oder Autoteilehandel. Ich empfehle ein gutes Moly-Fett, zb "MoS2 Langzeitschmierfett" von LiquiMoly, oder ein teflonhaltiges Fett. Dem Weihrauch Fett sehr ähnlich ist meiner Meinung nach das Mehrzweckfett von Nigrin, erhältlich zb im Obi in einer 250ml Tube.

    Feder und Innereien gut fetten, nicht übertreiben. Den Kolben außen dünn einfetten, sowie die Dichtung an der Außenseite ganz leicht. Vor die Dichtung sollte möglichst kein bis maximal sehr wenig Fett, sonst kann es schnell zum Dieseln kommen.

    Zitat


    Muss das Fett nicht Hochhitzebeständig sein?


    Nein, wirklich ausreichend hitzebeständig für den Einsatz in LG's sind die mir bekannten Fette ohnehin nicht und bei überreichlicher Anwendung kommt es so oder so um Dieseln. Ich verwende teilweise zb ein teflonhaltiges Fett, welches laut Hersteller bis +285Grad Celsius beständig sein soll, und das dieselt genauso schnell wie das günstige Nigrin Mehrzweckfett.

    Die einzigen mir bekannten extrem temperaturbeständigen Fette sind Lithium-Verseifte Hochleistungsfette, wie man sie zb bei Radlagern im KFZ Bereich einsetzt.
    Nur beim LG würde ich rein aus Gefühl davon absehen. Schon allein, weil ich noch nie gehört habe, daß solche Fette in LG's eingesetzt werden. Außerdem dürften wohl auch solche Fette mit den Bedingungen im Kompresionsraum eines LG's überfordert sein.
    Hinzu kommt, daß ein ganz leichtes Dieseln ja durchaus erwünscht ist. Also kein dicker Rauch oder so, aber ein wenig riechen darf es nach dem Schuß schon - finde ich zumindest.


    Aber mal kurz eine Frage am Rande: Wie alt ist das LG denn? War die alte Dichtung wirklich schon fertig? Du kannst die alte Dichtung übrigens gut testen bei demontiertem Gewehr. Halte vorne den Transferport zu und drücke den Kolben mit einem geeigneten Gegenstand nach vorne. Wenn er Druck aufbaut, dann ist alles völlig in Ordnung.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Servus Joachim,

    ja ich verwende Moly selbst in meinem HW97k sowie in der HW45. Ich verwende das MoS2 Langzeitfett von LiquiMoly, genaue Bezeichnung LM47. Bis heute noch nie Probleme. Das LiquiMoly härtet nicht aus. Immer wenn ich die Waffen wieder demontiert hatte, war das Fett zwar ausgedünnt, aber immer noch höchst schmierig. Man hat manchmal echte Probleme die Teile festzuhalten :))

    Liegt nicht sogar diesen V-Mach Kits Moly Fett bei? Ich muß aber gestehen, daß ich unter anderem auch deshalb an dem Fett festhalte, weil man in vielen englischsprachigen Foren ohne Unterbruch von diesem Zeug liest und eben weil es auch bei diesen Kits beiliegt :)) überdies habe ich bisher noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht. Naja: Außer an der Fahrradkette vielleicht, da war das Teflonfett besser. Das Moly war ein Dreck und Staubmagnet.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ich habe mein HW35 mit Vaseline (technische, obwohl ich bezweifle ob die Handvaseline nicht genau das gleiche ist) von innen und Caramba (stinkt nicht so wie Ballistol) von außen gefettet.

    Das mit dem Teflon-Fett mag ja toll und gut sein, ich finde aber der Preis entspricht nicht der Gegenleistung.

  • Dankeschön für die vielen Ratschläge! Ich habe direkt bei Weihrauch angerufen!
    Die meinten, dass fast alle Fette verwendet werden dürfen, sie dürfen nur nicht Harzhaltig sein! Hat mich ehrlich gesagt etwas gewundert! Ich hab mich schließlich für Teflon Fett entschieden. Laut Hersteller soll das
    Finish Line - Teflon Fett extrem Druck und Temperaturbeständig sein!

    Danke für alle Antworten, haben mir weitergeholfen!

    Bis denn!

  • Zitat

    Das Moly war ein Dreck und Staubmagnet.


    Vieleicht war das bei meiner IJ 61 die Ursache des Problems.
    Naja, bei meiner AM 850 habe ich zum schluß nur noch mit Teflonhaltigen Ölen und Fette gearbeitet und gute Erfahrungen gesammelt. Für die dichtungen noch etwas Silikonöl und gut.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/