Messerschneide polieren=Schärfer?

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 5.625 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2021 um 10:18) ist von ottokar.

  • Es gibt Klingen mit denen man "hobelt". Da werden die Schnittflächen poliert.

    Es gibt Klingen mit denen man "schneidet". Da wird die Schnittfläche mit Absicht in eine definierte
    Rauheit gebracht.

    Es gibt Klingen mit denen man auf einer Auflage schneidet.
    Da gibt es wieder andere Regeln.

    Es gibt Klingen die sollen sich nicht schnell abnutzen. Sind aber eigentlich zu weich.
    Hier kommt es auf den Schliffwinkel an.

    Es gibt harte Klingen. Die werden schon wieder anders behandelt.

    Dann gibt es zwei Arten von Klingen die sollen den Schneidgrund nicht beschädigen, aber gut
    schneiden. Wieder anderer Schliff.

    Allen Anwendungen gemeinsam ist eine gute Methode, sie präzise und winkelgenau zu schleifen.

  • Das da:

    Eine Schleifzwille Typ Magneto von Dick.
    Man, wie oft hab ich allein hier, dieses Teil empfohlen.
    Aber jetzt geht wieder das Geheule los zum Preis, Haptik, Expertenwissen usw.
    Anstatt das einfach mal auszuprobieren.

  • Der macht nichts anderes als mein Wetzstahl.

    Dafür eben für Ungeübte tauglich.

    Man sollte nur wissen, dass vorher erst einmal ein vernünftiger Grundschliff existieren sollte, dann wird man mit dem Gerät sehr zufrieden sein.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Die Schärfe hängt vom
    Stahl (Carbidgröße, Feinheit und Verteilung, .... des Stahls)
    dem Schleifwinkel (20 Grad pro Seite sind in der Sume schon 40 Grad!
    Der Feinheit des Schleifmittels
    Der Gleichmässigkeit der Schneide / schleifens
    Ob die Schneide gerade liegt oder umgeklappt ist.
    ab.

    Hat der Stahl grobe, große Carbide, kann man Ihn nicht fein schleifen.
    Ist der Winkel groß (z.B. 250-30 Grad) kann die Klinge nicht sehr scharf werden.
    Schleift man am Ende mit 40ger Körnung, kann die Schneide auch nicht sauber scharf werden.

    Beim Durchdringen noch von der Dicke und Geometrie der Klinge.

    Die wohl schärfsten Klingen sind Saphirklingen und Bruchklingen (Feuerstein, ...)
    Erstere z.B. für Augen-OPs.

    Mikrotom-Klingen sind auch sehr scharf. Sie müssen halt sauber Schichten in µm Bereich schneiden.
    Keine 1cm Brotscheiben.

    Ein gutes Mikrotom-Messer aus gutem Stahl kostet auch gerne etwas mehr.

    Das Billigschleifgeräte oder noch schlimmer elektrische keine perfekten Ergebnisse liefern sollte klar sein. Teile, wo man ein Messer durchziehen muß können nicht gleichmässig schärfen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das Thema ist ja scheinbar doch Interessanter als gedacht
    Habe mir nevel dull bestellt und werde es einfach testen
    Denke mal die Schwierigkeit wird sein den Winkel zu halten
    Der Feinschliff mit 8000 Körnung reicht natürlich vollkommen aus aber warum nicht testen
    Danke für die vielen Antworten :)

  • Ja, hol dir lieber einen billigen 1000/6000 Kombistein und noch einen groben Schleifstein um Macken aus der Klinge zu bekommen und du bist ganz gut dabei. Einen Ledergürtel zum Abziehen hat auch fast jeder.

    Die Geräte die dir den Winkel schon vorgeben sind ok, aber lernen tut man dabei nichts.

    Ich hab auch erst 3 oder 4 mal Messer geschliffen und mittlerweile werden die echt scharf. Sehr befriedigend wenn man es endlich mal gut hinbekommt.

  • Meinen Flash hatte ich in Berlin bei einem befreundeten Katana Polierer.
    Über 250x Wassersteine und noch einmal einen Sack Fingersteinplättchen,.....
    Anderehaben eine Bibliothek. Er eine Schleifstein-Bibliothek.

    Kosten für die Politur (nur Schwerter) ab 10 Euro pro cm. Also in der Regel ab 100,- pro Politur.
    Und die ist jeden Cent wert.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das Billigschleifgeräte oder noch schlimmer elektrische keine perfekten Ergebnisse liefern sollte klar sein. Teile, wo man ein Messer durchziehen muß können nicht gleichmässig schärfen.

    Gruß Play

    Also ich bin mit meiner Elektrofeile durchaus zufrieden. Abgenutztes Band mit 400er Körnung für den Grobschliff, Lederband mit Autosol zum Abziehen und die Klingen Rasieren danach. :whistling:

  • Das da:


    Eine Schleifzwille Typ Magneto von Dick.
    Man, wie oft hab ich allein hier, dieses Teil empfohlen.
    Aber jetzt geht wieder das Geheule los zum Preis, Haptik, Expertenwissen usw.
    Anstatt das einfach mal auszuprobieren.


    Hall,

    das Teil der Firma Dick habe ich mir auch irgendwann einmal gekauft.
    Ich würde es mir nicht mehr kaufen, weil ein Wetzstahl meines Erachtens besser ist.
    Für Ungeübte ist es sehr schwer mit dem Wetzstahl die Klinge zu schärfen, weil man Angst hat sich zu schneiden. Ein Wetzstahl hält ewig. Ich habe zwei davon, einer ist Uralt und war günstig, der andere ist jünger und der beste Stahl von Dick und kostet recht viel. Beide Stähle leben noch und werden von mir benutzt.

    Gruß
    Viper

  • Schultz

    Klar reicht das. Aber wenn man eine richtig, richtig gute Politur will, dann sind Elektrogeräte keine Option.
    Da liegen Lichtjahre dazwischen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Schultz

    Klar reicht das. Aber wenn man eine richtig, richtig gute Politur will, dann sind Elektrogeräte keine Option.
    Da liegen Lichtjahre dazwischen.

    Gruß Play


    Hallo,

    ich mache meine Werkzeuge schon seit vielen Jahren scharf.
    Zuerst war bei mir der Handschliff angesagt, weil es die Maschinen nicht gab oder diese sehr teuer waren. Dann kaufte ich mir Elektroschleifgeräte. Diese Maschinen sind viel schneller, wenn man viel Material wegnehmen muss. Allerdings kommt bei mir immer noch ein Handschliff als Endarbeit hinzu. Meine Werkzeuge schneiden. Ich kann mich der Meinung eines Users nicht anschließen, dass nicht jedes Werkzeug immer scharf geschliffen sein muss, es würde auch ein halbwegs geschliffenes Messer reichen. Es gibt Gründe, warum es eine Maschine sein muss, weil bei einem Werkzeug unter Umständen ein ganz genauer Winkel eingehalten werden muss. Per Hand muss ich mir dann eine Lehre bauen.

    Die Gretchenfrage nach dem was besser ist kann ich mir noch seit Jahrzehnten Schleiferei nicht beantworte. Ich benutze beide erfahren, ich schleife mit einer Maschine und wenn ich will auch mit der Hand.

    Gruß
    Viper

  • Wenn man mal richtige Polituren gesehen hat, ist die Frage sofort geklärt. "Scharf", eine gute Politur und richtig scharf sind 3x völlig unterschiedliche Dinge. Und eine jap. Politur mit Fingersteinen, ... ist noch einmal etwas anderes.

    Eine Maschinenpolitur ist quasi barbarisch. Oft auch zu schnell/heiß mit schlechtem, billigen Poliermitteln.
    Mit einer Tormek mit Wasserstein schon etwas besser. Aber Nichts kommt an gute Handarbeit heran.

    Aber klar. Ein 10,- Tedi Messer bekommt keine High End Politur.

    Das hat eine halbwegs gute Politur:
    https://www.juwelier-strebel.de/asian-art/japan/754-tachi

    Eine gutpolierte Mikrotomklinge ist aber auch nicht zu verachten, wenn Sie sauber 3-6µm schneidet.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (12. Juni 2021 um 15:48)

  • Mag sein, ich bin kein Augenchirurg.
    Wenn ich Bock hab zieh ich Abends vorm TV entspannt die Messer per Hand ab. Wenn ich die Schneide neu aufbauen muss halt Elektrisch.
    Belgischer Brocken und so hab ich natürlich auch da aber für meine Zwecke reicht es wenn die Klingen Rasieren und das schafft eine Elektrofeile mit Leder und Autosol mit 2 mal abziehen.

  • Circa 135.500€ - krass !

  • Mein altes Schwertforum hatte mal ein Treffen, wo ich das Katana des jap. Kaisers und andere gezeigt hatte. Mit der richtigen Beleuchtung kommen die Stahlfeinheiten sehr gut zur Geltung. Manche sind wie Gemälde.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play