Neue EK Archery Cobra "Siege": Compound-Wurfarm, 75 Joule

Es gibt 422 Antworten in diesem Thema, welches 68.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. April 2022 um 07:29) ist von devastator1973.

  • Man muss hier aber einige Dinge bedenken.

    Die "Siege" hat einen Compound-Wurfarm, der auf zu leichte Bolzen viel problematischer reagieren wird als ein einfacher Recurve-Wurfarm. Die "Siege" verwendet ganz neue, mit 3-fach Vanes bestückte Pfeile, die sehr viel länger sind als die kurzen Adder-Pfeile. Sie werden sicher auch deutlich schwerer sein. Eine "Magazin-Siege" müsste deshalb wohl auch andere Bolzen bekommen.

    Offenbar ist die "Siege" auch in anderen Bereichen modifiziert worden. Die String Stopper sind Teil des Korpus, nicht mehr Teil der Wurfarme. Die Spannhebel wurden verstärkt. Die Pfeilschiene muss auch neu sein, sonst würden keine 3-fach Vanes gehen. Der Systemblock ist klar anders als bei der "Adder", eher wie bei der "RX". Was bliebe übrig, bei einem "Upgrade"? Der Pistolengriff vielleicht, ein billiges Plastikteil.

    Sicher wissen die EK Archery Leute jetzt, wie man ein Magazin baut - aber das wussten sie auch schon, als sie das allererste JS-Video zum Umbau gesehen haben. Es ist doch nicht die "geniale" Erfindungskunst von JS, die sie dazu gebracht hat, die "Adder" herauszubringen - sondern seine Reichweite. Ohne diese im Armbrustmarkt nicht gekannte Promotion-Tour (auch alle anderen relevanten YouTuber haben die Adder gefeatured) wäre die Adder doch nie im Leben so erfolgreich gewesen. Das weiß EK Archery natürlich, und warum sollten sie nun eine andere Strategie fahren?

    GoGun hat immerhin das neue 7er-Magazin und die Clips selbst entwickelt und bietet es exklusiv an. Ich nehme an, es wird bald eine "GoGun Siege" geben. Die ganz normale Siege, mit einem 7er Magazin, einer Adder-Schiene und einem Adder-Systemblock. Dasselbe Prinzip wie bei der "Stinger" - man nehme eine billige einschüssige Basis, setze ein Mag drauf, hyped es entsprechend und zack, der nächste Verkaufsschlager. Dann bietet man ein Umrüstkit an, das fast soviel wie die ganze neue AB kostet.

    Passende Bolzen mit höherem Gewicht sind offensichtlich bereits in der Testphase. Ein 7,5" Bolzen kann über 70 Gramm schwer werden (Vollstahl).

    Als nächstes kommt dann die Siege mit 30-Schuss-Magazin und 40-Volt-Elektromotor-Antrieb. Per Feuerwahlhebel einstellbar, Einzelschuss, 3-Schuss-Salve oder Full Auto.

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    a) Sicher wissen die EK Archery Leute jetzt, wie man ein Magazin baut - aber das wussten sie auch schon, als sie das allererste JS-Video zum Umbau gesehen haben.
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    b) Es ist doch nicht die "geniale" Erfindungskunst von JS, die sie dazu gebracht hat, die "Adder" herauszubringen - sondern seine Reichweite. Ohne diese im Armbrustmarkt nicht gekannte Promotion-Tour (auch alle anderen relevanten YouTuber haben die Adder gefeatured) wäre die Adder doch nie im Leben so erfolgreich gewesen. Das weiß EK Archery natürlich, und warum sollten sie nun eine andere Strategie fahren?

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    c) Full Auto.

    a) Stimme ich zu. Trotzdem, wissen wie etwas gehen könnte und es dann aber auch zur Marktreife zu bringen sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Ich glaube wirklich, EK hat JS einfach mal machen lassen um zu sehen was möglich sein könnte. Kostet EK erstmal nichts (oder nicht viel), aber bei Erfolg knallt es (Standardvorgehensweise, bestes Beispiel aktuell: Pfizer, Bundesregierung und Biontech, lass den Kleinen einfach mal machen, viellecht klappts ja ---)

    b) Stimme ich nicht wirklich zu. Es hat schon einen Bastler gebraucht, der die Idee zu einem funktionieren Produkt entwickelt hat. Wie gesagt, ich glaube es ist ein riesen Markt für Adder ähnliche Produkte vorhanden. Wenn EK clever ist, bzw. die Marketing Power hat oder aufbauen will, sollten sie direkt mit den YTern und was weiß ich wo Influencer Verträge abschließen. Dann wäre JS nicht der Haupttreiber, sondern nur noch einer (natürlich ein sehr gewichtiger) von vielen.

    c) Das ist wirklich etwas wo wieder die Bastler (JS und JS mit Steambow) gefragt sind. Das kann oder wird aber Jahre dauern

  • Solange das Geschäftsmodell für EK Archery und JS beiderseits profitabel ist (und warum sollte es das nicht sein), dann wird sich wohl wenig ändern.

    Aus der "Steambow" Ecke wird mit Sicherheit einiges kommen. Die Firma hat bereits gezeigt, dass sie auch vor wirklich aufwändigen Mechaniken nicht zurückschreckt. Das "Steambow" Spannsystem arbeitet mit Drücken von bis zu 300 bar und spannt einen Excalibur-Wurfarm (>200 Pfund) spielerisch leicht. Das mag wirtschaftlich nicht erfolgreich sein, aber TECHNISCH ist das eine Meisterleistung. Die Präzision in der Teilefertigung, die nötig ist, um DAS hinzukriegen...

    EIne Repetier- oder sogar Automatik-Armbrust mit Druckluft-Spannsystem ist ohne Frage möglich und Steambow hat mit Sicherheit dafür das nötige Know-How, sowohl was die Konstruktion als auch was die Fertigung betrifft. Natürlich dauert so eine Entwicklung eine lange Zeit. Aber möglicherweise wurde mit der Entwicklung bereits vor ein oder zwei Jahren begonnen und nur unterbrochen, bis das BKA eine Entscheidung hinsichtlich der WBK-Pflicht gefällt hat. Das ist nun geschehen. Ich persönlich rechne mit ersten Ankündigungen noch im ersten Hj 2021.

    Ob es auch andere Hersteller geben wird, die Repetier-ABs anbieten? Ziemlich sicher ja. JS hat das Design ins Public Domain gegeben und somit Patente verhindert. Der Markt ist da, technisch ist es recht einfach und genug Anbieter gibt es auch. Es kommt Bewegung in die AB-Szene.

  • Gibt in der privaten FB Gruppe Neuigkeiten zur Siege.

    Erste Prototypen sind wohl schon in DE, sind entsprechende Bilder da, Lieferbarkeit wohl voraussichtlich ab Mai 2021.

  • Also eine reine Siege ohne Magazin ist für mich uninteressant. Nur der Spannmechanismus alleine reicht mir für ~300€-400€ (Spekulation) nicht. Es gibt ABs die sich leichter von Hand spannen lassen und schneller sind. Die von JMBFan angesprochenen 3fach Vanes sind ein Schritt in die richtige Richtung, für mich bleibt es aber eine PAB mit Anschlagschaft. Da habe ich bei mir keine „Nische“ für. PAB mit 3 fach Vanes habe ich, Magazinrepetierer habe ich und kompakte AB die sich halbwegs von Hand spannen lassen auch.
    Die Siege wird sich bestimmt gut verkaufen, für mich ist der nächste Schritt ein Magazin für 3fach Vanes (wg. Drall/Präzision) oder etwas vergleichbares. Mein Wunschkandidat wäre eine Art Twinbow2 mit Magazin und „vollwertigen“ Pfeilen.

  • Dreifach-Vanes lassen sich leider nicht wirklich stapeln. Man müsste dann mit Abstandshalter arbeiten, das würde so ein Magazin sehr sperrig machen. Aber wo steht eigentlich geschrieben, das man 3-fach Vanes für eine gute Präzision braucht? Einen Drall kann man auch mit zwei Vanes erreichen.

    Der Vorteil der "Siege" ist die Leistung. Die liegt bei über 70 Joule. Für eine PAB ist das heftig, verglichen mit den 20 Joule oder so der "Supersonic". Eigentlich reden wir von einer neuen Kategorie: Die Kompakt-Armbrust.

    Eine Magazin-Version wäre sicher interessant und ich wäre überrascht, wenn es nicht bald eine solche Variante geben würde.

  • 2 Fach Vanes funktionieren nicht, können sie ja auch gar nicht, das ist halt Physik. Ein Drall führt zu einem sehr stabilen Flug, leider kreist der Hintern des Pfeils dabei mit zunehmendem Radius.
    Stell dir das so vor: Die Vanes sind dazu da den Pfeil zu stabilisieren. Wenn der Pfeil nicht mehr gerade fliegt bekommen sie einen Anstellwinkel und dadurch entsteht eine Kraft die das Heck wieder ausrichtet. Dreht sich der Pfeil durch den Drall der Vanes jetzt (das sind so geschätzt 3600 U/Min.) wirkt diese Kraft durch die Kreiselwirkung erst ca. 90° später, stört also bei einem Pfeil mit nur 2 Vanes die Ebene welche keine Vanes hat (und sich daher nicht wehren kann), dadurch das Kreisen.
    Lösung ist Vanes zu verwenden die nicht aufgrund ihrer Fläche stabilisieren sondern aufgrund von Luftwiderstand wie bei einem Federball z.B.
    Für einen Produzenten gar kein Problem eine Lösung zu finden wenn man will aber warum wenn´s auch so gekauft wird.
    Hersteller/Verteiber können sich gerne bei mir melden, so teuer bin ich nicht...
    Weiteres Workaround wäre z.B. den Pfeil in der Einstellung für 3 Federn zu befiedern und nach 2 Federn um 180° zu drehen, dann bekommt man 2 x 2 Federn mit 60° Abstand, das sollte sich noch stapeln lassen und trotzdem stabil fliegen, auch mit Drall. Das Rail müsste dann natürlich angepasst werden.

    Gruß Stefan

  • @LeoTheGreat
    Asche auf mein Haupt, nicht wirklich. Bisher nur ZF auf 20 Meter eingerichtet (3 Pfeile) Abzug ist zu schwer, ruhige Pfeilabgabe eher mittel (kein Vergleich zu Scorpyd), Wurfarmkopf ist mit einer Schraube (wie woanders auch) abnehmbar. Cams liegen sehr weit oben an den Wurfarmen (daher vermutlich auch die Erste zerstörte Tac). Es liegen noch zwei andere ABs unbearbeitet rum. || Ab dem 29.12. sollte ich ein bisschen was schaffen. Das erste Bild ist von der Gewandelten, die anderen von der Defekten.

  • 2 Fach Vanes funktionieren nicht, können sie ja auch gar nicht, das ist halt Physik. Ein Drall führt zu einem sehr stabilen Flug, leider kreist der Hintern des Pfeils dabei mit zunehmendem Radius.
    Stell dir das so vor: Die Vanes sind dazu da den Pfeil zu stabilisieren. Wenn der Pfeil nicht mehr gerade fliegt bekommen sie einen Anstellwinkel und dadurch entsteht eine Kraft die das Heck wieder ausrichtet. Dreht sich der Pfeil durch den Drall der Vanes jetzt (das sind so geschätzt 3600 U/Min.) wirkt diese Kraft durch die Kreiselwirkung erst ca. 90° später, stört also bei einem Pfeil mit nur 2 Vanes die Ebene welche keine Vanes hat (und sich daher nicht wehren kann), dadurch das Kreisen.
    Lösung ist Vanes zu verwenden die nicht aufgrund ihrer Fläche stabilisieren sondern aufgrund von Luftwiderstand wie bei einem Federball z.B.
    Für einen Produzenten gar kein Problem eine Lösung zu finden wenn man will aber warum wenn´s auch so gekauft wird.
    Hersteller/Verteiber können sich gerne bei mir melden, so teuer bin ich nicht...
    Weiteres Workaround wäre z.B. den Pfeil in der Einstellung für 3 Federn zu befiedern und nach 2 Federn um 180° zu drehen, dann bekommt man 2 x 2 Federn mit 60° Abstand, das sollte sich noch stapeln lassen und trotzdem stabil fliegen, auch mit Drall. Das Rail müsste dann natürlich angepasst werden.

    Gruß Stefan

    Ich verstehe das nicht, wieso kreist der Hintern mit zunehmendem Radius, und trifft das nur zu, wenn die Vanes aus Versehen unsymmetrisch sind oder Wind vorhanden ist? Und wieso wirkt die Kraft nach 90°?

    Gibt es vielleicht irgendeine Online-Quelle, auf der das bebildert darstellt wird, damit man sich das besser vorstellen kann?

  • Der Radius nimmt zu wenn die Geschwindigkeit abnimmt. Das mit den 90° kannst du am Vorderrad von deinem Fahrrad selbst ausprobieren: In der Hand halten, andrehen und in eine Richtung auslenken so kippt das Rad 90° versetzt. Hubschrauberrotoren haben auch eine Phasenverschiebung, im Prinzip müsste ein Hubschrauber dessen Blätter für eine Nickbewegung nach vorne ausschlagen nach links kippen (beim Rechtsdreher), dazu gibt es auch was zu lesen.

    Gruß Stefan

  • 2 Fach Vanes funktionieren nicht, können sie ja auch gar nicht, das ist halt Physik.

    Habe vor ein paar Tagen meinen Fenris mit dem Greyback-Bogen bekommen und auf 50 Meter eingeschossen. Trotz nur zwei Vanes waren die Ergebnisse für meine Verhältnisse super. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit drei Vanes besser getroffen hätte. Die Pfeile stecken kerzengerade in der Matte. Das Zielen ist sowohl mit dem Red Dot als auch mit dem Laser viel einfacher, man braucht kein Peep Sight (obwohl am Greyback eines dran ist, muss ich mal abmontieren).

    Ich will aber nicht ausschließen, dass wirklich gute Leistungssportler bessere Ergebnisse mit 3 Vanes hinbekommen, aber für mich als Freizeitschützen sind die 2-Vane-Pfeile mehr als präzise genug, "funktionieren" für mich perfekt.

    Der Fenris (und auch die Cobra R Modelle) sind für olympische Disziplinen weder zugelassen noch geeignet, so viel ist klar.

  • Habe tatsächlich 25,5" Auszug eingestellt und so ziemlich alle Entfernungen ab 10 Meter geschossen. Bis 30 Meter war die voreingestellte Zugkraft OK, aber bei 50 Meter bin ich auf volle Power gegangen. Dann fällt der Drop deutlich geringer aus. Allerdings sinkt auch die Schusszahl, was aber an meiner (mangelnden) Fitness liegt und nicht am Bogen.

  • Vielleicht ist es beim Bogen nicht so krass wie bei den Pistolenarmbrüsten, einfach weil die Pfeile viel länger sind, das Problem ist aber sicher auch da existent.
    Normale Compounds schießt man ja mit Blankschaft ein um die Pfeilauflage einzustellen und wenn man da immer weiter zurück geht kommt irgendwann der Punkt wo die Blankschäfte immer weiter streuen, bei meinem Hallenbogen liegt der irgendwo zwischen 20 und 30m. Das ist die Instabilität der Pfeile.
    Die wird geringer wenn die Spitze schwerer wird. Ein Pfeil mit einem Schwerpunkt bei kleiner 25% (nicht FOC sondern Gesamtlänge) fliegt auch ohne Federn stabil, alles weiter hinten = instabil.
    Ein normaler Compoundbogen, richtig eingestellt, schießt schon recht genau, das 16cm Gold auf 50m sollten auch durchschnittliche Schützen recht regelmäßig treffen.

    Gruß Stefan

  • @Leerschuss

    Danke!

    Dann war es wohl doch gut sie mir nicht zu kaufen :) Hätte sie nur für Distancen über 100m verwendet...mit einem zu schweren Abzug und der von dir beschriebenen Schussabgabe wäre das nicht Optimal :)

    Würd mich über einen ausführlichen Testbericht nach einiger Zeit Nutzung/Erfahrung sehr freuen^^

    veni vidi vici