Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 9.332 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Juli 2020 um 09:51) ist von the_playstation.

  • Ich habe sowohl den zweischüssigen als auch den vierschüssigen JPX in meiner Sammlung.

    Eigentlich sind das klasse Teile. Gut verarbeitet, sehr wirkungsvolle Pfefferladung, treffgenau und windunempfindlich (bei den relevanten Distanzen), zuverlässig und nicht mal sehr teuer (naja, relativ gesehen).

    Eines aber stört mich: Warum sind die Dinger nur so klobig?

    Wer ist auf die dämliche Idee gekommen die Läufe NEBENEINANDER anzuordnen?

    Ein zweischüssiger JPX mit Derringer-mäßig übereinander liegenden Läufen wäre VIEL einfacher zu tragen. So geht das eigentlich nur mit den "Open Carry" Holstern, "Deadwood" lässt grüßen.

    Der JPX6 dagegen liegt in der Tasche wie ein Ziegelstein. Erinnert mich an mein erstes Handy, damals in den frühen 90ern.

  • Der JPX4 ist beim BKA durchgefallen, weil er einzelne Kartuschen statt eines Laufbündels verwendet. Diese Laufbündel stellen die Gesetzeslücke dar, durch die der JPX schlüpft, zusammen mit der "Tierabwehr" Lücke.

    Der JPX 6 wurde eigens auf diese Lücke hin konzipiert. Deshalb wird es keinen JPX4 in D geben.

  • Meine Meinung:
    Die meisten Notwehr-Szenariern außer Haus (ich schreibe das weil du den JPX führen darfst) ergeben sich in/aus einer Nahkampf-Situation. Das musste ich leider schon 2x am eigenen Leibe spüren.
    Daher fällt für mich der JPX als Notwehr-Instrument, zumindest im v.g. Fall, durch.

    Man stelle sich z.B. vor, jemand versucht, dir die Autoscheibe auf der Fahrerseite einzuschlagen, und du sitzt gerade am Steuer (an der Ampel). Dann kannst du schlecht damit schießen, willst du dich nicht gleich mit außer Gefecht setzen.
    Da ist Pfefferspray mit Sprühstrahl oder die von meinen Vorschreibern erwähnte Wasserpistole mit DIY-Füllung, IMHO zumindest etwas besser (vielleicht noch Taser und/oder E-Schocker, aber da kenne ich die aktuelle Gesetzeslage nicht).

    Inwieweit der JPX innerhalb geschlossener Räume den Verteidiger ebenfalls mit "versorgt" gelte es zu testen bzw. entsprechende Erfahrungen zu machen.

    Fazit: Ich finde das Ding nicht besonders toll, zumindest nicht im Rechtsraum Deutschland.

  • Ein Vorteil der JPX Waffen ist der stark gebündelte Strahl. Auf 7 bis 10 Meter kommst Du auf einen "Radius" von vielleicht 15 cm. Noch dazu wird die Ladung mit echt großer Wucht ausgestoßen. Da besteht nicht die Gefahr eines Selbstbeschusses, so wie bei einer SSW bei Gegenwind...

    Distanztaser sind verboten, die Hand-Taser total kastriert. Die Leistung ist begrenzt und nach einmaligen Gebrauch ist das Ding für einige (ewig lange) Sekunden "tot", aus rein rechtlichen Gründen. Man kann Taser heute komplett vergessen.

    Ich finde der JPX ist im Bereich der "less lethal" SV-Geräte das beste Produkt am Markt.

  • In geschlossenen Räumen sei es im Auto oder Wohnung etc. wird man sich mit aller höchster Wahrscheinlichkeit immer mit kontaminieren.
    Muss man halt abwägen was das geringere Übel ist, sofern die Selbstschutzmaßnahme funktioniert. Ich denke mal gerade unter Adrenalin ist dies gar nicht so einfach zu bewerkstelligen

  • Auf 7 bis 10 Meter kommst Du auf einen "Radius" von vielleicht 15 cm. Noch dazu wird die Ladung mit echt großer Wucht ausgestoßen

    Deswegen hatte ich Deutschland geschrieben. In der Schweiz wo das Ding herkommt, sind die Regeln lockerer.

    Bei 7 bis 10 m bist du oft schon nicht mehr in geschlossenen Räumen. Triffst du den "Angreifer" dann im Gesicht und er/sie trägt dauerhafte Verletzungen (z.B. Erblindung) davon weiß ich nicht, ob eine nachfolgende rechtliche Betrachtung noch voll zu deinen Gunsten ausgeht. Vor allem dann nicht, wenn der "Angreifer" dich nicht unmittelbar mit einer Waffe bedroht hatte, die dir auf diese Distanz hätte gefährlich werden können.
    Sichwort "Verhältnismäßigkeit der Mittel" ;)

    Edit: Als Kinder sind wir früher im Sommer oft und gerne nachts durch fremde Gärten geschlichen. Nicht auszudenken was alles passieren kann, wenn man mit so einem Teil "versehentlich" auf diese Art von "Bedrohung" schießt. Und einen effektiven Warnschuß kannst du damit ziemlich schlecht abgeben.

    IMO vermittelt das Ding ein trügerisches Gefühl von Sicherheit.

  • Ihr mit euren konstruierten SV Situationen auf Distanz.
    Meist isses doch so das ein Angriff aus unmittelbarer Nähe erfolgt und dagegen ist meines Wissens noch kein Kraut gewachsen.

  • Ne ne, die kommen schreiend "Ich mach dir kalt" aus 15-25m auf dich zugerannt.
    Da kann man(n) noch in aller Ruhe den Lauf der CO2 Pistole mit schwarzem Pfeffer füllen, den E-Schocker am Akkupack laden und das Stativ fürs Handy aufbauen. :D:saint:
    Oh, ganz vergessen: Den Drehverschluss der mit Salpetersäure gefüllten "Plastikzitrone" öffnen und die Wasserpistole nachladen füllen.

  • Ne ne, die kommen schreiend "Ich mach dir kalt" aus 15-25m auf dich zugerannt.
    Da kann man(n) noch in aller Ruhe den Lauf der CO2 Pistole mit schwarzem Pfeffer füllen, den E-Schocker am Akkupack laden und das Stativ fürs Handy aufbauen. :D:saint:
    Oh, ganz vergessen: Den Drehverschluss der mit Salpetersäure gefüllten "Plastikzitrone" öffnen und die Wasserpistole nachladen füllen.

    Beim Führen gilt: Das Teil ist zu klobig (ob nun der Vierer oder der Zweier). Da ist selbst die Damenhandtasche schon fast voll. Das schließt auch ein Mitführen im Hosenbund schon aus.
    Und hast du einen Rucksack dabei, dauert es schon wieder zu lange.
    Du bräuchtest quasi ein Schnellzieh-Holster dafür, und da möchte ich mal jemanden sehen, der mit so was durch die Gegend zieht.

  • Kann man natürlich, aber mir wär's zu unkomfortabel, vor allem abends auf Kneipentour :)

    Edit:
    Geht man in der Freizeit mal 10 Stunden auf ein Allkampf-Seminar, lernt man u.a. auch gleich, wie man eine Bedrohung mit Schusswaffe (auch scharf) oder Messer, aus der Nähe sicher abwehrt.
    Diese Art von Self Defense ist mehr wert als diese ganzen Pseudo-Schusswaffen.

    Eine andere Möglichkeit wäre noch, man zieht in die USA. Nur hast du da ein anderes Problem: dass die Gegenseite u.U. schon wieder besser bewaffnet ist und damit besser umgehen kann als du. Wettrüsten lässt grüßen.

    2 Mal editiert, zuletzt von timzett (12. Februar 2020 um 10:16)

  • Ich finde den JPX auch zu klobig, das ist sein größter Nachteil (die tödliche Wirkung auf Nahdistanz mal nicht mitgerechnet).

    Aber trotzdem ist es meiner Meinung das beste "Less Lethal" Produkt am Markt. Zwar lange nicht perfekt aber besser als die anderen Dinger.

    Ich persönlich trage überhaupt keine Waffen mit mir herum, sind für mich alles Sammel- bzw. Spaßobjekte. Aber sollte ich jemals tatsächlich mit dem Leben bedroht werden (so wie der Bürgermeister von Kamp-Lintfort) würde ich wohl den JPX wählen.

    ALLE "Less Lethal" Waffen, ach was im Grunde ALLE Waffen vermitteln einem auf eine Art ein falsches Sicherheitsgefühl. Eine Garantie auf eine erfolgreiche Abwehr stellen sie nicht dar. Was aber nicht heißt dass sie nicht trotzdem zur Sicherheit beitragen können. Wenn mich jemand glaubhaft mit dem Leben bedrohen würde, ich fände es gut nicht völlig wehrlos zu sein.

    Einen "großen Waffenschein", so wie das WaffG es vorsieht, enthalten einem die Behörden ja rechtswidrig vor, auch wenn man die Voraussetzungen des Gesetzes (erheblich höheres Maß an Gefährdung als die Allgemeinbeväölkerung, Sachkunde, Zuverlässigkeit) voll erfüllt. Bleiben ja nur Ausweichprodukte wie der JPX.

  • Eine andere Möglichkeit wäre noch, man zieht in die USA

    Und dann ? Wenn das ne Anspielung auf die Nutzung einer Schusswaffe ist, muss ich dich enttäuschen.
    Denn unter 7 m wird das so schnell auch nix mehr mit dem Waffe in Anschlag bringen und ggf abdrücken.

    Da lernt man dann auch gleich, wie man eine Bedrohung mit Schusswaffe oder Messer, aus der Nähe sicher abwehrt.

    Weils ja soviele Angriffe mit Schusswaffen in DE gibt. Das Klientel was welche hat mit dem wird man als Ottonormalbürger nicht in Kontakt kommen, wenn ja dann ist schon von vornerein etwas ganz schief gelaufen.
    Und Messer abwehren.. hm ich weiß nicht.

  • Zu USA: Auch das hatte ich ja infrage gestellt - siehe oben. Vielleicht hattest du ja schneller an deiner Antwort gearbeitet als ich meinen Betrag editieren konnte ;)

    Das mit den Schusswaffen war ein Beispiel - für die Paranoiker unter uns.
    Die Quintessenz meiner Ausführung war: Kampfsport beherrschen funktioniert meistens besser als diese ganzen Spielzeuge, gerade auch dann, wenn man wie du Schusswaffen oder Messer auf der Gegenseite ausschließt.
    Für die 3 Ernstfälle, die ich selbst erlebt habe, gilt das Gesagte zumindest zu 100%.

    Edit: Mir kommt es so vor, als ob die Meisten, die sich mit solchen Schieß-Spielzeugen beschäftigen, selbst noch nie ernsthaft angegriffen wurden. Wie gesagt die Meisten - Ausnahmen gibt es immer.
    Ansonsten wüssten sie bereits, dass alles, was es hierzu am deutschen Markt gibt, vor allem gut für den Geldbeutel des Herstellers ist. Denn der weiß nur zu gut um die "German Angst" und nutzt diese aus.

  • Worauf ich zum Thema Kampf"sport" hinaus wollte ist das einem doch eher vermittelt wird gerade bei Messern das Weite zusuchen.
    Mit dem Begriff Kampfsport habe ich jedoch das Problem das es sich um Sport handelt.
    Präzisiere/unterscheide doch bitte zwischen Kampfsport und tatsächlich effektiven Methoden um sich selbst zu verteidigen.

  • Man wird zwar immer gesteinigt wenn man es ausspricht, aber die beste Selbstverteidungsmethode ist der entsprechenden Klientel aus dem Weg zu gehen. Wie Nordwolf schon geschrieben hat bekommt man im Ernstfall auch keine scharfe Waffe schnell genug gezogen. Und der Kampfsport nützt auch rein gar nix wenn 5 Leute auf dich los gehen.

    In anderer Fall ist natürlich, wenn du zu Hause bist und der Angreifer noch draußen ist.

  • Hier der Klassiker als Beispiel:

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    Da wird es mit Waffe ziehen, egal welche, zeitlich schon recht eng => 3 Sekunden.

    Den Kanal zu abonnieren (nein es ist weder meiner noch habe ich eine Affinität zu ihm) und die gezeigten Sachen zu üben hilft mehr als das oben diskutierte.

  • Und es ist weder richtig, dass man im Kampfsport nicht auch das Abwehren eines Messerangriffs übt und dann beherrscht, noch dass ein Angriff mehrerer Personen nicht abgewehrt werden könnte.

    Fragt z.B. mal einen Schwarzgurt in Taekwondo oder Allkampf, oder am besten einen, der beides drauf hat ;)

    Edit: Und wie das obige Video auch schön zeigt: Man kann dem Übel gar nicht immer aus dem Weg gehen.