Flintenanschlag und intuitives Zielen mit Luftgewehr trainieren?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.189 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2017 um 19:05) ist von Floppyk.

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mal fragen, wie sinnvoll es ist, Anschlagsübungen sowie intuitives Zielen mit einem Luftgewehr daheim zu üben.
    ((wenn man nicht ständig auf den Stand kann))

    Ist das sinnvoll, oder eher kontraproduktiv?

    Danke Euch vorab!

  • wenn man sowas macht, dann sollte man genau wissen wie es richtig ist!
    Oder man hat jemanden Fachkundigen dabei der einem die Fehler sofort sagt.
    Ansonst trainiert man sich nur Fehler an.

  • ich wollte mal fragen, wie sinnvoll es ist, Anschlagsübungen sowie intuitives Zielen mit einem Luftgewehr daheim zu üben.

    Ich mache das immer so, da ich als FT Schützen nur alle 2 Wochen zum Schiessen kommen.
    Abzugstraining und Haltungstraining um nicht aus der Übung zu kommen.

    Gruß Udo

  • Mir fehlt aktuell noch echt das Gefühl, wie ich auf Kipphase oder Skeet "ziele" - also wie stark aufsitzend und wie viel vorhaltend...

    Statische Ziele mit Büchse sind absolut kein Problem..

  • Da will wohl einer 'n Jagdschein machen... :thumbup:
    Google mal nach "Flinten- und Büchsenschiessen leicht gemacht" von Berthold Begemann.
    Ist ein kleines Büchlein für wenig Geld und könnte helfen. Und nein, ich bin nicht der Verfasser und auch nicht am Umsatz beteiligt... ;)

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Anschlagübungen nutzen wahrscheinlich nur etwas, wenn das LG den gleichen Schaft hat wie die Flinte. Bei einem Schaft, der für Zielfernrohre ausgelegt ist, kannst du z. B. nur mit Verrenkungen über den Lauf zielen. Wenn du wissen willst, wie viel Vorhaltung nötig ist, schau dir bei Youtube Videos an, dort gibts viele Anleitungen mit Schusskameras am Lauf, bei denen du den Zielpunkt und die Tontaube sehen kannst.

    Wie viel aufsitzend kommt auf die Waffe an. Bei den Leihwaffen die ich bis jetzt hatte (habe noch keine WBK) musste die Taube quasi vom Lauf verdeckt werden. Dort hat man es als Schütze bei halbherzigen Treffern auf im spitzen Winkel fliegende Tauben gar nicht bemerkt, wenn man getroffen hat, und dem größten Bruchstück noch eine Ladung verpasst. Da kommen schonmal Sprüche von wegen oller Leichenfledderer... :P

  • Hallo Yacuza,

    danke für die Antwort-leider konnte ich bisher erst 1x Flinte schießen und hatte hier nach 5 Schuss (großer Kurs, daher anfangs kurze Schießzeiten) noch gar kein Gefühl, wie stark aufsitzend ich schießen muss...

    Ist egtl. an dem "tiefer" zielen, da durch den Rückstoß höher getroffen wird bei der Flinte was dran?
    Ab und an hört man ja sowas mal...

  • Wie mein Vorredner schon schreibt, solltest du lieber mit der richtigen Flinte üben.
    Ich bin seit 4 Jahren aktiver Trap und Doppeltrap Schütze mit Teilnahme an Landesmeisterschaften und DM in München.

    Ich hab auch schon einigen Anfänger bei ihren ersten Schritten begleitet.

    In der Regel würde ich dir raten, dass du so oft wie möglich auf den Stand gehst und dort Fachkundigen Rat einzuholen.

    Lerne erst einmal die Abläufe auf dem Stand kennen, außerdem den sicheren Umgang mit der Flinte.
    Dabei allerdings auch immer schon von jemandem die Technik kontrollieren lassen und gegebenenfalls korrigieren.
    Stand, Anschlag, Abruf und vor allem ganz wichtig für das Flinten schießen.. das sehen.

    Schau die Taube an und wende den Blick Weg von Korn und Schiene.
    Zieh dann intuitiv die Flinte mit einem sauberen Schwung bewusst über die Taube hinaus und Drück ab.

    Viele machen den Fehler und bleiben mit ihrem Blick auf dem Korn hängen.
    Dann kannst du aber die Taube nicht verfolgen.

    Deswegen Stand einrichten, Flinte in Anschlag bringen und den Blick am besten über den Bunker hinweg in die Ferne schweifen lassen.
    So nimmt man die Taube besser auf, als wenn man über die Schiene auf die Bunkerkante starrt und auf die Taube wartet.
    Dann fliegt die nämlich schon, bevor du sie richtig registriert hast.

    Gruß Ebi

  • Hallo Ebi, du schiesst ja olympisch Trap und Doppeltrap. Der Threadstarter macht den Jagdschein und schiesst jagdlich Flinte. Hier startet der Schütze immer aus der Erwartungshaltung auch beim jagdlichen Trap. Du ja im Voranschlag.
    Da ist das intuitive Anschlagen sehr wichtig.
    Wenn du @Hvnter mit dem LG zuhause trainieren willst, ist das theoretisch möglich aber praktisch schwer.
    Du musst zumindest die wichtigsten Schaftmaße (Senkung, Schränkung, Schaftlänge) deiner Kursflinte kennen und korrekt auf dein LG übertragen. Dann unterscheiden sich die Visierungen erheblich. Kimme und Korn beim LG (nehme ich mal an, wenn du kein ZF drauf hast, denn dann wäre es eh müßig) gegen die Schiene und das kleine Korn der Flinte. Wenn du auch das angepasst hast, kannst du zuhause Trockenanschläge machen, nachdem du in Kurs den korrekten Anschlag erlernt hast. Nach einem Mal kannst du noch nix erwarten. Warte erst Mal einige Schiesstermine ab. Der Anschlag muss erst mal unter Aufsicht geübt werden, damit du weisst, worauf du achten musst.
    Sonst schleichen sich Fehler ein und treffen wird zum Glücksfall.
    Wie du die Taube aufsitzen lässt, hängt von vielem ab. Bei Jagdflinten ist oft eine Verteilung der Schrotgarbe von 50% über und 50 unter dem Korn angepeilt. Aber wie das bei dir und deiner Kursflinte aussieht, hängt von der Senkung und deinem Anschlag ab. Es ist bei erfahrenen Schützen auch Geschmackssache. Aufschluss kann dir ein Schuss auf die Anschusswand geben, falls vorhanden. Oder auf ein großes Blatt Papier in Schussentfernung. Einen Punkt auff das Blatt machen und auf diesen anschlagen und schiessen. Dann erkennst du die Lage der Schrotgarbe.
    In der Praxis kannst du das aber nicht als feste Größe nehmen. Eine Traptaube, die gerade von dir wegfliegt musst du wahrscheinlich mit dem Laufbündel abdecken, eine quer zu dir fliegende musst du vorhalten. Wieviel, das musst du ins Gefühl bekommen und dass geht nur durch Schiessen unter kompetenter Anleitung, die dich gezielt korrigieren kann. Also nicht nur mit“Davor, dahinter, zu hoch, zu tief“ , sondern auch warum du zu hoch, dahinter ... bist und dir Korrekturen erklärt.
    Wenn du gerne gogglest, hier ein paar Schlagworte:
    - Christian Schulte. Schiesslehrer. Es gibt ein paar Interviews mit ihm online als PDF, die einiges erklären.
    - Gregor Schmidt-Colberg. Auch ein Schiesslehrer. Seine Seite ist auch sehr informativ in Sachen Flinte.
    - Flintenblog. Blogseite. Eine der besten zum Thema Flinte. Zum Teil ziemlich bissig geschrieben.
    - Gutsnobrain. Auch ein Blog. Auch sehr informativ und gut geschrieben.
    - Gil Ash auf Youtube. Amerikanischer Schiesslehrer. Gute Videos auf Englisch.
    Ansonsten üben, üben, üben.
    Übrigens gibt es wohl Studien, die belegen, dass auch das gedankliche Durchgehen einer Sache einen positiven Trainingseffekt hat.
    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich bin auch der Meinung, den Anschlag kann man nur mit der Flinte richtig üben. Allerdings würde ich zu Anfang ruhig aus dem Voranschlag schießen. Die jagdliche Erwartungshaltung kommt dann später dazu.

  • Der Meinung bin ich auch... Erst mal Voranschlag, damit man mal ein Gefühl für den richtigen Anschlag bekommt und wenn das dann halbwegs sitzt, würde ich auf den jagdlichen Anschlag umschwenken.

  • Ist wohl wahr.
    Aber das liegt ja nicht in der Hand von Hvnter, sondern in der des Ausbilders.
    Zum Anfang sowieso erst mal schauen, wie sich die ersten Schiessdurchgänge entwickeln.
    Nach einem Mal lässt sich noch gar nix beurtteilen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Hallo,

    das korrekte Anschlagen kannst Du meiner Meinung nach nur mit der richtigen Flinte üben, das intuitive Zielen geht nach meinen Informationen nur auf dem Stand auf ein fliegendes Ziel.

    Um das Nachziehen ( nicht stehenbleiben ), den korrekten Stand und das " Kopfdranlassen " zu üben ist ein leichteres Luftgewehr ohne Zielvorrichtung durchaus von Vorteil - im Gegensatz zur scharfen Waffe ( meine wiegt 3,8 kg ) hast Du dann mehr Wiederholungen und damit den Vorgang schneller gespeichert.

    Viel Erfolg

    FrankDie

  • Sicherlich gibt es auf dem Schießstand ein paar neue Wurfscheinben gratis. Diese kann man sich dann im Garten passend aufhängen und mal Stand un Anschwingen mit der Flinte üben.