Schießen mit Behinderung

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 6.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juli 2017 um 09:25) ist von Paramags.

  • Mal ein ganz neues Thema, ging mir so in den letzten Tagen mal wieder durch den Kopf. Wie ist das eigentlich mit Field Targetschießen und körperlichen Einschränkungen?

    Gibt es wie in den anderen Schießsportarten auch für das Fieldtargetschießen Sonderregelungen des Deutschen Schützenbundes?

    Und wie ist das jetzt nun eigentlich wenn ich Brillenträger bin, schieße ich dann mit Dioptrinausgleich oder doch mit Brille?

    Im Vorfeld hatte ich ja schon mal bei dem Einem oder Anderem gefragt - ne sachlich begründete Antwort erhielt ich allerdings nicht. Aber ich denke das man eine solche Frage in einem Forum schon in den Raum werfen sollte, da es Menschen gibt - die nicht alles so können wie wir, aber dennoch an unserem Spaß halt gerne teilhaben möchten.

    Ich freue mich auf eure Beiträge....

    Gruß Hinkel :love:

  • moin. betrachtest du eine brille als körperliche behinderung?

    das finge bei mir bei verkrüppelten gliedmaßen , contergan, oder orthopädischen einschränkungen erst verwendung der begriff.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Field Target wird nicht vom Deutschen Schützenbund angeboten, sondern vom Bund Deutscher Sportschützen (BDS), der die Regeln wiederum von der World Field Target Federation (weitgehend) übernommen hat. Das Regelwerk setzt nur wenige Beschränkungen (anders als im olympischen Schießsport), und Schützen mit Handicap werden weitmöglichst integriert. Wobei eine Brille sicher nicht als Behinderung zählt, kurze Beine, bei denen man sich schlechter auf den Knien abstützen kann, auch nicht. Ich leide an beidem... (und bei FT ist das Tragen einer Schutzbrille eigentlich Pflicht). Hier die Regeln:
    https://www.bdsnet.de/downloads/shb_field_target_bva.pdf
    Wer etwa nicht stehend oder kniend schießen kann (einige Lanes erfordern das), der kann mit dem Schießleiter etwas vereinbaren, sofern sich daraus kein unfairer Vorteil ergibt.

    Bei größeren Wettkämpfen, etwa der heute beginnenden EM in Marienberg, gibt es sogar nen Shuttleservice für Starter, die nicht oder nicht so weit laufen können.

    Übrigens wundert es mich, dass solche Anfängerfragen nicht beantwortet worden seien. War doch klar formuliert und die Antwort kein Geheimnis.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Das mit den Körperlichen Beeinträchtigungen beim FT sieht in der Parxis wie folgt aus:
    Kein Sitzen möglich: dann im Knien oder Stehen
    Kein Knienen möglich: dann im Stehen

    Ich weis das es beim DSB LG Wettkämpfe für Rollstuhlfahrer gibt, die dann aufgelegt schießen.
    Von Blinden hab ich auch schon mal gehört die bekommen dann ein akustisches Signal bis sie in der Mitte der Scheibe liegen.

    Ich bin auch Brillenträger und schieße ohne Brille mit Dioptrieenausgleich am ZF.

    Ich kann mir gut vorstellen, das es irgendwann eine Altersklasse ( ob Vereinsintern oder Offiziell ) beim FT gibt wo dann mit einem Schießstock geschossen wird.

    Der BDS hat ja wohl auch die Knieend Position beim Mehrdistanz Schießen mit der Kurzwaffe gestrichen wegen der vielen alten Leute :/ ( so meine Information, beim Mehrdistanz Langwaffe gibt es aber Kniend noch ?( )

  • Ich erinner mich da an einen Schützen aus Ebern mit steifem Bein.
    Der gute schiesst (garnicht schlecht) Kl. 1.
    Sitzend geht bei ihm und Stehend auch somit schiesst er eben die Kniend Lanes im Stehen.
    Und Brillenträger gibts auch einige. Manche mit Brille manche mit Dioptrin ausgleich.
    Ich wusste z.B. auch nicht das Johannes Brillenträger ist.
    Aber von zwei weiteren Schützen aus Ebern weiß ich das sie mit Brille schießen und ich glaube einer mit Kontaktlinsen.

  • moin. betrachtest du eine brille als körperliche behinderung?

    das finge bei mir bei verkrüppelten gliedmaßen , contergan, oder orthopädischen einschränkungen erst verwendung der begriff.

    Eine Brille betrachte ich jetzt nicht unbedingt als eine körperliche Einschränkung oder Behinderung - gehört aber zum Thema dazu. Da nur das Thema körperliche Einschränkungen bei Schützen im FT und anderen Diziplinen für ein Thema zu wenig wäre.

    Also zum Eingangsthread kann hier jeder seine Erfahrungen und Meinungen mitteilen. Das heißt auch, wer eine Brille oder Kontaktlinsen braucht - schießt Ihr damit, oder schießt Ihr mit den Dioptrieneinstellung am ZF.

    Und die Unterschiede bei den Regelungen bei körperlichen Behinderungen und Einschränkungen - wobei bei FT das eher noch die Ausnahme stellt, da FT nicht so groß im Schießsport in Deutschland vertreten ist. Aber es ist ein Thema wo man darüber diskutieren sollte, wenn man diesen Sport auch für andere "Gruppen öffnen möchte" und besonders den körperlich eingeschränkten Gruppen sollte auch das FT-Schießen möglich sein.

    Auf dem Harz-Treffen hatte ich Kontakt mit einigen die über gesundheitliche Einschränkungen leiden und ich denke das bei Wettbewerben im FT oder Gartenflintenschießen Sonderreglungen oder ein entsprechendes Sporthandbuch "Schießen mit körperlichen Behinderungen vom BDS" geben sollte. Wo genau definiert ist, welche Anpassungen bzw. Erleichterungen geregelt sind für diese Personengruppe.

    Schön finde ich es, das es bei DSB ein Regelwerk mit genauer Definierung der körperlichen Einschränkungen gibt und wo genau geregelt ist, was und welche Hilfsmittel für Behinderte mit welchen Grad der Behinderung haben dürfen:

    http://www.dsb.de/media/PDF/Stat…rung_closed.pdf

    Wünschenswert wäre es auch für die BDS und der DSU das es ein solches Regelwerk geben würde - natürlich mein Traum wäre das es übergreifend von allen Dachverbänden als verbindliches Regelwerk anerkannt werden würde.

    Und eigentlich mal neben bei bemerkt - der BDS schreibt bei allen Wettbewerben ein Schutzbrille vor - warum bei vielen Youtube-Video´s von Wettbewerben sehe ich kaum ein Schütze mit Schutzbrille????

    Beim letzten Harz-Treffen wurde auf Hartziele geschossen, zum Teil mit Softair - davon kamen einige viele Geschosse wieder zurück! Fliegt so ein Geschoss ins Auge und das bei Softair - kann das sehr schlimme gesundheitliche Folgen haben, unter Umständen auch ein nachhaltiger Schaden verursachen. Bei einem Diabolo oder Rundkugel welche Abprallt sind die gesundheitlichen Folgen noch viel schlimmer.


    Ich habe ne Anfrage an meine private Unfallversicherung gestellt - diese würde im Falle eines Augenschaden nicht zahlen, da bei solchen Veranstaltungen Schutzbrillenpflicht besteht. Egal ob es sich bei einem Harz-Treffen, einem FT-Wettbewerb oder Training geht, oder generell um jede Schießveranstaltung.

    Einmal editiert, zuletzt von Hinkel (14. Juli 2017 um 07:14)

  • wer eine Brille oder Kontaktlinsen braucht - schießt Ihr damit, oder schießt Ihr mit den Dioptrieneinstellung am ZF.

    Ich hab mal versucht die Brille weg zu lassen und den Dioptrienausgleich passig einzustellen. Das funktioniert nicht, zumindest bei mir. Kommt sicherlich drauf an warum man eine Sehhilfe braucht, kurzsichtig, weitsichtig, ....
    Also ich schieße immer mit Brille.

    Die Dioptrieneinstellung am ZF soll doch nur die Unterschiede zwischen "gesunden" Sehstärken ausgleichen.
    Wenn man eine Sehhilfe benötigt liegt die Sehstärke ja nicht mehr im gesunden Bereich, das schafft der Dioptrienausgleich dann nicht. Glaub ich.

  • Nun ja beim FT ist es ja mit den Beeinträchtigungen geregelt.
    Für z.b. ein Rollstuhlfahrer dem man beim Schießen im Liegen aus dem Rollstuhl auf die Matte hilft benötigt man meiner Meinung nach keine separate Regelung.
    Da reicht Anstand, Hilfsbereitschaft und gesunder Menschenverstand.

    FT in Dorsten, mit nem Rolli kann ich mir auch vorstellen, aber in Ebern sogut wie unmöglich den ganzen Parcours mit nem Rolli zu erreichen.

    Für Rollstuhl IPSC sollte man dann aber schon ein separaten Parcours bauen, was auch kein Problem da stellt.

    Ein Rollstuhlfahrer der im Sitzen Präzisions GK mit ner Kurzwaffe schießt kann man meiner Meinung nach auch mit Allen anderen schießen lassen. Solange er funktionierende Bremsen oder nen Bremsklotz hat, nicht das er mit seinem Rolli auf einmal hinter der Standaufsicht steht und mit der Revolver auf 27m schießt und nicht auf 25m.
    Das wäre dann ein Sicherheitsrisiko wo wir wieder bei gesundem Menschenverstand wären.

    Man muss meiner Meinung nach nicht immer alles bis ins Detail regeln, viel wichtiger finde ich das man Menschen die eine Körperlichebeeinträchtigung akzeptiert und integriert.
    Ich kann mir gut vorstellen, das es ggf nicht immer angenehm ist wenn man immer eine Sonderbehandlung bekommt.
    Gerade der DSB hat ja alles bis ins Detail VERREGELT.

    Die Dioptrien Einstellung bei einem ZF hat meist ein Bereicht von +-2 mit -8 Dioptrien kann das dann auch nicht klappen, aber ich bin auch kein Optiker.

    Ich habe eine Gleitsicht Brille zum Lesen, da ich mit einer normalen Lesebrille (+0,75) im Alltag nicht klar komme.
    Wenn ich die Brille nur ein Hauch anders auf der Nase sitzen habe, kann ich das mit der Entfernungsmessung beim ZF vergessen.

    Einmal editiert, zuletzt von JoHannes89 (14. Juli 2017 um 00:05)

  • haha rollirücklaufsystem.

    selbst mp40 ist kein problem im rollsthul

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    gruß ewin

    INVICTUS

  • Das wäre schon besser:

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  • Die Dioptrieneinstellung am ZF soll doch nur die Unterschiede zwischen "gesunden" Sehstärken ausgleichen.
    Wenn man eine Sehhilfe benötigt liegt die Sehstärke ja nicht mehr im gesunden Bereich, das schafft der Dioptrienausgleich dann nicht. Glaub ich.

    Der Dioptrienausleich am ZF korrigiert nur die kurzsichtigkeit........also sprich wenn du weitsichtig bist.
    Ich bin kurzsichtig diese korrektur übernimmt nur meine Brille.......ist aber bei der durchsicht im ZF eigentlich nutzlos ich kann auch ohne schiessen. Die weitsichtigkeit wird bei den meisten Zfs nur bis +-2 Dioptrin korrigiert wenn ich das richtig in errinerung habe. Ich stelle nur manchmal das Phänomen fest das ich das Absehen manchmal ohne Brille verschwommen sehe.......... ?( Daher trage ich beim schiessen mit ZF auch meist meine Brille habe schon bei vielen Gläsern den Dioptrinvergleich verstellt aber es wurde nicht besser ohne Brille.

    Gruss
    Markus :thumbsup:

  • Den fand ich besser:

    funktionierte nicht mit den einfügen....


    :D

    3 Mal editiert, zuletzt von Hinkel (14. Juli 2017 um 23:32)


  • Der BDS hat ja wohl auch die Knieend Position beim Mehrdistanz Schießen mit der Kurzwaffe gestrichen wegen der vielen alten Leute :/


    Hab mich gerade auf mein Training morgen vorbereitet und festgestellt, das der Kniendeanschlag doch nicht gestrichen wurde.

  • moin.ich kann weder sitzen noch knien mit meinem körper , nur noch stehen .

    das ist natürlich doof aber bei 150 kilo ist man der michelinmann.

    da gibt es einschränkungen

    das hier ist ne gesunde haltung bei dicken.....

    gruß edwin

    INVICTUS

    2 Mal editiert, zuletzt von edwin2 (15. Juli 2017 um 22:38)

  • so viel leichter bin ich nicht nur habe ich ofenes Bein und das heilt seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangsaaaaaaaaaaaaaam. da ist auch nix mit knien oder Sitzen oder liegen.

  • Der Schießsport an sich bietet jedem Menschen unabhängig davon ,
    gleich welche Art von Behinderung man hat ,trotzdem sehr viele Möglichkeiten zur
    Ausübung. Das zeigt unter anderem wieder mal deutlich ,wie wertvoll dieser Sport auch für unser
    gesellschaftliches Miteinander ist. :)

    Ich für meinen Teil denke,man sollte das auch gegenüber Kritikern erwähnen (da diese oftmals grundsätzlich durch nicht vorhandene
    Sachkenntnis und Vorurteile glänzen.)

  • Und eigentlich mal neben bei bemerkt - der BDS schreibt bei allen Wettbewerben ein Schutzbrille vor - warum bei vielen Youtube-Video´s von Wettbewerben sehe ich kaum ein Schütze mit Schutzbrille????

    Beim letzten Harz-Treffen wurde auf Hartziele geschossen, zum Teil mit Softair - davon kamen einige viele Geschosse wieder zurück! Fliegt so ein Geschoss ins Auge und das bei Softair - kann das sehr schlimme gesundheitliche Folgen haben, unter Umständen auch ein nachhaltiger Schaden verursachen. Bei einem Diabolo oder Rundkugel welche Abprallt sind die gesundheitlichen Folgen noch viel schlimmer.


    Ich habe ne Anfrage an meine private Unfallversicherung gestellt - diese würde im Falle eines Augenschaden nicht zahlen, da bei solchen Veranstaltungen Schutzbrillenpflicht besteht. Egal ob es sich bei einem Harz-Treffen, einem FT-Wettbewerb oder Training geht, oder generell um jede Schießveranstaltung.

    Beim FT sind Schutzbrillen NICHT vorgeschrieben.

    Einfach mal in dem Allgemeinen Teil der Sportordnung des BDS nach lesen unter A. 5.06

    Diese Aussage einfach mal so hin nehmen oder bei Bedarf einen neuen Thread aufmachen mit dem Titel Sinn und Unsinn oder Recht und Unrecht in deutschen Sportordnungen.

  • Danke für den Hinweis, dann muss ich mich wohl irgendwo "verlesen" haben - aber dann verstehe ich nicht warum im

    BDS Sporthandbuch unter Field Target

    F 3.10.6
    Das Tragen einer Schutzbrille ist Pflicht.

    drin steht. ?(?(?(

    https://www.bdsnet.de/field_target.html

    Einmal editiert, zuletzt von Hinkel (16. Juli 2017 um 11:12)