Waffen komplett brünieren lassen

Es gibt 109 Antworten in diesem Thema, welches 22.951 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Juli 2020 um 19:25) ist von NC9210.

  • @Playstation: Weis ich doch ;)
    Die Teile werden ja auch Heißbrüniert. Die Schichtdicke beim Brünieren bewegt sich aber im Bereich von wenigen müh, daher gehe ich davon aus dass diese Mini-Rostnarben nicht aufgefüllt werden und hinterher noch sichtbar sein werden. Das würde ich aber gerne vermeiden...

    Mir ist bisher nur keine Sinnvolle Methode eingefallen das System ohne Bandschleifer zu schleifen...

  • Mit der Hand und nem Stück Holz das als Schleifklotz fungiert würde ich das machen.
    So hat man das beste Gefühl dafür wo man etwas Material abträgt und auch wieviel davon...

    Und natürlich schön in Ruhe ohne Stress und hektik.
    Nur so kann ein gutes/perfektes Ergebniss dabei raus kommen.

    Meine Meinung....

    Luftgewehre: Weihrauch HW35 :F: , Weihrauch HW50 :F: , Weihrauch HW100 :F: , Gamo Mod.68
    SSW´s: Browning GPDA 8, Reck Miami Mod.92 F, Röhm RG96 - Match, Röhm RG99, Vektor CP1, Walther P99

  • Ne. Klotz ist bei einem runden Teil gar nichts. Da schleifst du das Ding nur unrund.

    Ich habe schon mal angefangen mit einem Schleifpapierstreifen den ich um das System gelegt habe zu schleifen. Von Hand braucht das aber ewig...

  • Bei runden Teilen natürlich ohne Klotz ;)

    Ja so etwas dauert seine Zeit.
    Ist eben Handarbeit.
    Aber auf das Ergebniss wirst du umso stolzer sein!

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  • Du kannst das Teil auch in eine Ständerbohrmaschine spannen und langsam laufen lassen.
    Vorrausgesetzt dass du eine zur Verfügung hast.
    Das würde das ganze wesentlich beschleunigen und auch vereinfachen.

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  • Mit Säure wegätzen oder mit der Hand Schleifpapier rund um legen und greifen schleifen. Mit der Hand mag ich lieber als mit einem Schleifgerät. Man ist präzieser. Und immer Gewebeschleifpapier benutzen. Hält länger.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Stimmt.

    Ich bevorzuge bei soetwas aber doch Handarbeit.

    Aber du kannst ja mal berichten und Bilder von deiner Bastelei einstellen.

    Interessieren würde es mich nämlich schon was du da austüftelst....

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  • Mit Säure wegätzen oder mit der Hand Schleifpapier rund um legen und greifen schleifen.
    Und immer Gewebeschleifpapier benutzen. Hält länger.

    Gruß Play.


    Allerdings werden die Narben beim weg ätzen erhalten bleiben und lediglich die Korrosion wird aufgelöst...
    Es sei denn du ätzt den halben Lauf weg *lol*

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  • Der Rost ist bereits entfernt. Ich habe das ganze System elektrolytisch entrostet. Vor dem Polieren war fast nichts mehr zu sehen, der Rost war nur als Matte Flächen in der Brünierung zu erkennen.
    Die "Narben kamen dann erst nach dem polieren zum Vorschein, sind also wirklich winzig.

  • Mit einem Bandschleifer hätte ich das selbe Ergebnis in einem zehntel der Zeit

    Ich weiss nicht was du für Bandschleifer hast. Ich habe einen aber kein Schleifpapier das ich auf
    den Lauf eines Gewehres loslassen würde. Am Rand gibt es dann immer Kratzer.
    Einen Bandschleifer würde ich da eh nicht nehmen.

    Betrachte mich als Schleifprofi.
    Das wurde ich durch schlecht geschliffene Kühlkörper für Computer.
    Es gab mal so ne Zeit da gab es diese Prozessoren die ungeschützt Kontakt zum Kühkörper hatten.
    Betrifft Alukühlkörper und welche mit Kupfereinlage.
    Ich habe die dann mit Hand auf Glasplatten geschliffen.
    Das konnte Stunden dauern!
    Das Ergebnis sollte keinesfalls Spiegelblank werden, sondern leicht rauh, aber dafür musste ich
    die Fläche erst mal gerade bekommen, damit der Kühlkörper nicht auf dem Prozessor gewippelt ist.
    Tiefer Kratzer, hervorgerufen durch das Schleifpapier vorher, ließen sich nie vermeiden.
    Obwohl ich das Papier abgestuft vorliegen hatte.

    Einen runden Gewehrlauf oder die sichtbare, gerade Frontplatte eines Hifigerätes so zu schleifen
    daß es hinterher gut aussieht, traue ich mir trotzdem überhaupt nicht zu.

  • Büroklammer:

    Du brauchst einen Bandschleifer ohne Auflage mit regelbarer Drehzahl. Sowas in der Art: http://4.bp.blogspot.com/-lHrSOYirIxE/V…_272_title4.jpg

    Da kannst du das Teil weit ins Band eindrücken und am Umfang schleifen anstatt nur flächig. Wenn du das Teil dann die ganze Zeit in Bewegung hälst und drehst wird das Ergebnis gut. Habe das schon öfter gemacht, nur aktuell keinen Zugang mehr zu so einem Bandschleifer...

  • So, habe mal ein wenig weiter gemacht, auch wenn ich noch nicht fertig bin.

    Nachdem ich mich eine Weile eingelesen habe habe ich beschlossen das Brünieren doch selbst zu erledigen. Also habe ich erstmal ein paar Chemikalien besorgt, wobei nicht alle ganz so einfach zu bekommen sind. Und mir eine passende Wanne gebaut.

    So sah das Setup dann aus:

    Die Wanne ist aus 2mm Stahl geschweißt, zur Erwärmung verwende ich drei 800W Heizdrähte und ein Rex C100 Reglermodul. Das erfasst direkt die Temperatur des Bades und Regelt die Heizdrähte danach ein. So kann ich die Temperatur auf ungefähr eine Grad genau halten.

    Dazu habe ich noch ein zweites Bad mit klarem Wasser um die Teile zwischen den Bädern und danach zu reinigen.


    Als ersten Versuch habe ich eines der stark verrosteten Gewehre genommen, wobei mir schon klar war dass die Narben hinterher noch zu sehen sein werden. Mir ging es dabei eher darum das ganze mal ein einem Teil in Originalgröße zu testen.
    Vorbereitet sah das Teil so aus:

    Nach zwei Bädern hatte ich eine schöne, schwarze Farbe. In extrem hellem Licht wirkt sie allerdings leicht rötlich, vermutlich werde ich das Teil nochmal Baden:


    Das Anschütz, welches weniger Rost hatte und besser vorbereitet war sieht nach zwei Bädern so aus:



    Alles in allem bin ich mit den Ergebnissen noch nicht 100% zufrieden, das Prinzip allerdings funktioniert. Bei Gelegenheit muss ich da noch etwas rum probieren und Verfeinern.

    Wenn das jemand auch probieren will kann er sich einfach bei mir melden, eventuell kann ich das gemischte Salz verschicken ohne dafür in den Knast zu wandern, da müsste ich mich mal informieren.

    Gruß

  • Hallo

    Mich würde dein Rezept interessieren. Kannst Du mir eine PN schicken?
    Ein komplettes Tauchbad habe ich noch nicht gemacht, wegen Platz und dem recht hohen Verbrauch. Daher würde mich sehr interessieren, was Du verwendet hast.
    Danke schon mal.

    Die Anschütz sieht auf den Bildern doch recht gut aus. :) :thumbsup:

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Wenn von Hand runde Teile geschliffen werden müssen, habe ich mir handliche Schleifklötze aus Styropor geschnitten. Die passen sich wunderbar den runden Flächen an.

    LG aus Ostfriesland von der Küste.
    Das Leben an sich ist sehr gefährlich und endet tödlich. Immer.

  • Mich würde auch das Heissbrünieren nebst Rezept für die Chemikalien interessieren.
    Ist es sinnvoll einen Lauf zu verkorken, damit er innen nicht brüniert wird?

  • Lauf verkorken ist nach allem was ich gelesen habe nicht nötig. Der Auftrag bewegt sich im Bereich von einigen Müh und sollte daher nichts machen. Ist wohl nicht üblich den zu verschließen im Bad.
    Brünierungen werden speziell bei Präzisionsteilen verwendet weil die Maßhaltigkeit eben kaum beeinflusst wird.


    Das Bad besteht aus hochkonzentrierter Natronlauge und Nitraten. Ich experimentiere da noch etwas rum. Sowohl die Lauge als auch die Nitrate sind nicht so einfach zu bekommen. Besonders bei den Nitraten wird stark aufgepasst weil sie eben auch zur Sprengstoffherstellung verwendet werden können.


    Wie gesagt, wenn jemand was möchte kann ich schauen ob ich das verschicken kann. die Kosten liegen bei circa 8€ pro Liter. Das Bad kann aber problemlos mehrfach verwendet werden. Beim abkühlen kristallisiert es wieder aus und kann dann einfach wieder erwärmt werden.
    Man braucht auf jeden Fall eine Atemmaske die Dämpfe Filtert, eine ordentliche Schutzbrille und Gummihandschuhe. Wenn man das Zeug auf die Haut bekommt ist es wirklich nicht angenehm.
    Ich habe immer noch zwei Eimer Wasser und eine Augendusche rum stehen, falls irgendwas passiert. Die Lauge bekommt man nur mit Unmengen Wasser abgespült.

    Einmal editiert, zuletzt von Downhiller (6. September 2017 um 11:53)

  • Da ich bald wieder etwas Zeit habe mache ich mich gerade an die weitere Planung im Brünierprojekt.

    Ich habe 2 FWB150 die stark verrostet sind (das eine habe ich oben nach dem brünieren fotografiert) und ein Anschütz 220 (ebenfalls oben zu sehen)

    Mit dem Anschütz bin ich ganz zufrieden, und das hätte ich gerne auch wieder im "Originalzustand", werde also alle restlichen Teile polieren und brünieren.
    Mit dem Feinwerkbau dagegen bin ich nicht zufrieden. Man sieht die Rostnarben eben noch deutlich und ich bin nicht sicher ob ich so viel schleifen kann dass sie nicht mehr zu sehen sind.

    Daher war die Überlegung das eine nochmal zu schleifen, zu polieren und zu brünieren, so nah am originalzustand wie es geht eben. Das andere aber irgendwie matt zu bekommen und dann zu brünieren.
    Eigentlich wollte ich das nicht, da ich die Gewehre ungern verändere. Andererseits sind sie 60 Jahre alt und wären sonst im Schrott gelandet...

    Daher die Frage, hat jemand Erfahrungen oder Beispiele wie ich das bearbeiten könnte? Sandstrahlen, Glasperlenstrahlen? Sonstige Tricks?

    Gruß

  • Ich bin ansich ein Freund des manuellen Handwerks. Ergo per Hand schleifen. Gerade beim Lauf (rund).
    Wer die Möglichkeit eines Bandschleifers hat, bei dem man das Band umgekehrt um den Lauf legen kann, wäre das auch eine Möglichkeit. Um Rostnarben zu entfernen, muß man leider etwas mehr tun.

    Gruß Play

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