Welche Ordonanzgwehre schießt ihr ?

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.975 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. September 2016 um 08:56) ist von jango12345.

  • Hallo zusammen,

    ich bin nach 25 Jahren Abstinenz wieder in einen Schützenverein in unserer Umgebung eingestiegen mit dem Ziel meine Wunschdisziplin 100m Ordonanzgewehr zu schießen.
    Müssen ja bis zur eigenen Waffe erst einmal die bürokratischen Hürden genommen werden - regelmäßiges Schießtraining, Waffensachkunde usw.

    Wären der Zeit schießt man schon mal mit dem ein oder anderen Karabiner vom Vereinskollegen und kann sich so schon ungefähr sein eigenes Bild machen
    was den die eigene Ordonanzwaffe werden soll. Aktuell tendiere ich zu einem British Enfield No4 MK2 auf Grund der Vollschäftung (Flimmern) und des Spindeldiopters.

    Was schießt Ihren denn für Ordonanzwaffen ? Vorteile, Nachteile der Waffe ?

    Gruss
    Andreas

  • Welche Visierung du bevorzugst sei mal dahin gestellt.
    Ich schießen einen Schweizer Geradezugrepetierer im Kaliber 7,5 x 55.
    Munition bekommst du nicht viel angeboten und wenn, dann recht teuer.
    Bedenke das auch mal. Wenn du seit 25 Jahren nichts gemacht hast, kannst die die Mun auch nicht selber machen.
    Die Kosten sind schon beträchtlich und übersteigen den schnell den Wert einer Waffe.
    Ich übe gerne mit einem Norinco Ordonanzgewehr im Kaliber .22lfb.
    Dafür gibts auch eigene Disziplinen.

    Für das Schießen trennt man die Waffen mit den Visieren.
    Offene Visierung und Diopter.
    Einen Vorteil verschafft dir also der Dioper nicht unbedingt.

    Welche Waffe du bevorzugst ist im Grunde eine Geschmacksfrage wenn du genug Kohle in der Tasche hast.
    Ich würde eine Waffe im Kaliber 7,62 x 51 wegen der Munition bevorzugen.
    Ob du nun einen Schweizer, einen Schweden, eine Enfield oder ein La Coruna FR8 kaufst, ist fast egal.
    Treffen können alle.
    Du kannst dir ja auch mehrere zulegen. :D

  • Ich hatte mal einen K98, jedoch zu .308 Win konvertiert. Hakeliges Repetieren, wie bei allen K98 zu feines Korn.
    Nach Verkauf einen Schweizer K31 für kleines Geld gekauft. Wirklich niemals Schwierigkeiten beim Repetieren gehabt. Leistung der 7,5x55 Swiss Patrone in etwa mit der .308 zu vergleichen, somit noch gut größere Serien schießbar. Korn ist größer als beim K98, aber man muss aufpassen nicht die Seiten des Kornschutzes zu benutzen. Nachteilig ist die Munition. Wirklich gut ist nur die originale Surplus GP 11 der Schweizer, die man aber nicht immer bekommt. Vorräte anlegen.
    Nagant tritt wie ein Pferd, Verarbeitung grob, Präzision kommt an anderen Ordonanzern nicht heran. Gerade bei diesem soll (?) die Treffpunktlage vom aufgesetztem Bajonett anhängig sein, dessen Benutzung meist nicht erlaubt ist.
    Langer Schwede in 6,5x55 ist in der Präzision legendär und schießt recht sanft. Gute Stücke sind wohl nicht so leicht zu bekommen.

  • Ich hatte mal einen K98, jedoch zu .308 Win konvertiert. Hakeliges Repetieren, wie bei allen K98 zu feines Korn.

    Das ein 98k in .308 hakelt ist ja auch nicht verwunderlich. .308 ist ja auch 9,25mm kuerzer wie 8x57IS. Ist das gleiche Problem mit den FR8.
    Mit der Visierung haben gerade viele aeltere Schuetze Probleme mit nachlassender Sehkraft.
    Das mit dem Rueckstoss empfinde ich eher als subjektiv.

    Ich schiesse selbst einen Beuterussen dot 44 und bin hoch zufrieden.

    8x57IS , 6,5x55 , 7,62x54 R sind aufgrund der weiten Verbreitung sehr gut und auch verhaeltnismaessig guenstig zu bekommen, und lassen sich auch
    wunderbar wiederladen. Ob sich das lohnt steht auf einem anderen Blatt.
    Bei Surplusmunition 8x57IS und 7,62x54R waere ich vorsichtig weil oftmals mit korrosiven Zuender und wenn man nicht gerade ein Putzteufel ist und nach jedem Schiessen reinigt
    Finger weg davon.

    Die Schweden selbst sind sehr praezise Gewehre und schiessen sehr gutmuetig.
    Wenn Nagant wuerde ich einen M39 aus Finnland jedem russischen Nagat vorziehen , weil die Finnen aus dem Winterkrieg mit den Soviets Beutewaffen komplett neu aufgebaut haben. Matchgrade Laeufe zB von Sako , der Schaft komfortabler ausgefuehrt mit leicht angedeuteten Pistolengriff, engere Passungen.

    Ein Blick wert waere auch ein Gewehr 98 statt dem Karabiner 98k.
    Wenn 98k dann schau nach Vorkriegsfertigungen zB S/42 Stempelung aus Oberndorf. Oder ein Portugal Contract.
    Die sind noch schoener gefertigt wie die Kriegsfertigungen wo fast ausschliesslich Blechpraege Teile verbaut wurden um die Herstellung zu vereinfachen.
    Auf nummerngleichheit wuerde ich jetzt gar nicht mal so viel Wert legen , weil diese meist kaum noch zu bekommen sind und wenn fuer richtig viel Asche.
    Welches Gewehr ich fast vergessen haette ist das amerikanische Springfield 1903A3 in .30-06. welches auch das Mausersystem hat, aber relativ selten zu bekommen ist und wenn auch schnell 1,5 bis 3 Mille kostet.

    Die Schweizer sind auch sehr schoene ,praezise Gewehre die obendrein auch noch in neuwertigen Zustand zu bekommen sind da meist Arsenalware , aber wie bereits vorher geschrieben wurde ist ordentliche Munition aus Thun nicht immer erhaltlich und obendrein recht teuer.
    Mittlerweile gibt es aber auch andere Fabrikate mit Boxerzuendung und sich somit recht gut zum Wiederladen anbieten.

    Liebaeugle zur Zeit auch mit einem M39 oder einem K31.

    3 Mal editiert, zuletzt von Nordwolf84 (4. September 2016 um 12:34)

  • Richtig, das Problem der korrosiven Munition hatte ich vergessen. Das ist nicht ohne, denn einfaches Putzen reicht dann nicht. Allerdings habe ich nur davon gehört, dass dieses Problem nur noch für die 7,62x54, also Nagant betrifft, wo noch korrosive Munition in den Handel gelangt. Aber da lasse ich mich auch gerne eines Besseren belehren.

    Nachtrag: Beim K31 soll es Verschlüsse mit Rissproblemen geben. Aber die betroffenen Serien sind bekannt. Bitte danach mal suchen.

  • Allerdings habe ich nur davon gehört, dass dieses Problem nur noch für die 7,62x54, also Nagant betrifft, wo noch korrosive Munition in den Handel gelangt.

    Ja meist ist den grossen Konservenbuechsen die Transarms zB sehr gerne anbietet.
    Es soll wohl auch Surplus in 8x57IS aus Rumaenien geben die auf angeblich dt. Maschinen gerfertigt wird, aber dem Zeug trau ich keinen Meter.
    Allein das die Dinger in lackierten Stahlhuelsen kommen :kotz:
    Ich hab S&B 196 gr FMJ und bin mit Paezision und auch dem Preis sehr zufrieden.
    Wobei die TM mit Scharfrand von S&B mir sogar noch lieber sind , weil sie so schoene Loecher stanzen.
    Auf 100 m decke ich 5 Schuss mit nem 5 Mark Stueck ab.
    Das Gewehr kann mit Sicherheit mehr aber der Schuetze ist schwach :D

    Einmal editiert, zuletzt von Nordwolf84 (4. September 2016 um 12:30)

  • Den Schweizer in 7,5x55 hab ich für 100€ ergattert.
    Hab damals als erster "Nehme ich" gerufen.
    Ich bin sehr zufrieden.
    Da ich das eh selber lade, muss ich nicht zukaufen.
    Da gehen ja auch die 7,62er Lapua Geschosse durch.
    Also finanziell in etwa das selbe wie die .308
    Der Verschluss ist sahne.
    Ich mag diesen Geradezugrepetierer.

  • Schieße K98, Mosin Nagant Modell 44 mit Klappbajonett & SKS Simonov...

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

    >>> BDS <<>> SGSSV <<>> SV- Birkwitz-Pratzschwitz e.V. <<<

  • Ich schieße sowohl Schweizer K11 in 7,5 x 55 Swiss als auch den kurzen Schweden in 6,5 x 55 SE ...

    Mir persönlich gefällt aber der Schweizer mittlerweile viel besser - der Abzug ist einfach allererste Sahne und steht absolut trocken am Druckpunkt! :thumbsup:
    Allerdings wie schon geschrieben: Beim Schweizer ist halt der Nachteil die Munitionssituation für die originale GP11 - ich hab vor einiger Zeit bei Sportarms einen kleinen Vorrat bestellt.
    Ansonsten gibt es als Fabrikmunition in 7,5 x 55 - meines Wissens nach - nur noch die PRVI Partizan...

    Meine Empfehlung also: Entweder Schweizer (G11, K11 oder K31 (Achtung: beim 31er die Serien mit Verschlussproblemen meiden, beim G11 die Einstellhöhe im Schrank beachten - das Ding ist riesig!) oder aber den langen Schwedenmauser. (Achtung: Auch dieser gibt u.U. Probleme mit der Einstellhöhe im Waffenschrank - sollte man vorher ausmessen)


    Momentan bin ich auf der Suche nach einem Nagant im Schichtholzschaft - Egun ist komischerweise wie leergefegt?! Die gab es da doch sonst immer Zuhauf! ?(


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Ich habe einen K31 und ein Enfield No4 Mk2, schieße beide sehr gern. :^)
    Wenn es um Ringe geht, sprich im Wettkampf, so greife ich jedoch regelmäßig zum Enfield.
    Weniger weil die Waffe besser oder präziser wäre, mehr ist das ein Tribut an meine alten Augen.
    Ich komme mit dem Ringkorn einfach viel besser zurecht als mit dem Visier des K31.

    Munition kann beim Schweizer zum Problem werden, wobei ich mir da im Moment nicht so viel Sorgen mache.
    Von den 1000 GP11 die ich mal gekauft habe, die müssen erst einmal weg.
    Beim Enfield läuft die S&B Training .303 Brit. VM mit 180 gr. tadellos und ist auch noch bezahlbar.
    Zumindest kann Gewehr und Munition mehr als ich.

    Wenn ich suf den Gedanken käme, das ich noch einen dritten Ordonanzkarabiner brauche,
    so würde ich wohl auch dem langen Schweden eine Chance geben.
    Dem langen, weil die Kimme doch sehr weit vorn montiert ist und es dann schlicht nicht schaden
    kann wenn das Korn auch ein bisschen weiter weg ist.
    Vorteil der Munition, die 6,5x55 wird wohl niemals verschwinden, die Auswahl ist unglaublich gut
    und sie reißt einem nicht gleich den Arm ab.

    Den Hype um die 8x57IS (oder auch I) habe ich selbst eigentlich nie wirklich verstanden.
    Ok - ist 'ne Patrone für den Mann und für's K98 ... wer's mag - soll mir natürlich recht sein. ;^)

  • Ich habe einen K31 und ein Enfield No4 Mk2, schieße beide sehr gern.
    Wenn es um Ringe geht, sprich im Wettkampf, so greife ich jedoch regelmäßig zum Enfield.
    Weniger weil die Waffe besser oder präziser wäre, mehr ist das ein Tribut an meine alten Augen.
    Ich komme mit dem Ringkorn einfach viel besser zurecht als mit dem Visier des K31.

    Mit welcher Visierung schiesst du den K31 wen ich fragen darf???

    Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.

  • Moin,
    Ich nutze einen langen Schweden mit Söderin Diopter und einen von FN hergestellten K98 in. 308.
    Nachdem die Sportordnung etwas angepasst wurde kann man auch mit Balkenkimme und Korn damit los.

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