HW35 Transferport

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 14.483 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. August 2013 um 13:03) ist von PeterBerlin.

  • Hallo,
    weiß jemand ob die Anordnung des Transferports bei der HW35 mal geändert wurde?
    Hab hier ein altes System von 1967, der Transferport hat 3,85mm und fluchtet nicht mit der Laufseele.
    An meiner neueren 35 von 1976 ist der Transferport kleiner und fluchtet mit dem Lauf.

  • Zitat

    Weihrauch
    changed the standard HW35 transfer port from 4mm to a 2.8mm sometime
    during the 1970s but even after 1980 some shops were still advertising
    what was called the HW35 model C which had a 4mm transfer port.

    Gefunden im Weihrauch Owners Club .

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Wieder zum Thema: Meine HW35 von 1974 hat einen Transferport von 2,8 mm. Sollte ich den jetzt auf 3,3 mm aufbohren?

  • Hallo canelles!

    Früher waren die Transferportbohrungen noch nicht "optimal", oder es wurde dran rum gebohrt...

    Ein optimaler Transferport beim Kaliber 4,5mm liegt bei 3,3mm Durchmesser.
    Bei 5,0 - 5,5 - 6,35 bin ich mir nicht sicher, müsste aber gleich sein.

    Erinnere mich mal diesen Montag per PN daran, die Maße des Transferports meiner 5,5er HW-35 zu posten!
    Habe leider nur meine 300er mit in den Urlaub genommen!

    Von unten betrachtet, sieht Niveau stets arrogant aus... :))

  • Mir fällt echt kein Grund ein warum man an seinem Transferport, ohne Notwendigkeit, rumbohren sollte ?
    Oft funktioniert das gute stück hinterher nicht mehr so wie es soll oder ist extrem Muntionsfühlig geworden.
    Den Transferport polieren, ok.
    Aber so ohne Ahnung daran rumbröckeln ? Und das System schrotten ?


    Joachim

    Edit : ach ja wenn es hier um eine B2 o.ä. ginge wäre es ja kein Verlust.

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Wenn ich mal wieder irgendwo eine B2 oder sowas herbekomme kann ich sie die ja schicken.
    Die kannst Du dann gerne 0,1 mm weise aufreiben und messen bzw.testen.


    Joachim

    Edit : Ach ich kenne jemanden der es bei seiner FWB 300 mal übertrieben hat ( war glaube ich 0,5 mm größer wie Original ) = 2 Joule weniger ;( Und nein ich war es nicht. Ich habe es mal mit zarten 18 an einer Record getestet = nie wieder

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Danke für die Antworten. Tatsache ist das Transferport und Laufseele bei meinem Modell nicht fluchten.
    Da das System vor '70 ist, darf sie ja stärker sein. Ich schiesse damit auch nur auf dem FT-Stand im Schützenverein. Sie brachte 200m/s entspr. 11 Joule mit Lederdichtung und reichlich verharztem Fett als ich sie gekriegt hab. Mit neuer Feder, neuem Kolben, Kunststoffdichtung und frischer Schmierung auch 200m/s. Die alten bringen meistens um die 220m/s. Von Weihrauch hab ich inzwischen erfahren das es einige alte Modelle gibt die die neue Kolbendichtung nicht mögen. Da hat Weihrauch umgestellt. Die ersten Versionen der Kunststoffkolbendichtung waren weicher und funktionieren in den alten Systemen besser. Ich kann sowas nicht nachmessen, aber ich vermute das die alten 35 Systeme nicht alle optimal rund sind. Die neue harte Dichtung harmoniert damit wohl nicht so gut während sich die Lederdichtung durch ihre Form besser an die Systemkontur anpresst.
    Ich werd nochmal den alten Kolben mit Lederdichtung einbauen und sehen wieviel da mit der neuen Feder und ohne verharztes Fett rauskommt.
    Ich will wissen ob es an der Dichtung oder am Übergang Transferport/Laufseele liegt.

    Zum Polieren des Transferports, früher haben wir an unseren Mofas/Mokicks auch die Ansaugstutzen und Überströmkanäle poliert. Mittlerweile lässt man diese Oberflächen lieber etwas rauh weil sich an der rauhen Oberfläche eine "stehende" Gasschicht in Molekülstärke bildet. Dann haben die durchströmenden Gase eine Reibung Gas an Gas. Und die ist geringer als Gas an polierter Metalloberfläche. Oder gibts da inzwischen wieder neue Erkenntnisse?

    Gruß
    Alex

  • Was ich noch vergessen hatte, bohr deinen Tranferport nicht auf, wenn dann soll dass der Büma machen, selbst darf man das leider nicht.
    Er soll aber noch wenn möglich mit einer Raibahle die Bohrung ausreiben damit die inner Oberfläche des Ports moglichst glatt bzw. spiegelblank ist damit
    die Luft besser strömen kann, so zusagen "Feintuning".

    Der Transferport ist bei 3,3mm optimal, dass bedeutet wenn der Kolben vom Luftgewehr nach vorne schnellt und die Luft verdichtet wird


    Nur ein paar Anmerkungen:

    Eine Reibahle "bohrt" die Bohrung auch auf, eine 3,3mm Reibahle in einer 3,3mm Bohrung kann man sich sparen.
    Eine spiegelblanke Oberfläche verstärkt den Strömungswiderstandskoeffizienten , ( Golfballeffekt , Haifischhaut).
    Siehe auch Cannelles Beitrag zum Mofatuning.
    Und was mir persönlich auch immer noch ein Rätsel ist, warum hat die Airarms TX200 (ein Super Luftgewehr) einen Transferport von Ø 4mm?
    Einen pauschal optimalen Transferport gibt es nicht, er ist nur ein Faktor im Zusammenspiel von Kompressionsvolumen, Kolbendurchmesser und Federkraft.Das kann man jetzt noch weiter vertiefen bezüglich der Auslegung/Aufteilung der Federkraft hinsichtlich ihrer Start und Endkraft (simpel ausgedrückt)
    Weitere Faktoren wären wären dann die Umstände, welche das "Losbrechmoment" des Diabolos bestimmen.

    Ach ja, dann wäre da auch noch die Länge des Transferportes.

    Sorry, Black Cloud, aber so wie Du Dir das vorstellst, stellt sich Peterchen die Raumfahrt vor 8)

    Grüße Dampf

    3 Mal editiert, zuletzt von Dampf (14. Juli 2012 um 05:34)

  • Eine spiegelblanke Oberfläche verstärkt den Strömungswiderstandskoeffizienten , ( Golfballeffekt , Haifischhaut).
    Siehe auch Cannelles Beitrag zum Mofatuning.


    Ok, das kann ich nachvollziehen.
    Hast Du Erfahrungen wie stark diese " Unebenheiten " ausgeprägt sein müssen ?
    Gibt es zusammenhänge zwischen dem strömenden Medium, der Geschwindigkeit der Strömung und der tiefe der Strukturen ?
    Gilt das ganze für Läufe und Geschosse ( ich denke schon, oder ) ?
    Wäre es dann nicht Sinnvoll auch die Läufe mit einer gewissen Restrauhigkeit zu fertigen um die Reibung zu verringern ?
    Wenn dir die Fragen zu viel sind :
    Gibt es gute Literatur über das Thema, die auch für Noobs verständlich ist ?


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Hallo Joachim,

    nein, Erfahrungen auf welcher Weise sich verschiedenen Rauheiten auswirken, habe ich nicht.
    Ich habe mal ein wenig probiert, also gerieben oder nur gebohrt, aber die Unterschiede waren sehr gering und ggf. auch rein zufällig?
    Bei Läufen, bin ich persönlich immer noch der Meinung, glatt ist gut. Es setzt sich sonst zu leicht zuviel Geschossabtrag im Lauf fest.
    Wobei, diese Frage haben sich schon einige Leute gestellt.
    Was gute Literatur angeht, so bin ich auch noch auf der Suche. Habe gerade durch Glück die erste Ausgabe von "Geschosse" von Beat Kneubuel ergattern können.
    Weis aber noch nicht was drinsteht :^)

    Grüße
    uwe

  • über wieviel leistungsverlust geht es eigentlich bei einem nicht optimalen port und geht es dabei nur um den leistungsverlust oder auch um erhöten prellschlag und präzission?

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Kanäle bei Zylinderköpfen werden üblicherweise mit einem abrasiven Medium gestrahlt (Glasperlen) nachdem sie bearbeitet wurden. Aber hier gibt es auch Meßinstrumente (Flowbench) um die Arbeit bzw. deren Erfolg zu garantieren.

    Gebohrt ist auch nicht gleich gebohrt. Wenn Hansi Hintermaier mit seiner Metabo und dem Baumarktbohrer ein 4er "Loch" bohrt, ist das was anderes als wenn man mit modernen Vollhartmetall- oder Pulvermetallbohrern auf Metallbearbeitungsmaschinen eine Bohrung herstellt. Ist eigentlich die Systemhülse ein wesentliches Waffenteil im Sinne des WaffG? Ich gebe zu, habe ich mir noch keine Gedanken darum gemacht. Glaube es aber fast nicht.

    Uwe
    Die AirArms ist trotzdem nur ne Weihrauch-Kopie :P

  • Ich würde sie für ein wesentliches Teil haten.
    Aus zwei Gründen:

    Zitat

    1.3 Wesentliche Teile von Schusswaffen, Schalldämpfer
    --------
    Wesentliche Teile sind
    1.3.1 der Lauf oder Gaslauf, der Verschluss sowie das Patronen- oder Kartuschenlager, wenn diese nicht bereits Bestandteil des Laufes sind; der Lauf ist ein aus einem ausreichend festen Werkstoff bestehender rohrförmiger Gegenstand, der Geschossen, die hindurchgetrieben werden, ein gewisses Maß an Führung gibt, wobei dies in der Regel als gegeben anzusehen ist, wenn die Länge des Laufteils, der die Führung des Geschosses bestimmt, mindestens das Zweifache des Kalibers beträgt; der Gaslauf ist ein Lauf, der ausschließlich der Ableitung der Verbrennungsgase dient; der Verschluss ist das unmittelbar das Patronen- oder Kartuschenlager oder den Lauf abschließende Teil;
    ---------------
    1.3.3 bei Schusswaffen mit anderem Antrieb auch die Antriebsvorrichtung, sofern sie fest mit der Schusswaffe verbunden ist;


    Erstens ist das Teil mit dem Transferport das Lauf/Lager abschließende Teil, zweitens ist es die fest verbundene Antriebseinrichtung.


    Noch was zur Oberflächenrauhigkeit:
    Ist die Oberfläche zu rauh/uneben, dass Verwirbelungen entstehen, dann ist das schlecht.
    Insofern kann ein Beschleifen von Ansaugkanälen durchaus günstig sein.
    Das Ergebnis sollte aber hinterher kein Glanz werden, eine gewisse Rauhigkeit muss bleiben.

    Im Federdruck-LG sollte der Transferport exakt so dimensioniert sein, dass der Kolben auf dem Luftpolster in dem Augenblick stoppt, in dem er möglichst nah vor dem Zylinderkopf liegt, ohne diesen aber zu berühren.
    Exakt im gleichen Augenblick muss das Dia losbrechen.
    Die gesamte komprimierte Luft liegt dann im Transferport, seine Form oder Rauhigkeit wären dann zweitrangig.

    Da der Kolben aber vom Luftpolster zurückspringt (er wird ja nicht arretiert), weil das Dia den Druck nicht so schnell freigibt, gelangt ein Teil der Gase wieder in den Zylinder und muss beim erneuten Vorlauf des Kolbens durch die Bohrung strömen.
    Hier käme es jetzt darauf an, wie schnell sie strömen muss, um noch einen Beitrag zur Beschleunigung des Dias zu liefern.

    Meine Überlegungen:
    Ist das Dia leicht und gleitet sehr schnell, hat aber ein hohes Losbrechmoment, so kann der Port auch eher klein und stromungsungünstig sein, die nachströmende Luft in der zweiten Vorwärtsphase des Kolbens ist eher irrelevant.
    Ist das Dia aber eher schwer und bremst stärker, bricht dafür aber leichter los, so darf der Port auch etwas größer und strömungsgünstiger sein, hier ist es eher wichtig, dass die Luft schneller nachgeliefert wird.
    Zu all´dem kommen aber auch noch solche Faktoren wie Kolbengewicht, -durchmesser, Federstärke/-vorspannung und natürlich, wie sich das LG im Schuss verhalten soll.
    Eine höchst effektive Beschleunigung und perfekte Energieausbeute bringen nichts, wenn das LG bockig schießt und aufgrund ungünstiger Bewegung kaum zu kontrollieren ist.


    Stefan

  • hat ein lg lauf denn ein patronen oder kartuschenlager? " der Verschluss ist das unmittelbar das Patronen- oder Kartuschenlager oder den Lauf abschließende Teil;" naja, eine lauf abschließendes teil wäre die systemhülse schon...... und fest verbunden, bei einem knicker ist es angeschraubt, bei einer fwb 150 oder 300 ist der abschliesende teil beweglich.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Das mit dem abschliessend und verschliessend haben wir ja regelmäßig beim Waffentransport :P Eigentlich schliesst da nichts ab, den die Systemhülse ist ja hinten offen, der Kolben steckt beweglich drin...

    Aber mal zurück zum Thema: Ich denke wenn Weihrauch den Transferport geändert hat, werden die sich dabei was gedacht haben. Folglich wäre es technisch gesehen wohl vielleicht richtig den Transferport zu vergrößern. Ich selber würde bei aller Bastelleidenschaft nicht auf die Idee kommen irgendwo drin rumzubohren, wenn der Ausgang ungewiß ist. Hier scheint es ja aber begründet zu sein.