Kaltbrünieren Wo gibt´s Bleiacetat ???

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 10.450 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Juni 2009 um 06:47) ist von Marechal.

  • ´n Abend zusammen,

    hier gab´s mal ein Rezept zum Selbstherstellen einer Kaltbrünierung
    aus Natriumthiosulfat, Weinsäure und Bleiacetat.

    Die ersten beiden Stoffe sind kein Problem, aber wo bekommt man Bleiacetat her ?
    In der Apotheke gibt´s das nicht, is´ ja auch ungesund ;)

    Vielleicht können die Chemiker des Forums hier weiterhelfen....

    Gruß,

    Holger der Blechbaron

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

    Einmal editiert, zuletzt von Blechbaron (4. November 2008 um 19:00)

  • Bleiacetat, ein sehr starkes Süssungsmittel :)

    Man könnte es sich aus Blei und Essigsäure selber kochen, ist nicht sonderlich schwer, aber empfehlen würde ich es eher nicht.

    Jaja, Floppyk, Ich mach ja schon ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Der Entenmann (4. November 2008 um 19:08)

  • Jo, süss isses, und verdammt ungesund.

    War mal ´n Zuckerersatz, kann man sich heute gar nicht vorstellen...


    Der olle Beethoven soll an mit dem Zeugs gesüßten Wein eingegangen sein.... :(

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

  • Die alten Römer fandens früher absolut toll, wenn Wein aus den Wasserhähnen kam.
    Jeder der was auf sich hielt, ließ zu Festen Wein in Massen auf diese Art herbringen...
    Nur habense damals Bleirohre gehabt :ngrins:

    Der Wein war mit Bleiacetat ,,vergiftet". Nach vielen Gelagen bekamen die dann eine Bleivergiftung :new16:

    mfG.
    TheDuke

    Einmal editiert, zuletzt von TheDuke (4. November 2008 um 19:42)

  • Zitat

    Original von TheDuke
    Die alten Römer fandens früher absolut toll, wenn Wein aus den Wasserhähnen kam.
    Jeder der was auf sich hielt, ließ zu Festen Wein in Massen auf diese Art herbringen...
    Nur habense Bleirohre gehabt :ngrins:

    Der Wein war mit Bleiacetat ,,vergiftet". Nach vielen Gelagen bekamen die dann eine Bleivergiftung :new16:

    mfG.
    TheDuke

    Saufen war noch nie gesund!

    Gruß BbB

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • Naja, es gibt auch andere Brünierungsrezepte.
    Aber kalt bringt es fast nichts, denke ich.
    Ich habe was mit 80° heißer Natronlauge im Kopf.

    Das Bookmark ist aber auf einem anderen Rechner, ich suche mal.

    Ich finde, dass sollte man dann angehen, wenn man die passende Umgebung
    und ein wenig Know-How hat.
    Sonst hat man ganz schnell einen ekligen Unfall produziert....
    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo Namensvetter,

    du meinst jetzt aber nicht das normale Heißbrünieren in Natronlauge mit Nitriersalz, oder ?
    Ich bin mal neugierig, was Du jetzt ausgräbst...
    Das Rezept, was ich da habe, stammt wohl aus einer Goldschmiede...
    Leider steht nicht dabei, wo man das Zeug herkriegt...

    Holger

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

  • doch, das waren schon solche Rezepte. Auf der Seite gab es aber ein paar verschiedene...

    Ich denke, "Kaltbrünieren" ist eh nur färben, während richtiges Brünieren das Erzeugen von "Rost" ist. Man oxidiert gezielt und möglichst gleichmässig.

    Es ist weder ungiftig noch mal eben schnell noch ungefährlich zu machen, finde ich. Und ich hätte da ein kleines Chemielabor zur Verfügung, wenn ich wollte....

    Viele Grüße
    Holger

  • Zitat

    Original von TheDuke
    Die alten Römer fandens früher absolut toll, wenn Wein aus den Wasserhähnen kam.
    Jeder der was auf sich hielt, ließ zu Festen Wein in Massen auf diese Art herbringen...
    Nur habense damals Bleirohre gehabt :ngrins:

    Der Wein war mit Bleiacetat ,,vergiftet". Nach vielen Gelagen bekamen die dann eine Bleivergiftung :new16:

    mfG.
    TheDuke

    Die Versorgung der öffentlichen Brunnen damals lief über Bleirohre, wenn da Wasser durchfloss war das kein Problem, allerdings wurde, wie schon geschrieben, zu besonderen Anlässen Wein durchgejagt, und das löste Bleiionen aus den Leitungen und es entstand Bleiacetat.

    Beethoven wurde zum Verhängnis, das er, wie viele zu der Zeit auch, aus Bleibechern getrunken hat. Hier gilt das gleiche, durch den Wein löst sich das Blei auf und löst sich im Wein als Bleiacetat. Teilweise wurde es sogar als Zusatz zum Süßen verwendet. Dadurch war wohl auch seine Schwerhörigkeit bedingt, die sich später dann zu kompletter Taubheit entwickelte. Er hatte auf gut deutsch die Bleikrankheit.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • @ Renntrecker - Holger

    jetzt bin ich aber mal gespannt.

    Egal ob man das zuhause machen kann oder es besser läßt: interessant ist das allemal und vielleicht sind wir am Ende alle klüger.

    @ all

    Un´ wo kriegt man nu´Bleiacetat zu kaufen ?

    oder isses einfacher, wenn ich meinen Diaboloschrott in Säure auflöse ?

    Wenn ja, welche Säure ?

    Holger, der Blechbaron

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

  • Habt ihr ne Quelle dafür?

    Bleiacetat (Bleizucker) entsteht nämlich aus Essigsäure und Blei. Reiner Wein weist einen relativ geringen Säuregehält auf und bildet nur geringe Mengen an Bleiacetat, eine Vergiftung durch sporadischen Weinkonsum aus Bleileitungen scheint nicht plausibel.
    Vielmehr wurde Bleizucker gezielt durch Einkochen von Wein in Bleipfannen hergestellt. Dabei oxidiert der Alkohol im Wein zuerst zu Essig, anschließend bildet sich Bleizucker. Der Rückstand wurde dann gezielt als Süßungsmittel neben dem viel teureren Honig verwendet.


    Zitat

    Original von germi

    Die Versorgung der öffentlichen Brunnen damals lief über Bleirohre, wenn da Wasser durchfloss war das kein Problem, allerdings wurde, wie schon geschrieben, zu besonderen Anlässen Wein durchgejagt, und das löste Bleiionen aus den Leitungen und es entstand Bleiacetat.

    Beethoven wurde zum Verhängnis, das er, wie viele zu der Zeit auch, aus Bleibechern getrunken hat. Hier gilt das gleiche, durch den Wein löst sich das Blei auf und löst sich im Wein als Bleiacetat. Teilweise wurde es sogar als Zusatz zum Süßen verwendet. Dadurch war wohl auch seine Schwerhörigkeit bedingt, die sich später dann zu kompletter Taubheit entwickelte. Er hatte auf gut deutsch die Bleikrankheit.

  • Du kannst dir die Brünierung natürlich selbst "mischen" :crazy2:

    Allerdings gibt es Kaltbrünierpaste auch so zu Kaufen!
    Mein Vater hat vor Jahren mal eine von Frankonia bestellt. Habe gerade vor paar Tagen damit einen blanken Abshussbecher brüniert - sieht klasse aus!! Ist von dem neuen (im Werk brünierten) Abschussbecher nicht zu unterscheiden.

    Gruß,

    Frank

    PS:
    Heißt
    NU-BLAK Brüniercreme Nr. 82

    (Tauchbäder sind von dem Hersteller auch erhältlich)

  • Hallo Highest Possible und oxtorner,

    das mit dem Blei sieden in Essig hab ich mittlerweile auch rausgefunden, wollt´ ich aber nicht unbedingt machen. (stinkende Sauerei)

    Für das Rezept braucht man:

    1 Liter Wasser
    250g Natriumthiosulfat kristallin (Apotheke) ca. 6.-€
    25g Bleiacetat (ganz sicher nicht Apotheke) ???€
    30g Weinsäure (Apotheke) ???€

    Das das Zeug giftig ist, erwähn´ich hier lieber nochmal !!!

    Soll bei Raumtemperatur funzen.

    Ich probier´ solche alten Rezepte gerne aus, meist mit nem befreundeten Chemikus, das klappt oft besser als manch neumodisches Zeugs.
    Bei mir ist das eher "nichtkaufenwollen" ....

    Holger

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

  • [URL=http://www.versuchschemie.de/ptopic,103136.html#103136]Hier[/URL] ist eine einfache Synthese für Bleiacetat aus haushaltsüblichen Mitteln.

    Mit deiner vorgeschlagenen Brünierlösung läßt sich angeblich ein Blauton erzielen, bitte poste das Ergebnis wenn du soweit bist! Ich habe auch schon diverse Brüniermittel selbst angesetzt, die Ergebnisse sind fertigen Brünierlösungen meistens weit überlegen.

  • Zitat

    Original von HighestPossible

    Mit deiner vorgeschlagenen Brünierlösung läßt sich angeblich ein Blauton erzielen, bitte poste das Ergebnis wenn du soweit bist! Ich habe auch schon diverse Brüniermittel selbst angesetzt, die Ergebnisse sind fertigen Brünierlösungen meistens weit überlegen.


    Aaaah! Erzählst Du uns mehr? Bitte....
    viele Grüße
    Holger