welches das genauste?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.886 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Dezember 2006 um 18:26) ist von Quattro.

  • hallo,
    ich hätte mal eine frage: welches luftgewehr ist eigentlich das genaueste? Woran, abgesehen von der munition liegt es eigentlich, dass luftgewehre verschieden genau sind? züge haben die meisten, und die munition muss ja eigenltich auch immer durch einen geraden lauf.

    freue mich auf antworeten,
    Abooya

  • Die Frage ist wohl eher welchem Schütze liegt welches Gewehr am besten bzw. wie gut kann der Schütze damit umgehen!
    Gute Match Gewehre schießen eingespannt auch auf weitere Distanzen mit guter Munni Loch in Loch was aber für dich nicht relevant sein sollte...


    LG

    edit: Pressluftgewehre von Steyr, Anschütz, Feinwerkbau usw...

    HW 77 (24J.) inkl. Bushnell Elite 3200 3-9x40 mit Lederriemen
    HW 45 brüniert
    ...

    Einmal editiert, zuletzt von Dani (26. Dezember 2006 um 16:53)

  • nein, ist es nicht, die frage war eigentlich nur aus reiner neugier gestellt. aber das würde mich jetzt wirklich interessieren: welche parameter ausser lauflänge, zügen und munition hat noch einfluss auf die genauigkeit?

  • warum die v0? die macht ja am ende nichts anderes als das geschoss beschleunigen. klar, es ist nicht sonderlich toll, wenn das diabolo noch vor dem ziel absackt, aber das ist ja normalerweise auch nicht der fall.

  • Zitat

    Original von Abooya
    nein, ist es nicht, die frage war eigentlich nur aus reiner neugier gestellt. aber das würde mich jetzt wirklich interessieren: welche parameter ausser lauflänge, zügen und munition hat noch einfluss auf die genauigkeit?


    Nennt mich Mr. Vice oder wie?

    Ansonnsten spielt die leichtgängigkeit des Systems, der nicht auftretende Prell/ Rückschlag, sauber gearbeitende Passungen und die optimale kinetische Energie auf das jeweils passende Diabolo mit ebenfalls exakten Passungen eine Rolle!


    LG

    HW 77 (24J.) inkl. Bushnell Elite 3200 3-9x40 mit Lederriemen
    HW 45 brüniert
    ...

  • Hallo,

    Der Streukreis eines Luftgewehrs wird umso kleiner, je gleichmäßiger alle Komponenten einzeln und im Zusammenspiel arbeiten.

    Das gilt sowohl für Pressluftgewehre als auch für Federdruckgewehre und hängt damit zusammen, dass im Gegensatz zu einer Feuerwaffe die Energie nicht aus der Patrone, sondern "aus dem Gewehr" kommt.

    Gleichmäßige Funktion bedeutet primär, dass die Energie in Form von komprimierter Luft von Schuß zu Schuß immer möglichst gleich ist und immer gleich an das Diabolo weitergegeben wird. Hieran sind letztlich nahezu alle Systemkompomenten eines LG beteiligt. Dieses im einzelnen zu beschreiben, würde ein ganzes Buch füllen.

    Aber kurz einige Anmerkungen zu Federdruckluftgewehren, damit kenne ich mich besser aus und es wahrscheinlich auch interessanter für dich.

    Bei Federdruck-LGs (mit Prellschlag) muss nicht nur die Energie von Schuss zu Schuss gleich sein, sondern auch der Prellschlag. Die Erfahrung zeigt, dass gerade Prellschlagunterschiede zu Fehlschüssen führen. Das Gewehr springt durch den Prellschlag mal nach oben, mal seitwärts, mal nach unten. Passiert das, während das Diabolo noch im Lauf ist, kann man nicht mehr treffen.

    - Also immer gleicher, möglichst geringer Prellschlag

    Um das zu erreichen, muss die komplette Mechanik des Gewehrs nahezu spielfrei sein! Nichts darf rappeln oder wackeln! Eine absolut gerade Feder, mit Federführungen vorne und hinten. Beidseitig angelegte Federenden, sehr gute Führung des Kolbens in der kompressionshülse, sehr gute Führung der Kompressionshülse in der Systemhülse, geringes Spiel der Feder im Kolben.

    - Die Schussentwicklungszeit muss möglicht gering sein

    Ist das Ziel erst einmal sicher anvisiert, können sich Schützenfehler nur in dem Zeitraum zwischen dem Auslösen des Abzugs und und dem Moment, in dem das Diabolo den Lauf verlässt auswirken. Je kürzer diese Zeit, umso geringer machen sich die Fehler des Schützen bemerkbar. Also muss der Abzug gut und schnell sein, die feder ausgewogen und der Lauf nur so lang wie nötig. Ein kürzerer Lauf ist aus dieser Sicht betrachtet, besser als ein langer, wenn er denn noch dem Diabolo die nötige gerade Flugbahn und entsprechend Drall vermittelt.

    - Der Abzug muss leichtgängig sein und einen definierten Druckpunkt besitzen.

    Die meisten Schützenfehler ereignen sich beim Auslösen. Ein guter Abzug hilft sehr, diese zu minimieren. Die Bedeutung des Abzugs wird häufig unterschätzt. Ein harter, unregelmäßig arbeitender Abzug ist die Garantie für Fehlschüsse, weil das Gewehr im alles entscheidenden Moment bewegt/verisssen wird. Mit einem guten Abzug an einem schlechten Gewehr trifft man besser als mit einem schlechten Abzug an einem guten Gewehr, jedenfalls meine Erfahrung.

    - Der Schwerpunkt des Gewehrs muss stimmen.

    Liegt der Schwerpunkt des Gewehrs zu hoch, ist es sehr viel schwieriger, es ruhig zu halten. Gerade, wenn schwere Zielfernrohre mit hoher Montage eingesetzt werden. Das ist aber ein Kapitel für sich.

    - Die Schmierung muss stimmen und gleichmäßig sein.

    Ich rede jetzt nicht vom "Dieseln", wenn dieser Effekt auftrit,t kann man ohnehin nicht mehr treffen. Aber durch die Schmierung muss sichergestellt sein, dass die Reibung der Systemkomponenten von Schuss zu Schuss immer gleich bleibt. Das richtige Fett, in der richtigen Menge, an der richtigen Stelle! Eine Wissenschaft für sich.

    - Der Transferport muss auf alle anderen Größen abgestimmt sein

    Der Transferport ist die kleine Bohrung in der Kompressionshülse, durch die die Luft austritt und auf das Diabolo trifft. Hier entscheidet sich auch mit die Schussentwicklungszeit. Zu groß ist schlecht zu klein, ist schlecht...zu lang ist schlecht, zu kurz ist schlecht. Viel Erfahrung hilft hier einen guten Kompromiss zu finden. Ist nämlich der Transferport z.B. zu groß oder zu klein, wird die Energie der komprimierten Luft nicht optimal auf das Diabolo übertragen und das bedeutet, es ist eine stärkere Feder erforderlich, um die Vo von z.B. 175m/s zu erreichen. Eine stärkere Feder verursacht aber meist auch einen einen größeren Prellschlag....usw.

    Ich könnte noch weiter und weiter erzählen....

    Aber eins dürfte jetzt klar sein. Ein Luftgewehr mit einem starren Lauf ist prinzipiell besser als eines mit Kipplauf....oder? ;)

    Gruß

    Musashi

    Edit: Welches Federdruck-Gewehr ich für das "genauste" halte, oder welches man zum "genausten" machen kann, weiß ohnehin jeder hier. Sonst hätte ganz sicher nicht drei Stück davon.

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (26. Dezember 2006 um 18:52)

  • Deshalb sind auch Matchfederdruckgewehre,die die gleiche Geschossenergie haben wie Freizeitluftgewehre der F-Klasse,in allen Punkten(nicht nur die Präzision)überlegen,weil hier Konstrucktionstechnisch alles bis in die Spitzen ausgereitzt wurde.

  • Meine Meinung zu Luftdruckwaffen und Präzision: Eine Beleidigung hinsichtlich Präzision ist der gesamte China-Schrott. Ab einer gewissen Preisklasse ist die Präzision verschiedener Modelle und Hersteller aber vergleichbar.

  • Hat jetzt zwar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber die schöne
    Erklärung von Musashi sollte man doch irgendwie (wenn auch leicht modifiziert)
    in's Lexikon aufnehmen. So viele Grundfaktoren für die Genauigkeit bei LGs habe
    ich bislang jedenfalls selten so schön einfach komprimiert gesehen.

    Nochmal 'n Lob an Bernard dafür!

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W