HW97k Spannhebel-Einrastung optimieren

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 13.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Januar 2007 um 17:24) ist von Quattro.

  • Da es aktuell wieder einen Thread zum Thema "Wie entferne oder repariere ich den Einrastmechanismus des Spannhebels" gibt, hier einige Hinweise, gleichzeitig auch zur Optimierung dieses Mechanismus.

    Viele 97k Besitzer werden sich schon über den viel zu strammen Einrastmechanismus ihrer Waffe geärgert haben. Ich gehe noch einen Schritt weiter und befürchte, dass über diesen Mechanismus Zwangskräfte auf den Lauf ausgeübt werden, die zufällig und unregelmäßig sind. Mal wird der Lauf minimal nach oben rechts, mal nach oben links „verbogen“.

    Ich habe mal einen Kabelbinder für ein Windfähnchen am Laufgewicht befestigt. Der Kabelbinder saß zwischen Laufgewicht und Spannhebel. Ich habe mir nichts dabei gedacht, ist da doch ein kleiner Spalt zwischen Laufgewicht und Spannhebel. Mein Kabelbinder war wohl 0,2mm zu dick. Der Lauf wurde nach oben „verbogen“ und ich hatte Hochschüsse von etwa 2 Dot. Bis ich gemerkt habe, dass der dusselige Kabelbinder daran schuld war, war das halbe Training in Dorsten vorbei.

    Seitdem unterschätze ich niemals mehr kleinste Kleinigkeiten, die zu einer Verspannung des Laufs führen könnten.

    Und der Spannhebel kann es.

    Also muß verhindert werden, dass der Spannhebel Zwangskräfte auf den Lauf ausübt. Und außerdem sollte er „smooth“ einrasten.

    Wie macht man das?

    Zunächst muss der Mechanismus ausgebaut werden. Er ist durch eine Einprägung im Spannhebelrohr fixiert. Diese wird mit einem 3mm Bohrer gefühlvoll ausgebohrt. Man sprürt bei einem Handbohrer (den ich übrigens sehr schätze) wann man tief genug ist. Dann wird der komplette Mechanismus „herausgeschüttelt“. Vielleicht muss man ein wenig mit einem spitzen Gegenstand im Bohrloch nachhelfen.


    Das war der schwierige Teil. Der Sprengring wird entfernt und der Federmechanismus auseinandergenommen. Warum Weihrauch einen O-Ring dort einsetzt habe ich bis heute nicht verstanden...egal....


    Der Spanndorn selbst ist aus gehärtetem Stahl, er wird am kugelförmigen Ende etwas kleiner geschliffen, z.B. mit Dremel und Konsorten. Er sollte hinterher etwas Spiel in seiner Aufnahme am Laufgewicht besitzen.


    Nun brauchen wir noch eine weichere Feder. Im Baumarkt habe ich nur Federn mit einem etwas größeren Durchmesser und größerer Länge gefunden. Der Durchmesser ging noch gerade so. Die Länge nicht. Also wurde die Feder gekürzt und das gekürzte Federende mit einem Brenner erhitzt und wieder angelegt, dann geschliffen. Die neue Feder ist also weicher und auch etwa 3mm kürzer als die Originalfeder.

    Jetzt muss nur noch ein M4 Gewinde in die Bohrung am Spannhebel geschnitten werden und eine passenden Madenschraube gefunden oder hergestellt werden. Ich habe sie aus einer normalen M4 Schraube hergestellt.

    Der Mechanismus wird mit der neuen Feder wieder zusammengesetzt.

    Ich habe ihn vollständig mit Vaseline eingeschmiert.

    Eingesetzt......und die kleine Madenschraube mit Loctite eingedreht und für immer und ewig fixiert.

    Jetzt noch ein Stück Schrumpfschlauch über den Spannhebel geschoben und erwärmt...fertig.

    Der Schrumpfschlauch hat sich bestens bewährt. Erstens bietet mehr „Grip“ beim Spannen, zweitens ist es nahezu unmöglich, die Waffe an dieser Stelle durch Pflegemaßnahmen zu schützen. Zu oft wird der Spannhebel berührt und irgendwann ist die Brünierung hin.

    Übrigens, diese Aktion hat etwa eine Stunde gedauert, also eher eine kleine Tat.


    Viele Grüße

    Musashi

    P.S.: Diesen Beitrag hatte ich schon in einem anderen Forum gepostet....ich konnte ihn nicht mehr finden.

  • Ich kanns ned widerlegen da ich nur zum fun schiesse und nicht professionell aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen das zB der geschilderte Kabelbinder oder gar der stramme Spannhebel solchen Druck ausübt das der Lauf in irgend eine Richtung verformt wird...

    wäre da mal gespannt auf andere Profis und Ihren feststellungen zum Sachverhalt...

    die Anleitung ist aber Top!

  • Der Druck ist enorm. Diesbezüglich wurde schon des
    öfteren geändert. Unser Weltklasseschütze "Airman"
    hat den Lauf von der ursprünglischen Veriegelung total
    entkoppelt.
    Ich habe die Veriegelungseinheit komplett weiter nach
    vorn geschoben, damit der Druck weniger wird.
    Meiner Meinung nach ist so ein Preller ne fürchterliche
    Zicke und reagiert auf jeden Furz :))

    gruß Klaus

  • Hallo Zusammen,

    ersteinmal ein großes LOB an Musashi. Ich habe meine HW 97 K genauestens nach Seiner Anleitung modifiziert und ich mußte nach der mod. mit großen Augen feststellen das die Waffe wirklich "verklemmt" war !!!!!!!!! Nun schießt Sie wirklich "ruhiger" :lol:

    An dieser Stelle ein GROSSES DANKE an Musashi :huldige:

    Gruß Quattro

    HW 97 K :n1: , 2x HW 35 in 4,5 und 5,5 , Original Jung-Roland

  • Ich hab meine ja auch umgebaut, etwas anders aber genauso "weich" im Ergebniss. Gell Bernhard, hast mir ja noch suchen geholfen :nuts:
    Dieser Umbau ist ein "Musthave" für die 97er !

    Markus

    Ich hab da mal einen getroffen ... FWR / BDMP / BDS / DSB

  • Joo Markus,

    nicht nur Suchen geholfen...auch gefunden :nuts:

    Schön, dass dieser Tipp HW97k Schützen noch etwas glücklicher macht :)) Auch wenn es schon ein wenig her ist.

    Lohnt sich also doch zu posten!

    Gruß

    Musashi

  • Zitat

    Original von Musashi


    Das war der schwierige Teil. Der Sprengring wird entfernt und der Federmechanismus auseinandergenommen. Warum Weihrauch einen O-Ring dort einsetzt habe ich bis heute nicht verstanden...egal....

    Hallo Bernard, der O-Ring dient dazu Das das Fett was den Mechanismus schmiert, bei Wärme nicht in den Spannhebel läuft und der Mechanismus danach "trocken" ist ;)

    Gruß Quattro

    HW 97 K :n1: , 2x HW 35 in 4,5 und 5,5 , Original Jung-Roland

  • Zitat

    Original von Musashi

    ......Lohnt sich also doch zu posten!

    Gruß

    Musashi

    Hallo Bernhard,

    es lohnt sich auch immer wieder deine Beiträge zu lesen.

    ....weil man genau weiß, das du es nicht posten würdest, wenn es nicht 100 % durchdacht und erprobt wäre.
    ...weil es durchgehend ausführlich, gut bebildert und verständlich ist.

    viele Grüße

    Petra

  • Zitat

    Original von Pellet

    Ich habe die Veriegelungseinheit komplett weiter nach
    vorn geschoben, damit der Druck weniger wird.
    Meiner Meinung nach ist so ein Preller ne fürchterliche
    Zicke und reagiert auf jeden Furz :))

    gruß Klaus

    Hallo Pellet, Deine Modifikation habe ich ebenfalls kopiert ;)
    Hab allerdings eine Scheibe aus VA genommen die 1,6 mm Dick ist. Zusammen mit Musashis Modifikation ist es das Optimale Tuning ! Der Spannhebel rastet fast von Alleine ein, sitzt aber trotzdem fest genug und wackelt nicht :lol:

    Gruß Quattro

    HW 97 K :n1: , 2x HW 35 in 4,5 und 5,5 , Original Jung-Roland