Ja, danke erstmal für die schon sehr lebhafte Diskussion:-)
Nun habe Ich mehrmals gelesen, das die angestrebte Grafik in den hier gezeigten VR-Spielen nicht zeitgemäß wirkt. Das stimmt grundsätzlich auch, besonders in Vergleich mit aktuellsten AAA-Spielen.
ABER:
Unser Gehirn ist sehr, sehr faszinierend. Ich habe das festgestellt, als Ich von dem neuen Mirrors Edge direkt ohne Pause in die Virtuelle Realität gewechselt bin, um auf dem Schießstand ein paar Stunden zu verbringen. Und zwar habe Ich kaum wahrgenommen, wie massiv schlechter die grafische Oberfläche geworden ist.
Warum?
Nun, Ich denke, die Antwort ist simpel formuliert, aber komplex erklärt.
Unser Gehirn denkt sich die fehlenden Teile hinzu. Was Auf dem flachen Bildschirm eher aussieht, wie Counterstrike von Anno Dunnemal, sieht in räumlicher, "realistischer" Wahrnehmung schon aus wie zu mindestens Crysis 1. Ich vermute (alle Vermutungen, die Ich hier aufstelle, gehen von der Vermutung aus, das es auch für Andere VR-Nutzer so ist, also bitte nicht daran aufhängen) mal, das Unser grauer Denkkasten im Oberstübchen eine wahnsinnige Anstrengung dabei unternimmt, die unnatürlich wirkende Umgebung an Uns anzupassen. Es "erstellt" Dinge, die gar nicht da sind. Räumlichkeit, räumliche Halluzinationen (etwas das berühmte Aufstützen auf einem nicht echten Tisch) oder das aufpolieren von wahrgenommenen Texturen, so dass diese in Unser Schema einer echten Welt passen.
Es ist Mir schon oft aufgefallen, das wenn Ich Leute Mir beim Spielen zusehen ließ, diese also vor dem PC saßen und das Spielgeschehen in normaler 2D-Perspektive wahrgenommen haben, das diese sich immer über die visuelle Schwäche des gezeigten beschwert haben. Stiegen Diese dann aber selber in die Virtuelle Welt, gab es umfassende und vor allem begeisterte Beschreibungen von der wahnsinnig detaillierten und realistischen Szenerie. Ein Paradoxon? Sicher hängt hier auch Erwartungshaltung mit drin, "Man trinkt sich die VR-Welt schön", aber Ich glaube schon, das Unser Gehirn wirklich etwas macht, um das virtuell erlebte.....aufzuhübschen.
Zu dem bekannten Problem der "Motion Sickness" sei zu sagen, JA es ist ein großes Problem, welches sicher auch der Verbreitung dieser doch recht praktischen Technik entgegen steht und auch weiterhin entgegen stehen wird. Ich selber habe festgestellt, das vor allem schlecht gemachte Spiele oder solche, die nur auf VR "hochgewertet" wurden, dazu neigen. Auch wird noch sehr viel mit der sogenannten "Locomotion", also der InGame-Bewegung experimentiert. Ein gutes Beispuiel ist dafür H3VR, wo es inzwischen etwa 4-5 völlig unterschiedliche Methoden gibt, sich durch den Raum zu bewegen. Sozusagen, für jeden etwas dabei;-)
Gleichzeitig ist dies aber auch ein Medium, welches genau diesem Problem entgegen wirken kann. Ich habe hierfür sogar ein gutes Beispiel:
Meine Mutter, die Göttern mögen Sie noch lange Mir erhalten;-), ist seit Se das erste Mal am PC saß, empfindlich auf Freie Bewegung, also jedes Spiel, welches kein REINES Point-n-Click ist, kann Sie nicht spielen. Punkt aus Ende, Ihr wird sofort übel.
Als Ich Sie in die VR geschickt habe, wollte Sie dort gar nicht mehr weg Die Tatasache, das jegliche Bewegung im Konsens mit dem Körper geschah, hat Ihr geholfen, sich sofort auf das erlebten einzulassen. Es war sehr faszinierend zu beobachten
Und zu dem letzten Punkt: Die physische Beanspruchung.
Ich begebe Mich sicher auf extrem dünnes Eis, da Ich keine persönliche Studie betrieben habe, um das zu beweisen, Ich kann Mich jetzt nur auf allgemeinen Ansichten stützen, leider...
Aber gilt dieses CasualGaming nicht sogar als Problem? Also nicht jetzt in dem Fall, wo Hr. YXZ von Arbeit nach Hause kommt und noch 2-3 Stunden Siedler spielt, sondern wo über 50-60% des Tages nur gespielt werden. Wenn Ich Mich nicht irre, ist das ein größeres Problem als manche zugeben wollen. Warum werden professionelle Gamingstühle wohl so orthopädisch korrekt gefertigt? Egal, zu dem direkten Thema zurück, die Anstrengung beim Spielen. Wenn man täglich arbeiten geht, Spazieren oder joggen zusätzlich, vielleicht sogar noch Fahrrad fährt oder Wie Ich 2x wöchentlich ins FitnessCenter und 2x die Woche zum Bogenschießen.....dann kann man so problemlos VR-Spiele spielen, wie jeder normale "CasualGamer". Denn, um die Mythen zu berichtigen:
VR-Gaming ist definitiv NICHT anstrengend (außer Wir reden hier von MotionSickness und selbst diese kann man teilweise abtrainieren^^) und auch defintiv KEIN Ersatz für´s WorkOut. Auch wenn sowas gerne für die endlosen Bogenschieß-Spiele für VR beworben wird. Ich habe das mal testen lassen, Ich bin nämlich ein ganz Neugieriger;-)
Eine Stunde HoloPoint (ein recht aktives VR-Spiel, wo man mit einem Bogen bewaffnet auf bewegliche Ziele schießen muss, dies möglichst schnell und präzise) verbraucht nicht mal 50kcal. Dagegen: 10 Minuten Laufband mit 8km/h Laufgeschwindigkeit und 1,5% Steigung verbrennen beinahe 106kcal. Ein exponenzieller Vergleich, oder? Das ist definitiv keine anstrengende Geschwindigkeit;-)
Natürlich hat jeder Seine gute und (meistens) berechtigte Meinung. Diese möchte und werde Ich auch sicher akzeptieren. Aber einige Sahen kann man sich schlecht ERLESEN, besonders in Bezug auf VR-Gaming-Technologie. Vieles wird tatsächlich ganz anders IN der Brille wahrgenommen als AUßERHALB. Das macht es natürlich schwer, Unvertrauten damit einen Gefallen zu tun.
Naja, Ich hoffe, Ich hab hier keinen himmelschreienden Müll verzapft, Ich habe einfach mal Meine 5 Cent da zugegeben;-)