Frage zu Ladepressen an die Wiederlader

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 7.787 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2016 um 11:36) ist von Mitr.

  • gegen Restfeuchte die Hülsen einfach im Ofen bei 75° ne Weile liegen lassen.
    Dann is da alles trocken.

    Man kann zum reinigen die Hülsen auch in die Waschmaschine geben.
    Vorher natürlich in nen Stoffbeutel oder so geben.
    Ich mach max 50 Hülsen 308 pro Waschgang.
    Des klappt hervorragend und entfernt den meisten Schmauch.

    Gruß

  • Bei Langwaffenpatronen würde ich trotzdem fetten. Ist aber kein Fehler den Hartmetalleinsatz zu haben.

    Ich lade seit mehreren tausend Murmeln (250> im Monat) mit einer Lee Turret-Presse und bin sehr zufrieden. Mit den Bajonettköpfen ist ein schneller Kaliberwechsel gewährleistet. Separate Pulverfüller vorausgesetzt. ;^)

    Trimmer von Lyman ist sehr praktisch, durch den Schnellspanner. Vorausgesetzt Du hast immer die gleiche Hülsenlänge... Ansonsten Lee "DeLuxe Trimmer! mit einer billigen Einstationenpresse.

    Eine Digitalwaage würde ich empfehlen. Damit kann man die eventuellen Abweichungen des Pulverfüllers genauer messen.

    Hülsen reinigen am besten im Ultraschallbad. Der Tumbler lässt nur von außen glänzen...

    Ein digitaler Meßschieber beschleunigt die Kontrolle der OAL.

  • Bei Langwaffenpatronen würde ich trotzdem fetten. Ist aber kein Fehler den Hartmetalleinsatz zu haben.


    Gibt es überhaupt Matrizen für Langwaffenpatronen mit Hartmetalleinsatz? Ich habe bislang noch keine gesehen, aber ich kenne auch nicht alles. Würde mich aber mal interessieren. Bislang war ich der Meinung, dass Langwaffenhülsen grundsätzlich zu fetten sind.

    Eine Digitalwaage würde ich empfehlen.


    Ich auch. Man kann auch eine preiswerte Waage über die Bucht bestellen, aber ich würde immer einen Satz Prüfgewichte mitbestellen. Das kostet oft nur wenige € Aufpreis und man kann dann die Waage immer schnell überprüfen und ggf. wieder kalibrieren. Alle Waagen, auch welche, die als Gold- oder Münzwaagen angeboten werden, sind inzwischen in der Maßeinheit umschaltbar, aber nicht immer ist auch "Grain" dabei. Darauf dann achten. Ich habe eine Goldwaage mit Messbereich 100 g für 20 € mit 2 Prüfgewichte gekauft. Sie ist ausreichend genau. Man braucht aber eine kleine Waagschale (aus Alu) aus dem Wiederladebereich zusätzlich. Diese haben einen kleinen Schnabel, damit man das Pulver gleich in die Hülse schütten kann.

    Hülsen reinigen am besten im Ultraschallbad. Der Tumbler lässt nur von außen glänzen...


    Die Hülsen müssen auch nur von Außen sauber sein. Ich habe zwar auch ein US-Bad, aber ich reinige lieber mit Tumbler. Im US Bad ist die Behandlung insgesamt aufwändiger, weil man die Hülsen vorher entzündern sollte und weil man eine 100 %ige Trocknung per Backofen sicherstellen muss. Bleibt das ZH drin, wird die Zündglocke nicht sauber und Wasserreste könnten in den Hülsen verbleiben. Die Hülsen trocknen weit besser, wenn sie beidseitig offen sind.
    Aber das ist auch eine persönliche Geschmackssache.

  • Hartmetallmatrizen gibt es z.B. von Dillon oder Redding hat welche aus Titaniumkarbid.

    Im Ultraschallbad sollte auf jeden Fall der Zünder vorher raus. Dann wird auch das Zündloch schön gereinigt.

    Bzgl. die Hülse muss innen nicht sauber sein: Ich habe eine Zeitlang mit Bullseye geladen. Nach 3-maliger Nutzung ohne Innenreinigung kam bei jedem Schuss eine Wolke aus Ascheresten mit aus dem Lauf... ;^)

  • Gut, lassen wir das mal so stehen.
    Bei Grauwolf ist bei den Beschreibungen der Redding Matrizen nichts von Hartmetall zu lesen. Ich habe da mal nach dem Alleweltskaliber .308 Win geschaut.
    Dillon hat tatsächlich Hartmetalleinsätze drin, aber das erklärt sich wegen dem Automatikbetrieb der progressiven Ladepressen, wo man quasi inmitten der Bearbeitung der Hülsen diese schlecht fetten kann.
    Aber dennoch bleibt der Grundsatz, dass Hartmetalleinsätze bei Langwaffenmatrizen nicht üblich sind und daher - sagen wir nun - in den allermeisten Fällen die Hülse gefettet werden muss.
    Warum aber im Gegensatz zu Kurzwaffenmatrizen der Hartmetalleinsatz unüblich ist, weiß ich leider nicht. Am Preis kann es nicht liegen, denn der Aufpreis bei den Kurzwaffenmatrizen ist gering, bzw. heute gibt es kaum noch Matrizen für KW-Patronen ohne Hartmetall.
    Man muss das ohnehin relativieren, denn üblicherweise fertigt man pro Jahr vielleicht wenige Hundert Langwaffenpatronen - wenn überhaupt -, aber durchaus tausende Kurzwaffenpatronen. Man stelle sich vor, wenn man die alle von Hand fetten und wieder reinigen müsste.

    Es gibt sogar eine Fettmatrize von RCBS, aber die ist nur für Langwaffenhülsen gedacht.

    Für die Interessierten:
    Das mit dem Hartmetalleinsatz bezieht sich immer nur auf die erste Matrize eines Satzes, die zum Kalibrieren und ZH-Ausdrücken dient. Auch nur dort wird mit Kraft gearbeitet, bzw. es wirken große Kräfte auf die Hülse, um diese wieder auf das richtige Maß zu drücken. Sie ist ja vom Gasdruck etwas aufgebläht worden und das muss wieder im kaltem Zustand zurückgepresst werden. Ich las mal, dass dann bis zu 6 Tonnen Druck auf die Hülse wirken. Dank genialer Hebelübersetzung genügt dafür ein mittelmäßiger Armdruck am Hebel der Presse.

  • Die Konstruktion der Hartmetall Matrizen funktioniert nur bei zylindrischen Hülsen. "Normale" Matrizen liegen mit ihrer ganzen Fläche an der Hülse an, Hartmetall Matrizen liegen nur mit einem (bei Redding evtl. auch 2) dünnen Ring an der Hülse an, der Ring kalibriert die Hülse über die gesamte Länge auf den selben Durchmesser. Die geringe Fläche ist der Hauptgrund, dass auf das Fetten verzichtet werden kann.


  • Eine Digitalwaage würde ich empfehlen. Damit kann man die eventuellen Abweichungen des Pulverfüllers genauer messen.

    Digitalwaagen sind guit und recht, aber es gehört zur Kontrolle immer ein Satz Eichgewichte dazu. Nur so ist man vor bösen Überraschungen sicher.

    MfG
    Mitr

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

  • Guten Morgen!

    Darf hier mal ein -F- Waffenbesitzer Zwischenfragen? :D

    Ist einer von Euch Wiederladern in der Lage 7x57 Mauser wiederzuladen?

    Ich suche noch Händeringend DekoMuni für meinen Chilenen! Leider ist da im Netz kaum was zu finden!

    Abgeschlagene Hülsen hätte ich. Bei den Geschossen bin ich etwas unsicher welche ich nehmen soll!

    Hat einer von euch da einen Tipp?

    Würde mich super freuen, wenn ihr mir vielleicht weiterhelfen könntet!


    Viele Grüße

    Thorsten

  • http://www.nosler.com/nosler-load-data/7x57mm-mauser/
    http://www.nosler.com/7x57-mauser
    http://www.vihtavuori.com/en/reloading-d…ing/7-x-57.html
    https://en.wikipedia.org/wiki/7%C3%9757mm_Mauser
    https://www.hornady.com/store/7X57-Mauser/

    Damit kann man die Geschossiameter bestimmen, allerdings ist es dann immer noch eine Suche ein original aussehendes Geschoss zu bekommen. Der grundsätzliche Ansatz wäre, Teilmantelgeschosse sind jagdlich, Vollmantel als Kriegsgeschosse. Sie sollen ja auch sicherlich dem Dekogewehr passend zugeordnet werden.
    Es gibt viele Militärkaliber, die später jagdlich verwendet wurden. Eigentlich dürften das fast alle Klein- und Mittelkaliber sein. Dann sind zu diesem Zweck jagdlich brauchbare Teilmantel oder Hohlspitzgeschosse entwickelt worden, die jagdlichen Ansprüchen genüge tun.

    Ich habe leider keinen Matrizensatz in diesem Kaliber.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (1. Mai 2016 um 11:34)

  • Hallo!

    Erst mal Danke für die Links!

    Ja, Vollmantel wäre "Stilecht"!

    Die Geschossform sollte der 8x57IS ähnlich sein! Da hab ich mal mit Hilfe Deiner Links was bei egun rausgesucht: PPU 7mm/174grs Geschosse VMBT.

    Die sollten recht nahe am Original sein!

    Wäre es möglich Matrizen ohne Presse zu benutzen? Zum Beispiel mit einem Schraubstock? Es geht ja nur darum, die Geschosse fest in der Hülse zu befestigen!

    Pulver und Zündhütchen sind ja eh nicht relevant! Und eine Matrize zu besorgen wäre nicht das Problem!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Wäre es möglich Matrizen ohne Presse zu benutzen? Zum Beispiel mit einem Schraubstock? Es geht ja nur darum, die Geschosse fest in der Hülse zu befestigen!


    Ich fürchte nein. Denn der Einsatz der ersten Matrize ist trotz Fettung recht kraftaufwändig. Man könnte zwar den ZH-Ausstoßer rausschrauben, bzw. muss es sogar, wenn das abgeschlagene ZH drin bleiben soll, und dann Matritze plus Hülse in einem Schraubstock mit entsprechend großer Öffnung (grob Hülsenlänge x 2) einpressen, aber die bekommst nicht wieder raus.
    Die 2. Matrize ist zum Setzen des Geschosses und Crimpen des Hülsenmundes. Darauf könnte man verzichten, wenn man das Geschoss mit Superkleber einklebt. Bei mit der ersten Matrize kalibrierten Hülsen sitzt das Geschoss auch ohne crimpen recht stramm.

    Es sollte sich aber ein Wiederlader finden lassen, der wenigstens irgendeine Presse hat. Die Matrizen passen alle unabhängig des Herstellers. Eine Ausnahme sind nur Monsterkaliber, die ein größeres Matrizengewinde benötigen, wie auch eine deutlich höhere Einstellhöhe, als in normalen Pressen verfügbar.

  • Es gibt von LEE Handladematrizensätze, vertrieben unter der Bezeichnung "LEE Classic Loader".. Zum Betrieb diesesr cleveren Sätze braucht man Hülsenfett, eine stabile Unterlage und einen guten Kunststoffhammer. Ich hatte vor ~40 Jahren zweu dieser "Apparaturen" in Betrieb, .30/06 und .303 British. Was es da noch an Kaliberauswahl gibt findest Du bestimmt auf deren Website.

    Eine Stufe weiter aber immer noch ohne grosse Apparaturen geht die Handladezange von Lyman, das "310 Tool". Ist im Prinzip eine Zange in die die speziellen Matrizen eingeschraubt werden und alle anfallenden Arbeitsschritte können damit abgearbeitet werden. Gibt es in den klassischen Westernkaliber.

    Betrieb normaler 7/8 Matrizensätze ohne Presse ist beispielsweise in einem Schraubstock möglich. Wichtig dabei, Ausstosserstift braucht Raum. Man kann damit die "gefettete" Hülse in die Matrize pressen, anschliessend die Patrone mit Hilfe des Gewindes des ZH - Ausstossers / Innenkalibrierer die Hülse aus der Matrize drücken. Ist aber irre zeitaufwändig und beim kleinsten Fehler hat man nur noch Schrott.

    MfG
    Mitr

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

  • Das ist Murks und die Gewindestange bleibt dabei aller Wahrscheinlichkeit nicht gerade. Die Kräfte zum Ausziehen der Hülse sind doch recht groß, auch wenn der Weg nur wenige Millimeter beträgt, bis die konisch geformte Hülse wieder frei ist.

  • Das ist Murks und die Gewindestange bleibt dabei aller Wahrscheinlichkeit nicht gerade. Die Kräfte zum Ausziehen der Hülse sind doch recht groß, auch wenn der Weg nur wenige Millimeter beträgt, bis die konisch geformte Hülse wieder frei ist.


    Dass das Murks ist bestreite ich nicht, aber es funktioniert, ohne dass die Stange des Ausstossers / Innenkalibrierer Schaden nimmt. Man darf aber nicht einfach den Schraubendreher in den Schlitz der Stange ansetzen sondern zwei Muttern auf die Stange schrauben und kontern. So gehts!

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