Zu Hause üben mit einer CO2 Pistole?

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 12.081 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. November 2016 um 20:46) ist von snarrow.

  • Ich bin seit ein paar Monaten im Schützenverein aktiv und komme nicht richtig voran. Vor allem das Zielen macht mir nach wie vor Probleme, die Ergebnisse sind eher bescheiden. Da ich es i.d.R. nur alle 2 Wochen zum schießen in den Schützenverein schaffe, habe ich mir überlegt evtl. zu Hause mit einer CO2 Pistole zu üben. Ist das grundsätzlich eine gute Idee und wenn ja, welche CO2 Pistole (Stahlkugeln oder Diabolos) nimmt man da am besten? Im Schützenverein schieße ich meistens mit einer SIG Sauer P226 oder Brünner CZ75. Wäre für ein paar Ratschläge dankbar.

  • Hi

    Ich schiesse zwar nicht selber, habe habe von einem Kollegen der Pistole schiesst erfahren, dass er zuhause öfter mal mit einer Softair GBB Pistole übt, da das Handling damit am realistischsten sei.

  • Mit sinkendem Druck in der CO2-Kartusche lässt die Genauigkeit einer CO2-Pistole nach. Man müsste demnach die Visierung fortwährend anpassen. An deiner Stelle würde ich es deswegen mit einer Weihrauch HW40 versuchen. Dabei handelt es sich um eine Pistole mit Vorkomprimierungstechnik, die vor jedem einzelnen Schuß "gespannt" werden muss. Allerdings bleibt fraglich, ob eine Weihrauch HW40 bei deinem Schießtraining sonderlich nützlich wäre. Die Visierung ist zwar vergleichbar, aber es fehlt der Rückstoß beim Schuß und das Abzugsverhalten wird anders als bei den von dir gewohnten Waffen sein.

  • Diabolos sind präziser wie BBs, von daher würde ich dir zu einer Co2 226 raten.

    Ganz stumpf solange es kurze Distanzen sind kannst du auch ne gute 226 oder 75 als Softair nehmen.

    Aber eines fehlt allen! Der Rückschlag.

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Wobei das Gewicht da so eine Sache ist, weil die Teile meist aus ABS sind.
    Es gibt aber auch welche aus Metall, ich denke damit bekommst du eher das Gefühl etwas in der Hand zu haben.
    Ich hatte mal eine HW45 (wo ist die eigentlich?), die hat bewusst den Griff eines 1911 Derivats, zum üben.

    wyrd bið ful aræd

    ColtBlue

  • Aber das beste Zielen üben hilft nichts, wenn man den Rückstoß Impuls nicht kompensieren kann, weil eine 9mm halt anders bockt als alles was man frei kaufen kann.

    Daher bleibt nur üben üben üben mit der echten.

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Stimmt, GBB haben ja noch eine Art Rückstoß. Aber die HW45 ist ja auch noch Prellschlagfrei, was die Sache eher schlechter macht.
    Naja, mit dem Passenden Gewicht ist das Halten vielleicht doch zu üben.

    Warum denn nicht im Keller mit GK?

    (war ein Schwerz!)

    wyrd bið ful aræd

    ColtBlue

  • Ich denke das Problem ist ja hier weniger das treffen an sich, bzw die Genauigkeit der Waffe, sondern eher der Umgang, also Das zielen über Kimme und Korn und das saubere Handling beim schiessen damit man nicht verzieht. Dabei denke ich eben an die GBB Softair. Klar ist der Rückschlag nicht vergleichbar, aber das Zielen und dass der Schlitten zurück schlägt, hast du halt nur bei GBB.

    Zumindest war das bei mir einer der Hauptfaktoren beim Treffen, das Visieren und der Umgang wenn das Biest sich dann bewegt beim Abdrücken.
    Eine normale Co2 Diablo Plempe bewegt sich da nicht gross. Treffen ist damit 100 mal einfacher.

  • Wenn das ZIELEN schwer fellt und du mir einer Dienstpistole schießt würde ich dir eine Federdruck Diabolo Waffe empfehlen
    Evtl eine HW 45.
    Ich schieße .22er Sportpistole ( GSP ) und traniere zuhause mit einer FWB 80.

    Müsstest du mal schauen welcher Abzug dem was du im Verein schießt am nächsten kommt.

    Wenn der Schlitten sich bei einer GBB Pistole bewegt ist es für das ZIELEN zu spät. Auch der Rückstoß kann nicht annähernd simuliert werden da einfach a viel weniger Masse im Schlitten hängt und b die Treibladung bei einer 9mm wesentlich höher ist als bei einer GBB.

    Ich würde mich rein auf das abziehen und zielen konzentrieren.

    Achte darauf das die "zuhause Waffe " annähernd das gleiche Gewicht hat wie die "scharfe" und das der Abzug und die Visierline ähnlich sind.

  • Aber das beste Zielen üben hilft nichts, wenn man den Rückstoß Impuls nicht kompensieren kann


    Mit dem Rückstoß findet idealerweise keinerlei Interaktion statt. Man komepensiert da nichts ( was auch in der Geschwindigkeit gar nicht geht ) sondern lässt die Waffe nach hinten schlagen. Der gesamte mentale Fokus ist darauf ausgerichtet die Waffe im Halteraum perfekt auszulösen, wobei man sich so verhält als würde kein Rückstoß existieren. Die Waffe darf sich während dem Auslösen nicht bewegen, im Idealfall. Ein Rückstoß kann nicht bewußt und sinnvoll beeinflusst werden. Wer damit beginnt verzieht jeden Schuss unter Garantie. Denn jedes Ereignis, welches augenscheinlich mit dem Rückstoßverhalten interagiert, müßte zwingend vor dem Abgang des Schusses bereits initiert werden. Etwas anderes gibt weder unsere Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit im Hirn, noch unsere Nervenleitgeschwindigkeit her. Das bedeutet aber die Waffe unmittelbar vor dem Auslösen zu bewegen, was man überhaupt gar nicht wollen kann!
    Beim Schießen immer daran denken: Wir schießen aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Alle Informationen die wir bewußt während des Zielens verarbeiten, sind mindestens 150 bis 300ms alt, also schon überholt. Darin liegt für mich persönlich übrigens der Großteil der Faszination beim Schießen. It's all about timing :))


    Aus meiner Sicht ist es sehr sinnvoll das Zielen, Schießen und vor allem das Treffen mit einer Luftpistole zu üben. Der Rückstoß - bzw auch der nicht vorhandene Rückstoß - spielt dabei in meinen Augen keine wesentliche Rolle, da dieser ohnehin ignoriert werden sollte. Wer das begriffen und verinnerlicht hat, wird mit jeder funktionierenden Waffe wenigstens gute bis vielleicht sehr gute Ergebnisse erzielen. Ich schieße zb am häufigsten Luftpistole, bin aber auch ein sehr erfolgreicher .357 Magnum Schütze. Erheblich erfolgreicher als mit Luftpistole, weil ich beide Hände nutzen kann, was mir mehr Stabilität im Ziel verleiht und die Scheiben sind im Verhältnis größer :)) Luftpistole ist im Vergleich erheblich anspruchsvoller als GK.

    Letzten Sonntag habe ich zum ersten mal im Leben .500 S&W Magnum schießen können, und auch hier passten die 10 gemachten Schuss auf 25m auf meinen Handteller - exakt der gleiche gute - und vor allem kleine ;) - Streukreis wie ich ihn mit meinen .357 schieße, es gibt da für mich keinerlei Unterschied. Der Rückstoß ist zwar tatsächlich enorm, interessiert aber nicht. Er darf nicht interessieren, sonst landet der Schuss irgendwo auf der Scheibe. Den Rückstoß lässt man einfach passieren, er kann nicht sinnvoll willentlich beeinflusst werden - einfach entspannt treiben lassen. Ich stelle mir immer vor die Waffe sei leer und es geht nur um das Auslösen. Dazu vielleicht einfach mal die Waffe leer abschlagen. Mit dem scharfen Schuss verhält man sich im Halteraum ebenso, wie wenn sie leer wäre.


    Von GBB zum GK Training halte ich gar nichts, weil es auf den überflüssigen Repetiervorgang überhaupt nicht ankommt. Da gibt es nichts was man sinnvoll trainieren könnte. bzw man könnte dann auch gleich mit einem Schlagschrauber trainieren ;) Rüttelt auch, aber bringt halt genauso nix.
    Die Waffe mit der ich schießen gelernt habe war übrigens eine Gamo PR45, danach eine CP88 6". Die Gamo, oder alternativ die HW40, halt ich für geeigneter. Damit war mir immerhin so eine Vorbereitung möglich, daß ich vor über 10 Jahren mit der KK Sportpistole gleich im ersten Anlauf mit 220 Ringen von 300 einsteigen konnte. Und das, obwohl ich sowas noch nie zuvor im Leben geschossen hatte. Beim .357er bin ich dann dank dieser Erfahrung gleich mit um 360 von 400 eingestiegen.

    Wichtig zum ernsthaften Üben ist eine Luftpistole, welche auch eine Präzision von sich aus mitbringt, die es erlaubt den eigenen Schuss und die eigenen Fähigkeiten beim Auslösen vollständig nachzuvollziehen. Die Gamo hat mir seinerzeit mehr als einmal klar aufgezeigt, daß das was ich für die Gegenwart halte nicht der objektiven Realität entspricht. Wer da einfach stur weitermacht, der trifft halt nicht. Oder die Waffe ist zu ungenau :)) Das war übrigens damals auch mein erster Gedanke, da ich mich ja - wie wohl jeder Jugendliche - für den besten Schützen des Westens hielt. Wer aber die Geduld mitbringt jeden Schuss der daneben ging wirklich zu analysieren und aufzuarbeiten, bei dem werden sich früher oder später zwangsläufig vorzeigbare Ergebnisse einstellen und er wird zumindest auf lokaler Wettkampf-Ebene weit vorne mitmischen.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Erst mal danke für eure Antworten. So richtig weiter bin ich jetzt aber trotzdem noch nicht sondern eher noch mehr am grübeln ;^)
    Klar, den Rückstoß wie bei einer großkalibrigen scharfen Pistole hat man natürlich bei CO2 Pistolen nicht. Aber es gibt doch auch CO2 Pistolen mit Blow Back, der zum Teil auch relativ "stark" sein soll: z.B. CZ P-09 Duty? Hab ich zumindest mal im Forum hier irgendwo gelesen. Aber wie hier vorher schon erwähnt wurde, ist der Rückstoß ja nicht das Problem, da dieser erst nach der Schussabgabe erfolgt und mit dem Schuss selbst eigentlich wenig zu tun hat. Also denke ich, dass der Rückstoß nicht mein Problem ist sondern eher alles vorne dran, sprich das Halten und Zielen der Waffe vor dem Schuss und die präzise Schussabgabe an sich.

    Welche Pistolen würdet ihr mir konkret empfehlen?

    P.S.: Ich habe (noch) keine WBK und daher auch keine eigene Pistole zu Hause um Trockenübungen zu machen. Muss daher vorerst noch auf "Alternativen" zurückgreifen.

    6 Mal editiert, zuletzt von Enterhaken (10. Februar 2016 um 14:57)

  • wenn man den Rückstoß Impuls nicht kompensieren kann,

    ...wir reden hier von Feuerwaffen. Wenn der Rückstoß kommt ist die Murmel schon raus :D

    Es helfen gegebenenfalls auch Anschlagübungen zu Hause mit der "echten" Waffe. Schon mal an Pufferpatronen gedacht? Damit kann man zuhause auch prima Zielen und Abschlagen üben. Da der Schussknall nach deiner Ausssage nicht dein Problem zu sein scheint, würde ich mal damit beginnen...

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Hab mir mal die Weihrauch HW45 bei Youtube angesehen. Da kommt mir der Griff aber ziemlich klein vor. Ich hab halt relativ große Hände, weiß daher nicht ob das 100%ig passt. Aber ich glaube das täuscht nur.

    Einmal editiert, zuletzt von Enterhaken (10. Februar 2016 um 15:27)

  • Hw45 gibt's ja in mehreren Ausführungen. Die normale version ist wie nen 1911er dem haste ja bestimmt schon mal in der Hand gehabt. ;)
    Bei hw 45 passt das Verhältnis von Griffe zu "Schlitten " nicht so gut wie beim 1911er deshalb wirken die Griffe klein

    2 Mal editiert, zuletzt von JoHannes89 (10. Februar 2016 um 15:39)

  • Pufferpatronen sind eine sehr gute Idee - aber nur wenn man die Waffe zur Pufferpatrone auch zuhause hat.

    Sorry, die Beiträge haben sich zeitlich überschnitten.

    Weiterhin gilt: Gerade zu Anfang gibt es viele Höhen und Tiefen in der Schützenform. Wenns nicht läuft, durchhalten! Das dauert lange, bis die Ringzahl mal einigermaßen stabil wird...

    airgunsmith.tumblr.com
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    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Hallo Enterhaken und willkommen im Forum.
    Wenn du mir deinen Wohnort, gerne auch per PN, verrätst und dieser nicht so weit von mir entfernt ist, kannst du die HW 45 Silverstar gerne mal bei mir probeschiessen.
    LG Womel

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Sorry, die Beiträge haben sich zeitlich überschnitten.

    Weiterhin gilt: Gerade zu Anfang gibt es viele Höhen und Tiefen in der Schützenform. Wenns nicht läuft, durchhalten! Das dauert lange, bis die Ringzahl mal einigermaßen stabil wird...


    Danke. Das sagen mir meine Kollegen im Schützenverein auch immer. Trotzdem würde ich da gerne noch ein wenig etwas "zusätzlich" tun. Daher der Gedanke, daheim mit CO2 oder Luft Pistole zu üben.
    Die Weihrauch HW45 gefällt mir wirklich gut, nur bin ich mir unsicher ob ich damit zum Ziel komme. Umso mehr ich lese, desto weniger überzeugt bin ich dass das für mich das Mittel zum Zweck ist. Beispiel: HW45 – Mythos und Wirklichkeit | Hier wird auch folgendes erwähnt: "Die Aussage, die man gelegentlich liest, die HW45 sei als "Trainingswaffe für das GK – Schiessen" brauchbar, halte ich für absoluten Schwachsinn."

  • Zu Hause zu üben um die Leistung im Verein zu verbessern ist immer sinnvoll. Aber da die Waffen bzw. die Schießmöglichkeiten zu Hause bei weitem nicht mit denen im Verein zu vergleichen sind, darf man das auch nicht überbewerten. Allerdings besteht zu Hause die Gefahr, dass man sich schlechte Haltung oder anderes angewöhnt, weil der Trainer zum Eingreifen nicht da ist.