Vergolden,Verchromen

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 5.273 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. September 2017 um 07:47) ist von ColtBlue.

  • Hallo Freunde der Sonne.

    Mein Bruder hat sich nebenbei selbständig gemacht.
    Er veredelt Gegenstände.

    Natürlich ist das gut für mich, da ich so sehr günstig meine Ssws Vergolden und verchromen kann.

    2erlei Fragen hätte ich aber zu der Geschichte.

    Ich will als erstes meine Colt Government verchromen..
    Dieses Ding war mein Arbeitstier.
    Soweit ich weis ist der Abzug aus Plastik. Was ist die beste Lösung dafür? Gibt es da eine Alternative die ich Verchromen kann?

    und 2. Würde es sich Lohnen die Dinger bei Egun und co. zu verkaufen. Hab da mal so einige Waffen gesehen die Vergoldet und Verchromt wurden und extrem Gewinnbringend verkauft worden sind.

    Hier ma ein Bsp was Grad bei Egun drin ist. (so soll meine Government am ende aussehen)

  • Wenn dein Bruderer doch Selbständig ist muss er doch auch Ahnung davon habe welches Material sich beschichten lässt.

  • Die Angabe "Plastik" ist da nicht sehr hilfreich. Das ist wie die Frage, ob man Plastik kleben kann.... Wie man weiß, gibt es verchromtes oder verchromt aussehendes Plastik, grundsätzlich geht es also mit einigen Plastikarten, wie Polystyrol z.B.

  • Sage ich ja. Weiß jeder, der schon einmal z.B. einen Auto-Bausatz mit Chromteilen aus Polystyrol gebaut oder gesehen hat.
    Aber das sich das mit *manchen* Kunststoffen machen läßt, heißt ja noch lange nicht, das es mit allen klappt. PS ist was ganz anderes als PP oder PE....

  • Früher hab ich Feuervergoldung gemacht, das ist extremst haltbar. 20 Mark Gold hauchdünn gekloppt, Schnipsel davon mit Glühbirnensplittern und nem Teelöffel Quecksilber kleingerieben, aufs gereinigte Metall gepinselt und das Ganze vorsichtig mit Gasbrenner erhitzt. Das natürlich draussen und mit Rückenwind.

    Damit hab ich französische Pendulen nachvergoldet und so... gibt keine schönere und bessere Vergoldung.

    Blattgold hab ich massig hier, das wird für eine Pistole eher nicht geeignet sein. Zu uneben.

    Das Zeugs von Selva habe ich auch noch, geht galvanisch, aber reibt sich recht schnell ab.

  • .....Schnipsel davon mit Glühbirnensplittern und nem Teelöffel Quecksilber kleingerieben, aufs gereinigte Metall gepinselt und das Ganze vorsichtig mit Gasbrenner erhitzt. Das natürlich draussen und mit Rückenwind.

    Damit hab ich französische Pendulen nachvergoldet und so... gibt keine schönere und bessere Vergoldung.

    Blattgold hab ich massig hier, das wird für eine Pistole eher nicht geeignet sein. Zu uneben.

    Das Zeugs von Selva habe ich auch noch, geht galvanisch, aber reibt sich recht schnell ab.

    Glühbirnensplitter? Wozu dienen die?
    Ich kenne nur das normale Amalgam aus 1 Teil Feingold und 6 Teilen Quecksilber, was dann nach dem Auftragen unter Reiben mit der Messingbürste über dem Feuer verdampft, wobei das Gold matt auf der Oberfläche stehen bleibt.
    Man kann aber von der Feuervergoldung ohne Schutzmaske nur abraten, weil die Dämpfe hochtoxisch sind.
    Zur Blütezeit dieses Verfahrens sind viele Uhrmacher z.B. an den Nachwirkungen der Vergiftungen gestorben, weil zu Anfang die extreme Gefahr nicht bekannt war.
    Zudem wird die Feuervergoldung bei Zinkplempen kaum funktionieren.
    Ich denke man verkupfert, verchromt oder vernickelt und vergoldet dann zum Schluß galvanisch.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Die Amalgamisierung mit dem doch recht groben Gold funktioniert damit besser.

    Es bleibt kein Rückstand von Glas zurück, dieser fällt beim Erhitzen ab. Ist übrigens eine Art der Feuervergoldung, wie sie in Indien praktiziert wird und geht gut.

    Bürsten ist nicht notwendig. Polieren kann man hinterher prima mit einem Gemisch aus Olivenöl, Kreide und Mehl.

    Wenn man um die Gefahr von Quecksilberdämpfen weiss, kann man sie allerdings auch gut vermeiden.

    https://www.youtube.com/watch?v=qOgDEGeN1J0

    Aber bei einer Zinkplempe wird das eh nichts.

  • Die Amalgamisierung mit dem doch recht groben Gold funktioniert damit besser.

    Es bleibt kein Rückstand von Glas zurück, dieser fällt beim Erhitzen ab. Ist übrigens eine Art der Feuervergoldung, wie sie in Indien praktiziert wird und geht gut.
    ......

    Aber bei einer Zinkplempe wird das eh nichts.

    Interessantes Video.
    Ich hatte seinerzeit mal den Versuch mit einer Sonnenuhr nach einer alten Rezeptur aus dem 18. Jahrhundert gestartet, der auch gut gelang, wo die Prozedur über dem Schmiedefeuer durchgeführt wird, und die Gasmaske obligatorisch ist. Da nach der Vergoldung Hochglanz angesagt war wurde mit dem Blutstein poliert.
    Das Ganze diente zur Ermittlung der Arbeitszeit für ein Buch über astronomische Instrumente.

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  • Was ich an der Feuervergoldung so liebe, ist dieser unglaublich warme, wunderschöne Glanz.

    Da kommt einfach nichts gegen an. :^)

  • Kkleinteile wie den Abzug aus Kunststoff kann man auch mestens leicht selber nachbauen mit feilen, schleifen und flexen.

    Und wenn gut gemacht ist, dann st ein Custom Trigger auch noch mehr wert wie Serien Mist :)

    Und Mesll lässt sich prima verchromen, vergolden und und und

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Was ich an der Feuervergoldung so liebe, ist dieser unglaublich warme, wunderschöne Glanz.

    Da kommt einfach nichts gegen an. :^)


    Das ist wohl wahr.
    Wobei man die Goldfarbe durch Beizen auch verändern kann.
    Im nachfolgenden Video gibt es, nach einer Rezeptur aus dem 18. Jahrhundert, einen Hinweis darauf.
    Leider wird daraus ein Betriebsgeheimnis gemacht weil dieser Goldschmied scheinbar mit seinen Feuervergoldungen ganz gut im Geschäft ist.


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  • Wie ist das mit den Passungen ? Einfach ins Chrombad geht zwar aber muß da vorher nicht erst Material weg, wo die Bauteile zusammen kommen ? Ansonsten super Idee ! Grüße

  • Ich würde mir bei Zinkplempen den Aufwand mit Verchromen/Vergolden nicht machen, denn dafür müssen die Teile erst mal von Farbe und Fett befreit und auf Hochglanz gebracht werden. Hört sich einfach an, ist aber sehr arbeitsaufwändig wenn man Wert darauf legt das scharfe Kanten auch scharfkantig bleiben und nicht rundpoliert werden, was gegenüber Stahlteilen bei den weicheren Zinklegierungen sehr schnell passieren kann.
    Die Zink - SSW´s sind meiner Meinung nach, gemessen an ihrer Verwendung, eh schon viel zu teuer, und eine nachträgliche Veredelung verteuert das Ganze noch mehr.

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  • Hi Leute,

    weiß hier jemand, wie teuer es ungefähr ist, Kleinteile verchromen zu lassen? Vor allem, wenn man keinen Verwandten hat, der einem günstigere Konditionen bietet. :D

    Ich würde gerne den hinteren Griffrücken und den vorderen Abzugsbügel eines Weihrauch SAA verchromen lassen. Mir gefällt die Chromversion des Revolvers an sich sehr gut aber der gebeizte untere Teil würde mich dabei schon stören.

    Und wie sieht es nach so einer Beschichtung mit den Passungen aus? Vor allem bei den Schraublöchern im Zink?

    Wäre es wohl auch möglich, die Parts direkt zu Weihrauch zu schicken, sodass die in deren Produktionsstraße mit verchromt werden? Wäre vermutlich zu aufwendig aber würde da wohl auch mal nachhaken. Wie schätzt ihr das ein? Ansonsten wendet man sich wohl an kleinere, metallbearbeitende Unternehmen, nehme ich an?

    Gut Schuss!


  • Wäre es wohl auch möglich, die Parts direkt zu Weihrauch zu schicken, sodass die in deren Produktionsstraße mit verchromt werden? Wäre vermutlich zu aufwendig aber würde da wohl auch mal nachhaken. Wie schätzt ihr das ein?

    Haha, ich musste lachen... :D:thumbup::thumbsup:

    Sorry, nicht böse sein, aber du hast vermutlich noch nie so eine Produktionshalle von innen gesehen.

    Bitte ruf da nicht an, sonst denken die, das ist Elvis Eifel vom Radio... :D