Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.431 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2015 um 20:05) ist von JvB.

  • Hallo Forum. Bin der neue und komme jetzt öfters. ;^)

    Kurz zu mir: Ich besitze schon seit über 15 Jahren eine Weihrauch HW 94 und eine Röhm RG 9, die aber in den letzten 12-13 Jahren nicht mehr benutzt wurden.
    Die Waffen habe ich damals von einem Freund erstanden und wurden von ihm (und leider auch von mir) nicht all zu gut gepflegt. Mann kennt das ja. Zu Silvester
    raus geholt, geschossen und dann wieder ab in den Karton. Da die Waffen die letzten Jahre gar nicht benutzt und auch vergessen wurden, konnte der Dreck
    darin natürlich richtig schön "einwirken". Dafür könnte ich mich heute selber Ohrfeigen. :huldige:

    Äußerlich sehen beide gut aus, aber im inneren... Grundsätzlich funktionieren beide aber noch. Schlitten, Abzug und die Mechanik an sich funktionieren
    so weit und sind leichtgängig. Gerade die Bereiche um den Schlagbolzen sehen nicht mehr gerade lecker aus und das möchte ich jetzt wieder ändern.
    Mit Ballistol habe ich schon den gröbsten Schmutz ab bekommen, aber die direkten Oberflächen und die kleinen Ecken und Winkel bekomme ich per
    Hand leider nicht mehr sauber. Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich die Teile einfach mal in ein Ultraschallbad gebe.
    Was meint Ihr? Könnte das klappen, oder sollte ich lieber die Finger von lassen?


    Danke im voraus.  :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von JvB (15. November 2015 um 17:28)

  • Ich bin kein Freund vom Ultraschallbad, bzw. generell nassen Reinigung von ganzen Waffen, wenn man diese danach nicht gründlich zerlegen kann. Es bilden sich Wassernester, die in Sackbohrungen mit Feder gerne bleiben und dann rosten könnten.
    Ansonsten muss man wissen, dass das üblich verwendete Zinkdruckguss nunmal kein Stahl ist und daher auch nicht brüniert sein kann. Wie das auf ein US-Bad reagiert, muss man vorher an Kleinteilen testen.
    Ansonsten scheint die Waffe ja nicht im besten Zustand zu sein, wo man vielleicht auch kaum noch optischen Schaden anrichten kann.
    Auf jeden Fall sehr gründliches Trocknen, ausblasen mit Druckluft, bzw. Trocknung im 80 ° heißen Backofen, aber ohne Kunststoffteile, wie auch anschließendes gründliches durchölen.

  • Die Reinigung in einem Ultraschallbad habe ich mit meiner P22Q ausprobiert und bin zufrieden mit dem Ergebnis. Die Anregung dazu habe ich von einem andere User hier im Forum:

    • Zerlegen soweit es geht und grobe Reinigung mit einer Bürste und Geschirrspülmittel
    • 5 min ins Ultraschallbad mit warmem Wasser und Geschirrspülmittel
    • Mit reichlich Isopropanol (Sicherheitshinweise beachten!) abwaschen, das zieht das Wasser und restlichen Dreck aus allen Ritzen
    • Mit Druckluft aus der Dose gründlich reinigen
    • Im Backofen bei 50 °C für 30 - 45 trocken, Plastikteile nehmen da keinen Schaden
    • Abkühlen lassen und wie gewohnt ölen.
  • Gegen uralte Verschmutzungen ist nach meiner Erfahrung das Ultraschallbad relativ machtlos.
    Ich bevorzuge manuelle Reinigung mit meinem über die Jahre gesammelten "Besteck".
    Mit Chemie würde ich immer vorsichtig sein und sie erst an einer nicht sichtbaren Stelle ausprobieren.

  • Balistol Bremsenreiniger und WD40 mehr hab ich noch nie geraucht


    Du bist ja ein ganz Harter ;^)
    Mit Balistol schmeckt mir die Zigarette dabei nicht mehr, wurde durch Silikonspray ersetzt und WD40 ist gepimptes Petroleum.
    Spülilauge und Silikonspray - damit geht so ziemlich alles. Ich suche noch Alternativen zu Pfeifenreinigern und Watteträgern,
    die hängen gebliebenen Flusen machen mich wahnsinnig . . . :D

  • Mist ja ich editire es nun nicht sonnst müsstest du auch editieren :D
    Und das mit dem gepimten Petroleum sag mal nich so laut, sonst werden demnächst ne menge Petromaxen hier mit WD40 gestartet ;D .
    Silikonspray hab ich bisher nur für Gummi und Plasteteile benutzt aber das werd ich versuchen.

  • Als bekennender Kettenraucher fiel es mir nur besonders auf - nicht sauer sein :love:

    Silikonöle und Fette haben enorme Vorteile.
    Sie verändern ihre Eigenschaften in einem sehr breiten Temperaturbereich nicht,
    hinterlassen bei der Verbrennung nur ein sehr feines, nicht aggressives Pulver,
    haften extrem gut und bilden einen stabilen Film. Fairerweise muss man erwähnen,
    dass die Kriechfähigkeit nicht ganz so gut wie bei z.B. Balistol ist.
    Hinzu kommt der konkurrenzlose Preis . . . ;^)

  • Ich bin selbst auch Raucher und nicht sauer, ganz im gegenteil ich bin recht humorvoll deswegen lasse ich es auch so stehen.
    Naja normal konserviere ich mit Balistol und an Silvester wird alles blank gemacht dann mit bremsenreiniger gereinigt mit WD40 abgerieben und dann wieder mit Balistol konserviert.

  • Erst mal ein Dankeschön für die verschiedenen Meinungen.
    So ganz glücklich bin ich mit dem Ultraschallbad auch nicht und es es wird wohl das letzte Mittel, falls alles andere versagt.
    Ich hab im Keller auch noch eine Dose Silikonöl gefunden. Damit hab ich jetzt den Schlitten innen "geflutet" und warte mal
    ab, was über Nacht passiert.

    Apropos rauchen:
    Seit letzten Montag dampfe ich und habe in der Zeit meinen Kippen Konsum von täglich 15-20 Stück auf 5-6 Reduziert.
    Diesbezüglich wundere ich mich über mich selbst...  :thumbup:

  • Zur Reinigung meiner Waffen habe ich mir ein passendes Ultraschallgerät gekauft (http://www.amazon.de/gp/product/B00…ailpage_o09_s00).
    Nach dem Schießen wird die Waffe zerlegt und grob mit etwas Waffenreiniger (von http://www.polarmacrotec.de/) gereinigt. Dann kommt sie mit allen Teilen in das Ultraschallbad. Da füge ich nur etwas Spülmittel hinzu und lasse die Waffe für ca. 5 Minuten reinigen. Bei größeren Verschmutzungen wiederhole ich den Vorgang. Dann nehme ich sie raus und spüle mit klarem Wasser nach. Dann wird die Waffe mit einem alten Handtuch grob getrocknet und Ritzen und enge Stellen per Druckluft (gibt's auch in Dose zu Kaufen) ausgeblasen/getrocknet. Dann wird die Waffe mit einem guten Öl behandelt und kommt dann bei 60 Grad für ca. 30-45 Min. in den Backofen. Durch die Kriecheigenschaften des Öles und der Hitze wird dabei übrig gebliebene Feuchtigkeit verdrängt und verdunstet; es bleibt ein deckender Ölfilm auf der Waffe. Dann noch gezielt etwas Öl und/oder Waffenfett an die wichtigen Stellen, wieder alles zusammenbauen und fertig. Zur Behandlung des Laufes verwende ich dabei ein paar Pfeifenreiniger. Damit sieht die Waffe dann wieder aus wie neu. Mit dieser Prozedur habe ich auch schon solche Verschmutzungen wie von Dir beschrieben einfach lösen können und die Waffe sah hinterher wieder aus wie aus dem Ei gepellt. 

  • Blöde Frage:

    Was passieert bei einem Ultraschallbad und was genau ist das?


    beste grüsse

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Kurzes Update:
    Die Zelt heilt nicht nur viele wunden, sie putzt auch Waffen... :D
    Nachdem das Öl jetzt über Nacht einwirken konnte, ging der Dreck spielend leicht ab. Versteckte Winkel habe ich
    dann noch mit WD 40 geflutet und mit dem Kompressor ausgeblasen. Jetzt sehen beide aus wie neu.

    Offensichtlich war ich nur zu ungeduldig.
    Silvester kann kommen. :thumbsup: