Schwert schmieden lassen (2)

Es gibt 70 Antworten in diesem Thema, welches 13.747 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Mai 2016 um 18:00) ist von BruceTT.

  • Zitat

    Wenn man bedenkt das mit dem Rosenkrieg im 15 Jhd. das Zeitalter der
    Ritter in Rüstungen zu ende ging, was ist mi den Früheren zeiten?

    Der Kampf in Vollrüstung unterschied sich grundsätzlich mit dem im Kettenhemd.
    im Früh und Hochmittelalter wurde mit Schild gekämpft. Pfeile, Lanzen, und auch starke Schwertstiche können ein Kettenhemd durchdringen. Das dadurch einhändig geführte Schwert war leichter und kürzer. Der Kampf war enger. Im engen Nahkampf konnten Stöße nur schwer ausgeführt werden. Das Schild wurde aber auch als Waffe (Stöße, Fußangel)gebraucht .
    Ein Ritter mit Vollrüstung war gegen (Bogen)Pfeile, und Schwerthiebe jeglicher Form geschützt, so das er sich mit einem Anderthalbhänder ganz auf den Kampf konzentrieren konnte. Sehr üblich waren natürlich alle Arten von Kinetikwaffen, die Rüstungen beschädigen konnten, Morgensterne, Hämmer u.s.w.

    Hört mich, meine Häuptlinge! Ich bin müde. Mein Herz ist krank und traurig. Vom jetzigen Stand der Sonne an will ich nie mehr kämpfen – für immer.(Chief Joseph )

  • Um mal hier einiges klar zustellen Volldose waren eigentlich Tunierrüstungen. Da gabs sogar Special Effekts wie Schilde die in Einzelteile zerfielen. Eine Rüstung war sehr teuer und wurde weiter vererbt. So das es häufiger vorkam das ein Ritter etwas überaltetes trug. Der Dauer Renner Kettenhemd fing mit 4 in 1 an hoch bis zu 8 in 2 was die "web" art meint also wieviele Ringe wie verbunden waren. Mit einem Katana hatte man keine Chance den das ist auf Schnitt getrimmt. Dagegen ein Stich konnte es schaffen eine Lücke in die Ringe zusprengen. Und ein normaler Schwerthieb konnte locker die Rippen brechen.

  • Ausschließlich in der Disziplin Käse und Wurstschneiden hätte das Katana mithalten können.


    Also da muss ich massiv widersprechen ... natürlich ist das Katana, insbesondere doppelt beidhändig geführt, in den Händen eines erfahrenen Samurai jedem Langschwert eines europäischen Ritters deutlich überlegen!
    Den Beweis dafür seht ihr links in dem kleinen Bildchen. Ich bin schon viele Jahre hier und kein einziger Ritter turnt hier noch ´rum.

    8)

    Spaß beiseite, ich habe diesen Thread mit großem Interesse gelesen, viel gelernt und halte ihn für einen der besten auf co2air in diesem Jahr.

    Gruß
    Musashi

    Einmal editiert, zuletzt von Musashi (29. September 2015 um 00:04)

  • Damazener wurden aber erst in der Romantik berühmt,

    Und was war zb dann ein Ulfberht? Jep das Mystische Schwert der Winkinger. War ein Damazener Stahl Schwert. Und das war lange vor der Romantik.

    Spätestens zu den Kreuzzügen wurde Schwerter ausschließlich laminiert oder aufwendig homogenisiert.

    Laminatstahl ist Damast Stahl. Homogeniseren bedeutet Beruhig vergossen. Und nochmals Damststahl war teuer häufig zogen ritter mit der Rüstung ihres Ur Opas in das Abenteuer Kreuzzug. Das Schwert konnte sogar noch älter sein. Das Pferd war wichtiger dann die Reisekosten zwar trug jeder Adliger ein Schwert nur benutzte nicht Jeder das als seine Waffe der Wahl. Morgenstern, Kriegflegel, Luzernhammer, Streitkolben, Streitaxt. die liste ist endlos.

    Einmal editiert, zuletzt von Jhary (29. September 2015 um 05:55)

  • Zitat
    Zitat

    Da steht vielleicht ein Quatsch drin.
    Wenn ich von dem Bericht auf die Qualität des gesamten Spiegel schließen müsste würde ich den Wahrheitsgehalt anderer Berichte irgendwo im Bereich
    Märchen einordnen müssen.

    Die Diskussion entstand weil in Gräbern billige Ulfberht-Kopien entdeckt wurden.
    Da bisher nur wenige "echte" Ulfberht Schwerter gefunden wurden weiss man nicht viel über die tatsächlichen Eigenschaften der Wikingerschwerter.
    Aber es war kein Damaszener-Stahl, soweit ich die Berichte in Erinnerung habe.

    @ Jhary
    woher hast du dein Wissen? Von Zeitschriften?

    Schwerter aus Damststahl herzustellen war doch überhaupt keine Kunst.
    Es war eine Kunst ein Schwert mit einem Kern zu schmieden. Ob das so wie in dem Bericht nur der Verdeckung von Eigenschaften
    oder zur Verbesserung der Waffen diente, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Laut Spiegel Bericht waren die guten Wikingerschwerter aus einem Stück extrem kohlenstoffhaltigem Stahl ( Heute würde man Gusseisen sagen *lol* )
    und die billigen Kopien aus hochwertigem Lagenstahl.

    Im Rheingraben wurden im vorletzten Jahrhundert viele Gräber gefunden und auch ausgegraben. Hauptsächlich Gräber der Franken.
    Man fand sehr gut erhaltene Bänke aus Holz, die Kleidung und Waffen der Verstorbenen war in einem unglaublich guten Zustand.
    Waffen und andere Eisenteile waren fast nicht verrostet, man konnte auf dem Eisen noch Verzierungen erkennen.
    Dann wurden viele Gebiete entwässert.
    Heute finden sich an gleicher Stelle nur noch Rostklumpen.
    Im Prinzip hat ein einziges Jahr niedriges Grundwasser gereicht um alles zu zerstören.
    Schade.
    Mit den heutigen Möglichkeiten hätte man interessante Funde machen können.
    In höheren Regionen waren die Gräber nicht durch das Wasser geschützt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (29. September 2015 um 09:13)


  • Laminatstahl ist Damast Stahl. Homogeniseren bedeutet Beruhig vergossen. Und nochmals Damststahl war teuer häufig zogen ritter mit der Rüstung ihres Ur Opas in das Abenteuer Kreuzzug. Das Schwert konnte sogar noch älter sein. Das Pferd war wichtiger dann die Reisekosten zwar trug jeder Adliger ein Schwert nur benutzte nicht Jeder das als seine Waffe der Wahl. Morgenstern, Kriegflegel, Luzernhammer, Streitkolben, Streitaxt. die liste ist endlos.

    Laminatstahl und Damast sind zwei völlig verschiedene Dinge. Homogenisieren in der Schmiedekunst heißt nichts anderes, als das z.B. der Kohlenstoff gleichmäßig im Stahl verteilt wird und Schlacke ausgeschmiedet wird.

    Streitkolben und Co. galten als Bauernwaffen und wurden vom Adel erst in der Renaissance, mit dem Aufkommen von schwerer Plattenrüstung, vermehrt benutzt.

    Im Übrigen war es nicht möglich, mit dem Schwert Rippen zu brechen. Üblicherweise trug man zum Kettenhemd ein Gambeson. Diese Kombination war in der Lage schwerste Hiebe und sogar Armburstbolzen abzuwehren. Dem entgegen steht zudem das damals geführte Schild. Hiebe gegen die Rippen waren nur auf der rechten Seite des Gegners möglich. Wir sprechen hier von einer mit der Rückhand beschleunigten Masse von 400 - 550 Gramm (siehe Schwerpunkt!). Um die Rüstung zu beschädigen wäre ein optimaler Schlag aus dem vollen Galopp notwendig und das Schwert wäre danach hinüber.

  • Du weißt schon das die Armbrust eine mit Kirchenbann belegte Waffe war? Bei Versuchen in Frankreich gabs ne böse Überraschung Durch den Ritter wurde ein Student auf der Rückseite des Burgtores noch aufgespießt wie ein Schmetterling. Der wird dir gerne was davon verzählen.
    Wie kommst du bitte auf 400gr beim Schwert? Ein Schwert wiegt eher so um ein kilo manche auch mehr. Jeh nach machart und Einsatzzweck. Täusch dich nicht nur weil zb der Schwerpunkt zb in den Griff verlagert ist das es so leicht wäre. Andererseits glauben manche das schwerter mit dem Schwerpunktklingenspitze über 5kg wiegen würden. So um ein kilo war Standart. Und du vergißt bei deiner Rechnung das der Ritter sein ganzes Gewicht (einschlieschlich Rüstung) in den Schlag legen könnte. Auch war ein Schild nicht nur eine Verteidigungssache damit wurde auch zu geschlagen. Nachdem Kampf bestimmte der Sieger was ritterlich war. Mit dem Knochenbrecher auf deinen Fuß getretten mit dem Schwert pariert und dem Schildstoß dich umgeworfen wer dann wie ei Maikäfer auf dem rücken lag war verloren.

    Einmal editiert, zuletzt von Jhary (29. September 2015 um 13:51)

  • Was neues zum Thema Schwert; in Norwegen wurde neulich ein gut erhaltenes Wikingerschwert gefunden.

    SPON Wikingerschwert

    Leider steht nicht viel zum Schwert im Artikel, aber es handelt sich offenbar um ein einschneidiges Schwert vom Typ Sax.

    Gruß

    Dose

  • Ein Original schmieden lassen, wäre sicherlich etwas zu teuer. Aber ein nachgemachtes Katana, das zumindest nach dem Prinzip des Faltschmiedens hergestellt wurde, hat ja auch schon was. Und jetzt hängt sowas bei mir überm Kamin. Die Gelegenheit konnte ich mir als großer Fan japanischer Schwertkunst nicht entgehen lassen. zumal ich es auch noch mit einem interessanten Gespräch mit einem Schmiedemeister, der in Japan gelernt hat, verbinden konnte