Es gibt 113 Antworten in diesem Thema, welches 11.513 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Juli 2015 um 12:57) ist von Jhary.

  • .....
    Viele, viele Leute in anderen Branchen und Bereichen leiden auch am Sozialabbau und keiner merkt es und keinen interessiert's. Auch aus diesen Gründen treffen diese Streiks nicht auf mein Verständnis.

    Ja, leider gibt es zu viele Leute die scheinbar mit erbärmlichen Löhnen zufrieden sind, und denen jede Vorstellungskraft fehlt das man sie in ihren Bedürfnissen noch weiter nach unten schrauben wird - da sie sich ja nicht wehren.
    Die hier in diesem Lande auch nicht merken das hinter der Propaganda der Wirtschaft, vorgetragen von abhängigen Politikern und abhängigen Medien nur eines steckt, das Streikrecht möglichst einzuschränken, mit dem Ziel es in naher Zukunft ganz abzuschaffen.
    Dazu werden dann Kampagnen ins Leben gerufen, wie das Lied von der Geiselhaft für´s ganze Land, um so die Arbeitnehmer auseinander zu dividieren, was ja offensichtlich auch gelingt. Auch das schnelle Rufen nach dem Schlichter gehört zu diesen Maschen, um mit diesem Instrument gerade begonnene Streiks abzuwürgen, und darüber hinaus sicher sein zu können das die Arbeitnehmer mit ihren ursprünglichen Vorderungen nicht durchkommen. Denn von der Schlichtung profitiert nur einer - der Arbeitgeber.

    Aber ich habe es ja schon mal erwähnt, solange sich der Urlaub auch nur halbwegs finanzieren läßt, und über perfide Finanzierungen von Autos, die viele Familien zusätzlich über etliche Jahre in die gewünschten Abhängigkeiten bringen, solange also das noch funktioniert, besteht leider bei Vielen kein Handlungsbedarf, zum Nachteil all derer, die mittlerweile dieses zynische System der nadelbestreiften Asozialen durchschaut haben - und dagegen ankämpfen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Das es Großkunden gibt die ohnehin meinen mit den Konkurrenten der DHL besser zu fahren, weil billiger, da man in diesen Unternehmen mit perversen Hungerlöhnen unterwegs ist, hat nichts mit dem derzeitigen Streik zu tun, sondern mit deren Einstellung, die vergleichbar ist mit der der jetzigen Konzernleitung der DHL.

    Vorweg will ich mal klarstellen, dass ich die Lohndrückerei in dieser Branche auch nicht gut finde. Fakt bleibt aber, dass DHL - auch mit seinen Delivery-Gesellschaften - immer noch die höchsten Löhne in dieser Branche zahlt. Wieso wird also gerade das Unternehmen bestreikt, dass die höchsten Löhne zahlt und sich damit immer noch positiv von den anderen Paketdiensten abhebt, mit denen es kokurriert? Das ist doch unlogisch und damit absoluter Schwachsinn von Verdi. Man treibt die Großkunden zu den Billig-Paketdiensten und sorgt damit lanfristig auch dafür, dass dorthin auch die Arbeitsplätze abwandern. Die Arbeitnehmer, um deren Wohl man sich bei Verdi angeblich bemüht, werden damit im Endeffekt geschädigt. Ich halte diesen Streik für unveranwortlich, sowohl im Interesse des Unternehmens DHL als auch im Interesse von deren Arbeitnehmern; von den Kundeninteressen will ich dabei überhaupt nicht erst reden. Hier wollen sich wohl nur einige Gewerkschaftsfunktionäre im Machtkampf mit DHL profilieren, ob es den Gewerkschaftsmitgliedern langfristig schadet, kümmert diese Herrschaften einen Dreck.

  • Ja, leider gibt es zu viele Leute die scheinbar mit erbärmlichen Löhnen zufrieden sind, und denen jede Vorstellungskraft fehlt das man sie in ihren Bedürfnissen noch weiter nach unten schrauben wird - da sie sich ja nicht wehren.
    Die hier in diesem Lande auch nicht merken das hinter der Propaganda der Wirtschaft, vorgetragen von abhängigen Politikern und abhängigen Medien nur eines steckt, das Streikrecht möglichst einzuschränken, mit dem Ziel es in naher Zukunft ganz abzuschaffen.
    Dazu werden dann Kampagnen ins Leben gerufen, wie das Lied von der Geiselhaft für´s ganze Land, um so die Arbeitnehmer auseinander zu dividieren, was ja offensichtlich auch gelingt. Auch das schnelle Rufen nach dem Schlichter gehört zu diesen Maschen, um mit diesem Instrument gerade begonnene Streiks abzuwürgen, und darüber hinaus sicher sein zu können das die Arbeitnehmer mit ihren ursprünglichen Vorderungen nicht durchkommen. Denn von der Schlichtung profitiert nur einer - der Arbeitgeber.

    Aber ich habe es ja schon mal erwähnt, solange sich der Urlaub auch nur halbwegs finanzieren lassen, und über perfide Finanzierungen von Autos, die viele Familien zusätzlich über etliche Jahre in die gewünschten Abhängigkeiten bringen, solange also das noch funktioniert, besteht leider bei Vielen kein Handlungsbedarf, zum Nachteil all derer, die mittlerweile dieses zynische System der nadelbestreiften Asozialen durchschaut haben - und dagegen ankämpfen.


    Soviel polemische Klassenkampfparolen habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Man muss schon sehr ideologisch verbohrt sein, um sowas abzulassen.

  • Vorweg will ich mal klarstellen, dass ich die Lohndrückerei in dieser Branche auch nicht gut finde. Fakt bleibt aber, dass DHL - auch mit seinen Delivery-Gesellschaften - immer noch die höchsten Löhne in dieser Branche zahlt. Wieso wird also gerade das Unternehmen bestreikt, dass die höchsten Löhne zahlt und sich damit immer noch positiv von den anderen Paketdiensten abhebt, mit denen es kokurriert? Das ist doch unlogisch und damit absoluter Schwachsinn von Verdi. Man treibt die Großkunden zu den Billig-Paketdiensten und sorgt damit lanfristig auch dafür, dass dorthin auch die Arbeitsplätze abwandern. Die Arbeitnehmer, um deren Wohl man sich bei Verdi angeblich bemüht, werden damit im Endeffekt geschädigt. Ich halte diesen Streik für unveranwortlich, sowohl im Interesse des Unternehmens DHL als auch im Interesse von deren Arbeitnehmern; von den Kundeninteressen will ich dabei überhaupt nicht erst reden. Hier wollen sich wohl nur einige Gewerkschaftsfunktionäre im Machtkampf mit DHL profilieren, ob es den Gewerkschaftsmitgliedern langfristig schadet, kümmert diese Herrschaften einen Dreck.


    Puh, das ist das Problem bei diesem Thema. Man hat immer wieder das Gefühl gegen Windmühlenflügel anzukämpfen. Weil doch leider Etliche genau die Vorstellungskraft von Windmühlenflügel haben. Und die haben bekanntlich keine Vorstellungskraft.

    Eben weil die DHL - Mitarbeiter z.Zt. noch etwas bessere Löhne haben als ihre Kollegen in den Dumpinglohnunternehmen, kämpfen sie um diese besseren Löhne, vor dem Wissen das sie nun über die Delivery GmbH´s ebenfalls in diesen Dumpingbereich getrieben werden sollen. Ist das erreicht, lohnt sich kein Abwandern mehr, von der einen wie der anderen Seite. Dann gibt es in dieser Branche kein Lohngefälle mehr, sondern nur noch asozial angestrebte Hungerlöhne, die hunderttausende Familien, und vor allem deren Kinder in die Armut treiben.

    Kann das ernsthaft im Sinne der Bevölkerung sein?
    Zumahl die Bundesregierung von Brüssel mehrmals angemahnt wurde endlich etwas gegen die wachsende Kinderarmut in Deutschland zu tun.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Zitat

    Wieso wird also gerade das Unternehmen bestreikt, dass die höchsten Löhne zahlt

    Weil die Belegschaft sich nicht alles gefallen lässt, und zudem noch organisiert ist.
    Weil die Belegschaft mit einem Job das Geld verdienen möchte, das man zum (über) leben braucht, und nicht (wie in den Staaten) von einem Job zum Nächten hetzen möchte

    Zitat

    Viele, viele Leute in anderen Branchen und Bereichen leiden auch am Sozialabbau und keiner merkt es und keinen interessiert's.

    Weil die Belegschaft eben nicht organisiert ist, der Einzelne auch nicht bereit ist sich für die Kollegen, und somit auch für sich selbst, einzusetzen.
    Weil die Belegschaft nicht bereit ist einen kleinen Obolus abzugeben, um eine Vertretung zu schaffen die sich gemeinschaftlich um eben Ihre Interessen kümmert.
    Weil die Belegschaft oft gar nicht die paar Mark übrig hat, sich zu organisieren.

    Erstaunlicher weise beklagen sich gerade die Arbeitnehmer über den Mindestlohn, die eigentlich davon profitieren sollen.
    Für viele organisierte Arbeitnehmer ist der Mindestlohn eh kein Thema, das ist auch gut so.
    Gerade die Leute, die unter teils unmöglichen Arbeitsbedingungen ackern fürchten um Ihren Job, weil Ihnen suggeriert wird ihr Arbeitgeber könne sie sich nicht mehr leisten.

    ...


    Die Gewerkschaften und die organisierten Mitarbeiter sind nicht die Bösen, werden aber gern so dargestellt.
    Erschreckend wie gut das greift.
    Wer für Seine Rechte und für Gerechtigkeit kämpft (streikt) will auch nicht den Kunden treffen.
    Er will den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zwingen, von mir aus auch 'dazu nötigen' überhaupt Verhandlungen einzugehen.

    Das dies nur mit der Brechstange geht, liegt selten an den Gewerkschaften, es liegt an Politik und Arbeitgebern.


    EDIT: Auf eine verständliche Bitte hin die Zitate mal etwas editiert. ;^)


  • ....

    Soviel polemische Klassenkampfparolen habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Man muss schon sehr ideologisch verbohrt sein, um sowas abzulassen.

    Kann ja wohl nicht war sein dein billiger Angriff jetzt.
    Das hat nichts mit Parolen zu tun, sondern ist lediglich eine kleine Bestandsaufnahme dessen was hier im Lande gerade passiert.

    Aber gut, mich als Selbständiger tangiert es nicht so sehr, außer durch das Mehr an zu zahlenden Steuern für diese Asozialen im Nadelstreifen.

    Ich will da nicht mit gleicher Münze zurückzahlen und wünsche dir das du nicht in die Lage kommst die allen Mitarbeitern dieser Branche droht.

    Bin hier raus.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • @ Helmut ein Bär

    Sicher ein Versehen durch falsches Löschen.
    Aber da lege ich Wert darauf das dieser unsinnige Satz: Viele, viele Leute in anderen Branchen und Bereichen leiden auch am Sozialabbau und keiner merkt es und keinen interessiert's. natürlich kein Zitat von mir ist.

    Edit: Danke für´s korrigieren. :thumbup:

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (5. Juli 2015 um 13:56)

  • kämpfen sie um diese besseren Löhne


    Wenn du als Großkunde aber die Wahl hast zwischen einem Unternehmen, was seine Leute nach deinem Maßstab "ordentlich" für ihre Botendienste entlohnt und einem, was kostengünstiger für dich ist und wodurch du die Möglichkeit hast, deine Mitarbeiter besser zu entlohnen, bzw. allgemein deinen Gewinn zu optimieren - welches wählst du dann?

    Auf Dauer ist ein hochpreisiger Dienstleister nicht konkurrenzfähig - solange er keine Alleinstellungsmerkmale hat, die die anderen nicht bieten können.

    Viele Bestandskunden scheuen sich auch, den Transportdienstleister zu wechseln, weil sie Sicherheit und Beständigkeit haben wollen. Jetzt im Streik sind viele Versandunternehmen, die Verträge mit DHL haben, in ihrer Existenz bedroht. Und wir reden hier nicht nur von Elektronikhändlern, die nun erst mal einen Verdienstausfall haben, weil die Kunden ihre Pakete nicht bekommen und diese stornieren. I.d.R. kommen die Pakete dann ja (irgendwann - zu Weihnachten vielleicht?) zurück. Wenn es sich nun um einen Staubsauger handelt, mag das nicht so schlimm sein, weil sich der Wertverlust in Grenzen hält. Wenn es nun aber ein Computer oder ein Smartphone ist, so kann dieses (weil veraltet) nicht mehr zum gleichen Preis verkauft werden und muss dann ggf. unter Einkaufspreis rausgegeben werden.

    Noch schlimmer ist die Situation für Unternehmen, die Lebensmittel oder Tiere per Post verschicken. Die gammeln vor sich hin, der Kunde will (und bekommt) sein Geld zurück und die Ware landet hinterher im Müll. Die Tiere sterben und landen ebenfalls dort.

    Wenn dann nun - notgedrungen - doch Hermes, DPD, GLS und wie sie alle heißen ausprobiert werden, sieht man vielleicht dass es A günstiger und B genau so gut ist, wie DHL.

    Kehrt man dann nach dem Streik noch zu DHL zurück? Wohl eher nicht. DHL wird m.E. viele Kunden durch diesen Streik verlieren und anschließend massiv Stellen abbauen müssen. Das ist ein Eigentor für die "Besserverdienenden" DHL-Zusteller - sie sägen am eigenen Ast.

    Ich habe bei mehreren Versandhändlern angefragt, wie die nun vorgehen und das Ergebnis war immer gleich: Man entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und verweist darauf, dass man bereits mit anderen Versanddienstleistern in Verhandlungen ist.

    Ich persönlich werde nie wieder etwas mit DHL verschicken. Und wenn der DHL-Zusteller in Zukunft kommt, werde ich ihm nicht mehr die zwei Etagen bis zur Haustür entgegengehen. Soll er schön bis ganz nach oben laufen für sein Geld! Hermes und Co. werde ich weiterhin entgegenlaufen.

    endlich etwas gegen die wachsende Kinderarmut in Deutschland zu tun.

    Wenn man sich die horrenden Hartz-IV-Sätze anschaut, stimmt da etwas nicht. Hast du mal eine solche Familie aus der Nähe (oder ggf. im TV) gesehen? Da wird geraucht und Bier getrunken - sich gleichzeitig aber über zu wenig Geld beschwert. Wer Geld für solche Luxusartikel ausgeben kann, dem mangelt es nicht an Geld. Dass dabei dann ggf. die Kinder auf der Strecke bleiben, haben sie einzig ihren Eltern zu verdanken.

    Gleiches gilt für Arbeitnehmer im Niedriglohnbereich: In unserem Land hat heute zunächst jeder die Möglichkeit, einen guten Schulabschluss zu bekommen und dann für ca. 270 EUR Sozialbeitrag pro Semester zu studieren (und da ist dann u.A. ein ÖPNV-Ticket enthalten). Wenn du nebenher an der Universität arbeitest, bekommst du gut 2400 EUR pro Semester. Gibt also keine Ausrede, warum jemand nicht zu einem hohen Bildungsgrad kommen sollte und dann hinterher auch entsprechend entlohnt wird. Wer sich für den "einfachen" oder "schnellen" Weg entscheidet, muss eben damit leben dass er sich den Porsche nie kaufen kann. Und über Kinder (insbes. mehrere) sollte man auch erst dann nachdenken, wenn man sie sich leisten kann (und darunter verstehe ich die Gleichbehandlung mehrerer Kinder und der Erfüllung von deren - realistischen - Wünschen, sowie eine qualifizierte, ggf. fördernde Betreuung).

  • Kann ja wohl nicht war sein dein billiger Angriff jetzt.
    Das hat nichts mit Parolen zu tun, sondern ist lediglich eine kleine Bestandsaufnahme dessen was hier im Lande gerade passiert.

    Aber gut, mich als Selbständiger tangiert es nicht so sehr, außer durch das Mehr an zu zahlenden Steuern für diese Asozialen im Nadelstreifen.

    Ich will da nicht mit gleicher Münze zurückzahlen und wünsche dir das du nicht in die Lage kommst die allen Mitarbeitern dieser Branche droht.

    Bin hier raus.

    Du hast es gerade nötig. Wer Unternehmer als "Asoziale im Nadelstreifen" bezeichnet, der disqualifiziert sich selbst für eine sachliche Diskussion.

  • Ähhm ... zu einer sachlichen Diskussion gehört auch eine Argumentation (prima, wenn die auch noch sachlich ist).
    Zeige mir ein Argument in Beitrag 43 und Du siehst mich überrascht und begeistert. 8o


    Dann wirf mal einen Blick in meinen Beitrag 42.

    Ich war 46 Jahre ununterbrochen als Arbeitnehmer tätig, davon 7 Jahre in Ausbildung. Durch meine berufliche Tätigkeit hatte ich Einblick in viele Unternehmen und weiss daher wie hart der Existenzkampf dort sein kann. Die Minderung von Kosten ist dabei eine Notwendigkeit zum Überleben des Unternehmens. Die Arbeitslöhne gehören natürlich auch zu den Kosten und man kann es keinem Unternehmer zum Vorwurf machen, wenn er auch dort bei den Kostenminderungen ansetzt. Wenn er das nicht machen würde, wären neben seinem Unternehmen bald auch die Arbeitsplätze weg. In diesem Zusammenhang Unternehmer als "Asoziale in Nadelstreifen" zu bezeichnen, kann ich daher nur als üble als polemische Diffamierung ansehen.

    Zur dauernden Klage über "Hungerlöhne" schließe ich mich den Ausführungen von Ithildae im letzten Absatz von Beitrag 48 an. Ich habe 7 magere Jahre für meine Ausbildung in Kauf genommen bevor das richtige Geldverdienen begann. Aufgrund dieser Ausbildung war ich so qualifiziert, dass ich nie einen "Hungerlohn" für meine Tätigkeit bekommen habe. Ich bin immer angemessen bezahlt worden. Allerdings gab es aus meinem Jahrgang auch die Leute, die auf eine gute Ausbildung nicht so viel Wert gelegt haben, da sollte nach der Schule gleich das Geldverdienen losgehen. Wenn die jetzt über "Hungerlöhne" klagen, dann habe ich dafür kein Verständnis.

    Für mich ist jetzt auch das Ende meiner Beteiligung an dieser hoffnunglosen Diskussion bekommen. Mit Betonköpfen kann man nämlich nicht diskutieren.

  • @ Ithildae

    Na, obwohl ich hier im Prinzip mehr oder weniger alles gesagt habe was meiner Lebenseinstellung entspricht.
    Eine Lebenseinstellung die von humanistisch geprägten Lehrern begründet wurde, und die im späteren Leben durch das Abschätzen von Geschehnissen und deren Ursachen noch bestärkt wurde.

    Jeder kann sich heute mit den Möglichkeiten des Internets selber informieren was z.B. die Zustände in den Arbeitsagenturen betrifft, einschließlich ob Hartz 4 nun nach deiner Meinung wirklich so genutzt wird das Kinderarmut kein brennendes Thema ist, usw. usw.

    Nein, hier geht es tatsächlich um zwei unterschiedliche Weltanschauungen die auf der einen Seite zügellosen Raubtierkapitalismus bedingungslos unterstützt, wie etwa in den zugesandten Druckschriften der Arbeitgeberverbände vorgegeben, oder auf der anderen Seite die Arbeit als ein Mittel ansieht um ein menschenwürdiges Leben hinter sich bringen zu können. Das Arbeit nicht dem Selbstzweck, und einigen wenigen dienen kann ihre Vermögen ins Endlose auszudehnen.
    Wo sich zum Beispiel Spieler an den Börsen, oder Firmenlenker in den Konzernen oder mittelständischen Unternehmen anmaßen am Monatsende das hundert - oder tausendfache dessen mit nach Hause zu schleppen was sie ihren Mitarbeitern zugestehen.

    Und diese sehr unterschiedlichen Auffassungen werden bei uns beiden Selbständigen besonders deutlich.

    Zum Schluß kann ich es am eigenen Beispiel des kleinen Krauters noch zusätzlich verdeutlichen.
    Um uns die Arbeit sehr viel leichter zu machen wäre es durchaus möglich dafür zwei oder drei Leute einzustellen.
    Alleine es wäre uns nicht möglich diese Leute nach unseren humanistischen Überzeugungen zu bezahlen, und zwar so das sie nicht nur so gerade über die Runden kommen, sondern das sie auch am kulturellen Leben teilnehmen könnten, was eine wesentliche Vorraussetzung für ein gutes erträgliches Leben ist, und über das Essen, Schlafen und Arbeiten hinausgeht.
    Und da ich das nicht gegenüber diesen möglichen Arbeitnehmern vertreten kann - machen wir die Arbeit halt selber.

    Und das ist meine Vorderung an alle Arbeitgeber.
    Wer die Arbeitnehmer nicht in diesem Sinne bezahlen will oder kann, soll seine Arbeit gefälligst selber machen oder den Laden schließen.
    Ich steh in diesem Kampf gegen eine neue Leibeigenschaft als Selbständiger nicht alleine da, sondern werde durch viele Gleichgesinnte und viele Arbeitnehmer unterstüzt, die diesem perversen, zügellosen Raubtierkapitalismus eben nicht bedingungslos das Wort reden.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (5. Juli 2015 um 15:46)

  • Ich war 46 Jahre ununterbrochen als Arbeitnehmer tätig, davon 7 Jahre in Ausbildung.

    Das kannst du doch gar nicht mit damals vergleichen!

    46 Jahre dann bist du jetzt Wahrscheinlich über 60 wenn nicht schon Rentner!

    Das sind noch die Fetten Jahre gewesen wovon mein Vater auch immer erzählt,man konnte Kündigen und am nächsten Tag wo anders anfangen und hat sogar noch ne Mark mehr bekommen!

    Ich hab ne gute Freundin die hat Informatik studiert ,genaugenommen https://de.wikipedia.org/wiki/Computervisualistik ,hat ihr Diplom gemacht und und jetzt Arbeitet sie in einem Freizeitpark weil sie nichts bekommen hat,also nichts mit viel Kohle verdienen!

  • Mein Vater ist Maurer früher hatte er über 3000DM Netto,Weihnachtsgeld ,die Fahrten zur Baustelle wurden Bezahlt..................heute hat er knapp 2000€ was noch nicht mal einer Kaufkraft von damals 2000DM entspricht.Weihnachtsgeld gibts kaum mehr heist jetzt Sonderzahlung die es auf 2 mal gibt und nicht verpflichtend ist!

    Einst 50 Mittarbeiter beschäftigt sind heute noch ne Handvoll übrig geblieben,der Rest wird mit Juggos gemacht wie er immer sagt.Da sitzt dann noch ein Polier und der Rest sind Leute aus allen Nationen von irgendwelchen Subunternehmen............bei Baustellen die dann in der Heimatstadt sind wo man also Prestige braucht dafür sind dann die Handvoll eigene Leute um das Gesicht zu wahren!

    Das einziste was zählt ist der Gewinn wo sie immer vorgejammert bekommen das sie dieses Jahr bis jetzt ne Mio. weniger erwirtschaftet haben wie letztes Jahr und das dies nächstes Jahr auf jeden Fall wieder kräftig nach oben gehen muss auf dem Chartboard!

    Ist ja schlimm wenn man in dem Jahr statt 6 nur 5 Mio. verdient hat!

    Soviel dazu ;^) ,von mir aus können die so lange streiken wie sie wollen :thumbsup: ,dann warte ich eben etwas länger auf die Post!

  • Ja, es ist in den letzten 15 Jahren zunehmend zu beobachten das immer mehr Akademiker keine Arbeit mehr finden die ihrer Ausbildung entspricht, und dann in Ein - Euro - Jobs gepreßt werden.
    Der Hintergrund ist das man kundtut das wieder für dies oder jenes Akademiker gebraucht werden, dem dann viele Leute durch ein Studium folgen, mit dem Resultat das man sich die mit dem besten Notendurchschnitt heraussucht und für die anderen keine Verwendung hat.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ja, es ist in den letzten 15 Jahren zunehmend zu beobachten das immer mehr Akademiker keine Arbeit mehr finden die ihrer Ausbildung entspricht, und dann in Ein - Euro - Jobs gepreßt werden.
    Der Hintergrund ist das man kundtut das wieder für dies oder jenes Akademiker gebraucht werden, dem dann viele Leute durch ein Studium folgen, mit dem Resultat das man sich die mit dem besten Notendurchschnitt heraussucht und für die anderen keine Verwendung hat.

    Genau so ist es,jetzt ist sie auf Teilzeit dort angestellt obwohl sie 40 Stunden die Woche dort Arbeitet!

    http://www.zeit.de/2011/46/Historie-Arbeitnehmer

    Wenn man das so liest merkt man das wir uns eher wieder nach 1800 bewegen!

    "Nur, wer profitierte eigentlich von diesem neuen System? Es war klar,
    dass die Unternehmer in aller Regel steinreich wurden. Es war auch klar,
    dass Löhne und soziale Bedingungen im frühen
    Kapitalismus
    häufig miserabel waren. Karl Marx
    sollte später schreiben, dass die Industrielöhne zu jener Zeit auf
    jenes Minimum reduziert blieben, dessen ein Arbeiter »zu seinem
    Unterhalt und zur Fortpflanzung seiner Rasse bedarf"

  • Vor allem bei Informatikern sieht es recht bitter aus, weil da ganz gerne Fachkräfte aus dem Ausland geholt werden, die sich halt mit <30k€ im Jahr abspeisen lassen. Da wird dann vom "Fachkräftemangel" gefaselt, weil die Unternehmen keine Leute finden, die für wenig Geld arbeiten wollen...

    Im Moment scheint es eine Form der Konsolidierung einer Zweiklassengesellschaft stattzufinden, wie es die in den USA, China und sonst auch allen Reichen Ländern schon gibt. Ich denke das hat bei uns nur so lange gedauert, weil es nach den Kriegen einen Neuanfang gab mit ner recht großen Portion Solidarität...

    Friendly fire - isn't

  • Vor allem bei Informatikern sieht es recht bitter aus, weil da ganz gerne Fachkräfte aus dem Ausland geholt werden, die sich halt mit <30k€ im Jahr abspeisen lassen. Da wird dann vom "Fachkräftemangel" gefaselt, weil die Unternehmen keine Leute finden, die für wenig Geld arbeiten wollen...

    Im Moment scheint es eine Form der Konsolidierung einer Zweiklassengesellschaft stattzufinden, wie es die in den USA, China und sonst auch allen Reichen Ländern schon gibt. Ich denke das hat bei uns nur so lange gedauert, weil es nach den Kriegen einen Neuanfang gab mit ner recht großen Portion Solidarität...


    Mit 30.000 wär sie mehr als zufrieden gewesen und schlecht ist sie auch nicht.

    Ihr Freund ist Speditionskaufmann und hat grade mal 1200€ im Monat ,sind beide schon über 30,da brauchst du an Familie Gründen gar nicht denken.Wollte immer Familie und ein Haus aber wovon wenn man seine Last hat Klamotten zu kaufen und jede Ausgabe die nicht eingeplant ist schon eine Schwierigkeit bedeutet!

    Bei mir wars auch nie viel anders,Ausbildung gemacht,danach 11,50€ bekommen,90% vom Ecklohn immerhin,aber nur einen Vertrag über 3 Monate!

    Bei der Nächsten Firma wurde man gar nicht gefragt und selbst dies wurde umgangen,Mindestlohn 10,50 macht im Monat 1100€ für 40 Std. auf dem Bau Malochen.

    Eher gabs noch sprüche wenn es einem nicht gefällt könnte man ja gehen ,auf der Straße gibts noch genug die für noch weniger Arbeiten.Das ist Deutschland!

    Da braucht sich niemand aufregen das Schwarz gearbeitet wird,das wird nicht gemacht weil sie alle so gern Arbeiten,neeee das wird gemacht um irgendwie an Geld zu kommen damit es irgendwie reicht!

  • .....
    Die Minderung von Kosten ist dabei eine Notwendigkeit zum Überleben des Unternehmens. Die Arbeitslöhne gehören natürlich auch zu den Kosten und man kann es keinem Unternehmer zum Vorwurf machen, wenn er auch dort bei den Kostenminderungen ansetzt. Wenn er das nicht machen würde, wären neben seinem Unternehmen bald auch die Arbeitsplätze weg. In diesem Zusammenhang Unternehmer als "Asoziale in Nadelstreifen" zu bezeichnen, kann ich daher nur als üble als polemische Diffamierung ansehen.
    ....

    Na, wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist den Mitarbeitern Löhne zu zahlen von denen sie gut ohne Not leben können, und da ist auch die Teilnahme am kulturellen Leben mit gemeint, dann soll der Inhaber seine Arbeit selber machen. Denn da kommt man in den Bereich wo man Hungerlöhne mit Arbeitslosenzahlen aufrechnen und rechtfertigen will.

    Übrigens kenne ich einige in Nadelstreifen die nicht zu diesen Asozialen zählen, weil sie sich eben nicht ihrer unternehmerischen, sozialen Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern entziehen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ich muss mich wirklich korrigieren: Wenn meine Pakete und Briefe nicht rechtzeitig ankommen, wenn ich wegen nichtfahrender Züge Termine verpasse, wenn ich wegen des Pilotenstreikes umständliche und teure Reiseoptionen wahrnehmen muss, dann ist es natürlich anmaßend davon zu reden, dass das ganze Land in Geiselhaft genommen wird. Es betrifft ja erstmal nur mich. Die "anderen" können ja gern für sich selbst sprechen. Fakt ist, diese Einschränkungen von Leistungen, für die ich ja als Kunde bezahlt habe, möchte ich nicht kritiklos hinnehmen oder gar gut finden. Und, wie gesagt, Verständnis habe ich dafür auch nicht. Und an dieser meiner Meinung wird auch noch so schön formulierte Klassenkampfrethorik nichts ändern.