Was ich auch gelernt habe, hier aber widerlegt wurde: Rostfreie Edelstähle so wie es der Laie versteht lassen sich normalerweise nicht härten.
Das ist soweit richtig, weil viele "Edelstähle" einfach nicht für's Härten (oder harte Produkte) produziert werden. Sie haben dann zwar einen sehr hohen Chromanteil, aber nur ganz wenig Kohlenstoff - der die Vorraussetzung für die Härtbarkeit darstellt. Klingen- und Schneidestähle haben alle Kohlenstoff, da sie ja gehärtet werden (müssen).
Habt ihr die auch in Rostfrei? Was will ich mit einem Messer das rostet?
Ja, ist auch richtig. Gerade das war die Nachfrage zu Zeiten, als es noch kaum gut härtbaren rosträgen Schneidestahl gab. Damalige rosträge (meistens Küchen- oder Besteck-) Messer waren ihren Preis eigentlich nicht wert was die Schnitthaltigkeit betraf.
Du bringst hier einige Sachen, die eigentlich gut mit meinem Standpunkt übereinstimmen. Ich meine nicht, dass Köche keine Ahnung haben, sondern für die als "Leien" (was die Metallurgie der Schneidstähle) betrifft, ist es viel praktikabler und bequemer ein Messer zu verwenden, welches sich schnell und ohne großen Materialaufwand schärfen läßt. Das ist durchaus legitim, dass sie keine Lust haben sich nach oder vor der Arbeit noch die Zeit und Sorgfalt zu nehmen und ordentlich ein hartes rosträges Messer zu schärfen. Es sind einfach andere Voraussetzungen und Bedürfnisse die dahinter stecken - sie wollen effektiv und schnell kochen ohne sich dabei mit Messern und deren Technik beschäftigen zu müssen.
Wenn hier der Eindruck entstehen sollte, dass ich nur rostträge Messer akzeptiere, dann ist es nicht richtig. Für meine ausschließlich persönlichen Anwendungen sind rostende Stähle nicht geeignet, ich sprach und spreche keinem ab sie selber gut und gerne zu finden bzw. zu verwenden.
Grüße - Bernhard