Kamera-Mikro für Konzertmitschnitte gesucht - Erfahrungen?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.257 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. April 2015 um 21:08) ist von Zündnadel.

  • Hallo,

    da ich meine neue DSLR (Nikon D5200) demnächst auch für Konzert-/Festival-Aufnahmen (Videos) verwenden möchte, habe ich ein paar Fragen.

    (Ach ja, bitte keine Rechtsberatung - bei meinem nächsten Vorhaben (Night Of The Prog - Loreley) sind Bilder und Videos ausdrücklich erlaubt, solange keine kommerzielle Verwendung dahintersteckt ! )

    Das Original-Nikon-Stereo-Mic soll lt. Bewertungen eher überteuert sein. (Praktisch und "schnuckelig" finde ich´s ja aufgrund der Größe/Design.)
    Wobei ich den Preis noch OK finde - also scheint es wohl technisch nicht überragend zu sein bzw. keine große Verbesserung zum eingebauten.

    Also,
    1.: bevor ich weiterfrage, erstmal die Hauptfrage: MUSS es überhaupt ein externes Mikro sein?
    Es handelt sich immerhin um Konzert- und keine Studioaufnahmen. Da ist der Sound oft eh´ nicht perfekt.
    Und beim letzten Mal war ich schon positiv überrascht von der Soundquali meines Handys.
    (Alle Digital-Kompakt-Kameras davor waren soundmäßig der letzte Schrott!)

    Zudem hat die Kamera bereits ein eingebautes Stereo-Mikrofon. Nur leider konnte ich bisher keine "Testaufnahmen" machen auf Konzerten.
    Als negativ werden da z.B. immer die Kamerageräusche (Autofokus z.B.) genannt, was bei mir schonmal kein Kriterium ist. Ich würde mit Stativ und fixem (manuellen) Fokus arbeiten.
    Dann noch die ständig bemängelten Windgeräusche - aber die kann man auch relativ einfach minimieren, z.B. durch aufgeklebte Fellstücke (Deat Cat). Zudem ist der Geräuschpegel der Musik sicher wesentlich höher, so daß unerwünschte Nebengeräusche eher gering ins Gewicht fallen dürften.
    Ach ja, und starker Wind ist bei Open-Airs sowieso "Gift" für "(gleichmäßigen) Sound. Da stören evtl. Windgeräusche dann auch nicht mehr, weil der Klang sowieso "Schrott" ist.

    2.: (eigentliche Frage) : Hat jemand Erfahrung damit und kann mir ein "gutes" ext. Mikro empfehlen?
    Mit "GUT" meine ich vor allem den Nutzen/Mehrwert bzw. Preis-Leistung.
    (Es muß jetzt kein Hi-End für 500,- sein!)

    3.: Mono oder Stereo? Sollte man das Geld lieber in Qualität anlegen statt in "Stereo"? (Viele gute Mikros sind in Mono.)
    Bei Livekonzerten ist der Sound vielfach sowieso in Mono, allerdings klingt Stereo oft trotzdem besser (in Videos), weil es die Atmosphäre sowie Blickwinkel unterstützt. Auch das Publikum wird ja teilweise eingefangen, und da klingt Stereo dann einfach offener, lebendiger, "echter".

    4. Welche Richtcharakteristik?
    Richtmikro, Niere oder Kugel? Ich tendiere aus dem Bauch raus mal zur Niere. Richtmikro scheidet aus, weil der Sound zwar aus sder Mitte zu kommen scheint (, das gaukeln uns Gehör und Gehirn so vor, ) aber eigentl. kommt er seitlich aus den Boxen.
    Kugel ist auch nicht so prall, weil man ja nicht das ganze Geplapper der Zuschauer seitlich oder gar von hinten hören bzw. aufnehmen möchte.

    5. OHA... SORRY, daß ich jetzt nach dem Roman mit was ganz anderem komme... :)
    (Hatte es schon wieder vergessen)
    Wie wäre es mit einem ganz anderen (getrennten) Aufnhamegerät? Z.B. sowas hier, käme auch preislich hin mit einem einigermaßen guten Mikro:
    Tascam DR-07MKII Diktiergerät: Amazon.de: Musikinstrumente
    Und man kann es auch mal ohne Kamera verwenden.

    Zum Abschluß nochmal meine Anforderungen/Kriterien:

    - hohe Pegel bei Konzerten.
    - mögl. eigene Stromversorgung, um den Kamera-Akku zu schonen (werde sowieso noch einige Akkus bestellen, und das wird schon eng bei 3 Tagen).
    - Größe, Gewicht, Aufhängung/Dämpfung egal... - wird fix auf Stativ verwendet und nicht herumgetragen. Lediglich eine einfache/schnelle Montage/Demontage wäre wünschenswert, aber das ist ja i.d.R. kein Problem.
    - möglichst Stereo, aber Quali geht vor. Schlechter Sound in Stereo bringt ja auch nix...
    - Preisvorstellung: (bis) ca. 150,- , hängt vom Nutzwert ab. Für ´ne minimale Verbesserung gebe ich nix aus, für das "Ultimative Über-Mikro" auch evtl. mehr.

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Ich habe mir im vorigen Jahr den Luxus geleistet das alte Sennheiser Kunstkopfmikrofon MKE 2002 neu/gebraucht zu kaufen, nachdem mein Erstes vor etlichen Jahren einem Wasserschaden zum Opfer fiel. Die damals hochwertigen verbauten Elektretkapseln suchen auch heute noch ihresgleichen.
    Bei richtig gelöteter Schaltung hohe Eingangsempfindlichkeit bei fast nicht vorhandenem Eigenrauschen.
    Ideal auch für Konzertaufnahmen, da Kugelcharakteristik, und entweder über den beiliegenden Kunstkopf oder über die eigenen Öhrchen zu benutzen, wobei der Effekt mit eigenen Öhrchen besser ist, da der Oberkörper beim Klangbild mitspielt. Jedes Instrument ist mit dieser Kunstkopfstereofonie räumlich zuzuordnen.
    Und da bei HD Aufnahmen mit Fotokameras oft die Frequenzen oberhalb von 16000 Hz vom Tonteil beschnitten werden, zeichne ich über einen Digitalrekorder auf und schmeiße später beim Schneiden den Kameraton nach der Synchronisierung raus.

    Ähnlich arbeiten die heute erhältlichen OKM Kunstkopfmikrofone von Soundman, allerdings nicht mit solch hochwertigen Kapseln wie beim Sennheiser.
    Zudem muß man da etwas tiefer in die Tasche greifen wenn man ausgesuchte, vermessene und damit Kapseln mit den gleichen Werten haben will.

    Ich hatte damals am Anfang Konzertaufnahmen mit enormen Aufwand an Studiomikrofonen, Mikrofonständern und Galgen, Mischpulten und Bandmaschinen gemacht, wobei man schon beim Aufbau ordentlich ans Schwitzen kam - und dann später mit dem MKE 2002, mittig vorm Orchester postiert, und locker und entspannt daneben gesessen.

    Ist allerdings nur wenig an Nebengeräuschen und weniger an Atmosphäre gefragt würde ich eher auf ein gutes Stereomikrofon mit Nierencharakteristik zurückgreifen.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • OKM Mikrofon bzw Originalkopf-Mikrofon.
    Die Wiedergabe eines Livekonzerts über Kopfhörer soll phänomenal sein, über Boxen klingt es hohl.

    Als die ersten Leute über diese Mikrofone Konzertemitschnitte gemacht haben wurden sie natürlich nicht entdeckt.
    Höchstens ausgelacht. Wer geht schon mit Ohrenschützern ins Konzert.
    Später durfte niemand mehr Kopfhörer mit ins Konzert nehmen.
    Weiss ich aber auch nur vom Hörensagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Büroklammer (12. April 2015 um 21:43)

  • @ MarcKa

    Ja, ich nutze das H2, allerdings mehr als digitalen Rekorder. Aber die eingebauten Mikrofone sind ok und sicher für Konzertmitschnitte geeignet.
    Wichtig ist das Entkoppeln vom Ständer oder Stativ, weil über das Gehäuse jedes noch so geringe Hantierungsgeräusch zu hören ist.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Was ist mit dem Zoom H1?

    Keine Ahnung.

    Taugt das für sowas?

    Das wäre jetzt MEINE Frage. :D
    Ich kann sie nicht beantworten, aber generell halte ich das für eine Möglichkeit. (Siehe Frage 5 - geht ja in die Richtung.)

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Schau dich mal im DSLR-Forum.de um. Dort wurde ich bisher immer recht kompetent beraten.

    Gruß
    Daniel

  • Das wäre jetzt MEINE Frage. :D
    Ich kann sie nicht beantworten, aber generell halte ich das für eine Möglichkeit. (Siehe Frage 5 - geht ja in die Richtung.)

    Ja, das wäre in der Tat ne Möglichkeit. Diese Zoom Recorder oder vergleichbare werden auch ab und an von Bands für eigene Mitschnitte genutzt, etwa beim Üben.
    Und sind in der Regel unter 200 € zu bekommen, mit dem Vorteil neben dem Mikrofon, was sich übrigens durchschleifen läßt, auch gleich einen Digitalrekorder dabei zu haben.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Was ist mit dem Zoom H1? Taugt das für sowas?


    Ja, das Ding taugt im Großen und Ganzen, aber wie Zündnadel schon schrieb, sind die Teile äußerst berührungsempfindlich, Und eine Tote Katze (Windschutz) sollte dazu gehören, wenn etwas Wind geht. (Was hätte ich vor 20 Jahren für so ein Gerät gegeben... :) )

    Na ja, wenn's der Wahrheitsfindung dient.


  • Ja, das Ding taugt im Großen und Ganzen, aber wie Zündnadel schon schrieb, sind die Teile äußerst berührungsempfindlich, Und eine Tote Katze (Windschutz) sollte dazu gehören, wenn etwas Wind geht. (Was hätte ich vor 20 Jahren für so ein Gerät gegeben... :) )


    Ja, ein vernünftiger Windschutz in Fellform gehört dazu. Die Schaumstoffverhüterli taugen nicht allzuviel.

    Und ja, neben dir und mir, wäre vor zwanzig Jahren sicher auch so mancher Toningenieur vor Freude an die Decke gesprungen hätte er diese Technik zur Verfügung gehabt, anstatt sich mit Nagra und Co. und dem ganzen Gerödel herumschlagen zu müssen, grins.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Danke schonmal für die Antworten.

    Meine Entscheidung wird noch etwas dauern, aber ich tendiere doch eher zum Zoom H2N oder dem von mir genannten Tascam.
    Der Vorteil ist, daß man das Gerät auch mal ohne Kamera verwenden kann. Außerdem kann man es fest aufstellen und hat mehr Freiheit beim Bedienen der Kamera. (Zoomen, Schwenken, Fokussieren etc.)
    Trotzdem könnte man es auch, falls gewünscht, mit einem Blitzschuhadapter direkt auf der Kamera befestigen.

    Kunstkopf-Mikros sind sicher ´ne feine Sache, aber in meinem Fall Overkill und unpraktisch.
    Das ist eher was für professionelle Akustik-/Klassik-Aufnahmen - da ist eine genaue Ortung/Abbildung sicher geil. Aber bei Rockkonzerten kommt der Sound aus der PA, und das oft noch in mono.

    Mir geht es hauptsächlich um den Klang an sich (Frequenzgang, Eigenrauschen etc.).


    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Ich denke Du triffst da die richtige Entscheidung.
    Beim H2 habe ich allerdings die Blitzschuhvariante aufgegeben. Selbst mit einer teuren Spinne und vorsichtigem Hantieren am Handgriff des Stativkopfes bei Schwenks und Neigen hört man das auf der Aufnahme. Am besten ist ein eigenes Stativ.

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