Ballistol, Vaseline, Reinigungspropfen -> Was brauche ich unbedingt für die Waffenpflege?

Es gibt 54 Antworten in diesem Thema, welches 8.189 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Februar 2015 um 15:19) ist von la cucaracha.

  • So ist es! Hochwertiges Material benötigt nicht viel "Maintainance". Und wenn, dann wenig und an der richtigen Stelle.

    Nein der Lauf bleibt ab einer gewissen Verschmutzung/Einbleiung wiederhol-genau, das gilt auch für billige Läufe nur kostet das Energie und führt zu einer stärker gekrümmten Flugbahn.

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  • Warum sollte man einen LG-Lauf reinrigen / öl verwenden?

    Korrosionsschutz ist nötig sofern das LG nicht ausschließlich in beheizten Räumen gelagert und verwendet wird und der Lauf weil unbeobachtet rosten kann. 
    Wird ein kalter Lauf in einen warmen Raum verbracht, schlägt sich daran Luftfeuchte nieder und das kann sofern der Verschluss offen ist auch im Lauf geschehen.
    Die Bleischicht im Lauf stell keinen zuverlässigen Korrosionsschutz dar weil sie nach den ersten cm vornehmlich Drallseits und aus Bleoxid besteht und somit unterwandert werden kann.


    Das hat erst einmal sofern die Mündung nicht betroffen ist keinen Einfluss auf die Präzision in nahen Bereichen wohl aber führt es zu einer schnelleren Destabielisation auf weiter Distanzen weil das Geschoss beim Durchgang ungleichmäßiger deformiert wird.


    Sofern man beim Putzen auf abrassive Pasten (Poliermittel) und Schleifmaterial das härter ist als der Lauf (es gibt Reinigungspfropfen mit solchem Material) verzichtet sowie beim putzen für Sicherheit sorgt (und es auch beim Putzen belässt also Schaubenzieher Imbusschlüssel etc aus der Griffweite entfernt) ,kann das weder der Waffe noch dem Schützen schaden.



    All die Empfehlungen von Indoor-Schützen, die im Jahr etliche Liter Heizöl darin investieren das Ihre Waffe beim Anfassen auch kuschelig warm ist, den Lauf nicht zu putzen gilt für die Indoor-schützen.


    Für den Rest gilt putzen wenigstens ab und an und nach jedem Einsatz im Regen ( der BW-Poncho ist bei solchen Gelegenheiten einfach nur toll ) und danach neu einbleien (oder vor jedem Schuß putzen  8) und zwar genau gleich)


    .

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  • ......
    Ich will nicht die Produkte von Klever schlecht reden, wie ich auch andere Produkte von denen nutze. Nur gerade Ballistol würde ich persönlich nicht für Waffen, insbesondere an die Feinmechanik lassen.
    ......

    Über das Verharzen oder nicht Verharzen von Weißölen ist hier im Forum ja schon umfangreich geschrieben worden.

    Allerdings deckt sich deine Aussage mit meinen Beobachtungen bei Arbeiten in Richtung Feinmechanik, wo Ballistol nach zwei/drei Jahren zu einer Schwergängigkeit führte.
    Seitdem nutze ich, außer bei Kleinuhren, generell für Feinmechanik mein Nähmaschinenöl, versetzt mit einem geringen Anteil Petroleum, wo ich auch meinen Kunden bei Nähmaschinenreparaturen eine fünfzehnjährige Garantie gegen das Verharzen gebe.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Danke für die Bestätigung. Wer noch eine ältere Sprühdose mit dem kleinen Ventilaufsatz hat, kann gerne mal im Kragen der Sprühdose schauen. Dort wird man eingedickte Reste finden. Die neuen Dosen haben einen größeren Sprühkopf, der den Kragen abdeckt.
    Aber genau deswegen disqualifiziert sich dieses Öl im Feinmechanik, wie z.B. ein Abzug, insbesondere bei Matchwaffen.

    Ballistol ist halt in aller Munde, wenn es um Waffen geht. Es mag sein, dass es früher nichts anderes gab und deswegen immer noch bekannt ist. Aber heute gibt es halt bessere Mittel, wie ich meine, selbst bei gleicher Firma.

  • Ich habe noch nie Geölt oder gefettet oder sonnst was.
    Bis jetzt sehen meine sachen alle noch aus wie neu.

    Ihr macht aus einer Mücke, na ihr wisst schon ..............

    Natürlich kann man aus jeder Sache eine Wissenschaft machen, (manche Zeitgenossen schießen da schonmal über's Ziel hinaus), aber hin und wieder ein wenig Pflege hat noch keiner Waffe geschadet.

  • Nachtrag:
    Der von mir genannte Test von Waffenölen bezüglich der Reinigungswirkung von Blei- und Pulverresten steht in der Caliber 04/2014
    Im Wesentlichen:
    Testbedingung um die Aussage löst Bleiverunreinigungen: Öl zusammen mit einem üblichen Diabolo (99,5 % Blei mit 0,5 % Antimon) und einem Hartbleigeschoss (93 % Blei, 4 % Antimon, 3 % Zinn) in einem Reagenzglas. Nach 24 h Einwirkzeit wurde die Geschosse auf Anlösungen untersucht.
    Alle "normalen" Waffenöle, wie auch Ballistol lösten Blei in keinster Weise an. Auch an den Kanten der weichen Diabolos keinerlei Auflösungserscheinungen. Allerdings kann das Öl mit seiner Kapilarwirkung die Bleiablagerung unterwandern und unterstützend wirken. Das auch, weil Blei stärker als Stahl bei Abkühlung schrumpft und gewisse Hohlräume bildet, die unterwandert werden können. Dennoch wird zur Bleientfernung immer eine mechanische Komponente, wie Patch, Bürsten o.ä. benötigt. Waffenöle wirken somit unterstützend, jedoch braucht man auf eine chemische Wirkung nicht hoffen. Der Autor sagt, dass Blei chemisch nur schwer zu lösen ist und sehr aggressive Chemie benötigt, die aber ebenso Stahl angreifen und sich daher für die Waffenreinigung nicht eignen.
    Etwas anders sieht das mit ammoniakhaltigen Mitteln aus, die zur Tombakentfernung benutzt werden. Allerdings darf A. nicht in normalen Waffenölen beigemischt werden, da sie auf Stahl korrosiv wirken und folglich nach der Anwendung neutralisiert werden müssen. Daher widerspricht sich ein ammoniakhaltiges Mittel zur Waffenpflege im Sinne eines Rostschutzes.

    Richtig übel sah es mit einer Ausnahme bei allen Waffenölen beim Korrosionsschutz aus. Nur ein amerikanisches Mittel Arch Oil AR500 überstand die Testbedingungen Salzwasser Dauersprühtest einigermaßen. (Nicht im Rosttest: Ballistol, Brunox - das aus Gründen der Bekanntheit erwähnt!)

    Es gab noch einen früheren Waffenöltest in Caliber 01/2013, den ich noch raussuchen muss. Wenn ich den noch habe, berichte ich die Kernaussage gerne.

  • Ein typisch realitätsferner Test.
    Welche Waffe ist wann einer dauerhaften Salzwasserbesprühung ausgesetzt?
    Doch nur in einem Test..
    Aber nicht in der Wirklichkeit.

    Das erinnert mich an einen Staubsaugertest eines noch immer existierende Testinstituts.
    Ist schon mehr als 50 Jahre her.
    Da ließ man einen eingeschalteten Staubsauger drei Tage auf derselben Stelle stehen und wunderte sich das der Teppich an der Stelle dann kaputt war.
    Fazit: der Staubsauger war bei der Prüfung durchgefallen.

    Obba Gerrit

  • Jeder soll und muss natürlich das kaufen und benutzen von dem er überzeugt ist. Affig finde ich nur wenn krampfhaft versucht wird seine Entscheidung Contra Ballisto zu rechtfertigen. Vorallem mit hahnebüchenen Testergebnissen und/oder Schlussfolgerungen.

    Seit Jahrzehnten(!) benutze ich aus Gewohnheit heraus Ballistol und auch andere Pflegeprodukte die der BüMa oder der Versandhandel so hergibt. Noch nie habe ich Probleme mit Verharzen von Ballistol. In keinem Kipplaufluftgewehr noch in irgendeiner Feuerwaffe. Wieviel von dem Zeug muss man da draufblasen das man Verharzungen hat? Ich gebe Ballistol auf ein Lappenstück und reibe nach dem Schiessen die äusserlichen Metallteile der Waffe ab. Egal was es für eine ist.

    Für die Laufreinigung von Feuerwaffen gibt es ausgesprochene Spezialprodukte, wie Shooters Choice oder Robla. Wer glaubt das man mit einem Schmiermittel die selbe chemische Wirkung erzeugen kann wie mit einem Reiniger der hat weder die grundsätzlichen Unterschiede der zwei Wörter an sich verstanden, noch was er damit an der Waffe überhaupt anfangen soll.

    Chemische Laufreiniger braucht für's Luftgewehr "keine Sau". Die Ablagerungen lassen sich prima mit einem VFG-Matchset entfernen. Und ja, den letzten Pfropfen ziehe ich gerne mit einem Tropfen Ballistol drauf durch. Das dann die ersten 30 Schuss nicht die Präzision haben ist ein ganz normaler Vorgang und gibt sich von alleine wieder.

    Ich meine dies keinesfalls abwertend, sondern bilde für mich nur ein Fazit:
    Wer keine Ahnung von der Mechanik hat und hier fragen muss was er wo reinschmieren soll, der macht wahrscheinlich dabei mehr kaputt als gut. Ich zb. habe noch nie einen funktionierenden Weihrauch-Abzug zerlegt nur um ihn zu putzen. Auch sonst lasse ich da gerne die Finger weg wenn nix kaputt ist. Auch an den Gewehren sonstiger Hersteller pfriemel ich da nichts unnütz. Und bisher funzt das einwandfrei.

    Ein normales Waffenpflegeöl für das Äusserliche. Und für den Lauf, wenn man viel schmutzige Diabolos schiesst, das VFG-Matchset. Mehr braucht wirklich niemand. Und wenns mal ein Tropfen Öl für die Gleitscheiben des Knicklaufes sein soll... Da funktioniert gutes, herkömmliches Nähmaschinenöl einwandfrei.

  • Das stimmt schon, aber wie alle Tests muss man sich auf einen reproduzierbares Testszenario einigen, welches auch noch in akzeptabler Zeit Ergebnisse liefert. Es ist auch klar, dass eine Waffe nicht dauernd mit Salzwasser berieselt wird und kaum nicht wiederholt mit Öl behandelt wird. Aber der Test kann eine gute Aussage zu den Ölen untereinander machen. Das war auch das Ziel und nicht die Wirkung auf der Waffe selbst. Dennoch lässt sich die Aussage daraus ableiten, welches Öl am besten vor Korrosion schützt. Das bedeutet ja nicht im Umkehrschluss, dass andere Öle im privaten Rahmen verwendet die Waffe sofort rosten lassen.
    Soweit ich informiert bin, ist der Salzsprühtest aber auch bei anderen Tests durchaus üblich.

  • Sorry, das klingt für mich so wie "Wir wissen nicht wie wir testen sollen. Wir machen einfach mal und verkaufen das dann als Ergebnis".

    Mir stellt sich die Frage was mir ein besserer Korrosionsschutz bringen soll, den alle meine Waffen die ich mit Ballistol pflege rosten nicht. Zudem kommt dazu das mancher Hersteller zb. für seine "dünne" Brünierung bekannt ist. Da werden sich zwangsläufig mehr Probleme ergeben, mit allen Pflegeprodukten, als bei den Herstellern mit besserem Finish.

    Aber das mit dem Öl ist beim Schiessen und beim Auto wie die Kaliberdiskussion. Eigentlich unnütz. Für mich ist das u.a. pure Bequemlichkeit, den neben WD40 und Caramba gibts im örtlichen Baumarkt auch Ballistol zum guten Kurs.

  • Für die Laufreinigung von Feuerwaffen gibt es ausgesprochene Spezialprodukte, wie Shooters Choice oder Robla. Wer glaubt das man mit einem Schmiermittel die selbe chemische Wirkung erzeugen kann wie mit einem Reiniger der hat weder die grundsätzlichen Unterschiede der zwei Wörter an sich verstanden, noch was er damit an der Waffe überhaupt anfangen soll.


    Es ging darum die Aussage einiger Hersteller zu prüfen, ob ein übliches Waffenöl tatsächlich Blei im chemischen Sinne "lösen" kann, wie die Werbung dieser Öle suggeriert. Es ist ja unbestritten, dass Öle die Reinigung unterstützen, wie sie auch Pulverreste sehr gut lösen und entfernen können. Aber ein Laie wird nicht wissen können, das Blei in Waffenläufen offenbar nicht (sinnvoll) chemisch anlösbar ist. Genau das war die Aussage dieses Tests.

    Das erinnert mich übrigens an die Aussage eines älteren Herren, der mir als guten Tipp folgende Behandlung von Läufen auf den Weg gab. Den Lauf an der Mündung verkorken und diesen über Nacht mit Ballistol gefüllt stehen lassen. Das würde Wunder wirken und nach dem Trockenwischen einen total gereinigten Lauf ergeben. Das war sogar im Bezug zu dem LG gemeint, das ich von ihm gebraucht kaufte. Es war auch das Gewehr (FWB P70) welches ich wegen verklebten Abzug beim Büma hatte.
    Kann man nun als Mythos "not confirmed" abhaken, um mal im Stile der Mythbusters zu antworten.

  • Der Beweis für meine These: Wer nicht weiß was er da tut, lässt besser die Finger weg.

    Dazu gehört auch irgendwelche Substanzen einfach irgendwo hinblasen wo sie vielleicht nichts verloren haben. Ich habe ebenfalls einige auch ältere Feinwerkbau-Matchgewehre und noch nie etwas am Abzug gemacht. Alle funktionieren einwandfrei.

  • Ich werde auch weiterhin gebrauchte Bettlaken verwenden,
    Warum?
    Weil ich die gekauften Patches die ich überigens habe und für das Schießen mit Rundkugel beim VL benutze mehr Stärke enthalten als einen Kartoffel vermutlich damit sie sich gut Stanzen lassen. Und Flusen sind auch drann.

    Ausserdem putze ich von der Kammer zur Mündung und das bekommt man mit einem Putzstab nicht besonders gut hin bei den Luftgewehren.
    Nicht das ich es nicht versucht hätte, den kugel-gelagerten Teflonstab hab ich probiert,
    von dem Geld wär ich besser Essen gegangen und oder hät nen Tag auf dem Schießstand verbracht. .. oder noch viel besser beides.


    Wie auch immer

    Alle "normalen" Waffenöle, wie auch Ballistol lösten Blei in keinster Weise an. Auch an den Kanten der weichen Diabolos keinerlei Auflösungserscheinungen. Allerdings kann das Öl mit seiner Kapilarwirkung die Bleiablagerung unterwandern und unterstützend wirken. Das auch, weil Blei stärker als Stahl bei Abkühlung schrumpft und gewisse Hohlräume bildet, die unterwandert werden können.

    Überleg mal wie das ist wenn anstatt des Öls Wasser das Blei unterwandert und das LG dann 6 Monate nicht benutzt wird..

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