Kleiner Waffenschein und Panikattacken

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 4.464 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Oktober 2014 um 17:47) ist von Sparky.

  • Ich grüße euch,

    und hallo an die comunity.

    Es geht darum, durch einen guten Freund kam ich zu Schreckschusswaffen und habe mir auch eine zugelegt.
    Jetzt hätte ich natürlich auch gerne den kleinen Waffenschein, leide allerdings seit ca 1-2 Jahren an Panikattacken und bin seit ein paar Monaten auch in Behandlung bei einer Verhaltenstherapeutin.
    Ich habe villeicht einmal alle 2 Monate eine, ansonsten bin ich komplett gesund. Glaubt Ihr ich könnte dort Probleme bekommen mir einen Kleinen Waffenschein zu holen.
    Sonstige Probleme wie Alkohol, Drogen oder Führungszeugnis habe ich nicht. Also alles sauber soweit.

    Wäre sehr Dankbar für Antworten

    Mfg Sebastian

  • Wenn ich selber an meinen eigenen verstand appelliere und meine ssw täglich führen will....
    Und ich an panikatacken leide (in wie weit auch immer), würde ich selbst die ganze geschichte nochmal überdenken.

  • Wie äußern sich denn die Panikattacken? Wenn du komplett durchdrehst und dich nicht mehr unter Kontrolle hast würde ich keine SSW führen.

    Einfach beantragen und schauen was passiert. Im schlimmsten Fall sind halt 50 Euro futsch. Glaube aber nicht das es verwehrt wird. Allerdings wirst du auf den waffenrechtlichen Antragsformularen nach einigen Krankheiten gefragt, wenn du da deine Panikattacken verschweigst und da was passiert könnte das Probleme geben.

    Pro Legal / BDS

  • Ich glaube mich zu Erinnern, daß im Antrag steht, ob man Medikamente nimmt.
    Also, nimmst Du welche...Tafil, Alprazolam usw. ?
    Und wie äußern sich diese Attacken? Angstgefühl, Atemnot, Zittern, kalter Schweiß......?

  • Hey, danke für die schnellen Antworten

    Also Panikattacken sind nicht so wie viele sich das vorstellen.
    Meine äußern sich durch herzrasen schweißausbruch und Angst.
    Aber wie gesagt, dass hätte nichts mit einer SSW zu tun. Allerdings wird es dem Amt egal sein was für eine Form von Panikattacken ich habe.

    Ich stelle auf jedenfall keine Gefahr für andere dar wärhend einer Panikattacke, eher im gegenteil.
    Und medikamente nehme ich natürlich keine

    Gruß Sebastian

    PS: An Hundefänger....es geht hier um Panikattacken nicht um Psychosen oder Shizophrene Aussetzer. Man kann das Wort ruhig wörtlich nehmen. Es ist einfach nur eine Extrem Form der Angst und dann auch nicht vor anderen Menschen sondern vor einem Plötzlichen Tod (bei mir).

  • Und medikamente nehme ich natürlich keine

    Solltest Du aber, den eine Verhaltenstherapeutin wird Dir da nicht viel helfen. Geh mal zu einen Neurologen, der wird Dir mit den richtigen Medikamenten in einer Woche mehr helfen als die Therapeutin in einem Jahr.
    Herzrasen, Schweißausbrüche und Angst evtl. Todesangst sind kein Pappenstiel, aber mit der richtigen Medikation gut zu behandeln. Und keine Sorge, Benzodiazepine machen erst nach längerer Einnahme abhängig und der Arzt läßt die Dosis dann langsam ausschleichen.

  • Sorry, aber Panikattacken und Waffen passen nicht zueinander.
    Mit dem Antrag auf (irgendeiner) waffenrechtlichen Erlaubnis unterschreibt man dafür an keinen psychischen und anderen Erkrankungen zu leiden, die den Umgang mit Schusswaffen relevant sind. Es geht auch nicht nur um eine denkbare Fremd- sondern auch Eigengefährdung. Zwar hat die Waffenbehörde mit der Prüfung auf Zuverlässigkeit und der persönlichen Eignung keinen Einblick der Krankenankten vom Arzt oder Krankenhaus, aber dennoch kann die örtliche Polizei Kenntnis davon haben. Beispielsweise könnte in der Vergangenheit eine richterliche Zwangseinweisung oder andere Vorkommnisse aktenkundig sein, die zwar nicht zu einer Verurteilung führten, aber dennoch der persönliche Eignung widersprechen. Positive Alkohol- und Drogenkontrollen sind der Polizei auch bekannt.
    Das kann - nicht muss - zur Versagung eines Antrages auf einer Erlaubnis führen. Bestimmte Versagungen werden ins Register eingetragen.

    Zitat WaffVwV zu § 4.2

    Zitat

    Die Versagung einer Waffenbesitzkarte, eines Munitionserwerbsscheins
    oder eines Waffenscheins wegen Unzuverlässigkeit oder fehlender persönlicher
    Eignung ist, sobald die Entscheidung vollziehbar oder nicht mehr
    anfechtbar ist, dem Bundeszentralregister mitzuteilen (


    Damit ist die Versagung auf lange Sicht nachvollziehbar!

  • Ich habe mich früher immer lustig gemacht über Freunde die wegen Angst vor dem Zahnarzt nicht da hin gegangen sind.
    Bohren an Nerv habe ich immer ohne Betäubung machen lassen, man muss den Schmerz in sich wirken lassen dann fühlt man ihn nicht mehr. :D

    Dann habe ich doch mal eine Narkose bekommen, etwas kam mir in den Hals und seitdem habe ich Panikattacken auf dem Zahnarztstuhl.
    Das kannst du rational nicht erklären. Man bekommt panische Angst und Angstschweiss. Der Zahnarzt muss nur die falsche Stelle berühren und schon
    geht der Automatismus los.

    Selbst wenn ich eine echte Waffe dabei hätte, der Zahnarzt müsste keine Angst haben, ich stehe einfach auf und gehe.
    Ob ich mich mit einer Waffe nun besser fühlen würde, ich glaube nicht.

    Deswegen verstehe ich die Frage eigentlich nicht. Würde mich auf jeden Fall von einem erfahrenen Arzt beraten lassen. Auch wenn ich einen solchen in dem Bezug noch nie getroffen habe.

  • Um sicher zu gehen, kann man auch ein fachpsychologisches Zeugnis anfertigen lassen. Das wird die Waffenbehörde sowieso aufgeben, wenn Bedenken an der persönlichen Eignung des Antragstellers bestehen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • @ Sebastian ( Sohirim )

    Eine ganz wichtige Verhaltensregel: Ämtern erteilt man grundsätzlich keinerlei Auskunft über irgendwelche gesundheitlichen Befinden. Sowas kann ganz schnell und ganz übel nach hinten losgehen. Deine Krankheiten gehen nur Dich und Deinen Arzt des Vetrauens etwas an - niemanden sonst. Ich kann jedem nur dringend raten niemals irgendwelche Einlassungen zu irgendwelchen Krankheiten zu machen, es geht sonst absolut niemanden etwas an und wer in einem Formular nach sowas fragt muß realistischerweise Weise damit rechnen, daß er nicht die ganze Wahrheit erfährt.

    Ich nehme an dieser Stelle dann an Du wüßtest, was Du im Fall der Fälle auszufüllen hättest ;)
    Generell würde ich aber darüber nachdenken ob Du den - in meinen Augen relativ nutzlosen - kleinen Waffenschein tatsächlich benötigst. Egal wie Du in dieser Frage entscheidest, ich wünsche Dir gute Besserung und drücke Dir die Daumen, daß Du die Panikattacken in den Griff bekommst. :thumbup:

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Danke für die Antworten.
    Das Panikattacken und Waffen nicht zusammenpassen finde ich totaler Quatsch ich bin doch dadurch kein eingeschränkter mensch bzw ein gefährlicherer, zu benachtteiligender Mensch. Genau darum geht es doch auch die Angst loszuwerden.
    Ich bin aber auf einem Guten Weg und Medikamente brauch ich auch keine...damit will ich wirklich nichts am Hut haben....aber danke für die lieben Sorgen :)

    Aber wie gesagt wenn ich schon höre Panikattacken und SSW gehören nicht zsm. gibt das schon ein mieses Gefühl bzw Bild. Ich werde es morgen einfach ausprobieren und bescheid geben wenn ich Ihn dann erhalte oder auch nicht.

    Gruß Sebastian

  • KWS bzw. SSW im Kontext zu "Angst loswerden?", zumal Angst bis zu Panikattacken? Sorry, das passt echt nicht zueinander. Unabhängig davon. ob der Schein erteilt wird oder nicht, eine SSW als Mittel im Kampf gegen Panikattacken ist m.E. unzweckmäßig und sogar gefährlich, für dich selbst und deine Mitmenschen.

  • Ich sehe nicht keinen Grund warum du bei den Panikattacken wie du sie schilderst keinen kleinen Waffenschein beantragen solltest.
    Ich gehe auch nicht davon aus das du eine SSW täglich und zu jeder Zeit bei dir tragen möchtest.
    Der eine oder andere der hier list Panikattacke und Waffe, der wird wohl denken das du in Panik dann wild um dich schießt, ich gehe eher davon aus das du dich dann eher stark zurückziehst.
    Mir persönlich sind die Leute lieber, die wenn schon eine Waffe dabei haben, dann auch einen entsprechenden Waffenschein dafür besitzen also diejenigen, welche ohne damit durch die Gegend laufen.
    Wer also nichts zu verbergen hat, der kann auch diesen "kleinen Waffenschein" beantragen und deine Panikattacken (die auch vorüber gehen werden) sollten dich da nicht hindern.
    Ist halt meine Meinung dazu.

    Alles lief genau nach Plan, aber der Plan war Mist..

    .
    .

  • Und keine Sorge, Benzodiazepine machen erst nach längerer Einnahme abhängig und der Arzt läßt die Dosis dann langsam ausschleichen.

    Da muss ich leider widersprechen.
    Es kommt immer auf die Person an.
    Körperliche Abhängigkeit dauert vielleicht etwas länger aber Psychische Abhängigkeit kann mitunter schon nach der ersten Einnahme auftreten.
    ich hatte mal Diazepam verschrieben bekommen und bereits nach 2 Tagen hatte ich einen inneren Drang das Zeug immer öfter zu nehmen.
    Habe es dann aber sein gelassen und keinerlei körperlichen Entzug bekommen jedoch war immer der drang da wieder welche zu nehmen.

    Gleiches ist mir mit Opioiden passiert. Als Schmerzpatient bekam ich irgendwann Tilidin und das Gefühl was mit der Einnahme einher ging lässt mich selbst jetzt nicht komplett los.
    leider War ich aufgrund starker Schmerzen gezwungen es über einen längeren Zeitraum zu nehmen und musste am ende der Behandlung auch einen Körperlichen Entzug durchmachen.

    was ich damit sagen will ist das man die ganzen Psychopharmaka keinesfalls leichtfertig anwenden darf da es schon ziemlich harter "Stoff" ist.
    Und ein Benzo Entzug soll wohl noch schlimmer als H Entzug sein.

    Egal wie dicht du bist Goethe war Dichter

  • was ich damit sagen will ist das man die ganzen Psychopharmaka keinesfalls leichtfertig anwenden darf da es schon ziemlich harter "Stoff" ist.
    Und ein Benzo Entzug soll wohl noch schlimmer als H Entzug sein.

    Da hast Du sicher Recht, aber viele Hausärzte verschreiben diese Medikamente ganz gedankenlos und richten dadurch noch mehr Schaden an. Darum schrieb ich ja, er soll zu nem Neurologen gehen.
    Solche Attacken treten meist dann auf, wenn weit und breit keine Hilfe da ist und da hilft ein Medikament schon.
    Diazepam ist ein sehr gutes Mittel, wirkt sehr schnell und wird heute praktisch nur mehr in Kliniken verabreicht. Ausnahmen wird es wohl geben.
    Ist in etwa das selbe wie das Alkoholersatz Medikament Distraneurin, daß viele Hausärzte einfach so verschreiben und die Leute damit von einer Sucht in die andere treiben.
    Ich komme aus einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt und hab solche Sachen zu genüge gesehen. Ausserdem habe ich Alprazolam 1mg vor ca 15 Jahren mal selbst genommen, aber unter strenger Fachärztlicher Aufsicht und da hilft das schon sehr gut.
    Wichtig für den TS ist erst einmal, daß er seine Panik los wird, wofür ich ihm alle Gute wünsche. SSW und KWS sind momentan wohl eher sekundär.

  • da hast du auf jeden Fall recht das es viel zu schnell verschrieben wird. vorallem auf privat Rezept.
    habe von meinem Orthopäden eine 50er! Packung Diazepam verschrieben bekommen mit den Worten: " sie sehen nicht gerade sehr entspannt aus " natürlich auf Privat Rezept.
    dieser besagte Arzt wusste auch das ich bereits einmal Tilidin abhängig war. ( hatte ich vom gleichen Arzt )
    selbst als ich einmal eine Packung Tilidin ( ebenfalls 50 Stück ) 150mg in 2 Wochen vernichtet hatte bekam ich ohne Probleme eine neue.
    die einzige Frage war ob mir bei dieser Menge denn nicht schlecht werden würde.

    man muss sich echt über alles was man verschrieben bekommt selbst informieren sonst kann man ganz schnell ziemlich in der $ch€!$e stecken.

    bei nicht wenigen hat auf so eine Art eine Drogen "Karriere" begonnen.

    Egal wie dicht du bist Goethe war Dichter

  • Hi, :^)

    meiner Meinung nach spricht bei Angst und Panikattacken nichts gegen einen KWS.

    Die meisten Menschen stellen sich darunter etwas völlig falsches vor. Die Ängste sind stets nach innen, auf die eigene Person gerichtet, gerade jetzt im Moment keine Luft zu bekommen oder gleich tot umzufallen. Herzanfall/Schlaganfall..... Die Ursachen sind oft unklar und zu einer Gesprächstherapie/Verhaltenstherapie gehört eigentlich auch eine medikamentöse Behandlung mit einer Art Angstlöser. Opipramol wäre wohl oft das Mittel der Wahl und macht auch nicht abhängig.
    In Akutzuständen wird man dem Patienten oft Tavor Expedit 1,5mg geben um diesen Angstkreislauf zu durchbrechen und abzubrechen. Dann hört auch das Hyperventilieren auf. Das Atmen in eine Tüte kann helfen.

    Das ist das, was bei mir in der Ausbildung hängen geblieben ist. Aber nie sind Angst- und/oder Panikpatienten eine Gefahr für andere. Sie haben mit sich selbst zu tun. Alles ohne Gewähr.

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.