Notwehr mit SSW

Es gibt 62 Antworten in diesem Thema, welches 7.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Februar 2014 um 13:48) ist von Tiju.


  • Das Problem mit Reizstoffwaffen ist nun mal die ziemlich große Bandbreite möglicher Wirkungen (oder Nichtwirkungen). Ein mit Pfeffer beschossener/besprühter Mensch kann schreiend zusammenbrechen, verkrümmt hustend rumstehen, längere Zeit nichts sehen, aber ansonsten voll funktionsfähig und aggressiv sein oder sich kurz schütteln und kaum was bis gar nichts spüren. Die Versagensquoten von CN, CS und OC werden in einem Buch eines amerikanischen Polizeiausbilders wie folgt angegeben: 40%, 40%, 18-27%.

    Ich kenne einige Berichte über erfolgreiche Verteidigung mit Gaswaffen, ich kenne Berichte, wo jemand eine Gaswaffe einsetzte und vom Täter erschossen wurde, ich kenne Berichte, wo ein Schuß aus einer Gaswaffe aus kurzer Distanz (unter 1 m) ins Gesicht gar nichts gebracht hat. Das hilft alles nicht so sonderlich viel bei der persönlichen Bewertung, ob man die Verteidigungschancen durch eine Reizstoffwaffe erhöhen will (was man auf jeden Fall tut, wenn man sich aktiv verteidigen will) oder einem das Risiko der Eskalation (die ist immer da, ob man sprayt oder schießt) zu groß ist. Ich kann aufgrund der vorhandenen statistischen Daten (allerdings gibt es die nur aus den USA) lediglich ziemlich deutlich sagen, daß man immer besser fährt, wenn man sich mit einer scharfen Schußwaffe wehrt, als wenn man passiv bleibt. Mit allen anderen Gegenständen und erst recht waffenlos sieht das weniger günstig aus, hier liegt das Verletzungsrisiko bei Gegenwehr höher als bei Kooperation.

  • Ich kann aufgrund der vorhandenen statistischen Daten (allerdings gibt es die nur aus den USA) lediglich ziemlich deutlich sagen, daß man immer besser fährt, wenn man sich mit einer scharfen Schußwaffe wehrt, als wenn man passiv bleibt.

    Und die Verletzungsgefahr mit einer .45 auf jemanden zu schießen oder jmd durch n Querschläger zu treffen ist gleich null oder was? Außerdem musste auch erstmal treffen ;)
    Tut mir leid aber solche Aussagen sind echt bescheuert.
    Greedo

  • Ich verstehe nicht so recht, was deine Aussagen, die sich auf Einzelfälle beziehen, in einer statistischen Beurteilung zu suchen haben. Du hast recht, es gibt Querschläger mit einer Wahrscheinlichkeit von größer als Null (auch bei anderen Kalibern als .45 ACP) und man muß manchmal etwas treffen. Inwiefern spricht das gegen die statistisch begründete Aussage, daß das Verletzungsrisiko für das Opfer einer Straftat geringer ist, wenn es sich mit einer scharfen Schußwaffe wehrt, als wenn es gar nichts macht? Kennst du die zugrunde liegenden Statistiken? Willst du daran Kritik anbringen? Gerne, das kann man diskutieren.

    Ein kleiner Hinweis, bei Straftaten werden Opfer öfter auch verletzt, wenn sie sich nicht wehren, sondern alles tun, was der Straftäter möchte. Wenn dieses Risiko höher liegt als die Gefahr, sich oder andere durch Querschläger oder Fehlschüsse zu verletzen, wäre doch bei Gegenwehr schon etwas gewonnen, oder? Und in der Tat liegt es erheblich höher. Nebenbei bemerkt wird beim defensiven Einsatz von scharfen Schußwaffen in der Regel nicht geschossen; anders als bei Gaswaffen kann man mit echten Schußwaffen drohen. Dann fallen Querschläger schon mal weg.